Ihr Lieben, ich möchte mein Pferd und mich gerne Vorstellen, ich hoffe hier bin ich an der korrekten Stelle, ansonsten bitte einfach bescheid geben/verschieben.
Da ich etwas faul bin
würde ich meine Roman, den ich bereits in einem anderen Forum verfasst habe, einfach mal einkopieren und mit dem entsrepchendem Datum versehen:
(20.01.2014)
Mein Hafi - Wallach ist jetzt 19 Jahre alt und wird im April 20. Bei mir ist er seit 8 fast 9 Jahren und er war immer der Typ Pferd "der nie was hat" (bis auf eine ungeklärte Lahmheit Sommer 2010 und ein Hufgeschwür vor ca. 1 1/2 Jahren; diese zwei "Vorfälle" geben inzwischen ein schlüssiges Bild mit der jetzigen Diagnose, aber dazu später mehr).
Da wir vor ca. einem knappen halben Jahr von Thüringen nach Niedersachsen gezogen sind und somit ein "neuer Abschnitt" für uns beide begonnen hat, in dem nun endlich nach zwei "mageren" Jahren , wieder mehr Zeit fürs Hotti da ist, beschloss ich, einen "Rund-um-Check" zu machen.
Er kam mir innerhalb des letzten Jahres am Bauch immer so dünn vor, bzw., zeichneten sich trotz Kugelbauch die Rippen ab (er bekam Heu im Herbst/Winter und sonst 24h Weide + 1/2 Futterschöpfer, haferfreies Müsli). Ich hatte das dann direkt mal beim Besuch des Huforthopäden angesprochen, weil dieser sehr kompetent und vertrauenswürdig
war Er vermutete das EMS, riet mir, das Müsli ganz wegzulassen und nur Heu+hochwertiges Mineralfutter zu geben. Ich verstand zwar was er mir erklärte, nahm aber alles nicht so ernst zu dem Zeitpunkt. Klar weiß ich, dass Hafis zu den Rassen gehören, die schnell schlichtweg und ergreifend zu FETT werden, aber mein Hafi war zu dem Zeitpunkt (in meinen Augen) nicht übergewichtig.
Also dann TA besorgt (da merkt man erstmal wie sehr man den altbekannten aus der Heimat vermisst) und Blutbild verlangt. TA kam, mein Anliegen vorgebracht und TA sagt wie aus der Pistole geschossen: "Ihr Pferd hat Cushing, das sehe ich sofort!" BAAAM. Da war sie die Diagnose. In dem Moment konnte ich die Tragweite gar nicht erkennen, weil ich mich nie irgendwie mit dem Thema auseinander gesetzt hatte. Und leider Gottes muss man sagen, hat der Tierarzt das Krankheitsbild auch nicht so gut erklärt, dass ich es als Laie verstanden hätte. Das Blut hat er abgenommen und direkt Pergolid dagelassen. Davon sollte er 1/2 Tablette (also wenn ich jetzt richtig liege 0,5 mg ) bekommen.
Die Ergebnisse vom großen Blutbild kamen, leider ohne ACTH-Wert, was mich jetzt, nach 5 Wochen Pergolidgabe extrem ärgert, denn jetzt ist der Test meines Erachtens nicht mehr aussagekräftig -.- (Inzwischen weiß ich, dass auch jetzt ein Test durchaus sinnvoll ist)! Und zum Zeitpunkt der Diagnose wusste ich nicht mal, dass der Test existiert.
Also mein Pferdchen bekommt nun seit 5 Wochen Pergolid, nach Sichtdiagnose des TA . Dieser stellte
-dicke Ödeme über den Augen (OK ich muss zugeben, die sind wirklich eindeutig) und
-Fetteinlagerung am Mähnenkamm und an der Kruppe fest.
