30.09.2022, 19:47
30.09.2022, 20:23
eff-eins hat geschrieben:
Die viel zitierte Studie die damals angeblich aussagte das Corti. von Nava....Cushis therapeutisch hilfreich ist sagt nämlich genau das nicht aus.
Auszug aus der Studie:
Bei einem Vergleich mit Pergolid konnte jedoch keine Verbesserung der ACTH-Werte, des Dexamethason-Suppressionstests oder der klinischen Symptome erzielt werden (Beech et al. 2002).
QUELLE DER STUDIE
Das N-Sulin ist denkbar ungeeignet als Cushingtherapie und bei EMS/IR-lern wegen einiger Inhaltstoffe sogar den zu hohen Insulinspiegel erhaltend (Johannisbrot, Karotten)
Mönchspfeffer ist also durch Studie belegt nicht befähigt das ACTH zu senken das derzeit ausschließlich der Goldstandart Prascend leisten kann, ist aber bei Hirntumoren kontraindiziert!Glettchen hat geschrieben:Ich habe mit Corticosal eher schlechte Erfahrungen gemacht. Vor ca 9-10 Jahren als meine Stute erste Cushing-Symptome zeigte war ihr ACTH Wert komplett in der Norm. Aber die Symptome wie aus dem Lehrbuch eigentlich. Da bekam sie einen Winter Corticosal, weil die Blutwerte ja irgendwas das Cushing nicht bestätigten. Das Corticosal war damals noch so eine Kräutermischung mit ganzen Mönchspfeffer Samen war...ich bekam es schlecht in sie rein und sie rosste den ganzen Winter so extrem rum (eigentlich soll Mönchspfeffer ja regulierend wirken), außerdem schwitzte sie gräßlich, hatte deswegen überall verklebte Haare an Brust und Bauch, die man gar nicht unter Kontrolle bekam und stank deswegen auch ganz furchtbar Das war eins ihrer stärksten ECS Symptome, das dadurch zumindest definitiv nicht besser wurde.
Im Endeffekt hat uns der Versuch vermutlich ein 3/4 Jahr Behandlung gekostet.
Unter Prascend merkte man schon nach wenigen Tagen (!) erste Verbesserungen, sie wurde plötzlich statt apathisch und schlapp ganz aufgeweckt.
Bis alle starken ECS Symptome und die starke Reheanfälligkeit verschwunden waren, dauerte es aber Jahre, aber sie bekommt jetzt seit 8 Jahren glaube ich Prascend und sie wird immer noch zunehmend fitter. Von dem her glaube ich schon dass eine frühe Behandlung wichtig ist um auch langfristige Verbesserungen zu erreichen.
vor 2 Jahren hatte sie nochmal einen schlechten Winter und ihr Fell in dem Jahr war auch furcthbar. Da dachten Tierarzt und ich dass das Corticosal zusätzlich zum Prascend eventuell noch eine Besserung der klinischen Symptome vor allem beim Fell bewirken könnte, nachträglich gesehen ging es ihr aber in dem Jahr sogar im Sommer nicht sooo gut wie sonst immer und nachdem der folgende Winter dann wieder schwierig war, hab ich das Corticosal gestrichen und die Fütterung nochmal etwas umgestellt. Jetzt fahren wir diesen Winter mal echt super Ich denke nach den Erfahrungen der letzten paar Jahre, dass ihre Winterprobleme gar nichts mit dem (gut eingestellten) ECS zu tun haben, sondenr mit ihrer Insulinresistenz, die wie jemand oben schon anmerkte unabhängig vom ECS Probleme machen kann. Seitdem lasse ich lieber das Heu etwas öfter auf den Zuckergehalt untersuchen um rechtzeitig gegensteuern zu können, wenn das Futter nicht IR-konform ist. Bei den Fellproblemen hab ich den eindruck es lag an dem (teils extremen) Spurenelementmangel in unsrem Heu.
Ich hab wegen dem etwas schlechteren Sommer als sonst sogar etwas Zweifel ob das Corticosal nciht sogar etwas geschadet hat, aber kann natürlich auch sein, dass es schlicht nichts bewirkt hat...so oder so werde ich meine Finger von Mönchspfeffer Präparaten lassen, schon allein wegen den komischen Auswirkungen auf ihre Rosse.
glettchens Beobachtungen decken sich auch mit denen von Dr. Kellon:
QUELLE des folgenden Artikels:
Mischen von Mönchspfefferbeeren mit Pergolid in Cushings Pferden
Publiziert am 18. Mai 2021 von Dr. Kellon
Vorsicht beim Mischen von Mönchspfefferbeeren mit Pergolid
Mönchspfefferbeeren (CTB), auch bekannt als Mönchspfeffer, auch bekannt als Vitex agnus-castus ist ein pflanzliches Heilmittel, das ich erstmals im Jahr 2000 über die Verwendung bei Pferden mit PPID (Cushing's) veröffentlicht habe.
