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 Betreff des Beitrags: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 25.05.2016, 09:56 
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Beiträge: 5
Hallo,
ich habe am Montag die Diagnose Cushing für mein Pferd erhalten. Harry ist 25 Jahre alt, 170cm groß und Normalgewichtig (nach Schätzung ca. 600kg).
Wir haben einen Bluttest machen lassen, da er diesen Winter vermehrt getrunken und somit auch gepinkelt hat. Außerdem hat er extremes Winterfell (da haben wir allerdings gedacht, dass es sich um eine Alterserscheinung handelt).
Evtl. kommt noch Hufrehe hinzu, ich warte gerade auf den Anruf des Tierarztes, dass er sich Harry anschauen kommt. Zuvor hatte er nie Probleme mit Hufrehe, weshalb ich zunächst dachte es handelt sich um eine leichte Lahmheit aufgrund seiner Arthrose.
Nun zu meinen Fragen:
1. Eigentlich steht Harry im Sommer Tag und Nacht auf der Weide, habe aber nun durch erstes Einlesen erfahren, dass dies wahrscheinlich eher kontraproduktiv ist (auch ohne den evtl. Rehebefund), oder?
2. Zurzeit bekommt er viermal am Tag Heu, Kräutermüsli von Eggersmann, Teufelskralle, Grünlippmuschelpulver und Leinöl. Ich habe nun gelesen, dass die Fütterung allerdings Stärke- und zuckerarm gestaltet werden soll. Was könnt ihr empfehlen? Er wird nicht mehr geritten, hat täglich Paddockgang und bei Bedarf wird mit ihm spazieren gegangen. Meine Frage ist nun, ob er überhaupt Krippenfutter braucht oder ob Heu und evtl. ein Mineralfutter und seine Arthrose-Zusätze ausreichen sind, um ihn mit allem was nötig ist zu versorgen.
Anbei schicke ich die Laborwerte mit (hoffe das klappt.). Vielen Dank für eure Hilfe, die Flut an Informationen, die man im Internet erhält, hat mich leicht überfordert...
Liebe Grüße
Johanna
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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 25.05.2016, 10:42 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Hallo und ersteinmal ein Herzliches Willkommen bei uns!
Ja, das Problem des Internet ist, dass viele viel wissen zu glauben und damit zu einem enorm hohen Durcheinander beitragen.
Wir verstehen uns als Fachforum und können alle Empfehlungen durch Fachartikel und dissertationen belegen.
In manchen Bereichen gibt es allerdings auch Erfahrungswerte.

So, nun zu Euch!
Das vermehrte Pillern hat ersteinmal Nichts mit Cushing zu tun sondern ist ein Hinweis auf eine Insulinresistenz IR= Diabetes Typ 2 beim Menschen.
Von daher ist es logisch dass auch solche Pferde streng zucker- und getreidestärkearm ernährt werden müssen.
Allerdings besteht auch die Möglichkeit dass die IR ein Symptom vom Cushing ist, ganz viel ändert sich da aber nicht.

Der immens hohe Glukosewert fällt einem natürlich sofort ins auge.
Allerdings ist hier bei euch NOICHT das Gesamtprofil EMS-ECS erstellt worden, was eben wegen einer möglichen Insulinresistenz immer ein MUSS ist.
Somit veranlasse bitte möglichst schnell das EMS-Profil ( steht genau im ABC (Signatur) beschrieben.
Das Pferd darf nicht nur sondern MUSS seine normale Heumahlzeit bekommen, egal was der TA da meint...

Tja, je nachdem wie genau der Test des ACTH abgelaufen ist und aus den Gesamtumständen heraus macht ein antherapieren schon Sinn.
Aber auch hier sollte man nicht den Empfehlungen des Beipackzettels trauen sondern sich lieber einer alten und bewährten Empfehlung der Uni Gießen anschließen um Nebenwirkungen zu vermeiden.
Das hieße z.B. bei euch:
1/8 Tablette für ca 8 Tage;
dann 1/4 Tablette , dann 3/8 bis Du 1/2 Pille erreicht hast oder ev, vom Pferdegewicht ausgehend 5/8.
Nach 4-6 Wochen unter derselben Dosishöhe wird dann die 1. Therapiekontrolle fällig.
Wenn eine IR im Raum steht sollte das Gesamtprofil erneut veranlasst werden.

