Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Halt, Stopp und den Gedanken an das Absetzen des Pergpolidmesilat bitte erstmal beiseitelegen!!
Als Erstes würde ich gerne wissen wie hoch das ACTH gewesen ist und welche weiteren Symptome es gibt die die ECS Diagnose untermauert haben.
Wurde, wegen der sich überlagernden Symptome, ein EMS gegen das ECS mittels EMS/ECS Gesamtprofil abgegrenzt?
Das EMS/ECS Gesamtprofil beinhaltet: ACTH, GGT, Fruktosamine, Triglyceride, Glukose und Insulin.
Ich habe selbst zwei ECS/EMS/IR Shettys die seit nunmehr 11 Jahren Pergolid bekommen.
Die Stute hatte bereits dreijährig Hufrehje und im Rahmen der Ursachenforschung wurde sie, ihr Halbbruder ein halbes Jahr später EMS/ECS/IR positiv getestet.
Die Stute hatte einen ACTH von 3080 der Wallach von 925, die Stute wurde mit 0,25mg, der Wallach mit 0,175mg antherapiert und beide hatten nach 72 Tagen Therapiedauer ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH.
Das sich dein Shetty so Wesensverändert zeigt liegt vermutlich an einer Überdosierung!! Viel hilft nicht viele und bereits kleinste Wirkstoffmengen zeigen große Wirkung.
Liegt ein Cushing vor und es wird einschleichend antherapiert ist eher das Gegenteil der Fall, das Pferd wirkt i.d.R. verjüngt, ist aufmerksamer, leistungsbereiter, entwickelt mitunter wieder altbekannten Schabernack usw.
Mein persönlicher Vorschlag wäre auf 1/8 Tablette zu reduzieren und das ACTH unter einer 3-4 wöchigen konstanten Gabe erneut bestimmen zu lassen.
Und das sage ich ohne euren ACTH Wert zu kennen denn die Erfahrung der vielen Cushi Besitzer und der Dokumentation ihrer Pferde unter Therapie zeigt immer wieder das die Dosis die erforderlich ist das ACTH in die Referenz zurückzuführen weder Werthöhe, Gewichts oder Rasseabhängig sondern absolut individuell ist.
Es ist immer wieder ärgerlich das der Beipackzettel des Medikamentes anders sagt aber genau das führt letztlich zu Horrorgeschichten und der Meinung das Pferd vertrage dieses Lebenswichtige Medikament nicht.
Die armen Muckels sind leider oftmals restlos übertherapiert was nebenwirkungsbehaftet aber durch einschleichen vermeidbar ist.
Im Übrigen ist Pergolid durch Studie nachweislich belegt das einzige Präparat das befähigt ist das ACTH zu senken weshalb ich vorsorglich vom Gebrauch Mönchspfefferhaltiger Nahrungsergänzungen abraten möchte.
Es ist belegt das das Cushing darunter weiter voranschreitet und die Pergolidtherapie dann oftmals zu spät kommt.
QUELLENachweislich (sogar durch unten verlinkte Studie belegt) ist ausschliesslich Prascend befähigt ACTH zu senken und gilt als der Goldstandart in der Therapie des ECS.
Auf dem Markt befindliche, viel gelobte und clever beworbene Zufutter können allenfalls als Ergänzungsfutter Erwägung finden wobei auch das wegen der Kontraindikation von Mönchspfeffer bei Hirntumoren (Pferd=ECS=Hypophysenadenom) abzuwägen istDer unten angeführte Satz der rot gemarkert ist stammt übrigens aus genau DER von mir genannten und oft von Mönchspfeffer Bejahenden zitierten Studie !!
Gemeiner Weise wird sie vorwiegend englischsprachig von gewissen Anbietern verlinkt und nur der Absatz der genehm ist und für das eigene Produkt vorteilhaft scheint ist in seiner ursprünglichen Fassung nämlich in Deutsch.
Nochmal: XYZ ist
allenfalls ein Ergänzungsfutter aber nachweislich keineswegs als Therapeutikum beim ECS einsetzbar,
ACTH zu senken und damit das ECS therapiert zu wissen obliegt derzeit einzig dem Goldstandart Prascend.
Mönchspfeffer ist zudem ein sehr starkes "Phytohormon" (es enthält selber keine Phyto
hormone, dessen Inhaltstoffe Testosteron, Aucubin, und Agnuside üben aber Einfluss auf das hormonelle Geschehen aus, brauchst du das bei deinem Pferd??
In USA wird MP allerdings in
Reinform ( EquiLife Vitex 4Equids) bei hochdosierten Cushis gegeben wo das Prascend auch über 5 mg keine weitere Verbesserung erreichen kann.
Auszug aus der Studie:
Bei einem Vergleich mit Pergolid konnte jedoch keine Verbesserung der ACTH-Werte, des Dexamethason-Suppressionstests oder der klinischen Symptome erzielt werden (Beech et al. 2002). Für das Pferd ist in Deutschland derzeit das Ergänzungsfuttermittel XYZ®, Hersteller ABC, Deutschland, auf dem Markt erhältlich, das neben verschiedenen anderen Bestandteilen Mönchspfeffer enthält und zur unterstützenden Behandlung beim PPID ( Pituitary Pars Intermedia Dysfunction= ECS) eingesetzt wird. QUELLE DER STUDIE --------------------------------------------------------------------------
Mönchspfeffer:
Gegenanzeigen
In welchen Fällen darf das Arzneimittel Mönchspfeffer nicht angewendet werden?
•Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden ◦bei Patienten mit östrogenabhängigen Tumoren und Tumoren der Hypophyse (Hirnanhangdrüse). QUELLEDa Mönchspfeffer einen Einfluss auf die dopaminsensiblen Rezeptoren haben können, kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen (Östrogene, Antiöstrogene, Dopaminagonisten, Dopaminantagonisten).QUELLEShettys neigen eher mal zu höheren Werten, gerade jetzt im saisonalen Hoch des ACTH das übrigens alle, auch gesunde Pferde erfahren.
Bei unbehandelten oder unzureichend behandelten Cushis hingegen steigt es ungleich höher an weshalb diese Jahreszeit idealer Testzeitpunkt ist.
Bewährt hat sich ein einschleichendes Antherapieren in 1/8 Schritten und regelmäßiger ACTH Kontrollen um sich von unten der erforderlichen Dosis anzunähern. Eine Überdosierung ist nämlich leider nicht durch den ACTH Wert nachweislich, der läge dann lediglich innerhalb der Referenz wie er es auch bei passender Dosis sein würde.