Der Beitrag hier ist zwar schon etwas älter, aber aus aktuellem Anlass kann ich was dazu sagen.
Ich hab eine Haflingerstute, 23 Jahre alt, die Mitte Oktober letzten Jahres angefangen hat, hinten links zu lahmen. Deutlich zu sehen war, dass das Pferd nicht mehr in der Lage war, den Huf durchzutreten und die Trachten zu belasten. Innerhalb relativ kurzer Zeit wurde das so schlimm, daß sie das Bein überhaupt nicht mehr belasten konnte und eine massive Schwellung der Sehenscheide kam auch noch hinzu.
Diagnose der TÄ: zuerst leichte Zerrung, dann Verdacht auf Hufgeschwür - was sich aber nicht bestätigt hat - , dann hieß es Zerrung der Weichteile distal des Fesselträgers, dann Verdacht auf septische Sehnenscheidenentzündung - Laboruntersuchung der Synovia hat diese Diagnose aber Gott sei Dank widerlegt - , dann massive Zerrung des unteren Gleichbeinbandes und zu guter letzt hieß es Sehnenscheidenentzündung und Fesselringbandsyndrom.
Die TÄ stellten dem Pferd dann für vier Wochen die Trachten hoch. Anfangs mit einem Gipsabsatz, danach mit einem Holzkeil, der mit reichlich Tape am Huf befestigt wurde. An Schmerzmitteln/Entzündungshemmern wurde anfangs Metacam gegeben, das aber selbst überdosiert kaum Wirkung gezeigt hat und deswegen wurde dann zu Equi gewechselt.
Bei der letzten Lahmheitsuntersuchung Mitte Dezember – das Equi sollte bis dahin mal ausgeschlichen werden, um zu sehen, wie sie ohne läuft – war deutlich zu sehen, dass sich eigentlich nichts verändert hat. Ein Belasten der Trachten war immer noch unmöglich.
Rat der TÄ: entweder Operation, die in Anbetracht der langen Zeit in der erfolglos behandelt wurde, wohl keine allzu großen Erfolgschancen hätte, oder ich solle sie, weil sie ja nicht mehr die Jüngste wäre, einschläfern lassen.
Durch eine Freundin bin ich dann auf die Horizontal-Therapie gekommen, hab mich durch´s I-net gegoogelt und da das aus irgendeinem Grund meinen Bauch angesprochen hat und wir eh nichts mehr zu verlieren hatten, hab ich es versucht.
Seit vier Wochen "bestrome" ich jetzt täglich das Pferd. Zwei Tage hintereinander nur am linken Bein den Bereich zwischen Huf und Sehnenscheide für 2 x 30 Minuten mit 2 verschiedenen Programmen (0 und 3)und am dritten Tag ist dann eine 30-minütige Ganzkörperbehandlung (Programm 1) dran. Nach ca. einer Woche konnte ich dann tatsächlich die ersten Erfolge sehen!
Mittlerweile läuft sie ohne jedes Schmerzmittel fast lahmfrei und die Schwellung der Sehenscheide und der Fesselbeuge ist deutlich weniger geworden. Sie belastet den linken Fuss und ich ertappe sie immer öfter beim kompletten entlasten des rechten Bein´s. Das wäre vor ein paar Wochen – außer unter Schmerzmittelgabe – nie möglich gewesen!
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich wäre nicht Anfangs eher skeptisch an die Sache rangegangen. Und ich hab mich da schon ein paar Mal mit den Kabeln in der Hand gefragt, was ich hier eigentlich mach. Aber das, was ich sehe, ist für mich so unglaublich und bestätigt mich einfach darin, dass die Entscheidung, es mit der Horizontal-Therapie zu versuchen, absolut richtig war!
Falls man sich für so eine HT entscheidet, sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass das ganze sehr zeitaufwändig ist. Mit ein- oder zweimal schnell bestromen ist es nicht getan. Das sollte auf jeden Fall täglich über einen längeren Zeitraum gemacht werden und mit Anlage der Elektroden und Bestromungszeit gehen da schon locker ein bis zwei Stunden jeden Tag dafür drauf.
Aber was tut man nicht alles für die Pferde…..
LG Caro