Als rechtl. Hinweis: Dies ist keine Therapieanweisung, diese dürfen wir nicht geben. Therapien sind mit dem behandelnden TA abzusprechen!

Zur Fütterung: Da du einen Hinweis auf eine mögliche IR in Deiner Beschreibung gegeben hast solltestb Du streng die Notfalldiät füttern.
Wenn das Gewicht richtig ist max. 2% Heu von diesem Gewicht gewaschen!
Sollte das Heu nach Analyse für Pferde geeignet sein (Gesamtzuckergehalt unter 10%) geht es so, allerdings können wir bei hiesigem Heu auch bis zu 20% haben. :(
Wenn Dein Pferd nur mit Heu und MiFu auskommt ist es i.O..
Allerdings werden unsere Senioren im Alter und vor allem im Zusammenhang mit dem ECS schwerfutteriger, sodass anderweitig ergänzt werden muss.
Unbeschränkt geeignet sind dazu unmelassierte Rübenschnitzel und stab.Reiskleie als Grundfutter.
Von Weide solltest du aktuell komplett abstand nehmen so hart wie es klingt.
Wenn Du die Werte des Kohlenhydratstoffwechsels vorliegen hast schauen wir mal was da möglich ist.

Dies einmal in Kürze und liebe Grüße
Eddi

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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 25.05.2016, 14:18 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11630
Hallo Johanna, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo: , mehr bleibt mir ja nicht da Eddi dich schon sehr umfassend informiert hat :mrgreen:

Johanna hat geschrieben:
..... Vielen Dank für eure Hilfe, die Flut an Informationen, die man im Internet erhält, hat mich leicht überfordert...
Liebe Grüße
Johanna


Hah, wenn du glaubst das Internet hält eine Informationsflut bereit weißt du nicht was alles in den Katakomben des Forum wartet abgerufen zu werden :unibrow: .
Das Schöne ist aber das hier kein Bla Bla sondern wie Eddi schon schrieb fachlich Belegtes weitergegeben wird das z.T. zeitaufwändig und mühevoll recherchiert wurde. Das wird bestimmt auch deinem Harry zu Gute kommen, alles wird gut!!

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LG Kathi


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 27.05.2016, 13:50 
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Registriert: 25.05.2016, 09:30
Beiträge: 5
Hallo,
erstmal vielen Dank für die schnellen Antworten =)
Ich vermute mal, dass die IR dann auf Grund des Cushing aufgetreten ist, genauso wie das extreme Winterfell und nun leider auch doch die Hufrehe =( (Ich hatte gehofft, davon verschont zu bleiben, weil Harry eigentlich nicht der Typ Pferd für Hufrehe ist. Sch..ß Cushing :evil: )
Wenn die IR Symptom vom Cushing ist, muss er dann auch wenn er vom Medikament richtig eingestellt ist, weiterhin wie ein "normaler" IR-Patient behandelt werden? Gleiches gilt für die Rehe: Wird er jetzt immer anfällig für Rehe sein, auch wenn er richtig eingestellt ist?
Da er momentan ja wie ein IR-Pferd gefüttert wird, wäre es dann ausreichend, das Gesamtprofil zu machen, wenn eh der erste Kontrolltermin ansteht oder sollte es sofort gemacht werden? Blutabnahme ist nämlich nicht ganz einfach bei ihm... :roll:
Was das Futter angeht: Momentan bekommt er wegen der Rehe nur Heu und eine Minimöhre am Tag (zum Verstecken der Cushing-Tablette). Für danach habe ich nun schon unmelassierte Rübenschnitzel besorgt. Dann bekommt er die zusammen mit Mineralfutter, dem Grünlipp-Muschelpulver und etwas Leinöl. Beim Heuwaschen teste ich gerade herum, wie ich es am besten handhaben kann. Habt ihr da einen Thread mit Tipps, No-Gos, etc. (wie lange höchstens waschen; wie viele Stunden im voraus (besonders im Sommer) etc.)?
So ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Liebe Grüße
Johanna