Nach 24 Tagen Pergolid ging mein Pferd plötzlich vorne total steif o.O Und ich habe total Schwarz gesehen, hatte riesenschiss, dass er durch die Pergolidtablette einen Reheschub oder sonst was bekommen hat Habe zu dem Zeitpunkt noch immer nicht genau verstanden was die Tablette bewirken. Und wie geschrieben hat mein Pferd nie was gehabt, keine Rehe, keine anderen Wehwehchen...
Also TA wieder angerufen, der sagte an dem Tag direkt hochgehen auf 1 Tablette am Tag und wir sprechen uns am Folgetag. Leider zeigte die Dosiserhöhung keine Wirkung, Pferd immer noch steif. Ich beschreib mal die Symptome:
-Steifer gequälter Gang der Vorderbeine
-Warme, aber keinesfalls heiße Hufe
-Typische Rehehaltung (Vorderhufe entlastet)
Also kam der TA gucken, prüfte die Pulsation (war keine vorhanden laut ihm) und auch nochmal die Temperatur im Huf mit einem speziellen Gerät, wie so eine Art Laiserpointer... (Sorry, ich kenn mich in punkto Rehe(-Diagnostik) echt 0 aus
Die Diagnose des TA lautete ein vermutlich, durch das Pergolid abgeschwächter Reheschub... Er ließ Metacam (Entzündungs- und Schmerzhemmer) da und erklärte mir, ich soll nach KgKG geben und sobald Besserung eintritt, langsam runtergehen mit der Dosis.
Das Metacam bekommt mein Hafi heute den 8. Tag, leider konnte ich noch keine Besserung feststellen.
Inzwischen habe ich mich intensiv belesen und so gut es ging Selbststudium betrieben, ECS kann ich nun um einiges besser verstehen und auch den Sinn und Nutzen des Pergolid.
Am Sa hatte ich nochmal einen 2. TA am Telefon, um einfach noch eine 2. Meinung einzuholen. Er betrachtete die Vorgehensweise meines 1. TA als gängige Methode, außer dass er den ACTH Test gemacht hätte um sicher zu sein. Er hat empfohlen, den Entzündungs- und Schmerzhemmer nochmal zu wechseln, wenn das Metacam nicht anschlägt. Ich fragte ihn noch nach dem Sinn eines Röntgenbildes, weil ich, nachdem ich viel über Rehe gelesen habe, inzwischen echt Angst um das Hufbein von meinem Kleinen habe :O Allerdings fehlt mir auch hier wieder die Erfahrung, zu sehen wie ernst die Lage ist TA 2 hielt das RB für sinnvoll, TA 1 hatte sich noch nicht in dieser Hinsicht geäußert.
Ich habe am Sa auch versucht meinen Huforthopäden ranzubekommen, um Huftechnisch die Lage zu beurteilen. Leider ist er selber durch Krankheit verhindert und ich muss versuchen würdigen Ersatz zu finden. (Was echt schwer in einer Gegend ist, wo man sich "pferdepersonalmäßig" nicht auskennt). Zumal vertrauen ich den konventionellen Hufschmieden nicht mehr so, nachdem ich Jahrelang durch eine NHClerin verwöhnt wurde Und hier ja eig den kompetenten Huforthopäden gefunden hatte... ://
Ich selbst gehe mit der Diagnose Cushing bei meinem Pferd inzwischen konform, denn wie ich anfangs geschrieben hatte, ist mein Pferd fast nie krank gewesen, die 3 Dinger die er hatte, passen aber absolut zum, KB Cushing. Außerdem säuft und Pinkelt er viel, hält oft den Kopf unten, hat die typischen Fetteinlagerungen, der Huforthopäde hat seine Hufe ganz typische Rehehufe genannt (sehr verbreiterte Weiße Linie), obwohl er nie Reheschübe hatte, oder wenn dann ohne für mich sichtbare Symptome und seit er in dem neuen Stall steht, tränen seine Augen unheimlich viel. Fellwechselproblematik ist mir nie aufgefallen, ich habe aber auch kein Augenmerk draufgehabt.
