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Fachinformationen Thema Hufrehe
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Neue Forschungen zur Hufrehe

17.05.2006, 12:40

Lange galt die Eiweissueberversorgung als Ausloeser fuer die Hufrehe.
Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse der tieraerztlichen Hochschule Hannover zeigen aber ueberraschende neue Ergebnisse, die teilweise jedoch noch nicht vollstaendig abgeschlossen sind.
Hufrehe wird nicht durch einen Eiweissueberschuss, sondern durch Azidose, einer Stoerung im Saeuren-Basen-Gleichgewicht im Dickdarm ausgeloest. Durch ein Uebermass an staerkehaltigem Kraftfutter oder durch Aufnahme grosser Mengen von jungem Weidegras werden Zucker und Kohlenhydrate rasch mikrobiell zerlegt und fuehren zur Veraenderung der Darmflora. Es bilden sich große Mengen an Milchsaeuren, zusaetzlich sinkt der PH-Wert im Darm. Diese Uebersaeuerung des
Darminhaltes ist der Ausloeser fuer Hufrehe.
Grundvoraussetzung fuer ein intaktes Darmleben ist nach wie vor die Fuetterung von mindestens 1 kg Heu pro 100 kg LM am Tag. Maximal 0,5 kg Hafer/ 100 kg LM und Mahlzeit oder 0,3 kg Gerste oder Mais (gebrochen)/ 100 kg Lebendmasse und Mahlzeit verfuettern. Eine Uebersaeuerung des Darms kann man an den Pferdeaepfeln sehen. Sind die Aepfel ueber mehrere Tage unfoermig und riechen saeuerlich, ist auch im Darm etwas faul. Im Fruehjahr, zum Uebergang zur Weidesaison, ist besondere Vorsicht geboten. Die Fruktane in den Graesern, vor allem im Weidegras, sind im Fruehjahrsaufwuchs am hoechsten. Sie aendern jedoch im Laufe des Tages ihren Gehalt an Fruktan, ausserdem ist auch die Witterung ausschlaggebend. Bei kuehlen Naechten mit viel Sonneneinstrahlung am Tag steigt das Risiko. Ist das Wetter jedoch bewoelkt, ist die Rehegefahr wiederum niedrig. Abgegraste Weiden bringen keinen Unterschied. Die Fruktane sitzen in den Stengeln und werden in diesem Fall erst recht aufgenommen. Sie sind deshalb besonders problematisch.
Mit viel Arbeit, aber weniger Risiko, ist der stundenweise befristete Weidegang, verbunden. Nach dem derzeitigen Stand kann man vorsichtig sagen, dass in der fruehen Weideperiode (Mai, Juni) der Weidegang nachmittags, in der spaeten Weideperiode (Juli, August, September) vormittags erfolgen sollte. Ebenso ist bei einem hohem Anteil an Weidelgraesern im Grasbestand eine Duengung mit Stickstoff anzuraten. Denn der Fruktangehalt ist hoeher, je weniger Stickstoff geduengt wird. Die Duengung darf jedoch auf keinen Fall in zu grossen Mengen erfolgen. Bitte lassen Sie sich von einem Fachmann beraten.

http://wiv1.pageo.de/ehlers-bremen/Medi ... 0408125327
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