Es wurde festgestellt dass CTB helfen könnte den Prolaktinspiegel durch Bindung an Dopaminrezeptoren im Gehirn zu normalisieren.
Niedrige Dopaminaktivität ist die Wurzel von PPID, also beschloss ich es zu versuchen.
Vitex Blüten und Beeren
Die erste Studie war eine Beobachtungsstudie.
Alle Pferde wurden korrekt diagnostiziert, aber die Blutuntersuchung war nicht standardisiert.
Der Schwerpunkt lag auf Anzeichen/Symptomen.
Die Resonanz war sehr positiv, vor allem mit Fell- und Fußkomfort.
Aber selbst in dieser kurzen Vorstudie stellte ich fest dass es für fortgeschrittene Fälle möglicherweise nicht geeignet ist, und natürlich musste noch viel mehr Arbeit geleistet werden.
Es gab auch Bedenken darüber wie es mit Pergolid interagieren könnte da beide durch Bindung an Dopaminrezeptoren wirken.
Seitdem fand eine Studie aus New Bolton keinen Nutzen, sondern verwendete fortgeschrittene Fälle und abgestufte Dosen von Pergolid im Vergleich zu einer festgelegten Dosis von CTB.
Der Laminitis Trust in Großbritannien untersuchte Pferde mindestens ein Jahr lang auf CTB und widersprach den Ergebnissen dieser Studie.
Sie bestätigten offensichtliche Vorteile mit der Symptomatik, aber keine konsistente Wirkung auf den Hormonspiegel wie ACTH.
Die neueste Studie untersuchte bestätigte PPID-Pferde auf CTB allein, CTB plus Pergolid oder Pergolid allein.
Pferde auf beiden hatten eine bessere Auflösung des abnormalen PPID-Fells, aber Pferde mit CTB allein oder CTB + Pergolid hatten viel höhere ACTH-Spiegel als Pergolid allein, was darauf hindeutet, dass CTB wahrscheinlich die Wirkung von Pergolid beeinträchtigen kann.
Der Effekt war besonders offensichtlich, als sich der saisonale ACTH-Anstieg näherte.
Pergolid ist die Goldstandardbehandlung für PPID / Cushing und kann die abnormale Hormonproduktion aus der Hypophyse kontrollieren.
CTB wurde nie dokumentiert um dies zu tun und jetzt scheint es, dass es tatsächlich pergolide Effekte stören kann.
Dies ist nicht verwunderlich, da es mit dem Medikament um Bindungsstellen an Dopaminrezeptoren konkurriert, aber seine Wirkung, wenn es gebunden ist, ist anscheinend nicht so stark.
Die Quintessenz hier ist, dass CTB allein keine adäquate Behandlung für PPID ist.
Die Symptome können sich für eine Weile verbessern, aber das abnormale Wachstum in der Hypophyse bleibt unkontrolliert und wenn CTB aufhört zu arbeiten, ist der Prozess viel schwieriger zu kontrollieren.
Ich habe das gesehen.
Diese neue Forschung zeigt auch, dass Sie bei der Kombination mit Pergolid vorsichtig sein müssen, da das CTB die Wirkung des Medikaments blockieren kann.
Eleanor Kellon, VMD
30.09.2022, 21:04
30.09.2022, 22:15
01.10.2022, 08:38
Liant hat geschrieben:1)
Die Tierarztpraxis sagt dazu, dass sie viele Pferde haben die dadurch lange ohne Prascend ausgekommen sind.
2)
Deswegen auch die Lösung mit einer handvoll Luzerne oder Esparsette häcksel um das Mineralfutter ins Pferd zu bekommen.
3)
Wenn man jetzt Prascend einschleichen würde und dann in z.b. 6 Wochen den Wert neu bestimmen würde, würde es reichen dann das Gesamtprofil zu machen? Und würden 6 Wochen überhaupt reichen?
4)
Und von der Fütterung an sich, was geht dann noch? Weide, eventuell Heu ad lib (wollte diesen Winter darauf umstellen)? Oder braucht es für die Aussage das Gesamtprofil?
5)Ist der Wert von 132 hoch oder kann man das nicht pauschalisieren?
05.10.2022, 08:28
11.10.2022, 07:38
11.10.2022, 07:44
11.10.2022, 08:08
Alpenquarter hat geschrieben:Ja, sehr schade. Insbesondere wenn man sich wirklich Zeit nimmt und so detailiert antwortet wie du es getan hast
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