Außerdem ist er einiges über 15 Jahre... Dieses Gesamtbild an kleinen Einzelteilen gibt dann doch ein sehr eindeutiges Bild, wie ich finde. Am liebsten wäre mir natürlich der ACTH Test zu Beginn gewesen! Pergolid absetzen um zu testen möchte ich nicht riskieren und Dexamethason - Test (heißt es so?) kommt nicht infrage!
Ich würde mich sehr freuen wenn sich der eine oder andere die Zeit nimmt meinen Roman durchzulesen Und dann eventuell ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Inzwischen fühle ich mich nicht mehr ganz so hilflos, allein und erschlagen von der Diagnose, sondern habe die Hoffnung, wenn er richtig eingestellt wird, ein glückliches Haffilein zu haben, trotzdem stehe ich noch ganz am Anfang des Prozesses herauszufinden, was das Beste für ihn ist und ich freue mich über jeden Tipp und Erfahrungswert von Euch!
Im Moment steht er ca. 19h in der Einzelbox auf Stroh und 5h / Tag auf Koppel, die sehr schlammig aber dadurch weich und ich denke angenehm ist für ihn ist. Er bekommt Heu, keine abgewogene Menge, ich hoffe aber für seinen Bedarf in Ordnung. 1-2 Rote Beete, die er liebt (gerade neu entdeckt ) allein schon um die Pergolid zu verstecken und bis zu 5 mal die Woche getreidefreies Mash (Agrobs AlpenGrün Mash ). Mit dem Mash versuche ich ihm das neue Mineralfutter schmackhaft zu machen.. Klappt aber noch nicht so gut.
Das MF bekommt er wegen dem einzigen Wert, der bei der Blutuntersuchung nicht i.o. war - Selen ( 55 Mikro g (?) sollte bei min 100-200 Mikro g sein). Das MF hat der TA mitgegeben, sollte also ok sein, um den Selenspeicher aufzustocken (obwohl das ja nochmal eine Wissenschaft für sich ist ). Ansonsten waren alle Werte hübsch
Mit Arnika habe ich als homöopathische Unterstützung gestern (19.01.14) begonnen ( C200-5 Globuli am Tag) und eine Ostheopatin/Lichttherapeutin guckt in am SO an und versucht von ihrer Seite Linderung zu verschaffen...
Puh, jetzt habe ich fast Blasen an den Finger vom Tippen
Wie geschrieben freue ich mich über konstruktiven Erfahrungsaustausch! Was würdet Ihr raten/anders machen/unbedingt noch beachten ?!
LG von Silvie und Shadow
Kleiner Nachtrag: TA kommt heute Abend (20.01.2014) und guckt ihn wieder an, werden dann über RB und Spezialbeschlag beraten! Ich berichte...
Es gibt neues zu berichten! Der TA hat von sich aus direkt Röntgenbildern zugestimmt am Montag und diese gleich gemacht.
Ergebniss: Leider hat sich das Hufbein bereits nach unten bewegt, ca. 1 cm. Ich habe den Tierarzt dann gebeten, sich nochmal Zeit für mich zu nehmen, sich die Bilder mit mir anzugucken und mir nochmal einige Fragen zu beantworten, da mich die ganze Diagnose doch sehr erschlagen hatte. Dies tat er sehr vertrauensvoll und kompetent!
Diagnose: Chronische Rehe und dadurch ein Rehehuf, bei dem die Hufbeinstellung durch längere Insatbilität des gesammten Hufes verändert ist. Die akute Lahmheit kommt durch eine Huflederhautentzündung (Inzwischen weiß ich, dass die Rehe an sich ja immer eine Huflederhautentzündung ist…)
Als nächster Schritt kommt am Montag der Hufschmied (ich habe einen vertrauenswürdigen gefunden) und macht einen speziellen Beschlag, der die Sohle entlastet und der Huflederhaut Möglichkeit gibt, sich zu erholen.
