Fachinformationen Thema Hufrehe
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Die Hufrehe (Pododermatitis aseptica diffusa)

03.06.2006, 10:34

Die Hufrehe (Pododermatitis aseptica diffusa) des Pferdes

In der vorliegenden Arbeit wird die Entwicklung der Erkenntnisse ueber die Hufrehe des Pferdes von Beginn der ersten schriftlichen Ueberlieferungen bis heute dargestellt. Die unterschiedlichen Meinungen von Praktikern, Wissenschaftlern und auch Laien sowie die Probleme und Irrtuemer, die waehrend der Auseinandersetzung mit dieser bedeutsamen Gliedmassenerkrankungen des Pferdes auftreten, werden vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Kenntnistandes und kultureller Aspekte der verschiedenen Zeitabschnitte beleuchtet. Im einzelnen richtet sich die Betrachtung auf das Wesen der Hufrehe, auf die Ätiologie, die Pathogenese, die Diagnostik sowie auf die Therapie, Prophylaxe und Prognose der Hufrehe. Anhand historischer Quellen wird deutlich, dass das Verstaendnis im Hinblick auf die Erkrankung stark von dem jeweiligen Zeitgeist und dem wissenschaftlichen Kenntnisstand gepraegt ist. Insbesondere die Auffassung ueber das Wesen der Rehe unterliegt im Laufe der Zeiten ' selbst in den vergangenen Jahrzehnten ' einem starken Wandel. Erwaehnungen ueber die Hufrehe lassen sich bis ins Altertum zurueckverfolgen, wobei die Aussagen ueber das Krankheitsbild zum Teil recht unspezifisch sind. Aus derzeitigen Literaturstellen ist jedoch klar ersichtlich, dass bereits verschiedene Formen der Hufrehe unterschieden wurden. Die Ätiologie und Pathogenese der Hufrehe ist bis heute nicht vollstaendig geklaert. Aufgrund fehlender Kenntnisse ueber die Anatomie und Physiologie existierten zu altertuemlichen und mittelalterlichen Zeiten zahlreiche Erklaerungsmodelle und Theorien. Vor allem der Einfluss des Aberglaubens und die vorherrschende religioese Befangenheit behinderten die Entwicklung des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses im Mittelalter, so dass auch die derzeitigen Behandlungsmethoden aus heutiger Sicht dementsprechend 'abenteuerlich' erscheinen. Dabei wird die therapeutische Ohnmacht im Zeitalter der empirischen Herangehensweise klar ersichtlich. Waehrend altertuemliches und mittelalterliches Schriftgut zum Thema noch recht spaerlich sind, nehmen die historischen Quellen mit der Verbreitung des Buchduckes zu. Mit Gruendung der Hochschulen in der zweiten Haelfte des 18. Jahrhunderts ging eine staerkere Verbreitung wissenschaftlicher Literatur einher. Ab der zweiten Haelfte des 19. Jahrhunderts erschienen viele Abhandlungen ueber die Rehe in Form von Monographien, Beitraegen in Fachzeitschriften und Lehrbuechern, die durch neue pathologisch-anatomische Erkenntnisse und vielseitige Untersuchungen einen wesentlichen Beitrag zur Klaerung der Ätiologie und des Krankheitsverlaufes beitragen konnten. Die unterschiedlichen Auffassungen ueber die Pathogenese und Therapie, die sich zum Teil sogar diametral gegenueberstehen, werden im Rahmen dieser Arbeit diskutiert. Wissenschaftliche und technische Neuerungen trieben im 19. und 20. Jahrhundert den Erkenntnisprozess ueber das Wesen und die Pathogenese der Rehe voran und eroeffneten neue Moeglichkeiten hinsichtlich der Diagnostik und Therapie der Erkrankung. Die Hufrehe bleibt bis heute eine der bedeutendsten Erkrankungen des Pferdes, deren Heilung sich trotz neuer Erkenntnisse und Therapiemoeglichkeiten oftmals als schwierig erweist. Aus diesem Grunde faellt der Prophylaxe der Hufrehe damals wie heute eine ganz besondere Bedeutung zu.

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http://www.diss.fu-berlin.de/2006/226/
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