Hallo und ein herzliches Willkommen im Forum als Aktiver
Vielleicht magst du mal berichten was dich zur Testung auf ECS bewogen hat, gab es typische Symptome die dem zuzuordnen sind und sind parallel zum ACTH auch weitere Parameter wie im ECS/EMS Gesamtprofil enthalten getestet worden?
Ich frage deshalb weil das ACTH von 116 ohne weitere typische Symptome (diese können sich übrigens mit dem EMS und/oder einer IR (Insulinresistenz) überlagern weshalb mittels Labor mit o.g. Profil gegeneinander angegrenzt werden sollte) eine Cushingdiagnose nicht zwingend diagnostisch gesichert ist.
Ohne weitere klinische Symptome hätte sich ein Nachtesten nach drei Monaten angeboten. In eurem Fall und bei bestehendem Verdacht aber sicherheitshalber zum September weil dort ACTH sein jahreszeitliches Hoch erfährt und bereits ab ca. Sommersonnenwende zu steigen beginnt.
Da ihr aber antherapiert habt gehe ich von einem diagnostisch gesicherten ECS aus das trotzdem einschleichend erfolgen sollte um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und sich von unten dem induviduellen Wirkstoffbedarf DEINES Pferdes anzunähern.
Von daher ist zu überlegen ob ein langsameres Antherapieren und steigern der Dosis wie im ABC meiner Signatur unter "Prascend" nachzulesen ist nicht einer verdoppelung der Dosis vorzuziehen ist.
Eine Therapiekontrolle erfolgt dann unter der halben zu erwartenden Anfangsenddosis.
Was bei euch zum ECS passt ist der Gewichtsverlust bei reich gefülltem Trog was sich unter passender Wirkstoffmenge jedoch relativieren sollte.
Leider sind Haflinger als Robustrasse genetisch bedingt häufig IR prädisponiert was ihnen ein Überleben in freier Wildbahn in Kargheit sichert, am gut gemeinten Futtermanagement aber oft ins Krankhafte kippt.
Da es die IR nicht nur als eigenständige Erkrankung gibt sondern auch als Symptom des EMS und des ECS wird eben das o.g. Profil empfohlen um aus dem Blutergebnis das Management abzustimmen.
Wie so oft passiert bei dir genau das was jeder macht, das Pferdchen wird rippig und im Bestreben es runder zu bekommen wird unwissentlich eine IR genährt was im schlimmsten Fall in einer Hufrehe enden kann was es zu vermeiden gilt.
Von daher ist auch nachvollziehbar warum ich dir empfehle nicht uneingeschränkt Weidegang oder Heu ad lib zu füttern, unter Umständen nährt man einen Diabetiker mit Schokoladentorte.
Kann deine Omi denn das Heu noch kauen oder braucht sie wegen der fehlenden 3 Zähne Heucobs als Raufutterbasis?
Heucobs enthalten oft mehr Gesamtzucker (ist durch das Forum mal im Labor beauftragt worden) als der Deklaration zu entnehmen ist und kann die tolerierbare Zuckermenge in der Tagesration schnell übersteigen weshalb dieses Futtermittel wirklich nur bei Bedarf Anwendung finden sollte.
Auch Müslis wie beste Jahre sind kein adäquates Futtermittel weil sie einiges Unpassendes, Gesundes aber nur in "homöopathischer" Dosis enthalten.
Sollte tatsächlich ein ECS vorliegen ist es trotzdem wichtig auch die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel zu kennen um das Gesamtmanagement entsprechend zu gestalten und Hufrehen im Vorwege zu begegnen. Ohne dieses Wissen kann natürlich nur eine sichere Futterempfehlung gegeben werden.....
Als unbedenkliche und gesunde Futtermittel die auch z.T. hochkalorisch sind wie z.B. die stab. Reiskleie wären Ölsaaten wie Leinsamen oder Sonnenblumenkerne zu empfehlen die der Pferdeorganismus auch verstoffwechseln kann was ihm bei Öl wegen der fehlenden Gallenblase nicht möglich und zudem generell IR/EMS-ler ungeeignet ist.
Auch unmel. Rübenschnitzel sind eine gute, durch die enthaltenen Pektine gesunde Basis als Krippenfutter, aber Achtung:
Dank ihres enormen Quellvermögens stellen sie eine reichliche Portion bei wenig Kalorien dar, das zu magere Pferd sollte also nicht mit einem Plumsbauch dastehen und keinen Hunger mehr auf sein Raufutter haben. Damit hätte man dann nichts gewonnen.
Die Zugabe von Treberfreier Bierhefe rundet die gesunde Fütterung ab und unterstützt als Aminosäurelieferant die Aufnahme von Mineralstoff und Spurenelementen.