eff-eins hat geschrieben:
Das du nun extrem Angst vor möglicherweise Kolikneigung unter Prascend hast finde ich absolut nachvollziehbar bei der Vorgeschichte deiner Stute, würde mir bestimmt nicht anders gehen. :tröst:
Vielen Dank für Dein bzw. Euer Verständnis und die weiteren Erklärungen :)!
Sollte der Insulinwert jetzt tatsächlich nicht getestet worden sein, werde ich diesen natürlich spätestens in sechs Wochen testen lassen.
Gordo hat geschrieben:
Hallo Anja,
mein Araber hatte vergangenen Herbst auch nur einen leicht erhöhten ACTH-Wert (53,1), den mein TA aber mit dem Kommentar bewertete, dass er dennoch hoch genug sei, um eindeutig ECS zu diagnostizieren. Die Symptome waren ebenfalls nicht typisch und v.a. nicht stark ausgeprägt, aber er war eindeutig weniger munter. Nach ca. 10 Tagen Gabe von Prascend hatte ich wieder ein munteres Pferd. Ich führe zur Zeit eine engmaschige Kontrolle der Werte durch, um mein Pferd durch die Dosierung und eine angepasste Fütterung/Bewegung in einen optimale Haltung zu bekommen. Wir sind glücklicherweise weder IR noch Rehe gefährdet, aber das soll auch so bleiben. Soweit zu den ähnlichen Werten und meinen positiven Erfahrungen.
Aber: Obwohl mein TA mit der empfohlenen Anfangsdosis von einer Viertel Tablette einen bereits niedrigeren Wert nannte, als vom Hersteller empfohlen, hatten wir Nebenwirkungen in Form von (erhöhtem) Kotwasser. Seit ich auf eine Achtel Tablette reduziert habe, ist das deutlich besser geworden. Ich kann das Kotwasser-Problem aber nicht ausschließlich auf das Medikament zurückführen, da auch schon vorher eine Tendenz dazu bestand..
Danke sehr für Deinen Bericht!
Gordo hat geschrieben:
Irritiert hat mich (ähnlich wie bei Dir) außerdem die Aussage einer weiteren, von mir geschätzten TÄ, die mir Corticosal empfahl, während hier gut belegt eine andere Sichtweise diskutiert wird. Da ich mich aber inzwischen erst durch das Netz und dann durch das Forum gelesen habe, um mich über ECS zu informieren, habe ich für mich das (Zwischen-)Fazit gezogen, dass Forschung und Wissensstand zu ECS noch nicht ausgereizt sind und sich aktuell noch viel tut, so dass sich alte, neue, überholte, zufällige und falsche Erfahrungen/Ergebnisse/Befunde überlagern können.
Irritieren tut mich dies eigentlich weniger. Ich bin zum Thema Cushing absoluter "Neuling", aber da wir leider auch andere kranke Tiere haben, weiß ich, dass Dein (Zwischen-)Fazit aus unterschiedlichen Gründen bei fast allen Erkrankungen insbesondere bei Tieren absolut zutrifft und man deshalb unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse des eigenen Tieres und auch dessen Klinik mehr als gut daran tut, sich neben der Auswahl eines guten TA selbst zu informieren.
Gordo hat geschrieben:
Teilweise empfinde ich die untersuchten Pferdegruppen auch als relativ klein, so dass erzielte Ergebnisse wichtig und interessant sind, aber nicht unbedingt zu generalisieren. Um mich nicht verrückt zu machen, zählt am Ende für mich, dass ich mich so gut wie möglich und mit möglichst aktuellen Ergebnissen informiere, den Erfahrungsaustausch mit anderen wie hier im Forum oder im Alltag äußerst hilfreich finde und an meinem Pferd ablesen kann, dass ihm Prascend geholfen hat.
Ja, das sehe ich ebenso. Wobei ich leider auch schon die Erfahrung machen musste, dass trotz vielfacher "repräsentativer" Studien meine Tiere nicht entsprechend reagiert haben. Alle Eventualitäten kann man natürlich nicht vorhersehen und in der Medizin ist nun mal leider 1 + 1 = 2,6, aber ich muss mich nun schon so lange mit medizinischen Dingen beschäftigen, dass ich weiß, dass ich, nachdem ich versucht habe, mich in alle Richtungen zu informieren, letztlich ein gutes Bauchgefühl haben muss.
Mir liegt es auch wirklich vollkommen fern, auch nur ansatzweise in Frage zu stellen, dass die Erfahrungen, dass es den Pferden mit Pergolid nicht nur nach den Blutwerten, sondern auch tatsächlich klinisch besser geht! Ich frage mich ausschließlich für mein Pferd, ob ich das Abwarten von sechs Wochen bis zum erneuten Bluttest nicht nutzen sollte, um den aus meiner Sicht jedenfalls "harmloseren" Mönchspfeffer zu probieren. Klar, hat sie gar kein ECS, gebe ich ihr unnötig ein insbesondere in den Hormonhaushalt eingreifendes Produkt. Hat sie es aber doch, verliere ich beim Abwarten eventuell wertvolle Zeit, eine eventuelle Chance ...
Gordo hat geschrieben:
Wenn aktuell keine akuten Probleme bei Jolie bestehen und Du besorgt bist wegen möglicher Nebenwirkungen, dann sind 6 Wochen zumindest eine überschaubare Wartezeit und Du weißt jetzt genauer, worauf Du achten musst. Solltest Du Dich entscheiden vorher anzutherapieren, bist Du besser vorbereitet als ich und viele andere, denn Du hast vorher gelesen, dass 1/8 Tablette möglich und sinnvoll ist.
Die Erfahrungswerte hier hinsichtlich der Dosierung sind wirklich existentiell!
Morgen werde ich auf jeden Fall Fotos machen und sie einstellen.
LG, Anja