So ihr Lieben,
nun möchte ich uns ganz kurz vorstellen:
Pferd: Bella
Rasse: Norweger
Alter: 20
Weitere "Wehwehchen": Arthrose
Ich habe Bella im Jahr 2003 bekommen - damals war ich 10 Jahre und das liebe Pony 11. Unsere Anfangszeit war nicht immer leicht, ich konnte mich noch nicht wirklich durchsetzen und das Pony ist eben ein Pony
.. dennoch war es Liebe auf den ersten Blick.
Bis zum Jahr 2009 hatten wir, abgesehen von den Impfungen, nie einen TA gebraucht. Bella und ich sind zu einem guten Team geworden, haben täglich wirklich viel gearbeitet und sind schließlich auch auf Turnieren gestartet. Das war wirklich eine tolle Zeit und ich war sehr stolz auf meine Kleine
Im Herbst 2009 fing sie während einer ganz normalen Trainingseinheit plötzlich an, leicht unsauber zu laufen - kein Lahmen, eher eine leichte Taktunreinheit. Ich bin daraufhin sofort abgestiegen und habe sie wieder in den Stall gebracht (damals war sie noch in einer Box mit sehr großem Paddock gestanden). Das ganze hat sich dann bis zum Abend so sehr gesteigert, dass sie nur noch flach in der Box lag und vor Schmerzen gegrunzt hat. Natürlich ist sofort die TÄ gekommen, konnte allerdings nicht wirklich etwas feststellen. Die ganze Sache hat sich dann wochenlang hingezogen, immer wieder wurde ich vertröstet dass es besser werden würde und wir weiter Entzündungshemmer füttern sollten. Die Lahmheit wurde besser, allerdings lief sie nach wie vor nicht gut. Ich habe mich dann entschieden, einen anderen TA kommen zu lassen. Dieser sah sich das Pony genau an, bat uns dann das Pony für genauere Untersuchungen in die Klinik zu bringen. Gesagt, getan.
Diagnose: Arthrose und Schale
Behandlung: Infusion mit Tildren, anschließend sämtliche Zusatzfuttermittel die der Markt bietet (natürlich nicht alle auf einmal, wir haben ausprobiert auf was sie gut anspricht und was ihr eher nicht hilft)
Ergebnis: Pony lief merklich besser, bald darauf auch wieder komplett sauber. Unsere erste (und sicher nicht letzte) saftige TA-Rechnung flatterte ins Haus. Aber keine Frage, was dem Pony hilft soll es bekommen!
Wir wechselten dann den Stall, da die TA meinte, dass sie kontinuierliche Bewegung braucht und eine Halle dafür unabdingbar ist. Nun stand sie also in eben so einem Stall, allerdings muss man natürlich Kompromisse eingehen und so kam sie zwar tagsüber auf die Koppel, musste aber nachts in einer Box stehen. Dies war wohl ein weiterer Fehler, den ich meinem Pony ersparen hätte können.
Das ganze ging dann 2 weitere Jahre gut. Bella lief im Großen und Ganzen ganz ordentlich, auch wenn sie ab und an mal einen schlechten Tag hatte oder mal zwei Tage Schmerzmittel brauchte, da die Knochen wieder etwas zwackten. An solchen Tagen bekam sie auch Kurweise Traumeel und Zeel subkutan gespritzt.
Im Herbst 2011 war sie von einem Tag auf den andere völlig platt. Sie wollte nicht mehr auf die Koppel, das Laufen war ihr sichtlich unangenehm. Der TA kam.
Diagnose: Hochgradige Entzündung der Fesselkochträger hinten rechts
Behandlung: Therpie mit Flogestan. Pony bekam jeden Abend warme Wickel mit der Pampe und wurde bis zum nächsten Morgen damit einbandagiert. Zusätzlich 10 Tage Metacam
Ergebnis: Nach ca. 6 Wochen ging es ihr wieder gut
Frühling 2012.
Pony war ebenfalls von einen Tag auf den anderen völlig lahm. Innerhalb von ein paar Tagen steigerte sich die Sache so extrem, dass sie nur noch in der Box lag und ihr Bein hinten links gar nicht mehr belasten wollte. Natürlich pilgerten wieder die TA auf den Hof. Diesmal jedoch ohne schnellen Erfolg. Es bestand sofort der Verdacht auf einen Hufabszess, also brav einen Hufverband angelegt, jeden Tag mindestens 4 mal mit Rivanol angegossen, jeden zweiten Tag kam die TÄ zum ausschneiden und Huf abdrücken. Vergeblich. Auch nach eineinhalb Wochen zeigte Pony keinerlei Schmerzreaktion. Also wurde das komplette Spektrum an Untersuchungsmaßnahmen ausgepackt. Die Sache zog sich wieder über Wochen hin. Als man sich durch Leitungsanästhesien und sämtliche Röntgenbilder sicher war, dass es eine Entzündung im Huf- und Krongelenk ist, wurde beschlossen dies mit Gelenkspritzen zu behandeln. Allerdings musste man nach den Leitungsanästhesien eine Woche warten, bis man das durchziehen konnte. Die Woche war vergangen und die TÄ rückten an, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Als der Hufverband abgenommen wurde, lief uns schon das dickflüssige Eiter entgegen. Also doch ein Hufabszess .. Da Bella auch sofort besser lief, einigte man sich darauf, den Hufabszess fertig zu behandeln und danach weiter zu sehen. Die Sache wurde von Tag zu Tag besser, das Gelenk machte ihr auch keine weiteren Probleme mehr, weshalb wir auch beschlossen haben, es nicht behandeln zu lassen.
