Erste Fragen vom Cushing-Neuling.
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Vorstellung

07.01.2011, 10:28

hallo, ich bin neu hier und stelle mich wohl am besten erstmal vor: Ich bin w, 34 und habe eine 14,5-jährige isi-stute. ich vermute, dass sie cushing hat, der test ist für märz angesetzt, da meine TÄ meinte, im moment mache es wenig sinn, da gefahr besteht dass der test fälschlicherweise positiv ist, da wegen der kürzeren tageslichtperioden der wert im winter höher ist.

Svört zeigt folgende symptome:

plötzliches, z.T. unerklärliches, ganzkörperliches schwitzen (das hatte sie schon im alter von 5-6 jahren)
trinkt viel und lässt viel harn ab
plötzlicher leistungsabfall, z. B. bei ausritt - fällt mir seit ca 1,5 jahren auf
langes fell (nicht gelockt) und schlechter fellwechsel, auch im sommer bleiben meist lange haare zurück - ca. seit 2008
heu allergie (seit 2008, nach langem husten)
spondeliose in der brust und lendenwirbelsäule (seit 2005)
magert im winter eher ab
generell verschlecherung aller symptome im winter
muskelrückbildung an rücken und hinterhand, v.a. im winter
angelaufenen sehnen hinten
vermutlich unfruchtbarkeit (war 2008 8 monate zum decken und hat nicht aufgenommen)

seit ca. 2 jahren gebe ich ein mineralfutter, das auch für cushing-pferde geeignet ist (zucker- und stärkearm) und seither hat sie wieder eher aufgebaut. 2008 mit dem husten war eigentlich bisher das schlechteste jahr. ach ja, sie hatte auch bereits 2-fach lt. blutbild und auch symptomatisch einen extrem geringen selenwert, ich habe dann damals kurweise das selen (1 dose) von navalis zugefüttert und das hat super geholfen.

was meint ihr? sie hat ja keine rehe und auch sehr gute hufe.
stimmt das mit dem test, dass der erst im märz sinn macht und worauf muss ich noch achten?

danke und lg

Re: Vorstellung

07.01.2011, 10:38

Ganz kurz vorweg: ich finde dass da schon sehr viele Symptome zusammenkommen.
Man sollte in jedem Fall so früh wie möglich testen und dann eventuell auch behandeln.
Entgleisungen durchs Cushing sind nun mal sehr schwerwiegend.
Für ein Nicht- Rehepferd solltest Du einen Funktionstest veranlassen, das ist der sog. low-Dex-Test.
Da gibt es m.W. keine Jahreszeitlichen Schwankungen und ist eben zur Diagnosestellung der einfachen ACTH-Bestimmung vorzuziehen.
Schau Dich mal ein wenig da bei den Fachartikeln um.
Hast Du vielleicht mal ein Bild für uns?

LG Eddi

Re: Vorstellung

07.01.2011, 10:55

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum :hallo:

Ich kann mich da Eddi nur anschließen. Es gibt verschiedene Testverfahren, auch welche, die im Winter aussagekräftig sind. Warten würde ich auch nicht bis März. Meine Stute hatte im letzten Januar ihren ersten Reheschub, weitere folgten. Ich wäre froh gewesen, wenn ich vorher andere Anzeichen wie z. B. langes Fell/Fellwechselprobleme/Schwitzen etc. gehabt hätte. Leider hatte ich nicht die Chance, da Gypsy diese Anzeichen nicht hatte.

Liebe Grüße
Gaby

Re: Vorstellung

07.01.2011, 20:28

Hallo,
lassse schnell testen. Die Symthomatik kann sich jeden Tag verschlechtern. Mir ist es so ergangen. Und der ACTH Test ist glaube ich so teuer nicht, hab noch keine Rechnung. Ich wünschte ich hätte es schon viel eher gemacht.
LG Susanne

Re: Vorstellung

08.01.2011, 07:45

Also, der ACTH-Test ist kein Funktionstest und ist halt von den Werten her auch von der Jahreszeit,Tageszeit und vom Streß abhängig, die Blutprobe ist äußerst sensibel sodass es häufig zu einem falsch-negativen Ergebnis kommt
Bei einem nicht-Hufrehepferd würde ich immer zu dem Funktionstest raten auch wenn er teurer ist.

