So kann´s gehen... habe soeben unten stehendes E-Mail an den Chef der Pferdeklinik (und des bisher behandelnden Tierarztes)geschickt; er hat mir einen Rückruf in 2-3 h zugesagt. (Ich habe Namen und Orte rausgenommen für den Post, außer Laboklin, die sich ja korrekt verhalten haben bei alledem und somit keine Negativwerbung fürchten müssen). Mal sehen, wie´s jetzt weitergeht!
Sehr geehrter Dr. X,
hier eine Zusammenfassung, wie soeben telefonisch besprochen. vorab: Bjarma ist eine 1991 geborene Isländerstute, bei der im Dezember 2011 Cushing diagnostiziert wurde. Seitdem wurde der Weidegang gestrichen; die Fütterung besteht aus rd. 7kg Heu, ergänzt durch 80g Atcom Rehe/ECS Vital (das sie nun nicht mehr anrührt). Bjarma war bisher auf 0,5 mg Prascend eingestellt; danach bzw. Haltungsumstellung/angepaßter Fütterung/Rehebeschlag bzw dem Gebrauch von Hufschuhen hat sich ihr Zustand verbessert, bis auf das extrem lange Fell, das sich trotz allem nicht ändert. Nach einer kürzlichen ACTH-Bestimmung wurde die Prascend-Dosis hochgesetzt.
Am 8. Mai kam Dr. Y erstmals zu Bjarma, da mir beim Ausritt aufgefallen ist, dass sie auf Schotter plötzlich sehr fühlig geht und ich angesichts ihrer Vorgeschichte einen Hufreheschub befürchtet habe. Dr. Y hat sich Bjarma an der Hand im Schritt und Trab vorführen lassen, mit einer Hufzange die Sohlenempfindlichkeit geprüft und gemeint, dass da eigentlich nichts sein dürfte, sonst wäre das Gangbild nicht so gut. Sicherheitshalber hat er trotzdem Entzündungshemmer gespritzt und noch etwas Entzündungshemmendes (oral zu geben) für die nächsten drei Tage dagelassen. Ich habe erwähnt, dass ich auch klären will, ob Bjarma mit 0,5 mg Prascend noch richtig eingestellt ist, ob bei ihr auch eine IR bzw. EMS vorliegt und wie ihr aktueller Selenwert aussieht (bei einem früheren Blutbild war dieser deutlich zu niedrig). Laut Dr. Y würde beim Röntgentermin am 12. in der Klinik alles weitere abgeklärt.
An 12. Mai wurden morgens um 08:30 zwei Röhrchen Blut abgezapft (f großes Blutbild; Prascendeinstellung/EMS/IR/Selen; Bjarma war dazu nicht nüchtern. Dr. Y hatte beim abklärenden Telefonat am 09.Mai auf meine diesbezügliche Frage geantwortet, daß sie ihr Heu ruhig kriegen könnte vor dem Test, auch die Pellets (80 g Atcom ECS Vital) würden das Ergebnis nicht verfälschen).
In der Klinik wurde Bjarma nachmittags gewogen, die Vorderhufe wurden geröngt (Hufbeinrotation von ca. 4 Grad; bedenklich sei nur die Sohlendicke mit knapp 7 mm) und die Zähne abgeraspelt. Der empfohlene Rehebeschlag wurde von mir bereits veranlasst; in ein bis zwei Monaten wurde ein neuerliches Röngten empfohlen. Das extrem lange, gelockte Fell, das sich trotz Medikation nicht gebessert hat, sei normal und würde sich auch nicht mehr ändern.
Die Ergebnisse von Laboklin sollten laut Dr. Y am Freitag, 16. vorliegen - er würde sich dann melden. Da ich bis Freitagnachmittag nichts von ihm gehört hatte, habe ich dann angerufen - in der Pferdeklinik wurde mir gesagt, die Ergebnisse wären zwar da, ich sollte sie aber zunächst mit Dr. Y besprechen, dann würden sie mir gemailt werden. Zwei Stunden darauf kam dann ein neuer Anruf von der Pferdeklinik, man hätte sich geirrt, die Ergebnisse wären noch nicht da. Falls ich bis Dienstag (dem 20. Mai) nichts von Dr. Y hören würde, sollte ich mich wieder melden.
