Nasses Heu - Vitamine???

Momentan ist meine Araberin schlank, obwohl sie optisch immer noch mollig aussieht. Sie lebt streng Diät, weil sie so unsagbar leichtfuttrig ist. (Sie ist kein Rehepferd, aber ich bin vorsichtig und behandel sie futtermäßig wie ein Rehepferd, da sie für mich eine potentielle Kandidatin ist. Darum bin ich ja auch hier -vorbeugend - hier im Reheforum).
Leider wird die Stute,wenn sie jetzt auf die Weide kommt - lange umgestellt, ab Juni nur stundenweise, mehr verträgt sie nicht - wieder unaufhaltsam zunehmen.
Da sie bestenfallsab Juli 4 bis 5 Stunden raus darf, sonst Paddock, muss sie ja trotzdem noch Heu bekommen. Ich füttere ihr das Heu in zwei Heunetzen, wo man bei allem Stopfen nicht mehr als 3 Kilo reinbekommt. Zudem sind die Maschen sehr klein 2x3 cm. Nützt leider alles nichts, sie wird unaufhaltsam zunehmen. Schätzungsweise an die 20 Kilo.

Jetzt hat mir eine Einstellerin, deren Pferd EMS hat und streng Diät leben muss,empfohlen, das Heu ca 1 Stunde lang in Wasser zu legen.Dadurch würden die Fructane herausgewaschen. Die Einstellerin, die mir den Rat gegeben hat, sagte, dass ihr Pferd auf die Art sehr schön abgenommen habe, bzw. im Sommer nicht so zunimmt. Ich werde das also machen. Gestern habe ich das das erste Mal das Heu getaucht - ca 1 Stunde. Meine Stute hat nichts gegen das sickenasse Heu einzuwenden. (Die frißt alles )

Allerdings frage ich mich, ob da nicht sehr viele Vitamine ausgeschwaschen werden. Mein Pferd bekommt normalerweise nur noch etwas Mineralfutter (Marstall - Weideriegel, bzw. -stallriegel).
Also, muss ich da jetzt Vitamine beifüttern? Sobald es auf´s Gras geht - zur Zeit 15 Minuten am Tag - bekommt sie weder Äpfel noch Möhren, weil ich Angst vor dem zusätzlichen Zucker habe.
Im Winter, wo mein Pferd Gott sei Dank immer gut abnimmt, würde ich das Heu dann nicht mehr waschen.

Aber jetzt? Vitamine beifüttern? Sie bekommt als Kraftfutter einen großen Jogurthbecher Marstall Naturelle am Tag.

Guck mal hier steht was dazu, wieviel durchs Waschen im Vergleich zum trockenen Heu verloren geht.

Warum fütterst du überhaupt Kraftfutter, wenn dein Pferd so leicht zunimmt?
Bekommt es eine Fressbremse im Sommer an?

Warum fütterst du überhaupt Kraftfutter, wenn dein Pferd so leicht zunimmt?
Bekommt es eine Fressbremse im Sommer an?

Mein Pferd hatte vor drei Jahren einmal eine böse Sehnenscheidenentzündung. Die ist zwar geheilt, aber laut TA ist eine Schwachstelle geblieben. Also bekommt es jeden Tag ein Schäufelchen Magnoflexal. Dazu muss ich etwas Kraftfutter geben.
Die Fressbremse trau ich mich nicht. Ich habe es mal ausprobiert, aber das Pferd hat gepanickt. Außerdem ist sie an einer Art Halfter befestigt und ich habe eine Halfterphobie. Der Vorgänger meiner Stute hat sich nämlich mal am Halfter aufgehängt - mit einem Ring des Halfters im Türriegel verhakt - und sich den Kiefer gebrochen. Seitdem ziehe ich meinem Pferd niemals, wenn ich nicht daneben stehe, ein Halfter an. Nicht mal für eine Sekunde.

Frisst dein Pferd unmelassierte Rübenschnitzel? Die wären besser geeignet als sonst irgendein Müsli.

Habt ihr zum größten Teil dasselbe Heu oder von vielen verschiedenen Wiesen? Wenn es ziemlich dasselbe ist, wäre eine Heuanalyse sinnvoll...

Heuanalyse wird ja immer gern gemacht... aber woher kenn ich den tatsächlichen Bedarf meines Pferdes

Da gibt es Tabellen zu und Literatur, hier in D z.B. der Meyer.
Allerdings weichen diese Empfehlungen von denen in den USA ab!
Meine Meinung zu den starren bedarfsemfehlungen kennst Du ja....