LG Eddi

Re: Vorstellung

08.01.2011, 17:32

GabyBeetsy hat geschrieben:Meine Stute hatte im letzten Januar ihren ersten Reheschub, weitere folgten.



@ Gaby: wie alt war deine Stute denn da? Könnte Svört mit 14,5 auch noch Rehe bekommen oder ist das eher unwahrscheinlich?

Re: Vorstellung

08.01.2011, 17:38

Eddi hat geschrieben:Also, der ACTH-Test ist kein Funktionstest und ist halt von den Werten her auch von der Jahreszeit,Tageszeit und vom Streß abhängig, die Blutprobe ist äußerst sensibel sodass es häufig zu einem falsch-negativen Ergebnis kommt
Bei einem nicht-Hufrehepferd würde ich immer zu dem Funktionstest raten auch wenn er teurer ist.

LG Eddi

@ Eddi: Meine TÄ hat mir von dem Funktionstest abgeraten, weil sie meinte, auch wenn bisher Rehemäßig noch nichts war, wär´s ihr bei einem Pony/ Isi zu gefährlich. Meint ihr denn, der ACTH-Test macht jetzt um die Jahreszeit Sinn? Uhrzeit und Stress (er wird ja bei mir im Stall, also gewohnte Umgebung gemacht) kann ich ja steuern...

Eine Frage hätte ich noch, weil es ja immer heißt, Cushingpferde hätten dieses gelockte Fell...stimmt das? Weil das hat meine ja gar nicht. Und sid eure dann beim Reiten schlapp bzw. wie viel belastet ihr die Pferde überhaupt? z.B. Wanderritt im Sommer - ist das kategorisch ausgeschlossen?

Wegen Fotos - um auf deine andere Frage zu antworten - ja, hab ich genügend. Muss mal sehen, ob ich das hinkriege sie einzustellen.

Re: Vorstellung

08.01.2011, 18:18

Okay, zu Deinen Fragen.
Also einen Hufreheschub kann es immer in jedem Alter und zu jeder Jahreszeit geben.
Ein gelocktes Fell haben die wenigsten Cushis, allerdings ist die klassische Löckchenbildung schon das Symptom wo du auf einen Test verzichten kannst.

Sicher gibt es bei dem low-Dex.Test ein gewisses Restrisiko weil halt Cortison eine Rolle spielt.
Allerdings ist der Fall eher theoretisch weil es meines Wissens keinen belegten Fall eines ausgelösten Hufreheschubes nicht einmal bei einer akuten Hufrehe gibt.
Wenn Dein TA auch andere Tiere macht kann es sein dass sie mit dem Test für Hunde vergleicht, dort wird der Dex-Test gemacht, bei den Pferden der low-dex-Test.

Und selbst alle mir bekannten Shettys einschließlich meines eigenen haben den low-Dex-Test problemlos vertragen.

Aktuell haben wir bei sundawn einen äußerst positiven ACTH-Test zu dieser Jahreszeit.
Sicher kannst Du diesen ersteinmal veranlassen und schauen was dabei herauskommt.
Ist er eindeutig positiv kannst Du von Cushing ausgehen, bei Werten im Graubereich oder negativem Ergebnis muss dann weiter überlegt werden.
Allerdings ist dieser Test nicht so einfach zu bewerkstelligen.
Die Blutprobe muss zwingend sofort vor Ort zentrifugiert und tiefgefroren werden.
Wie gesagt sofort da ACTH eine Halbwertzeit von nur ca 4 Minuten hat.
Alles andere klappt nicht.
Die neuen stabilisierten Röhrchen haben sich leider zur Zeit noch nicht so bewährt wie sie sollten.

LG Eddi

Re: Vorstellung

08.01.2011, 18:46

Ich schließe mich Eddi mit dem Restrisiko an. Aber ... als ich damals bei Mary den Dex hab machen lassen hatte sie mehr oder weniger bereits das weiße Totenhemdchen an. Ich bin froh, dass ich ihn hab trotzdem machen lassen. Denn wenn man sie sich jetzt anschaut war das die beste Entscheidung die ich jemals gemacht habe. Das Risiko einen Reheschub zu bekommen hab ich in Kauf genommen und genieße jeden Tag mit Ömchen den sie mir noch schenkt.

