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Berechnung des Kohlenhydratanteils im Fertigfutter

21.02.2008, 15:44

N-freie Extraktstoffe (NfE)
Die N-freien Extraktstoffe werden in der Futtermittelanalytik nur rechnerisch erfasst.
Sie stellen die Differenz zwischen der Trockensubstanz und der Summe der analytisch ermittelten Rohnährstoffe Rohprotein, Rohfett, Rohfaser und Rohasche dar. Die NfE enthalten alpha-glucosidisch gebundene Polysaccharide (Stärke, Glycogen), lösliche Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose, Lactose, Maltose und Oligosaccharide) sowie lösliche Teile von Zellulose, Hemizellulosen, Lignin und Pektinen (Zellulose und Lignin nur in sehr geringer Menge). In der Summe umfassen die NfE also die Kohlenhydrate, die Hauptenergiesubstanzen, eines Futtermittels. http://www.scharnebeckermuehle.de/Lexik ... exikon.htm

Berechnung des Kohlehydratanteils:

100%
- xx % Rohprotein
- xx % Rohfaser
- xx % Rohasche
- xx % Rohfett
________
= xx% NfE (= xx % leicht verdauliche Kohlenhydrate)

22.02.2008, 00:12

dass NfE nur leicht verdauliche Kohlehydrate sind, stimmt so nicht.
In den letzten IWEST-News sind interessante Artikel zu diesem Thema:
http://iwest.de/dt/html/Termine/bilder/a_22_form.pdf (Seite 11 / 16)

Für Heu und KwikBeets ergibt sich rechnerisch eine NfE-Anteil von ca. 60%, der NSC-Gehalt (nicht strukturierte Kohlehydrate / Zucker und Stärke) von Heu ist aber nur ca. 15% und bei KwickBeets nur ca. 5%.

Wichtig für die Beurteilung eines Futtermittels wäre eigentlich der NSC-Anteil, den geben aber leider nur sehr wenig Hersteller an.

22.02.2008, 08:47

Sedna hat geschrieben:
Für Heu und KwikBeets ergibt sich rechnerisch eine NfE-Anteil von ca. 60%, der NSC-Gehalt (nicht strukturierte Kohlehydrate / Zucker und Stärke) von Heu ist aber nur ca. 15% und bei KwickBeets nur ca. 5%.

Wichtig für die Beurteilung eines Futtermittels wäre eigentlich der NSC-Anteil, den geben aber leider nur sehr wenig Hersteller an.


Das stimmt natürlich.
Trotzdem lässt sich so das Industrie"Kraft"futter vergleichen und Anhaltspunkte geben.
Allerdings stört mich eins am den sonst recht guten Artikeln:
1. wird der zusätzliche Zuckeranteil im eigenen Produkt verharmlost.
Und genau dies sind Sachen die erstens vermeidbar sind und zweitens sich auf die Gesamtsumme additieren

Zitat iwest
2. Ganz so einfach ist es zum Glück nicht! Zucker braucht (s. o.) auch der Insulinresistente.
Wenn Ihr Pferd auf die Weide geht, bekommt es mit dem Gras – in Abhängigkeit von Sonnenlicht, Temperatur und Feuchtigkeit - teilweise erhebliche Mengen an Zucker (bis zu 30 % und mehr). Dennoch
kann (in den allermeisten Fällen) das Pferd auf die Weide,es muss nur bedacht werden wann und wie lange.


So dahingestellt ist es nicht falsch, allerdings werden hierbei nur die genehmen Sachen in den Raum gestellt, die für entsprechende Pferde lebensgefährlich sind.
Natürlich ist es richtig, dass der Organismus nicht ohne "Zucker" (Kohlenhydrate auskommt, fraglich sind nur welche!
Bei dem Vergleich mit der Weide schließt sich der Kreis zur Glykämischen Last!
Der letzte Satz ist schlichtweg ohne bedeutungsvollen Inhalt.

22.02.2008, 17:48

ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die Berechnung der NfE keinen Rückschluss auf den GI einen Futters erlaubt, weil sich für Futter mit viel Stärke ähnliche Werte ergeben wie für solche mit hohem Anteil an verdaulichen Fasern.
Natürlich bin ich auch der Meinung, dass bei akuter Rehe oder EMS kein Getreide und so wenig Zucker wie möglich gefüttert werden sollte.
Ob einige Gramm Zucker in einem Medikament oder Mineralfutter (im Vergleich zu ca. 1000g aus dem Heu) wirklich Schaden anrichten können, weiß ich auch nicht, sicherer ist es natürlich, soweit möglich auf zuckerfreie Alternativen umzustellen.

22.02.2008, 18:34

@Sedna
Ist doch ein sehr guter Diskussionspunkt!

Und man merkt einmal wieder, wie von Herstellern doch gerne verharmlost wird.
Ob das bisschen Zucker mehr etwas ausmacht, kann einem keiner sagen.
Fakt ist, dass nicht einmal jedes Pferd selbst bei allerstrengster Diät gerettet werden kann oder konnte. :(

Von daher muss man einfach immer bemüht sein, den Pferdehalter aufzuklären und eventuell wachzurütteln.
Denn hier geht es ja um kranke Pferde!

LG Eddi
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