Es kommt immer wieder der Tipp mit der Heuanalyse... aber leider nie eine Antwort auf die Frage des Bedarfs. Vielleicht ist es nicht so einfach?

Gruß

Sandra

http://www.lfl.bayern.de/publikationen/ ... _26700.pdf
http://books.google.de/books?id=0a4I1TI ... er&f=false
oder

Die 10 essentiellen Aminosäuren
Arginin, Histidin, Isoleucin, Lucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin


Mineralstoffe

Bedeutung und Funktion einiger wichtiger Elemente
Kalzium (Ca)
Funktion = Skelettaufbau, Nervenimpulse
Mangelsymptom = Rachitis, Erschöpfung
Ursache = schlechter Hafer und Heu
Phosphor (P)
Funktion = Muskelarbeit, Zellteilung
Mangelsymptom = Erschöpfung, Skelettmängel
Ursache = Rationen mit schlechtem Heu
Magnesium (Mg)
Funktion = Übertragung der Nervenimpulse
Mangelsymptom = Störung der Nervenfunktion
Ursache = Rationen aus jungem Gras
Eisen (Fe)
Funktion = Blutbildung (Hämoglobin)
Mangelsymptom = Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
Ursache = Blutverlust, Darmparasiten
Zink (Zn)
Funktion = Schutz der Haut, Hormonbildung
Mangelsymptom = borkige Haut, brüchige Haare
Ursache = zuviel Kalzium und Phytat
Selen (Se)
Funktion = Stoffwechsel
Mangelsymptom = Muskelkrämpfe
Ursache = saurer Boden


Fettlösliche Vitamine
Vitamin A
Vorkommen = Provitamin Carotin in Grünfutter, Heu, Mohrrüben, Obst
Wirkung = Sehvermögen, antiinfektiös, fruchtbarkeitsfördernd
Mangelerscheinung = Anfälligkeit Darm, Augen, Schleimhaut, Horn, Sterilität
Vitamin D
Vorkommen = Provitamin in Grünfutter, Bildung durch UV/ Sonne
Wirkung = antirachitisch, wichtig für die Knochenbildung
Mangelerscheinung = Rachitis bei Fohlen, Knochenerkrankungen (Osteomalazie)
Vitamin E
Vorkommen = Grünfutter, Heu, Weizenkleie, pfl. Öle
Wirkung = positive Stoffwechselbeeinflussung
Mangelerscheinung = Herz / Kreislaufschwäche, Muskelschwund
Vitamin K
Vorkommen = Grünfutter, Gerste, Mais
Wirkung = steuert die Blutgerinnung
Mangelerscheinung = Blutarmut

Wasserlösliche Vitamine

Vitamin B1
Vorkommen = Hefe, Grünfutter, Heu, Kleie, Rote Beete
Wirkung = Kohlenhydratstoffwechsel, Appetit
Mangelerscheinung = Nervosität, Herzschäden, Bewegungsstörungen
Vitamin B2
Vorkommen = wie oben
Wirkung = Zellatmung, Stoffwechsel
Mangelerscheinung = Haut- und Hornschäden, Sehstörungen
Vitamin B6
Vorkommen = Hefe, Grünfutter, Getreide
Wirkung = Aminosäurestoffwechsel
Mangelerscheinungen = Hautentzündungen, Gewichtsabnahme
Vitamin B12
Vorkommen = Milch
Wirkung = mit Kobalt, Blutbildung
Mangelerscheinung = Wachstumsverzögerung, Fressunlust


Sonstige wasserlösliche Vitamine

Vitamin B3 (Pantothensäure)
Vorkommen = Grünfutter, Getreide
Wirkung = Hautstoffwechsel
Mangelerscheinung = Haut/ Darmstörungen
Vitamin B4 (Cholin/ Niacin)
Vorkommen = Getreide, Soja, Hefe
Wirkung = Fettstoffwechsel
Mangelerscheinung = gestörte Futterverwertung
Vitamin B5 (Nicotinsäure)
Vorkommen = Grünfutter, Kleie, Hefe
Wirkung = Zellstoffwechsel
Mangelerscheinung = Hautentzündungen
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Vorkommen = Grünfutter, Heu
Wirkung = Immunsystem
Mangelerscheinung = Anfälligkeit
Vitamin H (Biotin)
Vorkommen = Grünfutter, Mohrrüben
Wirkung = Fettsäurebildung
Mangelerscheinung = Haut und Horn
Vitamin M (Folsäure)
Vorkommen = Grünfutter, Hefe
Wirkung = Zellteilung
Mangelerscheinung = Blutarmut

Vitamine oder ihre Vorstufen (=Provitamine) entfalten im Körper vielseitige Wirkungen, unterschieden wird zwischen fettlöslichen und wasserlöslichen Vitaminen. Sie wirken auf mehrere Grundvorgänge in Zellen, Geweben, Organen und garantieren als Bausteine von Enzymen die Aufrechterhaltung komplizierter Funktionsketten im Stoffwechsel der Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Ihr Verhältnis zueinander muss körpergerecht ausgeglichen sein. Die Devise viel hilft viel ist falsch.

