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BeitragVerfasst: 06.09.2014, 18:14 
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Auszug aus "Eine Studie über das Hornwachstum bei an chronischer Hufrehe erkrankten Pferden" vorgelegt von Dana Teschner, Tierärztin aus Weimar.....oder wie der Rehehuf zu seiner Form gelangt.......

Hufrehe und dessen mögliche Ursachen
Beispiel Langzeitkortikosteroide (Johnson et al., 2002;Kietzmann et al., 2002;Cornelisse, 2005; Bailey und Elliott, 2007; Bathe, 2007) oder Phenylbutazon zu einer Hufrehe führen (toxische Rehe) (Höppner, 2005). Als weitere Ursache kommen auch Infektionskrankheiten in Betracht (Hertsch, 1995)Andere Autoren (Kronfeld, 2005; Venner et al., 2006; Treiber et al., 2007) gehen mit einer dritten Theorie von einer peripheren Insulintoleranz aus, wie sie bei hormonell-metabolischen Störungen, zum Beispiel beim Cushing-Syndrom des Pferdes, auftritt. Infolge dieser Insulinresistenz kann Glucose nicht ausreichend metabolisiert werden. Durch den daraus resultierenden Energiemangel bricht das Zytoskelett der epidermalen Basalzellen zusammen und es kommt zu einer dermoepithelialen Separation im Hufbeinträger(Schnitker et al., 2005).
Bei allen Hypothesen kommt es im symptomlosen Initialstadium durch partielle Läsion und Überdehnung zu einer Beeinträchtigung der Struktur und Funktion des Hufbeinträgers,besonders im Bereich des Hufrückens.

Der chronische Rehehuf zeigt oftmals eine konkave Dorsalwand, hervorgerufen durch das verminderte Hornwachstum im Kronsegment, während die Hornwachstumsrate an denTrachten nahezu physiologisch ist. Weiterhin zeigen sich Ringe, die zur Dorsalwand hin konvergieren, während sie trachtenwärts divergieren (Reheringe).Diese Ringe entstehen, weil das Hornwachstum am Kronsegment sistiert und die Trachten relativ normal wachsen(Pollitt, 1999). Wenn bei der Hufrehe das Hufbein von der inneren Hufwand gelöst ist,proliferieren die überlebenden Epidermiszellen der Blättchen zu einer desorganisierten Masse dyskeratotischen Materials und bilden einen schwachen lamellären Keil (Narbenkeil)(Ossent und Geyer, 2006). Dieser Keil füllt den Raum zwischen dem Hufbein und der Hufwand, ist aber zu keiner adäquaten Tragefunktion fähig.
Die Epidermisblättchen sind verlängert und haben keinen Kontakt mehr zur Lederhaut.Zwischen den Epidermisblättchen befindet sich Luft oder Flüssigkeit. Dieses Phänomen ist allerdings nur im Sagittalschnitt oder in einer seitlichen Röntgenaufnahme eines entsprechenden Hufes zu sehen.

2 Schrifttum zur Hufrehe

Die weiße Linie stellt sich bei einem chronischen Rehehuf deutlich verbreitert dar, weil diese aus den dyskeratotischen Hornmassen (Narbenhorn-Keil) und aus amorphem Zelldetritus besteht (Ossent und Geyer, 2006). Ein weiteres charakteristisches Merkmal eines chronischen Rehehufes ist die halbmondförmige Vorwölbung der Sohle,die durch das eingesunkene Hufbein verursacht wird (Ossent und Geyer,2006). Die Sohle erscheint konvex und ragt über das Niveau des Tragrandes hinaus. Die Sohlenlederhaut ist in diesem Bereich zwischen dem abgesunkenen Hufbein und dem festen Sohlen
horn gequetscht und kann nekrotisieren(Moore et al., 1989).Ist die Hufbeinrotation stark, so kann die Hufbeinspitze zusammen mit der Huflederhaut das Sohlenhorn vollständig perforieren (Pollitt, 1999).Es kommt zum Sohlendurchbruch. Über der Krone lässt sich durch das eingesunkene Hufbein eine deutliche Mulde feststellen(Pollitt, 1999). Die gefäßhaltigen koronalen Lederhautzöttchen werden aus ihren Epidermisröhrchen gezogen und abgerissen, wodurch Blutungen entstehen, die in pigmentlosen Hufen besonders deutlichzu sehen sind (Budras und Huskamp, 1999).Es ist auch zu beachten, dass das abgesunkene Hufbein das Wachstum der Hornröhrchen im Kronsegment in seiner proximodistalen Richtung verändert. Die normalerweise gestreckt verlaufenden Kronhornröhrchen verlaufen nunum 120° abgeknickt und anfangs in der auf gebogenen Verlaufsstrecke gewellt, was durch eine stufenweise Absenkung des Hufbeinsentsteht (Goetz, 1989; Eustace, 1992; Budras und Huskamp, 1999; Ossent und Geyer, 2006).

