Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
möchte hier den Hinweis auf ein neues Buch zum Thema Hufrehe dalassen, das meiner Meinung nach wirklich sehr interessant und informativ ist. Es heißt "Diagnose Hufrehe" von Konstanze Rasch, ist grade erschienen. Darin werden alle Grundlagen rund um den Huf und die Enstehung der Reheerkrankung erklärt, auch im Zusammenhang mit EMS und ECS. Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugungsmaßnahmen werden genau aufgezeigt. Besonders interessant finde ich die zehn ausführlichen Fallbeispiele, wo man den "Werdegang" verschiedener Rehepferde genau mitverfolgen kann. Es gibt auch Antworten auf häufige Fragen und einen Fragebogen "Ist mein Pferd rehegefährdet?". Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, auch wenn das eigene Pferd keine Rehe hat, weil es wirklich einleuchtend viele Zusammenhänge erklärt.
Erzähl doch bitte mal ein wenig aus dem Inhalt bzgl. Ursachenforschung und dem Zusammenhang zu ECS und EMS und den Therapien und Fütterungsempfehlungen.
Da leider aktuell immer mehr ein Scheibchen vom Kuchen mit dem Leid von Pferdebesitzern abhaben möchten sind wir hi8er bei Empfehungen schon mal etwas misstrauisch. Sehr viele Bücher beinhalten leider nur viel Halbwissen bzw. Teilwahrheiten.
So, jetzt hab ich mich mal mit dem Buch hingesetzt und ein bisschen zusammengefasst: Also, das Buch „Diagnose Hufrehe“ wurde von Konstanze Rasch geschrieben. Sie ist Präsidentin der DHG (Deutsche huforthopädische Gesellschaft), dort auch Ausbildungsleiterin und hat sich intensiv mit der Hufrehe befasst. Bevor sie zur Hufrehe kommt, erklärt sie erst mal ausführlich den Aufbau und die Funktion des Hufs und geht dabei auch auf unphysiologische Hufstellungen ein und wie diese u.U. die Hufmechanik beeinflussen. Dann stellt sie verschiedene Theorien zu den Ursachen von Hufrehe (metabolische Rehe und Belastungsrehe) vor, z.B. Politts Enyzm-Theorie, die Exsudat-Theorie, Thrombose-Theorie, und Vasokonstriktions-Theorie und geht auch darauf ein, wie die unterschiedlichen Theorien die Therapieform beeinflussen. Auch die Belastrungsrehe wird genau beschrieben. Danach beschreibt sie genau den Zusammenhang von Fütterung und Rehe, geht vor allem auf die Stärkeverdauung ein und die damit verbundene Toxinkonzentration im Blut Bezüglich EMS: Hier beschreibt die Autorin detailliert, wie es durch Übergewicht zur Insulinresistenz kommt. Dabei schädigt der hohe Blutzuckerspiegel genau wie beim Menschen das Gewebe, die hohe Insulinantwort kann beim Pferd Auslöser der Hufrehe sein. Sie erwähnt hier auch die neue Untersuchung, die gezeigt hat, dass Insulin in überhöhter Konzentration auch bei gesunden Pferden einen Reheschub auslösen kann. Die Autorin beschreibt daraufhin auch das Cushing-Syndrom und geht auf die Zusammenhänge und Ähnlichkeiten zu EMS ein sowie auf die stark erhöhte Rehegefahr bei Cushing-Pferden. Im weiteren geht sie außerdem genau auf die Auswirkung des Futters auf die Rehegefahr ein (Risikofaktor Fruktane?) sowie auf den Risikofaktor Huf, also Risiken im Zusammenhang mit bestimmten Hufformen und auf Hufbehandlungsmethoden. Im nächsten großen Teil werden der Verlauf einer Rehe sowie verschiedene Therapieformen ausführlich erklärt, darunter z.B. auch die Blutegeltherapie. Die zehn Fallbeispiele am Ende des Buches zeigen dann noch mal verschiedene Auslöser, Verlaufs- und Therapieformen der Krankheit in der Praxis. So, das war’s mal, ist ganz schön lang geworden, aber auch ein umfangreiches Buch.