Im weiteren Verlauf muss man natürlich sehen wie man Huftechnisch arbeiten kann, um eine erneute Entzündung zu vermeiden. (Also Verletzung der Hufsohle durch Steine etc. vermeiden). Der TA und der Schmied haben bereits Rücksprache gehalten und Arbeiten Hand in Hand, was mir wichtig ist!
Auf den ACTH Test haben ich den TA auch nochmal angesprochen, in seinen Augen ist der Test nicht aussagekräftig genug, da er auch oft falsch negative Ergebnisse liefert, die dann natürlich gegen die Pergolidgabe sprechen, obwohl das Pferd es benötigen würde. Da hat sicher jeder seine eigene medizinische Meinung zu, da z.B. Boehringer der Hersteller ihn ja sogar mehrmals empfiehlt. Inzwischen vertraue ich dem TA ein Stück weit und der Test ist mir nicht mehr ganz so wichtig. Die Klinischen Symptome bei meinem Pferd sprechen im Moment sehr deutlich für sich. Ich muss dazu sagen, dass ich selbst im medizinischen Bereich arbeite und man entwickelt so einen bestimmten Blick für die Patienten und ob die Symptome dem KB entsprechen oder eher nicht. Klar kann man sich immer irren und ich bin weißgott auch kein TA , aber man kennt sein Pferd ja und kann ungefähr einschätzen was bei ihm zutrifft... Ich hoffe man versteht was ich meine
Der nächste Schritt ist nun, die Lichtherapeutin am Sonntag, die gleichzeitig auch Ostheopatin ist und ihn in Richtung entstandene Verspannungen/Blockaden mal anguckt und am Montag dann der Hufschmied und der spezielle Rehebeschlag
Inzwischen habe ich ein bisschen neuen Mut gefasst und sehe nicht mehr alles so schwarz... Hauptsache er wird nun schnell es geht schmerzfrei und dann sehen wir weiter...
Ich berichte weiter
(29.01.)
Hallo alle zusammen
Ich hatte ja versprochen artig zu berichten, mindestens für die eventuellen stillen Mitleser
Am Sonntag hat die Farblichttherapeutin (wie es richtig heißt) 1,5h mein Pferd behandelt. Sie hat Farblichttherapie und AkuPunktMassage nach Penzel angewendet. Das hat meinem Pferd gutgetan. Zwar hat es seine aktuelle Lahmheit wenn nur wenig gemindert, aber sein Allgemeinbefinden hat sich auf jedenfall gebessert. Er wirkte weniger niedergeschlagen und sein "schmerzverzogenes Gesicht" wenn man das so nennen kann, hat sich auch etwas entspannt.
Inzwischen sind mir auch alle Mittel recht, die ihm helfen könnten. Da die konventieonelle Therapie des TA nicht wirklich große Erfolge erzielt.
Am Montagnachmittag kam dann der Hufschmied. Der Termin verlief, trotz meiner kritischen Haltung zum Thema Beschlag, sehr positiv. Menschlich kam ich mit dem Schmied super klar, und er war auch der 1. der wirklich mal gesehen hat, wie starke Schmerzen mein Pfred trotz Metacam hat!
Mein Pferd hat jetzt vorne normale Hufeisen, zwischen Eisen und Huf eine komplett geschlossene, 1,5 mm starke, starre Aluminiumplatte und zwischen Platte und Huf, Silikon zum Polstern. Dafür, dass mein Pferd Beschlagen meines Wissens gar nicht kennt, und trotz der Schmerzen, war er äußerst brav. Der Hufschmied hat nun eine Frist von 3-MAX. 5 Tagen vorgegeben, in der DEUTLICHE Besserung eintreten sollte. Wenn dies nicht der Fall ist, kommt er wieder und wir müssen weitere Diagnosefindung betreiben...
Ich hoffe einfach, dass in die Hufe nun mal Ruhe einkehrt und zumindest das Lahmen endlich endlich mal besser wird :// Werde weiter berichte!