Fehlversorgungen führen zu Anfälligkeit oder zu speziellen Erkrankungen :

*Unterversorgung zu Hypovitaminosen
*Überversorgungen zu Hypervitaminosen
*totaler Mangel zu Avitaminosen

Tägliche Versorgung des Pferdes im Erhaltungsstoffwechsel

LM (kg)
400

Vitamin A (IE) 30000
Vitamin D (IE) 3000
Vitamin E (mg) 15,6
Vitamin B1 (mg) 13,0
Vitamin B2 (mg) 13,0
Biotin (mg) 0,26

Eisen (mg) 364
Kupfer (mg) 41,6
Zink (mg) 260
Mangan (mg) 208
Kobalt (mg) 0,39
Selen (mg) 0,78
Jod (mg) 1.04

Calcium (g) 20
Phosphor (g) 12
Magnesium (g) 8
Natrium (g) 8
Kalium (g) 20
Chlor (g) 32

LM (kg)
600

Vitamin A (IE) 45000
Vitamin D (IE) 4500
Vitamin E (mg) 600
Vitamin B1 (mg) 21,6
Vitamin B2 (mg) 18,0
Biotin (mg) 0,36

Eisen (mg) 504
Kupfer (mg) 57,6
Zink (mg) 360
Mangan (mg) 288
Kobalt (mg) 0,54
Selen (mg) 1,08
Jod (mg) 1,44

Calcium (g) 30
Phosphor (g) 18
Magnesium (g) 12
Natrium (g) 12
Kalium (g) 30
Chlor (g) 48


Tägliche Versorgung des Pferdes bei leichter Arbeit

LM (kg)
400

Vitamin A (IE) 30000
Vitamin D (IE) 3600
Vitamin E (mg) 800
Vitamin B1 (mg) 30,4
Vitamin B2 (mg) 19,0
Biotin (mg) 0,38

Eisen (mg) 546
Kupfer (mg) 62,4
Zink (mg) 390
Mangan (mg) 312
Kobalt (mg) 0,59
Selen (mg) 1,17
Jod (mg) 1,56

Calcium (g) 21
Phosphor (g) 12
Magnesium (g) 8
Natrium (g) 18
Kalium (g) 27
Chlor (g) 48

LM (kg)
600

Vitamin A (IE) 45000
Vitamin D (IE) 5400
Vitamin E (mg) 1200
Vitamin B1 (mg) 43,2
Vitamin B2 (mg) 27,0
Biotin (mg) 0,54

Eisen (mg) 756
Kupfer (mg) 86,4
Zink (mg) 540
Mangan (mg) 432
Kobalt (mg) 0,81
Selen (mg) 1,62
Jod (mg) 2,16

Calcium (g) 31
Phosphor (g) 18
Magnesium (g) 13
Natrium (g) 27
Kalium (g) 39
Chlor (g) 73

--> http://www.birgit-vaupel.de.vu

http://www.pferdefuttercheck.de/

.... hilft nur leider wenig, oder?

Ich dacht du hättest gerne Bedarfstabellen.
das was im Heu nach der Analyse drin ist musst halt vom Bedarf abziehen und dann gezielt ergänzen.

Da ich eh Nichts von den Bedarfstabellen halte, weil: warum sollteder Bedar in den USAanders sein als in D zum Beispiel, dann stellt sich mir die Frage WIE sich der Bedarf zusammensetzt usw.usw.sehe ich persönlich da wenig Sinn drin.

Was meiner Meinung nach allerdings sehr sinnvoll ist: man mUSS die Sachen im auge behalten und auch ergänzen die bei reiner Heufütterung nicht mehr vorhanden sind und zusätzlich durch den Waschvorgang verloren gehen.