Am 20. Mai war Dr. Y bis zum Abend nicht erreichbar; dann hat er gesagt, ja, die Ergebnisse wären jetzt da, wobei er schon vorwegnehmen könnte, dass der ACTH-Wert dreimal zu hoch mit 96,5 pg/ml wäre - da müsste man über eine Prascend-Erhöhung nachdenken. Auf meine dezidierte Frage, wie der Wert bestimmt worden sei, sagte er, es wäre eine ACTH-Bestimmung gemacht worden. (i.e. morgendliche Blutentnahme mit Aprotinin - Stabilisator) Er würde veranlassen, dass mir die Ergebnisse gemailt würden, sich mit den Kollegen beraten und gleich am nächsten Morgen - also dem 21. Mai - würden wir das besprechen.
Da ich weder das versprochene Mail noch einen Rückruf erhalten hatte, habe ich am 21. Mai nachmittags erneut angerufen. Als ich dann detailliert nachgefragt habe (Insulin, Selen etc), hat Dr. Y bemerkt, dass er eigentlich ja noch gar nicht alle Ergebnisse habe, sondern nur die ACTH-Bestimmung vorliegen würde; er müsse dann mal gleich das Labor anrufen, was da los sei. Auf meine erneute Bitte, mir zumindest die bereits vorliegenden Ergebnisse (jene der ACTH-Bestimmung) zu mailen, habe ich das Ergebnis eines ACTH – Stimulationstests mit Datum vom 14.5. erhalten - also zwei Tage nach der Blutabnahme (i.e Probenentnahme bez. Basalwert, dann eine TRH-Injektion und nach 30 min eine zweite Blutprobe... DAS WURDE DEFINITV NICHT GEMACHT - es wurden wie gesagt nur zwei Röhrchen Blut, nicht nüchtern, um 08:30 entnommen. (Fructosamine 260,0 µmol/l, Insulin 22,5 µU/ml, ACTH 96,5 pg/ml)
Erst abends habe ich Dr. Y wieder erreichen können; er hat gemeint, dass da niemand mehr erreichbar sei bei Laboklin - gleich morgen (also am 22. Mai) kriege ich einen Rückruf von ihm bezüglich des großen Blutbildes... Die bisher vorliegenden Werte seien jedenfalls zuverlässig; ob nun eine einfache ACTH-Bestimmung oder ein Funktionstest gemacht werde, der ACTH-Wert würde bei beiden Verfahren der gleich sein – danach habe ich dezidiert gefragt. Außerdem habe er gerade erfahren von einem Kollegen, dass die Selenbestimmung ein kompliziertes Verfahren sei, das bis zu zwei Wochen dauern könne, da zwei verschiedene Testverfahren angewandt würden. (Bei den vorigen großen Blutbildern war der Selenwert immer mit dabei, die Ergebisse waren in diesen Fällen in längstens vier Tagen da.)
Am 22. Mai war Dr. Y wiederum nicht erreichbar bzw. gab es keinen Rückruf.
Am 23. Mai rief mich Dr. Y morgens an; er habe noch keine Zeit gehabt aufgrund diverser Notfälle; er würde jetzt gleich mit Laboklin telefonieren und mir dann Bescheid geben wegen des Blutbildes. Die Ergebnisse sollten ihm dann umgehend geschickt werden von Laboklin, dann würden wir sie besprechen. Er habe sich außerdem mit einem Kollegen beraten, ich könnte bereits damit anfangen, Bjarmas Prascend-Dosis auf eine Dreivierteltablette hochzusetzten (seit diesem Tag ist ihre Dosis entsprechend erhöht). Da ich keinen entsprechenden Rückruf erhalten habe und Dr. Y am Handy ebenfalls nicht erreichbar war, habe ich auf dem Festnetz der Pferdeklinik angerufen und um Rückruf von Dr. Y gebeten. Als ich diesen schließlich erhielt, sagte er mir, dass er mir nicht genau sagen könne, was da schief gegangen sei bei der Probenauswertung, da er das Urgieren an eine Kollegin delegiert habe, der Fehler liege aber jedenfalls bei Laboklin, dort lägen die zwei Blutproben seit ihrem Eingang (was dann der Zeitraum zwischen dem 12. – der Blutabnahme – und dem 14. Mai – der ACTH-Stimulationstestauswertung – sein muss) und er hätte nun eine Auswertung veranlasst. Eventuell würde ihm schon heute abend das große Blutbild vorliegen, er würde sich dann umgehend melden… Meine Frage, ob die Proben überhaupt noch verlässliche Werte liefern würde angesichts der verstrichenen Zeit, bejahte Dr. Y – alles würde gefroren aufbewahrt werden, daher sei das kein Problem. Außerdem empfahl er mir, Bjarma „Eggersmann ReVital“ zu füttern (ich hatte gebeten, mir eine für Cushing-Pferde geeignete Mineralversorgung – angesichts eines EMS/IR –Verdachts meinerseits ohne Zusätze wie Trester, Melasse usw. - zu empfehlen, da Bjarma die bisher verwendeten Atcom Rehe Vital/ECS Vital – Pellets nicht mehr anrührt. Ein Kollege würde das in solchen Fällen immer füttern, es sei wohl ganz gut). Eine kurze Recherche meinerseits ergab, dass Eggersmann ReVital Cubes zu über 25% aus Apfeltrester besteht und auch Melassse enthalten.