Auch diese Veränderung kann man nur in einem Sagittalschnitt eines Rehehufes sehen.Zusätzlich kann es zum Ausschuhen (Exungulation), dem totalen Funktions- und Strukturverlust des Hufbeinträgers, bei dem das Pferd seine Hornkapsel verliert, kommen.
2.4.7

Die im Zuge einer Hufrehe entstanden Hornzellen sind klein und weisen eine glatte Oberfläche auf. Somit ist eine Verzapfung zu den Nachbarzellen nicht möglich. Auch wird die Zell-Zell-Adhäsion durch die Bildung von minderwertigem Interzellularkitt zusätzlich beeinträchtigt (Marks und Budras, 1987). Bei chronischer Hufrehe folgt die Hornbildung einem charakteristischen Muster. Durch die Minderdurchblutung der Huflederhaut ist die Hornproduktion im Zehenrückenteil stark reduziert, während sie im Trachtenbereich meist unverändert bleibt. Folglich kommt es zu einer Verminderung der Hornbildungsrate in der dorsalen Hufwand, während diese im Trachtenteil erhöht ist. Es kommt zur Entstehung von Hornringen, welche von der Zehe zu den Trachten hin divergieren (Goetz,1987; Pütz, 2006). Es besteht kein Zweifel daran, dass die Hufrehe mit höchstgradigen Schmerzen einhergeht.Ursachen für die starken Schmerzen sind zum einen, eine Vermehrung von Entzündungsmediatoren (Hood, 2002), ein erhöhter Druck innerhalb der festen Hufkapsel(Höppner, 2006), Zerrung und Zerreißung von Nervenfasern, Blutgefäßen und Kollagenfasern, Druck des Hufbeins auf die Sohle, übermäßiger Zug auf Sehnen und Bänder und zum anderen Durchblutungsstörungen der Huflederhaut. Eine Druckerhöhung innerhalb der Hufkapsel wird hervorgerufen durch Ödeme, Serome und Blutungen.Gewebezerreißungen führen wiederum zu Entzündungen und Schmerzen (Caldwell, 2002).



2 Schrifttum zur Hufrehe
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Die in der Literatur beschriebene Methodedes Trachtenkürzens wird in Kombination mit einem orthopädischen Beschlag verwendet (Wintzer, 1999). Auf einen orthopädischen Beschlag bei gekürzten Trachten wird nach der Methode nach Strasser verzichtet (Strasser,1991). Auch im chronischen Stadium der Hufrehe, welches gekennzeichnet ist von Lageveränderungen des Hufbeines, in Form einer Rotation oder Senkung oder einerKombination aus beiden, ist die Trachtenhochstellung angezeigt.
Weiterhin ist die Sohle vor dem Strahl so gut wie möglich zu schützen. Durch das abgesunkene oder rotierte Hufbein ist
der Druck auf die Sohlenlederhaut sehr groß. Deshalb ist die Durchblutung in diesem Bereicherheblich reduziert. Folge davon ist, dass die Hornneubildung in diesem Bereich nahezu erliegt und es auch Wochen später zum Sohlendurchbruch kommen kann. Druckentlastung des Sohlenbereiches ermöglicht eine verbesserte Durchblutung sowie die Neubildung des Sohlenhorns. Zum Ausgleich müssen deshalb hintere Anteile des Hufes, besonders die Trachten zum Tragen herangezogen werden(Castelijns, 2003). Die Sohle wird durch Ausfüllen mit einer knetfähigen Masse vom Druck entlastet(Hertsch, 1995; Zadow und Becker, 2006; Hertsch, 2008).


