Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Pferdefutter kritisch beurteilt bzgl. Vor- und Nachteilen: Hufrehefutter aus der Sichtweise Endverbraucher/Hersteller bezüglich der Zusammensetzung und Bewerbung.
Zimt sollte Ceylonzimt sein Marendistelsamen müssen geschrotet sein - frag Burli! Birke dient der Entwässerung und gibt es im Moment zum 0-Tarif; Weidenrinde ist schmerzstillend und durchblutungsverbessernd Gingko verbessert auch die Fließeigenschaften des Blutes.
die "Wirkmechanismen" der Bestandteile sind mir größtenteils bekannt, aber wie sieht es allgemein mit den Produkten von Frau Nehls aus?
ist eines davon als Mineralergänzung ausreichend? natürlich kurweise...
das "Leber & Nieren Fit" klingt auch recht gut...
ich verliere bei der Vielzahl an Produkten dort nur total den Überblick es sind viele sehr ähnliche Produkte und für jedes "Wehwehchen" gibts ein anderes...
da ich ein zu dickes, leichtfuttriges, stoffwechselbelastetes, magen-darm-krankes, leberbelastetes, etc. Pferdchen habe, kann ich ja nun nicht alle Produkte zur Unterstützung kaufen
die Frage ist ja, was Du mit den Kräutern erreichen möchtest. Etwas bestimmtes unterstützen oder heilen? Dann wird Dir nur helfen gezielt etwas zu nehmen... Frau Nehls hat auch nur pauschale Mengen in den Mischungen.
wie oben geschrieben, würde ich gerne "natürliche" Mineralien ergänzen... kurweise versteht sich...
dass der "Nebeneffekt" dann auch noch den Stoffwechsel unterstützt, entgiftend und entwässernd wirkt, dürfte in unserem Fall ja nicht kontraproduktiv sein, oder?
Was sind den natürliche Mineralien...? Es bleiben die chemischen Elemente, die die Pflanze aufgenommen hat und das Pferd frisst. Die Atome verändern sich deswegen nicht. Aber es suggeriert dem Pferdehalter etwas Sympathisches, das dem Pferd gut tun wird, keine Nebenwirkungen hat, aber trotzdem wirkt. Deswegen findet man auch sehr häufig zusätzlich zu den wichtigen Kräutern billige harmlose Füllkräuter in der Tüte. Da die Weiden heute angeblich alle unterversorgt sind und früher alles besser war und es niemand nachprüft, stimmt das positive Brennessel-Image. Besser dann gezielt die Kräuter fürs Wehwechen aussuchen. Ist nur schlimm, wenn man krankes Pferd hat, ihm helfen möchte und soviele Leute Dinge anbieten, die man nicht wirklich braucht, dafür aber den Überblick verliert. Wenigstens schaden die Brennessel-und Birkenblätter-Mischungen nicht wirklich.
Flori Dickfisch hat geschrieben:Was sind den natürliche Mineralien...? Es bleiben die chemischen Elemente, die die Pflanze aufgenommen hat und das Pferd frisst. Die Atome verändern sich deswegen nicht. Aber es suggeriert dem Pferdehalter etwas Sympathisches, das dem Pferd gut tun wird, keine Nebenwirkungen hat, aber trotzdem wirkt. Deswegen findet man auch sehr häufig zusätzlich zu den wichtigen Kräutern billige harmlose Füllkräuter in der Tüte. Da die Weiden heute angeblich alle unterversorgt sind und früher alles besser war und es niemand nachprüft, stimmt das positive Brennessel-Image. Besser dann gezielt die Kräuter fürs Wehwechen aussuchen. Ist nur schlimm, wenn man krankes Pferd hat, ihm helfen möchte und soviele Leute Dinge anbieten, die man nicht wirklich braucht, dafür aber den Überblick verliert. Wenigstens schaden die Brennessel-und Birkenblätter-Mischungen nicht wirklich.
So ist es. Diese Produkte zielen alle auf Frauchens schlechtes Gewissen ab (Männer sind dafür tatsächlich oft weniger empfänglich). Und so muss das Pferd Dinge fressen, die es sonst vielleicht nie fressen würde.