Nachdem diese Sache durchgestanden war, sollte ein Stallwechseln folgen.
Sommer 2012:
Bella und unser zweites Pferd Rashida sind in einen Offenstall umgezogen.
3 Wochen später:
Ich komme in den Stall und sehe mein Pferd auf 3 Beinen stehen. Mir kamen sofort die Tränen .. es kann doch nicht schon wieder etwas passiert sein! Die TÄ kamen, wieder Verdacht auf einen Hufabszess. Hufeisen also wieder runter, Hufverband, angießen. Am nächsten Tag war plötzlich ihre Sehne total dick. Die TÄ meinte, man können jetzt keinen Ultraschall machen, da man durch die Flüssigkeit sowieso kaum was erkennen könnte. Der Hufverband soll aber vorübergehend bleiben, da es Pony anscheinend gut tut. Schmerz- und Entzündungshemmer wurden gefüttert, das Pony kam in die Notfallbox und das Bein wurde täglich kalt abgespritzt. Eine Woche später konnten wir endlich einen Ultraschall machen.
Diagnose: Sehnenfaserriss, oberfl. Beugesehne
Behandlung: Eine Behandlung mit Wachstumsfaktoren aus ihrem eigenen Blut (der Name fällt mir gerade nicht ein) wurde abgelehnt, da man dies höchstens bei jungen Sportpferden machen würde und man in diesem Fall auch auf den Faktor Zeit setzen könnte.
Ergebnis: Es wurde langsam, gaaaaanz langsam besser. Bella hat heute wieder ihren orthopädischen Beschlag (auch für die Arthrose). Sie steht tagsüber weiterhin in einer riesigen Box mit großem Paddock und Kontakt zu den andere, über Nacht mit einem sehr ruhigen Pony in einem seperaten Offenstall. Im Schritt läuft sie sauber, in Trab besteht immernoch ein sehr deutliches "Ticken".
Unser Schmied beschlägt Bella schon, seit sie bei uns ist. Er kennt sie und ihre Hufe somit ziemlich gut und durch ihn sind wir auch dazu gekommen, sie auf Cushing testen zu lassen. Sie hatte im Winter schon immer extrem langen, dichtes und zotteliges Fell, deshalb dachten wir uns nie wirklich etwas dabei. Der Fellwechsel macht ihr auch heute nicht wirklich zu schaffen, uns ist auch nie aufgefallen dass sie besonders viel trinkt oder pinkelt. Lediglich ihre "Püschel" über den Augen könnten ein Hinweis auf Cushing sein. Als der Schmied das letzte Mal zum Beschlagen da war, sah man allerdings deutlich, dass die weiße Linie auf allen vier Hufen verbreitert ist. Auf manchen nur minimal, an anderen sehr deutlich. Vermutung: Belastungsrehe durch die vergangenen Krankheitsgeschichten. Allerdings war es merkwürdig, dass die weiße Linie auch an dem Huf verbreitert ist, den sie eigentlich aufgrund der Sehnengeschichte total entlastet hat.
Wie auch immer, ich war einfach völlig durch den Wind und kurz vor
- diese ganzen unerklärlichen Lahmheiten immer wieder und es schien einfach kein Ende zu nehmen. Deshalb sollte auch der Cushingtest gemacht werden.
Nun ja, hinzu kommt eine weitere Diagnose:
Cushing
Ich bin momentan wirklich völlig aufgeschmissen, dass es ausgerechnet wieder uns getroffen hat. So ein ****
Ich werde morgen die ersten Tabletten bei unserer TÄ abholen und dann ganz langsam anfangen, diese zu füttern. Ich werde mit 1/8 Tablette pro Tag beginnen, ist das in Ordnung? Woran erkenne ich denn, falls Bella sie nicht vertragen sollte?
Was bedeutet die Diagnose eigentlich für ihre Fütterung? Bisher bekam sie morgens 500 Gramm Müsli mit ihren Zusatzfuttermittel für die Arthrose (darf sie die überhaupt noch bekommen? Es handelt sich um Teufelskralle, Gelatinaat = speziell aufgereitete Gelantine, MSM und Schüsslersalze) und abends nochmal 500 Gramm Quetschhafer mit Äpfeln und Karotten je nach Jahreszeit. Ich weiß, eigentlich müsste mich meine TÄ darüber aufklären und ich werde morgen auch mal ein etwas längeres Gespräch mit ihr führen, aber ich würde trotzdem gerne wissen was ihr dazu zu sagen habt, falls es euch nichts ausmacht
Dateianhang:
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