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 27.05.2016, 14:42 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11630
Johanna hat geschrieben:
Ich vermute mal, dass die IR dann auf Grund des Cushing aufgetreten ist, genauso wie das extreme Winterfell und nun leider auch doch die Hufrehe =( (Ich hatte gehofft, davon verschont zu bleiben, weil Harry eigentlich nicht der Typ Pferd für Hufrehe ist. Sch..ß Cushing :evil: )
Ob ein Organismus der "Typ" ist ein ECS oder Hufrehe zu bekommen kann man ihm leider nicht ansehen.
Oft wird im Rahmen einer Hufrehe erwähnt das man sich die Ursache mit Weidegang oder unpassendem Futter gar nicht erklären könnte, es hätte sich doch nichts zu der bisherigen, jahrelangen, immer der selben Haltung verändert unter der es dem Pferd doch gut gegangen ist.
Es ist aber leider so das auch ein drahtiger Typ der kein Gramm Zuviel hat durchaus Diabetiker sein kann dem man darum seinen Diabetes gar nicht ansieht.
Hinzu kommt das jeder Organismus "Sünden" jedweder Art an ihm eine gewisse Zeit kompensieren kann, kommt dann irgendwann der berühmte Tropfen läuft das Stoffwechselfass über und der Kampf der bisher im Verborgenen stattgefunden wird offensichtlich.

Wenn die IR Symptom vom Cushing ist, muss er dann auch wenn er vom Medikament richtig eingestellt ist, weiterhin wie ein "normaler" IR-Patient behandelt werden? Gleiches gilt für die Rehe: Wird er jetzt immer anfällig für Rehe sein, auch wenn er richtig eingestellt ist?
Es gilt wie du richtig erkannt hast erst einmal dem Stoffwechsel Entlastung zu geben und ihn zu guten Blutwerten zurück zu führen damit er gesunden kann.
Je nachdem wie gut sich dieser erholt, wozu allerdings eine konsequente Einhaltung der Diät bzw. der Prascendgabe inkl. Therapiekontrollen gehört, kann man später über Zugeständnisse nachdenken die dann aber ihrerseits auf Vertretbarkeit mittels Blutwerten geprüft werden sollten.
Wir empfehlen aus dem Grunde das die IR häufig mit dem ECS vergesellschaftet ist einen ACTH Verlauf anzulegen wo neben den ACTH Werten, der jeweiligen Dosis auch die klinische Beurteilung des Pferdes sowie dessen Haltung und Fütterung dokumentiert werden sollte (siehe dazu die ACTH Verläufe meiner Ponys in meiner Signatur) weil man so ein passendes Gesamtmanagement ableiten kann.

Da er momentan ja wie ein IR-Pferd gefüttert wird, wäre es dann ausreichend, das Gesamtprofil zu machen, wenn eh der erste Kontrolltermin ansteht oder sollte es sofort gemacht werden? Blutabnahme ist nämlich nicht ganz einfach bei ihm... :roll:

Wenn du tatsächlich eine konsequente Diät einhalten kannst würde ein späteres mittesten bei der ACTH Kontrolle reichen, allerdings sind Anfangswerte immer von Vorteil weil man so sehen kann ob und in wie weit sich unter dem Prascend etwas verbessert.
Es ist auch so das jeder Organismus Läuse UND Flöhe haben kann und deshalb die Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die IR nicht zuletzt auch wegen sich überlagernder Symptome gegeneinander abgegrenzt bzw. jede für sich diagnostiziert zu wissen.
Da es beim EMS und der IR kein Medikament sondern nur optimierte Fütterung und Haltung bei moderater Arbeit positiven Einfluss nehmen kann bleibt nicht mehr als das was du jetzt anstrebst.

Was das Futter angeht: Momentan bekommt er wegen der Rehe nur Heu und eine Minimöhre am Tag (zum Verstecken der Cushing-Tablette). Für danach habe ich nun schon unmelassierte Rübenschnitzel besorgt. Dann bekommt er die zusammen mit Mineralfutter, dem Grünlipp-Muschelpulver und etwas Leinöl. Beim Heuwaschen teste ich gerade herum, wie ich es am besten handhaben kann. Habt ihr da einen Thread mit Tipps, No-Gos, etc. (wie lange höchstens waschen; wie viele Stunden im voraus (besonders im Sommer) etc.)?

