Hallo,
ich verlier langsam aber sicher das Vertrauen in meinen zu Rate gezogenen Tierarzt... brauche bitte Rat und Info zu folgender Situation:
am 8. Mai habe ich einen Tierarzt aus einer Pferdeklinik (in der Bjarma seit ihrer Cushingdiagnose im Dezember 2011 betreut wird) in den Stall kommen lassen, da mir beim Ausritt aufgefallen ist, dass Bjarma auf Schotter plötzlich sehr fühlig geht. Angesichts unserer Vorgeschichte habe ich einen Hufreheschub befürchtet, deswegen die Eile. Der Tierarzt, der am gleichen Tag noch kommen konnte, ist neu in der Klinik und mir daher noch unbekannt. Er ist dann auch dankenswerterweise noch am Abend gekommen, hat sich Bjarma an der Hand im Schritt und Trab vorführen lassen, mit einer Hufzange die Sohlenempfindlichkeit geprüft und gemeint, dass da eigentlich nichts sein dürfte, sonst wäre das Gangbild nicht so gut. Sicherheitshalber hat er trotzdem Entzündungshemmer gespritzt und noch was Entzündungshemmendes (oral zu geben) für die nächsten drei Tage dagelassen. Am 12. sind wir dann in die Klinik gefahren zum Röntgen.
An dem Morgen, ehe wir in die Klinik gefahren sind, hat er noch zwei Röhrchen Blut abgezapft, weil ich wieder mal überprüfen lassen wollte, ob Bjarma mit 0,5 mg Prascend immer noch richtig eingestellt ist bzw ob sie nun - zusätzlich zu ihrem zweifelsfrei festgestelltem Cushing - auch noch EMS bzw eine Insulinresistenz hat. (Wurde vom vorigen TA nicht getestet, da "die Behandlung ohnehin gleich wäre, es also keine Rolle spielt" - ich bin da anderer Meinung...) Auch der Selenwert hat mich interessiert, also auch gleich ein großes Blutbild. Bjarma war dazu nicht nüchtern - ich hatte extra danach gefragt, der TA hat gesagt, ihr Heu könnte sie ruhig kriegen vor dem Test, auch die Pellets (80 g Atcom ECS Vital) würden nicht stören.
Wie gesagt, das war am 12. Er hat dann gemeint, die Ergebnisse von Laboklin sollten am Freitag, 16. vorliegen - er würde sich dann melden. Da ich bis Freitagnachmittag nix von ihm gehört habe, habe ich dann angerufen - in der Pferdeklinik wurde mir gesagt, die Ergebnisse wären zwar da, aber sie würden sie mir ungern mailen, ehe ich sie mit dem TA besprochen hätte. Zwei Stunden darauf dann ein neuer Anruf von der Pferdeklinik, man hätte sich im Computer verschaut, die Ergebnisse wären noch nicht da. Falls ich bis Dienstag nichts vom TA hören würde, sollte ich mich wieder melden. Am Abend hab ich dann nochmal mit dem TA selber telefoniert, wegen des Ablaufs der Blutentnahme am Montag vor dem Besuch in der Klinik, nüchtern nicht nötig etc.
Gestern war der TA bis zum Abend nicht erreichbar; dann hat er gesagt, ja, die Ergebnisse wären jetzt da, wobei der ACTH-Wert dreimal zu hoch mit 96,5 pg/ml wäre - da müsste man über eine Prascend-Erhöhung nachdenken. Er würde veranlassen, dass mir die Ergebnisse gemailt würden, sich mit den Kollegen beraten und gleich am nächsten Morgen - also heute - würden wir das besprechen.
Gekriegt hab ich nix, weder Ergebnisse noch Anruf, womit ich heute nachmittag nochmal angerufen habe. Als ich dann detailliert nachgefragt habe (Insulin, Selen etc), hat der TA bemerkt, dass er eigentlich ja noch gar nicht alle Ergebnisse habe und dann gleich mal das Labor anrufen müsse, was da los sei. ?!?! Auf meine Frage, ob er eine Bestimmung des ACTH-Werts gemacht habe, hab er ja gesagt. Das hieße dann morgendliche Blutentnahme mit Aprotinin - Stabilisator!
Irgendwann ist dann doch noch eine Auswertung gekommen per Mail von ihm heute - das Ergebnis eines ACTH - Stimulationstests, mit Datum 14.05. (Also zwei Tage nach der Blutabnahme; ich kann nur hoffen, dass die Probe gekühlt war bis dahin...). Beim ACTH-Stimulationstest sollte doch eine Probenentnahme bez. Basalwert, dann eine TRH-Injektion und nach 30 min eine zweite Blutprobe entnommen werden... DAS WURDE DEFINITV NICHT GEMACHT - es wurden wie gesagt nur zwei Röhrchen Blut, nicht nüchtern, um 08:30 entnommen und in die Klinik gebracht. Was ist die Auswertung also wert? (Fructosamine 260,0 µmol/l, Insulin 22,5 µU/ml, ACTH 96,5 pg/ml)
Als wir zum zweitenmal heute telefoniert haben, hat er gemeint, dass da niemand mehr erreichbar sei - gleich morgen kriege ich einen Rückruf von ihm... Außerdem habe er gerade erfahren von einem Kollegen, dass die Selenbestimmung ein kompliziertes Verfahren sei, das bis zu zwei Wochen dauern könne, da zwei verschiedene Testverfahren angewandt würden... ?!?! - Bei den vorigen großen Blutbildern war der Selenwert immer mit dabei, und das hat nie länger als vier Tage gedauert - also was ist das jetzt für eine Geschichte? Weiß irgendjemand, was der TA da meint? (Alles Laboklin)
Ich mach mir langsam echt Sorgen, die ewigen Ausflüchte, keine Rückrufe, keine klaren Aussagen - der bewusste TA entschuldigt sich immer mit "Koliken", "Notfällen" und "Operationen" und vermittelt alles außer Sicherheit/Transparenz/Kompetenz.
Bitte dringend um Eure Meinung/Erfahrung zu den angesprochenen Punkten! Danke vorab
PS Ob die dünne Sohle nun auf einen ernährungsbedingten Mangel zurückgeht, darüber sollte das Blutbild (so es denn einmal kommt) Auskunft geben. Mechanischer Abrieb kann´s nicht sein, wir sind in den letzten Monaten a) wenig (und dann z. Großteil auf Feld/Wald/Wiesenwegen, kaum Asphalt oder Schotter) und b)immer mit Equine Fusion - Hufschuhen geritten. Der Schmied tendiert momentan eher zu einem Rehebeschlag, bis die Sohle wieder ok ist, will aber auch das Blutbild abwarten.
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