2.4.10.3.2
Resektion der dorsalen Hufwand


Eine weitere orthopädische Maßnahme ist die Resektion der dorsalen Hufwand (vollständige Entfernung des Zehenteils der Hufwand einschließlich des Narbenhorns)(Eustace und Caldwell, 1989 a; Peremans et al., 1991; D`Arpe et al., 2008; Eustace, 2008;Rucker, 2008). Diese Methode kann nach Huskamp(Huskamp, 1990) und Castelijns(Castelijns, 2003) Anwendung finden, wenn 3 bis 4 Tage nach einem akuten Reheanfall sicher ist, dass die Erkrankung in ein chronisches Stadium übergegangen ist und das Hufbein seine Lage nicht weiter verändert. Die Entfernung des Narbenschildes sollte relativ radikal,aber immer in Verbindung mit einem aktuellen Röntgenbild erfolgen. Beginnend dicht unterder Krone wird die Hufwand abgeraspelt, bis die Farbe des Horns von dunkel zu cremig-weiß wechselt (Goetz, 1989).Eingestellt wird das Abtragen kurz vor dem Austritt kapillarer Blutungen aus den Lederhautgefäßen. Es wird soviel Horn entfernt, dass wieder Parallelität zwischen derVorderkontur des Hufes und dem Hufbein besteht (Hertsch, 1995; Neubert, 2007).Entscheidend ist die völlige Druckentlastung des Kronsegmentes und des von ihm aus nachwachsenden Horns. Die Druckentlastung muss nach Huskamp so weit erfolgen, bis die nicht erkrankten Bezirke erreicht sind.



2 Schrifttum zur Hufrehe

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Diese Grenzlinie ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wird diese Maßnahme exakt durchgeführt, wächst das Horn vom Kronsaum lateral, medial und dorsal ungehindert und parallel zum Hufbein (Huskamp, 1990;Scheuerer und Grieshaber, 1996). Um überschießendes Narbengewebe und Infektionen in diesem Bereich einzudämmen und das Horn vor Austrocknung zu schützen, verbleiben die Hufe unter einem Verband (Eustace undCaldwell, 1989 b; Peremans et al., 1991; Rucker, 2008). Bei Bedarf sollten Antibiotika undnichtsteroidale Antiphlogistika zum Einsatz kommen (Peremans et al., 1991).
Eine sehr wichtige Begleitmaßnahme der orthopädischen Therapie ist das Vorbeugen von Hufgeschwüren. Die geschwächte Verbindungsschicht, nekrotisches Gewebe und eine verbreiterte weiße Linie tragen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Hufgeschwüre bei(Castelijns, 2003). Zur Bekämpfung muss ein Schutz der Sohle durch eine Platte erfolgen.
Weiterhin sind leicht abnehmbare Hufschuhe oder Sohlenpolster sinnvoll, damit eine lokale Behandlung möglich ist. Bei lahmfreier Funktion und wenn keine weitere Verschlechterung der Hufbeinposition eingetreten ist, kann langsam ein Bewegungsprogramm begonnen werden. Das Pferd sollte weiterhin eine Trachtenerhöhung haben,kann jetzt aber im weichen,trockenen Sand im Schritt bewegt werden. Zeigt sich keine Verschlechterung des Zustandes,kann die Trachtenerhöhung um die Hälfte reduziert werden. In jedem Fall ist in dieser Übergangsphase auf eine deutliche Zehenrichtung zu achten. Die Dauer und die Häufigkeitder Bewegung kann unter Kontrolle der Pulsation langsam gesteigert werden (Höppner,