Die Rüschnis haben einen 1,6 fachen Energiegehalt von Heu, das sollte wenn du sie fütterst in der Ration berücksichtigt und abgezogen werden.
Auf Leinöl würde ich verzichten weil Pferde generell auf Ölfütterung wegen der fehlenden Gallenblase nicht eingestellt sind und bei EMS/IR-lern sowieso.
Braucht dein Schnuffel Energie kann er diese besser aus Ölsaaten wie Leinsaat oder Sonnenblumenkernen beziehen die auch verstoffwechselt werden können.
Heuwaschanlagen findest du auch unter "H" im ABC meiner Signatur. Ich persönlich wasche immer eine um die andere Mahlzeit vor. Die Morgenration wird mit der letzten Tagesration vorgewaschen und im Netz frei und luftig bis zum Morgen aufgehängt, hat bisher keine Probleme gegeben. Das Heu sollte eine Stunde in immer frischem Wasser gewaschen werden und das Netz nach dem Herausholen am besten einmal abgebraust werden. Längere Zeit einweichen bringt keine weitere Verbesserung in der Zuckerreduktion sondern macht das Heu eher bäh fürs Hottilein.
Im ABC unter Prascend findest du auch den Möhrenverstecktipp der bei uns seit nun 5 Jahren zuverlässig klappt.

So ich hoffe, ich habe nichts vergessen.
Liebe Grüße
Johanna

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 28.05.2016, 06:39 
Mein Tobi ist ein Fall, wo wir den massiv erhöhten ACTH zufällig entdeckt haben (damals war das Pony 7 Jahre alt). Entgleisten Insulin-Stoffwechsel hatte ich aufgrund seiner Fülle eh erwartet und auch bestätigt bekommen. Bei der Nachtestung des ACTH bzgl. der Einstellung waren die Insulin-Werte dann wesentlich besser (Quotient lag über der magischen 10). Einzige Änderung im Futter damals war, dass er seine 10 min Wiese mit MK nicht mehr bekommen hat. Bei ihm ist die IR tatsächlich mit dem Cushing verkoppelt. Was für mich aber nicht bedeutet, dass ich ihm wieder alles füttern kann und würde, denn mir ist die Gefahr einer Rehe zu groß. Weiterhin bekommt er nur Heu und zur Zeit ein wenig (unter Dosierungsempfehlung) MiFu. Und auch mein (hoffentlich) gesunder Jungspund bekommt nichts anderes. Keine Möhren (mein Tobi nimmt sein Prascend auch so, da hab ich Glück), keine Äpfel, kein Brot, bisher kein Gras (meine Wiese ist mit Hahnenfuss durchseucht).

Sie sind glücklich, rasen und toben den ganzen Tag über ihren Paddock (ich gebe zu, der ist auch wirklich groß für die zwei Kleinen) und sehen gut aus.

Aber großes Lob an Dich, dass Du alles gleich so konsequent umsetzt/umgesetzt hast.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 14.08.2016, 09:13 
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Registriert: 25.05.2016, 09:30
Beiträge: 5
Hallo ihr Lieben,
ich war jetzt lange Zeit abwesend, hatte leider privat etwas Stress.
Momentan sieht es bei Harry so aus:
Das nasse Heu hat er nach einer Zeit nicht mehr gerne gefressen, weswegen ich auf trockenes Heu umsteigen musste, da er viel zu dünn geworden ist. Er ist leider immer noch zu dünn, hat aber zum Glück nicht noch weiter abgenommen. Evtl. habt ihr Tipps, wie ich ihn wieder dicker bekomme? Er bekommt momentan:
Morgens, mittags, abends und nachts Heu (leider lässt er auch beim trockenen Heu recht viel liegen und verteilt es in der Box, weshalb ich die genaue Menge Heu, die er tatsächlich zu sich nimmt, nicht sagen kann)
Dann bekommt er morgens und abends je 300 gr unmelassierte Rübenschnitzel (Gewicht im Trockenzustand) und je 100-150gr Derby Mast (auch Trockengewicht) da er die "puren" Rübenschnitzel auch nicht mehr gefressen hat :roll:
Dazu steht er ca. 4 Stunden am Tag auf der Weide, diese enthält aber kein "Power-Gras" und ist auch mit dem Tierarzt abgestimmt.
Soviel zur momentanen Futtersituation.
Ich habe auch bei der zweiten Kontrolle das gesamte ECS/EMS-Profil machen lassen und vor ein paar Tagen war dann der dritte Kontrolltermin. Die Werte vom Gesamtprofil lade ich mit hoch. Bei der dritten Kontrolle lag der Wert bei 66.
Meine Frage ist nun, ob die Werte so in Ordnung sind, oder ob der ACTH-Wert wieder in den Normbereich MUSS? Achja, er bekommt eine Tablette pro Tag. Der Tierarzt meinte, weil er doch schon Nebenwirkungen gezeigt hat, dass man nicht weiter hoch gehen sollte mit der Menge. Er hatte eine zeitlang leichte Ataxie, Appetitlosigkeit und ich hatte das Gefühl, dass er depressiv war. Die Ataxie und "Depressionen" sind zum Glück wieder verschwunden, die Appetitlosigkeit ist aber was das Heufressen angeht leider noch da...

