Ich finde es gut dass Du Dir Gedanken machst.
Man kann einer Erkrankung nur erfolgreich begegnen, wenn man sie verstanden hat.
Ingrid hat geschrieben:
Den Calculator von Dr. Kellon verstehe ich nicht. Mir ist es schleiherhaft, wieso man Werte unterschiedlicher Maßeinheiten teilt und dann einen Quotienten erhalten soll, der Aufschluss über das Ausmaß der Insulinresistenz geben soll.
Das hängt als erstes damit zusammen, dass es Unterschiedliche Maßeinheiten gibt, die man natürlich nicht dutrcheinanderwürfeln kann.
Als Beispieöl wenn ich die Geschwindigkeit haben möchte nehme ich km/Std und nicht km/Minute.
Der Quotient funktioniert weil das Päckchen Insulin welches zu dem Paket Glukose einfach passen muss und es im gesunden Organismus einbfach passend funktioniert.
Wenn ich dann statt einem Päckchen zum verstoffwechseln mehr benötige liegt im Kohlenhydratstoffwechsel etwas im Argen.
Der Quotient zeigt auf ob dieses Päckchen passt oder nicht.
Das ist ein mathematischer Vorgang.
Zitat:
Eine IR bedeutet (zumindest beim Menschen) nicht zwangsläufig dass der Blutzucker erhöht ist. Also kann ein normaler Wert der Glukose nicht unbedingt Hinweis auf eine IR geben.
Richtig. Beim Pferd geht es noch weiter weil dieses eher selten inb den Status des erhöhten BZ kommt.
Zitat:
Beim Menschen ist es ein kompliziertes Verfahren mit mehreren Blutentnahmen um IR und Hyperinsulinämie nachzuweisen Dieser Test beim Menschen entspricht beim Pferd wahrscheinlich dem Oralen Glukose Toleranz Test.
richtig!
Zitat:
Wieso macht man es dann überhaupt so kompliziert, beim Menschen und beim Pferd, wenn man nur einfach Glukose und Insulin in ein bestimmtes Verhältnis zueinander setzen muss?
Weil ersteres ein Funktionstest ist welcher den genauen Aufschluss gibt. Der Quotient ist lediglich eine Beurteilung immer in Abhängigkeit zur aktuellen Fütterung, er ist also beeinflussbar von Außen.
Da der GTT für ein Rehepferd gefährlich ist wird auf die ungefährliche Beurteilung zurückgegriffen. Dieser gibt aufgrund der vielen Daten einen ausgezeichneten Überblick über die Stoffwechsellage.
In D wird die Diagnose EMS bei einem Insulinwert oberhalb der Norm gestellt. Leider ist dies viel zu spät
Beim Pferd richten Insulinwerte im oberen Normbereich bereits Schäden in der inneren Struktur des Hufes an.
Zitat:
Bei der IR reagieren die Rezeptoren nicht und deshalb können die Kohlenhydrate nicht in Form von Energie in die Zellen, zum Beispiel in die Muskulatur transportiert werden, sondern werden in Fettspeicher verschoben.
richtig! Deshalb hilft da nur wirklich tägliche Arbeit um diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Zitat:
Wenn ich nun davon ausgehe, dass ein Pony nur mit Heu gefüttert wird und zwar von der Menge her angepasst an seinen Bedarf und ich wasche das Heu und ich entziehe ihm damit Zucker, so bleibt das gewaschene Heu ja trotzdem Kohenhydrat. Vielleicht produziert der Körper dann weniger Insulin, aber Insulin wird ja trotzdem benötigt und das Insulin braucht insulinsensible Rezeptoren sonst kommt die Energie ja trotzdem nicht dort an, wo sie hin soll, z.B. in die Muskeln. Was bringt das ganze dann, außer das das Pony abnimmt, obwohl es vielleicht Normalgewicht hat? Beim Menschen ist das einfacher, der kann pflanzliches oder tierisches Eiweiß zu sich nehmen zu dessen Verwertung ist kein Insulin notwendig und auch keine insulinsensible Rezeptoren. Beim Pony, das nur mit Heu gefüttert wird, ist das nicht der Fall. Versteht ihr mein Dilemma? Ich würde es einfach gerne verstehen.
Es hat sich herausgestellt dass IR-Pferde MEISTENS Heu in der Menge von 2% des Idealgewichtes mit einem Zuckergehalt von unter 10% (8%) vertragen.
Zucker braucht der Organismus einfach ganz ohne dem geht es nicht!
Da unser Heu einen unterschiedlichen Zuckergehalt haben kann (8%-über16%) hilft da nur waschen um diese unstrukturierten Kohlenhydrate zu entfernen.
UND es gibt eben verschiedene Arten von KH: die mit schneller hoher Insulinantwort und eben die mit der langsamen Insulinantwort; und letztere sind gesünder.
Auch der Mensch kann nicht ohne KH leben und beim Pferd haben sich folgende Fuittermittel z.B. als ideale Ergänzung herausgestellt:
unmelassierte Rübenschnitzel, Reiskleie, frisch geschroteter Leinsamen,Sonnenblumenkerne u.w.
Zitat:
Und dann ist da noch etwas. Nächste Woche kommt der Tierarzt um ein EMS/ECS Gesamtprofil zu machen, denn bei den Werten vom April ist irgendetwas nicht vorschriftsmäßig gelaufen. Synlab schreibt auf dem Laborzettel, dass zur Vermeidung von falsch niedrigen Glukosewerten NaF-Blut verwendet werden soll. Diesen Hinweis finde ich auf den Empfehlungen des Forums nicht. Was hat es damit auf sich?
Das weiß ich spontan nicht; dieser Wert ist eher selten für sich alleine problematisch, wenn der nicht passt ist der Rest eh für die Tonne.
Bitte achte darauf dass auch die Fruktosamine mitgeordert werden.
Zitat:
Ist die Calculation nach Dr. Kellon eigentlich allgemein anerkannt?
In den USA ja; dort wird eh viel mehr mit den logischen Quotienten gearbeitet als in D.
Deutschland besteht auf seine Funktionstests. Erstaunlicherweise konnte sich der ACTH-Test durchsetzen, der ja eigentlich auch ausschließlich der Therapiekontrolle gedient hat.
Manches dauert halt länger...
LG Eddi