Also dass Kräuter nicht helfen können stimmt nicht. Die Phytotherapie ist schon medizinisch anerkannt. Birkenblätter wirken schon entwässernd und in den Brennesseln sind auch etliche Mineralstoffe versteckt um bei diesem Beispiel zu bleiben. wie gesagt: das gibt es jetzt zum 0-Tarif und zur passenden Vegetationsperiode.
Ist nur schlimm, wenn man krankes Pferd hat, ihm helfen möchte und soviele Leute Dinge anbieten, die man nicht wirklich braucht, dafür aber den Überblick verliert.
wie beim Futter: viele wollen nur unser Bestes: unser Geld!
ich glaube, ich kann nachvollziehen, worauf Indira hinaus will:
die Mineralfuttermischungen, die man üblicherweise herstellt, sind mit jeder Menge "Klebstoff" versehen und selbst in der Menschenmedizin wird ja davon abgeraten, sich ständig über Nahrungsmittelergänzer bzw. Mineralsublimate die benötigten Mineral- und Vitaminstoffe zuzuführen. Stattdessen heißt es: ernähre Dich ausgewogen und gebe dem Körper über natürliche Produkte das, was er braucht.
So gesehen ist der Ansatz von Indira, weg vom "künstlichen" Mineralpellet, stattdessen ausgewogene Kräuter- Wurzel- und Blätterbeigaben geben, durchaus verständlich.
C. N. bietet ja z.b. so einen Mineralfutterersatz (Kräutermischung) an und ich bin (witzig) auch gerade darüber gestolpert und denke darüber nach, ob so etwas nicht tatsächlich mehr Sinn macht, als weiter Mineralfutter zu verfüttern. (Zumal ich den Eindruck habe, dass meine Tinker mit künstlich hergestelltem Mineralfutter heftiger mit Raspe reagieren, als auf die Kräutermischung) Ohne schein allerdings auch nicht zu gehen, weil die Pferde dann eben irgendwann doch Mängel entwickeln, was man dann wiederum an schlechterer Haut- und Hornqualität, Farbveränderung und einigen andren Dingen merkt...
Also ein durchaus interessanter Ansatz, wie ich finde. Die Frage ist halt auch da, was genau "braucht" das jeweilige Tier? Jedesmal so lange warten, bis ein Mangelsymptom auftritt, finde ich ehrlich gestanden auch nciht prickelnd.
@Flori: das sehe ich etwas anders... Mengen- und Spurenelemente in den gängigen Mineralfutter sind häufig "günstig" - im Sinne vom finanziellen Input - an andere Stoffe gebunden... allerdings leider meist nicht so, dass sie für den Pferdeorganismus zudem auch noch leicht und ausreichend verfügbar wären...
zudem sind viele unnütze "Mittelchen" drin, die ich schlichtweg nicht in meinem Pferd haben möchte... auch die "guten" und teuren MiFus haben immer nur einen Kompromiss gemacht zwischen Schmackhaftigkeit und dem Einsatz vom Nötigsten...
es wird viel und in hohen Mengen zugesetzt, einiges was ein Pferd normalerweise nicht braucht (z.B. die wasserlöslichen Vitamine und Vitamin K, die die Pferde in den meisten Fällen selbst synthetisieren können - bzw. vielmehr die Mikroorganismen im Darm), einiges aber auch in Mengen die unnötig sind...
desweiteren gibt es kaum ein MiFu was auf reine Heu-/Weide-/Strohfütterung ausgelegt ist...
ich denke mit "natürlichen" Pflanzen, die in der Wildnis auf dem Speiseplan der Pferde stehen (hierunter fallen z.B. auch Moose und Flechten, Rinde, Laub, etc.) kommt das Pferd besser klar als mit industriell produzierten "Fertigmischfuttern"...
nur kann ich selbst eben leider - noch - nicht beurteilen, wann mein Pferd was genau braucht... und die Möglichkeit es selbst entscheiden zu lassen habe ich derzeit ebenfalls - noch - nicht...