Das hört sich ja gar nicht so schlecht an. Allerdings stimmt dies nicht, Pferde erreichen eher selten den Status des erhöht messbaren Blutzuckerspiegels. Als Besonderheit beim Pferd arbeiten die insulinproduzierenden Zellen weiter im Gegensatz zum Menschen wo sie die Arbeitz einstellen.
Dabei schädigt der hohe Blutzuckerspiegel genau wie beim Menschen das Gewebe, die hohe Insulinantwort kann beim Pferd Auslöser der Hufrehe sein.
Nicht kasnn sonddern IST!
Wie ist denn die Empfehlung zum Haltungs- und Fütterungsmanagement? (Insgesamt,EMS,ECS)
Und gibt es eine Empfehlung zur Stabilisierung des Rehehufes mittels Polster in Hufschuhen?
LG Eddi
PS Weißt, es geht nicht darum ein Buch madig zu machen, aber um es von hier empfehlen zu können müssen m.M. nach (egal aus welcher Hufraktion der Autor kommt) die gesichert vernünftigen Empfehlungen einfach vorhanden sein. Und 30,- für ein Probelesen ist mir einfach zu teuer.
jetzt mal kucken, ob ich mir die Fragen richtig gemerkt habe =)
Also: ja, das Strahlpolster ist eine Methode, die Frau Rasch vorstellt und für gut geeignet befindet. Außerdem geht sie intensiv auf Kryotherapie und auf pro und contra von Schmerzmittelbehandlungen ein. Die Blutegel hab ich ja vorher schon erwähnt, auch Aderlass wird vorgestellt.
Das mit dem erhöhten Blutzuckerspiegel kann sein, dass ich das falsch verstanden habe. Sie schreibt jedenfalls auch, dass die Bauchspeicheldrüse des Pferdes im Gegensatz zum Menschen ja quasi immer weiter Insulin ausschüttet und das der Kern des Problems ist.
Ja, auf Hufbehandlung geht sie auch ein, sie beschreibt huftherapeutische Reheprophylaxe, wobei sie eindeutig von Eisen abrät. Auch zur Behandlung während und nach der Rehe schreibt sie einiges.
Achso, Haltungs- und Fütterungsmanagement: Sie geht vor allem auf Fütterung und Bewegung ein, beim Thema Futter auf die unterschiedlichen Dünndarm-/Dickdarmverdaulichkeit, Stärke- und Zuckeranteil etc. Gibt in dem Zusammenhang auch Tipps zur Gewichtsreduktion. Sie betont immer wieder die Wichtigkeit von Bewegung zur Vermeidung von Rehe.
Hab außerdem grade gesehen, dass du ja nach Sohlenpolster in Hufschuhen fragtest. Die Methode, die sie vorschlägt, ist ein wenig anders; es wird ein Sohlen-Strahl-Polster angelegt, um so den Hufbeinträger zu entlasten. Dieses Polster (sie geht auf unterschiedliche Polstermaterialien ein) wird dann durch Tapen am Huf befestigt.
Cati hat geschrieben: Die Methode, die sie vorschlägt, ist ein wenig anders; es wird ein Sohlen-Strahl-Polster angelegt, um so den Hufbeinträger zu entlasten.
Mmh, meiner Meinung nach ist die wichtigste Hilfsmaßnahme die sofortige Druckentlastung der Sohle. In unserem Fall wurde der Strahl stark gepolstert um jeglichen Druck von der Sohle (insbesondere im vorderen Bereicht zu nehmen) und dadurch die Belastung auf den Strahlbereich zu bringen. Die Sohle wurde selbstverständlich mit gepolstert, Belastung war jedoch fast ausschließlcih auf dem hinteren Bereich, sprich Strahlbereich.
Bewegung war selbstverständlich nahezu ausgeschlossen, erklärt sich ja von selbst
Gaby, die Silikonpolster bringen Druck auf Strahl UND Sohle im gesamten hinteren Bereich des Hufes. Nur der Bereich vor der Strahlspitze, also der vordere Hufbeinrand, bleibt frei. Vielleicht ist das gemeint...?