So ich hoffe, ich habe nun nichts vergessen und bedanke mich schonmal im Voraus für eure Hilfe =)
Liebe Grüße
Johanna

Test-Werte zweiter Kontrolle-Termin:
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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 14.08.2016, 09:50 
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Hallo Johanna,
als erstes einmal die Bitte Bilder nicht nur in der passenden Größe sondern Bitte auch so einzustellen, dass man sich nicht den Hals verrenkt.
Weißt, das ist für dich ein bisschen Arbeit die uns sonst für die Hilfestellung flöten geht.
Und ich persönlich finde auch, dass man damit die Arbeit der anderen achtet.

Leider haben wir keine angaben WIE Du überhaupt eingeschlichen hast und in welchem Zusammenhang diese Cushing-Symptome aufgetreten und wie hoch die aktuelle Dosis ist
Jahreszeitlich bedingt wird der ACTH-Wert in den nächsten 6 Wochen weiter steigen aufgrund der Jahreszeit.
Mit Vermutungen kommen wir hier nicht weit und diese Erscheinungsbilder treten sowohl bei der Überdosierung als auch bei der Unterdosierung auf.

Bei diesem aktuellen Blutcheck ist die Glukose +, da stellt sich die Frage warum?
Wie ist zeitlich nicht nur am Tage der Blutentnahme gefüttert worden und speziell direkt am Tage?
Da ACTH und v.a. Insulin sehr empfindlich sind und eine sehr geringe Halbwertzeit haben wäre ich hier mal sehr vorsichtig um von einem nicht-IR auszugehen, zumal ja ein noch nicht kontrolliertes ECS mit Hufrehe im Raum steht.

Keine Angabe zum Heu ist sehr schlecht, Du könntest uns wenigstens mitteilen WIEVIEL Du ihm vorlegst, manchesmal kommen auch da schon horrende Ergebnisse zu Tage.

Generell halte ich Deine aktuelle Fütterung für nichgt nur hochgefährlich sondern auch für ganz schlecht und wenig Pferdegeeignet.
Du meinst sicher Derby _Mash:
Zitat:
aufgeschlossener Mais, Weizenkleie, extr. Leinschrot, Futterhaferflocken, Trockenschnitzel (unmelassiert), Melasse, organische Säuren

Ein "nett" gemeintes Futter welches im obigen Zusammenhang völlig ungeeignet ist.

Die Anforderung zur Pferdefütterung überhaupt ist:
Zucker- und getreidestärkearm!
Am Rande bemerkt kann alleine durch Maisstärke bei gesunden Pferden Hufrehe ausgelöst werden.

Privater Stress ist natürlich nicht schön, daneben steht aber leider auch die Verantwortung für ein stoffwechselerkranktes Pferd.
Es ist ganz sicher nicht einfach, aber der nächste Reheschub machtes ganz sicher nicht einfacher.

Hier ist generell ein Umdenken erforderlich um Deinem Pferdchen noch ein paar schöne Jahre zu gönnen.
Mit Futtertipps alleine ist es hier leider nicht getan.
Ist das ECS nicht kontrolliert ist ein Scheitern vorprogrammiert.