Re: Vorstellung

08.01.2011, 19:16

so, jetzt versuche ich es nochmal mit Fotos:

Januar 2008, ihr schlechtestes Jahr mit dem Husten:

Bild

Herbst 2008 nach Reitstunde:
Bild

Herbst 2009:
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Juni 2010
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nochmal Juni 2010 mit Resten vom Winterfell
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Dez 2010, da habe ich aktuell leider kein Ganzkörperfoto parat
Bild

Was meint ihr?

Re: Vorstellung

08.01.2011, 19:52

Svört hat geschrieben:@ Gaby: wie alt war deine Stute denn da? Könnte Svört mit 14,5 auch noch Rehe bekommen oder ist das eher unwahrscheinlich?


Zur Zeit der Reheschübe war Gypsy 12 Jahre alt :( .

Re: Vorstellung

08.01.2011, 20:03

So wie Dein Isi auf den Bildern aussieht, so fing es bei Marina auch an. Im vorletzten Winter (2008/2009) kamen dann die Locken hinzu und viele viele andere Wehwehchen. :cry:

Re: Vorstellung

08.01.2011, 20:12

Ein Hallo auch von mir. Schön mal wieder jemand mit einem Isi!!! Wenn auch aus einem traurigen Anlass!

Ich kann dir nur sagen, wenn die Pferde die gelockten Haare bekommen, dann haben sie - lt. Erfahrung mit meinen beiden Cushis - schon mehrere Jahre unentdecktes Cushing und schon einiges Schlimme hinter sich. Meine beiden hatten viele schwere Reheschübe, die Hufe zeugten davon. Und ich habe bei Floh 2 Jahre und bei Fips jetzt auch schon 1 Jahr gebraucht, um sie halbwegs in den Normalbereich zu bringen (mit viel Geld und einer sehr guten Huforthopädin). Ich glaube, auf solche Erfahrungen kann man sicherlich (vor allem auch das Pferd) verzichten. Daher finde ich es schon bewunderungswürdig, dass du dir so deine Gedanken machst und den TA holst.

Auch ich würde dir zu einem früheren Test raten, denn ehe das Pergolid (sollte es denn Cushing sein) richtig greift, bist du einige Monate weiter. Bei Floh war es über ein halbes Jahr, bis sich ihr Körper stabilisiert hatte, bei Fips hat es auch 5-6 Monate gedauert. Leider waren meine beiden körperlich schon arg abgemagert, was deine Stute ja noch nicht ist. Und ich bin froh, das Floh (Shetty) und Fips (Welsh-B) bei mir noch einmal die Chance auf ein "Zweites Leben" bekommen haben. Sie sind jetzt wirklich gut drauf und erfreuen sich des Lebens.

Wenn man Floh heute Abend hat Rumzicken gesehen, sollte man nicht meinen, dass sie Cushing hat und schon 29 Jahre alt ist und eigentlich einmal mehr tot wie lebendig war. Aber ich freue mich so darüber, müssen die anderen die Zickereien mal aushalten oder beantworten - was Fips dann getan hat :lol: .

Re: Vorstellung

08.01.2011, 20:32

Hallo Svört,

ehe ich Dir Deine Frage beantworte, ob unsere Cushis auch schlapp vor der Behandlung waren, erstmal ne kleine Vorstellung meines Cushis.

Fagur bekam dieses Jahr mit 15 Jahren etwas früh sein Winterfell und als es länger wurde, war es schlagartig lockig. Außerdem magerte er furchtbar ab trotz regelrechtem Mastfutter.

Etwas gelockt ist er nun ständig, aber bei Feuchtigkeit (schnee, Regen, Schweiß) sieht der aus wie ein Persianermantel.
Dieses unnatürliche Lockenfell war das 1. und deutlichste Zeichen für mich und meine Tierärztin, daß er wohl Cushing hat.
erst als ich mcih hier im Forum "schlaulas", fiel mir auf, daß er ja soviel trank, wie noch nie eins meiner Rösser.
Und diese plötzliche Sehnengeschichte war wohl auch eine Folge vom Cushing.