@Burli: muss es das bei einem "normalen" MiFu nicht auch? oder bei Getreide, Müsli, unmelassierten RüSchnis, bei Leinsamen, Bierhefe und was sonst noch alles so gefüttert wird?
viele Mineralstoffe sind einfach anorganisch. Sie bleiben es auch, wenn sie (z. B. Calzium Carbonat, anorganisch) in der Muschelschale (teuer), Brennessel (teuer) oder Kreide (billig) vorhanden sind. Man kann auch Knochenmehl (Dicalziumphosphat, billig) verfüttern, das wären dann natürliche Inhaltsstoffe oder organisch gebunden oder bioverfügbar oder sonst was verkauft. Entscheidend ist der Rest aus der Rohasche (nach Abziehen der Mineralien), dass sind die Füllstoffe, und die sind bei den bioverfügbaren Mifus oft recht hoch. Reine Kräutermineralfutter haben ein Problem, dass die benötigten Verhältnisse der Mineralien nicht so exakt zusammengestellt werden können, wie bei "normalen" Mifus. Die Frage stellt sich dann, ob Anreicherungen mit Mineral- und Vitaminvormischungen stattfinden und die Kräuter nur noch eine Alibifunktion haben. Der Verbraucher wünscht Kräuter, weil die so gesund erscheinen.
Kräuter helfen durchaus. Wenn man das richtige Kraut gefunden hat, ist der Einsatz (als Kur!) sehr sinnvoll. Man kann ein Pferde mit falschen Kräutern vergiften oder heilen. Deswegen bin ich mit der Gabe von Kräutern vorsichtig und bei einer angegriffenen Leber (wird nicht immer bemerkt) oder Allergien kann es zu unerwünschten Wirkungen kommen. Das muss gewisse Kenntnisse haben, bestimmte Kräuter in ihren Wechselwirkungen kennen. Das Pferd kann in einem Futtereimer nicht mehr gezielt die benötigten Pflanzen wählen.
Viele Erkrankungen der Pferde entstehen heute durch eine Überversorgung, als durch Unterversorgung. Die bunten Tüten, beginnend von Brotresten, über Leckerlies, Müsli und Mineralfutter. Dazu im Verhältnis arbeiten viele Pferde viel zu wenig. Ja, Ekzeme, Raspe, Mauke, Chips... können durch Überversorgung begünstigt werden.
mit "natürlich" meine ich nicht nur organische Verbindungen
es ist wissenschaftlich strittig welche Verbindungen nun besser sind... im Allgemeinen kann man das also vermutlich nicht sagen... es ist aber bewiesen, dass einige Verbindungskomplexe nunmal besser verfügbar sind, als andere... unabhängig ob es jetzt anorganische oder organische Verbindungen sind... darauf wollte ich hinaus
dass das was in Wald und Flur wächst der Nahrung des "Steppentieres Pferd" am nächsten kommt ist - denke ich - unumstritten... also muss es doch eben möglich sein, mein Pferd weitestgehend hierüber zu ernähren und auch mit Mineralien zu versorgen, oder?
deshalb will ich auch kein "Kräutermineralfutter", sondern reine Kräuter füttern... nichts gemischtes, nichts zugesetztes, rein "natur" eben...
dass ich die Kräuter nur kurweise füttern werde, war ja anfangs schon in allen meiner Beiträge deutlich herausgestellt... vielleicht "weiß" mein Pferd ja auch, wann es was braucht... ich werde jetzt einfach selbst immer mal wieder Kräuter sammeln gehen und sie ihr vorlegen... durch diverse Grünlandseminare, -module und mit Hilfe meiner Bestimmungsbücher traue ich mich jetzt mal an die "einfacheren" Kräuter und Pflanzen ran... mal schauen was Pony dazu sagt so hat sie dann auch die Chance gezielt Kräuter zu fressen oder zu "verschmähen"...
momentan gebe ich auch das "industrielle" MiFu nur kurweise... dann könnte man das vielleicht im Wechsel so handhaben?!?
um eben dieser Überversorgung vorzubeugen - denn in diesem Punkt sind wir uns einig - möchte ich soweit es geht weg von "industriell" hergestellten und "gemischten" Futtermitteln... über Brot, Leckerlies und Müslis brauchen wir ja generell nicht sprechen, aber ich sehe eben auch die gängigen MiFus als sehr kritisch an