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Durch das Körpergewicht des Pferdes und den Zug der tiefen Beugesehne als Gegenspieler des Hufbeinträgers kommt es stufenweise zum Einsinken des Hufbeins in die Hornkapsel.Dadurch kommt es zum welligen Verbiegen der Hornpapillen im Kronsegment. Das folglich produzierte Horn verläuft nicht mehr gestreckt vom Kronsaumzum Tragrand hinunter,
sondern in Falten. Diese Falten sind in ihrer tatsächlichen Länge anscheinend genauso langwie die Hornröhrchen im Bereich der Trachten,wo diese Faltenbildung nicht auftritt. An einem chronischen Rehehuf sieht man von außen betrachtet, dass die Trachten scheinbar mehr wachsen, als der Bereich der dorsalen Hufwand. Dies wurde im Rahmen dieser Arbeit durch
die Messung der Strecken A und B bestätigt
. Nur an den sagittal geschnittenen Hufen konnte eine mögliche Ursache für dieses Phänomen beobachtet werden.Die Hornröhrchen im Kronsegment wachsen ab einem Rotationswinkel des Hufbeins von mehr als 8° wellig verbogen, sodass diese annähernd die gleiche Länge erreichen, wie die Hornröhrchen im Bereich der Trachten. Durch diese Faltenbildung erlangen die Hornröhrchen im Bereich der dorsalen Hufwand aber nicht dieselbe äußerlich sichtbare Länge wie imTrachtenbereich. Dies konnte anhand der eigenen Untersuchungen bestätigt werden. In dieser Arbeit wurde das Längenverhältnis der Trachten zur Dorsalwand mit rund 1,8:1 bestimmt. Es weicht erheblich von den Standardwerten (Wissdorf et al., 2002) ab. In dieser Studie konnte auch ein Zusammenhang mit dem Schweregrad der Hufbeinrotation festgestellt werden. So konnte bei Hufen mit einem größeren palmaren/plantaren Rotationswinkel eine deutliche Erhöhung dieses Verhältnisses gemessen werden. Möglicherweise ist das Hornwachstum bei einer Hufbeinsenkung nicht so stark beeinträchtigt,wie bei einer Hufbeinrotation, weil die Hufbeinverlagerung in der Hornkapsel eventuell nichtso massiv ist, wie bei einer Hufbeinrotation und deshalb die Durchblutung der Huflederhautnicht so stark beeinträchtigt wird.



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Durch das veränderte Hornwachstum an einem chronischen Rehehuf bildet sich wahrscheinlich auch ein so genannter Knollhuf.Weiterhin kommt es zur Ausbildung von Reheringen, die ebenfalls aufgrund des unterschiedlich starken Hornwachstums entstehen. Sie liegen an der vorderen Hufwand eng zusammen, während sie zu den Trachten hin divergieren. Durch die Hufrehe kommt es zu einer Schädigung des Hufbeinträgersbis hin zu seiner völligenZerstörung. Das Hufbein sinkt in die Hornkapsel. Der durch den Druck des Körpergewichtes auf das Hufbein entstehende Zug an der dorsalen Kronlederhaut führt dazu, dass sich der Kronwulst bei der Hufreheabflacht und die Kronpapillen wellig verbogen werden (Budras und Huskamp, 1999; Ossentund Geyer, 2006).
Als Folge davon ist im Röhrchenhorn der dorsalen Hufwand und der Seitenwand des Hufes eine Richtungsänderung im Verlauf zu sehen (Eustace, 1992; Pollitt, 1999; Ossent und Geyer,2006). Das Auftreten dieser Richtungsänderung ist proportional zum Rotationsgrad des Hufbeins (Goetz, 1989). Je stärker das Hufbein palmar/plantar rotiert ist, umso wahrscheinlicher ist das Vorkommen dieser Faltenbildung des Röhrchenhorns. Ab einem Rotationswinkel von 8° konnte im Rahmen dieser Untersuchung bei 75% aller Hufeeine solche Richtungsänderung festgestellt werden. Durch diese Faltenbildung ist das äußerlich sichtbare Längenwachstum an den vorderen Bereichen des Hufes beeinträchtigt. Dies ist möglicherweise eine Erklärung für das verminderte äußerlich erkennbare Längenwachstum der dorsalen Hufwand im Vergleich zum Trachtenbereich. Wenn das Röhrchenhorn nicht in Falten, sondern gestreckt proximodistal verlaufen würde, wären die gleichen Wachstumsstrecken zu vermuten. Dies könnte man überprüfen, indem man die Länge der Hornröhrchen, die in Falten liegt, mit derselben Strecke an den Trachten vergleichen würde.Somit wäre das Hornwachstum an der Dorsalwand nicht quantitativ sondern nur qualitativ vermindert. Die Hornbildungsrate wäre dieselbe. Da das Horn aber in Falten wächst und nicht gestreckt proximodistal verläuft, ist das sichtbare Längenwachstum des Hufhorns an der dorsalen Hufwand im Vergleich zu den Trachten reduziert. Leider standen während dieser Studie die entsprechenden Instrumente für die Messung der Faltenlänge der Hornröhrchen nicht zur Verfügung, sodass eine Folgestudie, die dies ermöglichen würde, sinnvoll wäre.