Ob er vorher schlapp war?
Nee, so empfand ich es nicht. Aber ich kaufte ihn als Kinderpferd. Das war er wohl vom Temperament auch in etwa VOR der Behandlung. (mit seinem Isi-Pony-Dickkopf aber wohl eher nicht)
Nun hab ich einen typischen Isi mit enormen Laufwillen. Er war vorher nicht lahmarschig, aber jetzt ist er flott.
Denke mal, er hat jetzt mit seinem Medikament erst sein richtiges Temperament wiedergefunden .
Vorher war es einfach eine unheilvolle Cushing-Ruhe.

also, richte Dich schon mal darauf ein, daß Dein Pony wesentlich munterer wird nach der Medikamentengabe.

Ach ja, bei mir ging es sehr schnell, daß er auf Pergolid ansprach. Das viele Trinken ist lange geblieben, bilde mir aber ein, daß es mom. sich normalisiert und ob das Lockenfell mit dem Fellwechsel verschwindet, wird sich zeigen.
Aber munter wurde der ruck-zuck und er nahm auch sehr schnell wieder normale Ponyformen an.
Auch mit Pergolid ist er nicht zu den leichtfuttrigen Ponys zu zählen, aber besser so, als wenn er so ein Specki wäre.
Hufrehe hat er übrigens sein ganzes Leben noch nie gehabt.

Vielleicht hilft Dir meine Schilderung etwas.
Drücke Dir für Dein Rößlein die Daumen,

Sabine

Re: Vorstellung

09.01.2011, 17:40

erstmal vielen Dank für alle eure antworten! ;-)
dann versuche ich mal, auf alle einzugehen:

Den ACTH-Test werde ich auf jeden Fall jetzt kurzfristig mal machen und dann sehen wir weiter.
Futtertechnisch bekommt sie ja momentan eh nur das Heu und ihr mineralfutter (das schon für cushing pferde geeignet ist), dabei kann ich es dann ja erstmal belassen, bis ich mehr weiß.

@ Sabine:

Oh, dann ist dein Fagur ja auch noch recht jung, wenn er auch schon das gelockte fell hat - weil mir viele immer sagen, svört sei noch ziemlich jung für cushing. das mit dem abmagern im winter kenne ich.

wenn sie mit pergolid dann ggfs. wieder munterer würde, wäre ich echt froh, denn aktuell ist sie eine schlaftablette - so kenne ich sie gar nicht. das ist mir eben v.a. auch seit letzten sommer aufgefallen, dass sie beim ausritt anfangs noch total gut drauf war und munter und so ab der hälfte dachte ich, jetzt trage dann ich das pferd heim. habt ihr diese erfahrung auch gemacht? wobei das auch nicht immer der fall ist. gerade ist es wieder ganz extrem - wenn ich sie longiere, habe ich das gefühl sie kriegt kaum ihre füße hoch und schlurft nur so vor sich hin. liegt das vielleicht an dem wetterwechsel - momentan ist es ja sehr mild?

@ Birgit W: ok, so habe ich es mir inzwischen auch schon zusammen gereimt. dann hoffe ich mal, dass ich noch rechtzeitig dran bin um das schlimmst zu verhindern und wir noch ein paar einigermaßen fitte jahre haben können. sie ist ja eh mein sorgenkind und das schweiß zusammen - macht mich auch ganz fertig deshalb ;-(.

@ Old Mary: und wie viel zeit lang zwischen dem "anfang" und den locken 2008/2009? und seit wann weißt du dass es cushing ist und behandelst du es? wie ist der zustand denn jetzt?

@ gaby: wenn ich es richtig verstanden haben, waren bei gypsy die reheschübe das erste anzeichen, oder? d.h. da hat sie noch keine medikammenet gegen das cushing bekommen, oder? ich habe irgendwo gelesen, dass auch bei rehepferden unter pergolidbehandlung das risiko für rehe zurück geht? stimmt das? meine haben zwar beide bisher nie rehe gehabt, aber nun bin ich schon ganz panisch, wie ich es diesen sommer machen soll, nicht dass svört das auch noch kriegt.

so, ich hoffe, ich bin auf alle eure antworten/ fragen eingegangen. sollte ich wen/ was übersehen haben, bitte ich um nachsicht - bitte einfach nochmal fragen....hab grade etwas den überblick verloren. und wenn ihr sonst noch fragen und erfahrungswerte habt, gerne her damit. v.a. wenn jemand eine ähnlichen verlauf hat...bin bisher leider noch nicht dazu gekommen, die tagebücher anzuschauen.
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