Bis zum 26. Mai habe ich nichts mehr von Dr. Y gehört, er sagte mir, dass das Blutbild noch nicht da sei, er sich aber melden würde, sobald dies der Fall sei. Jedenfalls sei ein Ergebnis der Selenbestimmung da; mit einem Wert von 90 liege bei Bjama ein leichter Selenmangel vor, da der Normalbereich zwischen 100 und 200 liege. Er würde sich nach einem geeigneten Selenzusatz umsehen, den ich dann als Kur vier Wochen lang gegen solle und dann würde der Selenwert erneut bestimmt werden.
Bis heute, 27. Mai, habe ich weder einen Anruf noch ein Blutbild oder auch nur die bereits vorliegende Selenbestimmung erhalten. Ich habe daher Laboklin angerufen, was mit dem Blutbild los ist und ob das Ergebnis für ACTH tatsächlich gleich ist bei ACTH-Bestimmung oder eben einem Funktionstest. Laboklin war anfangs sehr zurückhaltend, da an sich mit Besitzern keine Befundbesprechungen gemacht würden; als ich die Situation erklärt habe, wurde mir mitgeteilt, dass einerseits für ein großes Blutbild kein brauchbares Material da sei und andererseits eine ACTH-Bestimmung gemacht worden sei (warum auf der Kopie der Auswertung - mit Briefkopf der Pferdeklinik, nicht jenem von Laboklin - die ich von Dr. Y am 21. gemailt bekommen habe, dann ein ACTH-Stimulationstest angeführt ist, weiß ich nicht). Ich habe das E-Mail von Dr. Y weitergeleitet und warte nun auf einen Anruf von Laboklin, die nun Vorgeschichte und Status quo klären.
Das Vertrauensverhältnis Patientenbesitzer/behandelnder Tierarzt ist nicht mehr gegeben unter den geschilderten Umständen. Wiederholte Zusagen von Rückrufen, die nicht eingehalten wurden ("Koliken", "Notfällen" und "Operationen") und unklare bzw. widersprüchliche Aussagen vermitteln alles außer Sicherheit und Transparenz. Nach nunmehr über zwei Wochen liegen mir ein ACTH-Stimulationstest (oder doch eine ACTH –Bestimmung, laut Laboklin) vor, womit ich nicht weiß, inwieweit die Werte zuverlässig sind. Die Selen-Auswertung wurde mir telefonisch mitgeteilt, gemailt noch nicht. Ein großes Blutbild gibt es nicht bzw hätte laut Laboklin aus dem vorliegenden Material gar nicht mehr gewonnen werden können, und ob Bjarma nun tatsächlich insulinresistent ist bzw. EMS vorliegt, weiß ich immer noch nicht.
PD Ich habe soeben nochmals mit Laboklin telefoniert und weiß nun, daß am 13. Mai für Fructosamine und Insulin und am 23. für Selen einzelne Auswertungen angefordert wurden. Laut Laboklin würden zwei Wochen alte Proben ohnehin nicht mehr ausgewertet werden, aber die Frage nach der Verwertbarkeit der Proben stelle sich in diesem Fall ohnehin nicht, da kein Material für ein großes Blutbild vorhanden sei bzw. dieses auch nicht geordert wurde.
|