5 Diskussion
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5.9.
Schlussfolgerung aus den Ergebnissen

Diese Studie hat ergeben, dasssich in einem chronischen Rehehuf eine erhebliche Abweichung von dem normalen Hornwachstum zeigt. Anscheinend wachsen die Trachten schneller, während die vorderen Bereiche des Hufes scheinbar nur ein geringes äußerlich sichtbares Längenwachstum zeigen (Neubert,2007). Weiterhin ist eine Richtungsänderung der Kronhornröhrchen nachweisbar. Beide Phänomene korrelieren mit dem Winkel der palmaren/plantaren Hufbeinrotation. Je größer dieser Winkel ist, umso größer ist das Verhältnis der Trachten zur Vorderwand und umso häufiger treten diese Richtungsänderungen der Hornröhrchen auf. Als Folge von diesen beiden Erscheinungen ist das Hornwachstum der vorderen Hufwand stark beeinträchtigt.Das äußerlich erkennbare Längenwachstum der Hornröhrchen der Dorsalwand des Hufes ist aber nur scheinbar reduziert. Wenn die Hornröhrchen gerade und gestreckt proximodistal verlaufen würden, und nicht in Falten, wie sie bei dieser Richtungsänderung entstehen,könnten sie möglicherweise die gleiche Länge erreichen, wie die Hornröhrchen im Trachtenbereich, wo eine solche Faltenbildung nicht auftritt.Dies würde erklären, weshalb das sichtbare Längenwachstum an den Trachten deutlich größer ist, als im Bereich der dorsalen Hufwand, wo die Faltenbildung bei einer mittelgradigen Hufrehe sehr wahrscheinlich auftritt. Das Röhrchenhorn im Bereich der dorsalen Hufwand wächst wahrscheinlich genauso viel wie im Trachtensegment. Der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden Regionen am Huf ist die Faltenbildung. Die quantitative Hornproduktion ist im dorsalen Hufwandbereich wahrscheinlich genauso groß wie im Trachtenbereich, nur dass dort das Horn nicht gestreckt distal, sondern in Falten verläuft undsomit nicht entscheidend an Länge zunimmt,die man an der Außenseite des Hufes sehen könnte.Ein Ansatz wäre, die Länge der einzelnen Falten zu messen und diese mit der entsprechenden Länge der Hornröhrchen im Trachtenbereich zu vergleichen. Möglicherweise wären die beiden Messstrecken gleichlang. Diese Vermutung würde dafür sprechen, dass das Hornwachstum bei einem chronischen Rehehuf nicht reduziert, sondern nur verändert ist. Die Hornbildungsrate wäre an der dorsalen Hufwand und im Trachtenbereich gleich hoch.Allerdings ist das äußerlich erkennbare Längenwachstum des Hufhorns an der dorsalen Hufwand durch die Faltenbildung der Hornröhrchen bei einer mittelgradigen Hufbeinrotationreduziert. Die entsprechenden Messmethoden standen während dieser Studie nicht zurVerfügung.

Der Knollhuf ist das Produkt einer solchen Änderung im Hornwachstum bei der chronischen Hufrehe. Folglich sollten in der Therapie der Hufrehe diese Phänomene berücksichtigt werden.

