Fachinformationen Thema Hufrehe
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Dissertation Hufrehe / Kirstin Feldhaus

21.10.2007, 09:38

Kirstin Feldhaus :

Die Hufrehe (Pododermatitis aseptica diffusa) des Pferdes
ein Beitrag zur Geschichte der Haustierkrankheiten

Laminitis (Pododermatitis Aseptica Diffusa) in Horses

http://www.diss.fu-berlin.de/2006/226/

In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung der Erkenntnisse über die Hufrehe des Pferdes von Beginn der ersten schriftlichen Überlieferungen bis heute dargestellt. Die unterschiedlichen Meinungen von Praktikern, Wissenschaftlern und auch Laien sowie die Probleme und Irrtümer, die während der Auseinandersetzung mit dieser bedeutsamen Gliedmaßenerkrankungen des Pferdes auftreten, werden vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Kenntnistandes und kultureller Aspekte der verschiedenen Zeitabschnitte beleuchtet. Im einzelnen richtet sich die Betrachtung auf das Wesen der Hufrehe, auf die Ätiologie, die Pathogenese, die Diagnostik sowie auf die Therapie, Prophylaxe und Prognose der Hufrehe. Anhand historischer Quellen wird deutlich, dass das Verständnis im Hinblick auf die Erkrankung stark von dem jeweiligen Zeitgeist und dem wissenschaftlichen Kenntnisstand geprägt ist. Insbesondere die Auffassung über das Wesen der Rehe unterliegt im Laufe der Zeiten – selbst in den vergangenen Jahrzehnten – einem starken Wandel. Erwähnungen über die Hufrehe lassen sich bis ins Altertum zurückverfolgen, wobei die Aussagen über das Krankheitsbild zum Teil recht unspezifisch sind. Aus derzeitigen Literaturstellen ist jedoch klar ersichtlich, dass bereits verschiedene Formen der Hufrehe unterschieden wurden. Die Ätiologie und Pathogenese der Hufrehe ist bis heute nicht vollständig geklärt. Aufgrund fehlender Kenntnisse über die Anatomie und Physiologie existierten zu altertümlichen und mittelalterlichen Zeiten zahlreiche Erklärungsmodelle und Theorien. Vor allem der Einfluss des Aberglaubens und die vorherrschende religiöse Befangenheit behinderten die Entwicklung des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses im Mittelalter, so dass auch die derzeitigen Behandlungsmethoden aus heutiger Sicht dementsprechend „abenteuerlich“ erscheinen. Dabei wird die therapeutische Ohnmacht im Zeitalter der empirischen Herangehensweise klar ersichtlich. Während altertümliches und mittelalterliches Schriftgut zum Thema noch recht spärlich sind, nehmen die historischen Quellen mit der Verbreitung des Buchduckes zu. Mit Gründung der Hochschulen in der zweiten Hälft des 18. Jahrhunderts ging eine stärkere Verbreitung wissenschaftlicher Literatur einher. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen viele Abhandlungen über die Rehe in Form von Monographien, Beiträgen in Fachzeitschriften und Lehrbüchern, die durch neue pathologisch-anatomische Erkenntnisse und vielseitige Untersuchungen einen wesentlichen Beitrag zur Klärung der Ätiologie und des Krankheitsverlaufes beitragen konnten. Die unterschiedlichen Auffassungen über die Pathogenese und Therapie, die sich zum Teil sogar diametral gegenüberstehen, werden im Rahmen dieser Arbeit diskutiert. Wissenschaftliche und technische Neuerungen trieben im 19. und 20. Jahrhundert den Erkenntnisprozess über das Wesen und die Pathogenese der Rehe voran und eröffneten neue Möglichkeiten hinsichtlich der Diagnostik und Therapie der Erkrankung. Die Hufrehe bleibt bis heute eine der bedeutendsten Erkrankungen des Pferdes, deren Heilung sich trotz neuer Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten oftmals als schwierig erweist. Aus diesem Grunde fällt der Prophylaxe der Hufrehe damals wie heute eine ganz besondere Bedeutung zu.
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