Liebe Grüße
Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 14.08.2016, 15:21 
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Beiträge: 5
Hallo,
das nicht-Drehen der Bilder tut mir leid, sollte aber in keiner Weise böse sein oder den Anschein erwecken, ich würde die Arbeit anderer nicht achten.
Eingeschlichen wurde mit einer halben Tablette,also 0,5mg/Tag über einen Zeitraum von 2 Wochen. Danach wurde auf 1 Tablette, also 1mg/Tag erhöht.
Was meinst du mit "in welchem Zusammenhang die Symptome auftreten"? Die Symptome, dass überhaupt auf Cushing getestet wurde oder die Nebenwirkungen, die ich beschrieben hatte? Was genau ist mit Glucose + gemeint?
Zu dem Zeitpunkt des Gesamt-Profil-Tests gab es nur morgens, mittags, abends und Nachts Heu, sowie am Abend 100gr. Rübenschnitzel + 1 Möhre für die Tablette.
Er bekommt insgesamt die mir hier im Forum empfohlene Menge Heu von 12kg. Wie gesagt, wie viel er dann letztendlich frisst, kann ich nicht sagen.
Ok, dass das Mash so schlecht ist, hatte ich nun nicht gedacht. Ich hatte es auch nur eingeführt, da die unmelassierten Rübenschnitzel gar nicht mehr angerührt wurden.
Dass ich mein Pferd vernachlässige bzw. die Verantwortung, die mit seiner Krankheit einher geht, war mit keinem Wort erwähnt. Es war die Rede davon, dass ich nicht die Zeit gefunden habe, im Internet lange Texte zu verfassen. In dieser Zeit habe ich mit meinem Tierarzt Rücksprache gehalten, um die wichtigen Dinge abzuklären!
Da meine Fütterung ja momentan als nicht gut empfunden wird, bin ich über Anregungen dankbar, denn reine Rübenschnitzel werden nicht gefressen, beim Heu sieht es zwar besser aber auch nicht rosig aus.
Liebe Grüße
Johanna


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 14.08.2016, 17:28 
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Beiträge: 25617
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Weißt, diese Stoffwechselerkrankungen sind sehr diffizil und einfach Pille rein und alles ist gut funktioniert einfach nicht so, wie man es gerne hätte und es der Beipackzettel einem vorgaukelt.
Somit hat die Einschleichphase schon sehr unglücklich und wenig bewährt angefangen, was sich hier vermmutlich durch diverse Erscheinungsbilder darstellt.
Wie gesagt: diese Symptome erscheinen bei einer Unterdosierung als auch bei einer Überdosierung!
Dies zum Thema ECS.

Bereits zu Anfang und nun erneut fällt ein hoher Glukosewert auf der bei gesunden Pferden einfach so nicht vorkommt, nicht einmal wenn bei der Heumahlzeit getestet wird.

Darauf haben wir Dich eigentlich von anfang an hingewiesen.

Und aus dem Gesamtzusammenhang bestehen zweifel an Deiner Fütterung.
Die Fütterung ist zwar lebensnotwendig, trotzdem "nur" aktuell zweitrangig.
Bekommst du den Stoffwechsel nicht in den Griff bleibt eine nicht entsprechende Fütterung und Haltung gefährlich bzgl. eines Reheschubes abgesehen von der Tatsache dass nicht korrekt eingestellte cushis quasi vor dem vollen Futtertrog verhungern.
diese angaben findest du bereits in den ersten Beiträgen.

Man muss diese Erkrankung leider sehr ernst nehmen.
Ich möchte Deinem TA ja nicht zu nahe treten, aber selbst ein Pferdefach-TA ist KEIN Fachmann auf dem Gebiet dieser Stoffwechselerkrankungen.

Zum Mash: Wenn als erster Bestandteil eines Futters MAIS steht, weiß man schon dass dies ein Getreide ist mit viel Stärke, ein Mastfutter für Schweine ,Hühner usw. und dies zu einer ghetreidestärkearmen Fütterung einfach nicht passen kann.
Weiß man dass der Hauptbestandteil des Mashs eigentlich Weizenkleie ist findet man den nächsten Fehler...
Somit nimm einfach Kleie.....