Da an der dorsalen Hufwand ein geringeres äußerlich sichtbares Längenwachstum des Horns stattfindet, weil das gebildete Horn nicht gestreckt distal verläuft, kann dieser Bereich des Hufes seine Aufgabe nicht umfassend erfüllen. Weiterhin bildet das Pferd kein physiologisches Horn im Wandbereich des Hufes,sondern so genanntes Narbenhorn. Dieses Horn ist sehr labil und wenig widerstandsfähig, sodass aufsteigende Infektionen häufige Komplikationen bei chronischen Hufrehe-Patien
ten sind. Andererseits wird das Wachstumvon physiologischem Horn an der dorsalen Hufwand so lange gestört, solange Narbenhorn vorhanden ist. Daher wird die Herstellung der Parallelität zwischen Hufbein und Hornkapselan angestrebt (Bolz, 1939).
Ein möglicher Ansatz unter diesen Gesichtspunkten ist daher die Resektion der dorsalen Hufwand (Moyer und Redden, 1989; Peremans etal., 1991; Neubert, 2007). Dabei wird das nekrotische Horn abgetragen, ein möglicherweise vorhandener Narbenkeil entfernt und somit ein erneutes Hornwachstum ohne Behinderung ermöglicht. Andere Autoren bevorzugen nur eine teilweise Resektion der Hufwand (Moyer und Redden, 1989). Eustace und Caldwell hingegen befürworten die Resektion der dorsalen Hufwand in Ergänzung zu einem Beschlag mit einem Heart- bar- shoe, dem Herz -Eisen (Eustace und Caldwell, 1989 a; Eustace undCaldwell, 1989 b). Nachteile der Hufwandresektion sind eine erhöhte Infektionsgefahr der Huflederhaut. Es ist ein Vorfall der Huflederhaut als mögliche Komplikation in Betracht zu ziehen. Weiterhin kann es auch zur Bildung von überschießendem Narbengewebe kommen(Peremans et al., 1991). Eine weitere Komplikation der Hufwandresektion ist die
Austrocknung der Hornsubstanz.Aus diesen Gründen raten verschiedene Autoren dazu, die Hufe nach einer Wandresektion unter Verbänden zu belassen und bei Bedarfeine antimikrobielle Therapie einzuleiten(Eustace und Caldwell, 1989 a; Eustace und Caldwell, 1989 b; Moyer und Redden, 1989;Peremans et al., 1991).Ein Vorfall der Huflederhaut wird laut Moyer und Redden(Moyer und Redden, 1989)verhindert, wenn die Hufwand nicht komplett, sondern nur partiell reseziert wird. Außerdem kann die dorsale Hufwand an Stabilität verlieren und auseinander gleiten.

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Um dies zu verhindern, rät Hertsch (Hertsch, 2008) dazu, einen Steg des Tragrandes bestehenzu lassen, um ein Auseinanderbrechen der vorderen Hufwand zu verhindern. Eine Resektion der dorsalen Hufwand ist somit von Fall zu Fall
abzuwägen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde lediglich das Hornwachstum bei Pferden, die an einer chronischen Hufrehe erkrankt waren untersucht. Mögliche Therapieeffekte konnten nicht ermittelt werden. Nach den Ergebnissen scheint bei Hufrehe mit einer mindestens mittelgradigen Hufbeinrotation (8°) eine Resektionder Hufwand eine sinnvolle Therapie zu sein.Eine Aussage über den Erfolg dieser Therapie kann durch eigene Untersuchungen nicht getroffen werden, weil keine Verlaufsuntersuchung der Tiere möglich war und kein Pferd eine Resektion der dorsalen Hufwand im Rahmen dieser Studie zeigte. Falls keine Wandresektion durchgeführt wurde, ist es nach dem Abklingen der klinischen Symptome möglich die Form der Hufwand zu korrigieren, indem man sowohl die dorsale Wand als auch die Eckstreben kürzt (Yelle, 1986; Höppner, 2006). Für alle Korrekturen der Hufe ist eine aktuelle Röntgenaufnahme unabdingbar



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