Mehr verstehe ich jetzt zu Deiner frage nicht

LG Eddi

Huhu Eddi,

nein - ich will keine Bedarfstabellen, weil ich der Überzeugung bin, dass diese Tabellen nicht den Bedarf MEINES Pferdes (in diesem Fall Fabi) wiedergeben können. Diese Tabellen haben Referenzwerte, die sich von gesunden Pferden ableiten. Fabi ist nicht gesund. Er ist IR und er hat Sommerekzem. Ich bin der Überzeugung, dass kranke Pferde einen anderen Bedarf haben als gesunde... und... warum ist der Bedarf des Pferdes in anderen Ländern ein anderer? Wenn ich Fabi nun in die USA exportiere, dann hat das selbe Pferd plötzlich einen anderen Bedarf. Das glaubt ja hoffentlich keiner.
Diese Bedarfstabellen mögen eine Richtung anzeigen (die leider von der Futterindustrie geprägt ist - anders kann ich mir nicht erklären, warum andere Länder andere Werte haben)... einfach das Heu untersuchen und zu glauben man füttert optimal, kann ganz schön in die Hose gehen. Da gehört meiner Meinung nach ein klein wenig mehr zu.
Heuanalysen mögen auch wichtig sein, wenn man z.B. einen Einzelwert (Fruktan, Stärke, was auch immer) analysieren möchte, weil z.B. ein Rehlein eben nur eine gewisse Menge verträgt... das aber auf die kompletten Mineralstoffe, Spurenelemente usw. umlegen zu wollen, halte ich für sehr gefährlich...ich kenne den Bedarf meiner Pferde nicht genau... darum mein Einwand und die Frage wer mir den Bedarf nennen kann

Grüße

Sandra

Hatte mich schon gewundert!
Das ist ja u.a. auch das was mich so überhaupt nicht überzeugen kann.

Ja, wie ist der eigene Bedarf, was braucht ein Pferd wirklich, das kann über Tablellen nicht geklärt werden. Das in Amerika andere Bedarfswerte vorliegen, kann ich nur über die andere Heufütterung (u.a. Alfalfa) erklären, es werden andere Grassorten angepflanzt. Ansonsten ist Pferd = Pferd.
Dann gibts noch die verschiedenen Typen der Futterverwertung, eine Bedarfsberechnung nur über Gewicht und Nord-Süd Konstellation kann also nicht funktionieren. Es nutzt auch wenig, wenn man alle Mikromineralstoffe kennt, die nur in Spuren benötigt werden. Den Bedarf kann ich eigentlich nur grob abschätzen, man kann an seinem Aussehen, seinem Verhalten einiges feststellen, ob die Fütterung halbwegs optimal ist. Am glänzenden Fell allein geht nicht, da trickst schon die Futtermittelindustrie herum, den Leuten zu suggerieren, das Pferde top versorgt sind, wenn X gefüttert wird. Da kommt es eher zur Überversorgung. Genauso ätzend wie eine Unterversorgung. Schaltet man den Verstand ein, wird man merken, dass die ganzen bunten Futter genauso schädlich sind wie eine überweidete und ausgelaugte Pferdekoppel ohne passenden Bewuchs. Da muss man den Mittelweg finden und für jedes Pferd entscheiden, was für ihm richtig sein könnte.

Ja, etwas Grundwissen in der Fütterung sollte vorhanden sein. das man so grob einschätzen kann, welche Futtermittel welche Stoffe enthalten und welche dem Pferd von Nutzen sein könnten. Leider übernimmt diesen Part gerne die Futtermittelindustrie, die verkaufen möchte. Viele Studien werden gekauft und mit tollen Bildern suggeriert man dem Kunden vitale Pferde oder reiterliche und vitale Probleme, die man bequem wegfüttern könnte. Manchmal muss man dazu erst ein Problem schaffen, um die Kundenbindung zu erhalten. Gewürzt mit ein paar Fachausdrücken und angesagten Schlagworten. Sowas schafft Vertrauen in den Trog.

Also, ich habe meinem Pferd jetzt die unmelassierten Rübenschnitzel besorgt. Die bekommt sie jetzt in der Sommerzeit. Zuerst hat sie etwas schräg geguckt und war wenig begeistert. Aber mittlerweile frißt sie sie gut.

Ich habe wegen des gewaschenen Heus mit IWEST telefoniert. Dr. Meyer ließ mir ausrichten, dass ich in das Badewasser jeweils 1 Eßl. Salz geben solle. Das würde irgendwas mit der Osmose und dem Kaliumhaushalt bewirken. Fragt mich jetzt nicht, genau was. Ich hab letztlich nur behalten: 1 Eßl. Salz ins Wasser.

Mach ich!

Natrium, Chlor und Kalium gehören zu den Elektrolythen, die den osmotischen Druck in den Zellen regulieren.

Im Heuwasser hemmt das Salz (Natrium-Chlorid) nur das Bakterienwachstum, damit das Wasser nicht so schnell verdirbt. Kalium nimmt das Pferd ausreichend auf, Salz muss zugeführt werden

Ein Esslöffel Salz auf welche Menge Wasser---- ?