Hallo,
ich glaube das eher nicht, beschwören kann ich es aber nicht. M. W. geht dieser Virus überwiegend auf das Nervensystem (bei Headshaking wird z. B. eine Schädigung des Trigeminusnerves durch Herpesviren vermutet). Manchmal auch auf die Gelänke. In erster Linie ähnelt ein Herpesausbruch von den Symptomen her einer Influenza.
Wieviele Pferde sind Herpesträger? An sich eigentlich fast ausnahmslos alle.
Siehe auch hier:
Herpes
Eine Herpes-Infektion kann Pferde auf vielfältige Weise krank machen.
Am häufigsten verursacht sie Rhinopneumonitis, eine Atemwegserkrankung, deren Symptome einer Influenza ähneln: Das Pferd bekommt zunächst wässrig-klaren Nasen- und Augenausfluss, der später oft eitrig wird. Am Unterkiefer schwellen manchmal die Lymphknoten; häufig fressen kranke Tiere schlecht.
Die meisten erwachsenen Rhinopneumonitis-Patienten haben ein bis zwei Tage lang leicht erhöhte Körpertemperatur von 38,6 bis 39 Grad Celsius, während das Fieber bei Influenza ohne weiteres über 40 Grad steigen kann. Höheres Fieber ist typisch bei Jungpferden bis zu zwei Jahren.
Während Influenza meist trockenen, bellenden Husten auslöst, verursacht Rhinopneumonitis eher feuchten Husten. Außerdem husten die meisten Rhinopneumonitis-Patienten nur unter Belastung.
Auch die Anzahl erkrankter Pferde in einem Stall erlaubt Rückschlüsse auf die Art der Atemwegsinfektion: Während sich Influenza oft explosionsartig ausbreitet, erkranken an Rhinopneumonitis meist nur einzelne Tiere.
Häufig verschwimmen die Krankheitsbilder aber so sehr, dass selbst Tierärzte Herpes-Rhinopneumonitis kaum von Influenza unterscheiden können. Sicherheit liefern Labortests.
Herpes-Viren können Fehlgeburten (Virus-Abort) bei Stuten auslösen. Infizierte Stuten erscheinen völlig gesund oder zeigen allenfalls leichte Symptome einer Atemwegserkrankung. Ohne Warnsignale tritt der Abort dann zwischen siebtem und zehntem, nicht aber vor dem fünften Trächtigkeitsmonat auf.
Manchmal wird das Fohlen ausgetragen, ist aber bei der Geburt bereits tot oder so schwach, dass es binnen weniger Tage stirbt. Obwohl der Virus-Abort meist nur einzelne Tiere trifft, können in einem großen Bestand mehrere Stuten verfohlen. Eine seuchenartige Ausbreitung (Abortsturm) kommt heute kaum noch vor.
Schwerwiegend sind zentralnervöse Störungen, die aber weniger häufig auftreten: Die neurologischen Störungen können sich als leichte Lähmungserscheinungen äußern, die bis hin zum Festliegen und Tod des Tiers führen.
„Häufig sind Ataxien der Hintergliedmaßen zusammen mit Urin- und Kotabsatzstörungen“, sagt die Herpes-Expertin Dr. Antonie Neubauer-Juric vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Manchmal zeigt sich eine Herpes-Infektion als koitales Exanthem, ein Ausschlag an den Schleimhäuten der Genitalien, der in Deutschland aber nur sporadisch vorkommt. Bei infizierten Stuten bilden sich an Schamlippen und Euter, bei Hengsten und Wallachen am Penis kreisrunde Bläschen. Mitunter sind auch die Schenkel befallen. Nach kurzer Zeit werden die Bläschen zu gelben Knötchen, die wenige Tage später aufplatzen und kleine weiße Flecken auf der Schleimhaut hinterlassen.
Hinter manchen Horn- und Bindehautentzündungen des Auges vermuten Tiermediziner ebenfalls Herpes-Erreger. Symptome sind Pünktchen auf der Hornhaut-Oberfläche, leicht geschwollene Hornhäute, gerötete Bindehäute, tränende Augen und krampfhaft zugekniffene Lider.
Alle Symptome können getrennt, gleichzeitig oder nacheinander auftreten. So ist es möglich, dass eine herpesinfizierte Stute vor dem Verfohlen an Rhinopneumonitis erkrankt und schließlich mit zentralnervösen Störungen zu kämpfen hat.
Quelle:
http://www.cavallo.de/medizin/kompendiu ... htm?skip=8