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 14.08.2016, 18:29 
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Beiträge: 5
Hallo,
ok, hab ich richtig verstanden, dass der der ACTH-Wert wieder komplett in den Normbereich muss, damit eine Zunahme überhaupt möglich ist?
Fütterung umstellen auf Heu, unmelassierte Rübenschnitzel und Kleie (was für Kleie ist das, bzw. wonach muss ich suchen, dass ich nicht wieder das falsche besorge?)? Wie macht ihr euren Pferden denn die Rübenschnitzel schmackhaft?
Bei der letzten Überprüfung war bei einer Dosierung von 1mg/Tag ein ACTH-Wert von 66, also über dem Normalbereich. Muss die Dosis also erhöht werden, denn eine Überversorgung scheint ja nicht vorzuliegen, sonst wäre der Wert ja zu niedrig oder habe ich da nun einen Denkfehler?
Was den erhöhten Glucosewert angeht, bin ich leider überfragt, also wieso der erhöht ist. Was gibt es da denn für Ursachen?
Liebe Grüße und danke für die Hilfe =)


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuling: Mein Pferd hat Cushing
BeitragVerfasst: 14.08.2016, 18:57 
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Wohnort: Bünde
Hast mir ja scheinbar verziehen, aber ich bin halt manchmal sehr direkt :oops:
Okay, Du kannst normale Weizenkleie nehmen, gibt es -->HIER, aber ich glaube da hat es den Mindestbestellwert von 15,- ohne Gewähr. Ich ergänze in solchen Fällen dann gerne mit Leinsamen, der sollte aber dann geschrotet werden.
Die meisten Pferde gewöhnen sich früher oder später an den nicht süßen Geschmack, wobei man z.B. auch einen Versuch mit stevia machen kann und/oder mit einer Kräuterkur bzw. Leinsamen.
Ich koche z.B. den frisch geschroteten gelben Leinsamen gar nicht auf sondern packe ihn so zu den Rüschnis und gieße normal kalt auf. Ebenso ist stab.reiskleie hochkalorisch. Mit Leinsamen und Reiskleie bringst Du Energie außerhalb des Insulinstoffwechsels ins Pferd.

Das Problem bei diesen genannten Blutwerten ist, dass sie so unglaublich empfindlich sind; d.h. dass man im "Normalfall" eher von höheren Werten ausgehen sollte.
Ich persönlich bin ein absoluter Fan von der Überprüfung in einer Klinik, außer man hat einen TA mit Liebe zum Detail.
Die Anforderung beim ACTH ist ihn innerhalb des Normbereichs zu bringen.
Leider suggerirert dier Hersteller lediglich die abstufung in 0,5mg-Schritten.
Das ist häufig fatal weil dieser abstand in der dosishöhe einfach zu groß ist und so unser Pferdchen dann leicht aus einer Unterdosierung in eine Überdosierung schießt :(
somit folgen wir hier eben der alten empfehlung der Uni Gießen die mit 1/8tel Tablettenstückchen arbeitet.
Nur um mal ein Beispiel zu nennen variert bei meinem Pony die Sommerdosis zur winterdosis um dieses 1/8tel Stückchen. Bei ihr macht sich die falsche dosishöhe z.B. dadurch bemerkbar, dass sie weniger mit mir "spricht", sie weniger lebhaft ist, futterreste über lässt und auch Röllchen kaut. Ebenso tränen dann ihre augen.
Dies jetzt nur mal als 1 Beispiel was möglich sein kann.
Wir dürfen selbstverständlich keine therapieanweisungen geben; wir können dir lediglich den Weg aufzeigen, der sich bewährt hat.

der hohe Glukosewert kann eben aus dem Zusammenhang des ECS heraus entstehen, kann leider auch eigenständig sein; was aber immer richtig ist, ist die entsprechende zuckerarme und getreidestärkefreie Fütterung.
Leider hat auch hier die Industrie eine neue Einnahmequelle entdeckt und bewirbt ihre Sachen so clever, dass man am ende grün für rot hält. ;)
dies haben wir nicht nötig, deshalb bekommst du hier nur sinnvolle Empfehlungen die bewährt sind und die meistens auch die günstigeren sind ;)

Liebe Grüße
Eddi

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