Hallo zusammen,
bin neu hier und danke schonmal vorab für eure Gedanken und Anregungen. Man staunt ja nicht schlecht, wieviele Menschen doch mit dem Thema Equines Cushing dieser Tage konfrontiert sind.
Meine 24-jährige Kleinpferde Stute "Liesel" leidet schon seit längerem unter Leukose (Lymphahische Leukämie, Leukozytwert bei 36000!), die Diagnose dazu kam letzten Winter. Wir wussten alle schon lange, dass mit ihr etwas nicht stimmt, aber damit hatten wir nicht gerechnet. Ich habe schon damals auf ECS getippt. Angeblich war der ACTH-Test damals negativ. Ich muss dazu sagen, dass es zu dem Zeitpunkt noch meine Reitbeteiligung war, im August hat die Vorbesitzerin mir Liesel per Schenkungsvertrag überlassen und seither bin ich Besitzerin. Erste Amtshandlung war natürlich "alle Tests nochmal", nicht zuletzt um den Verlauf der Leukozyten-Vermehrung zu begutachten.
Nach dem ersten, wieder negativen, Cushing-Test, habe ich einen weiteren ACTH Test (auf Eis
) in Auftrag gegeben und siehe da: Seit heute morgen haben wir die Diagnose Cushing. Der Wert liegt wohl bei 149 (damit kann ich leider nichts anfangen) und damit laut TÄ im ECS-positiven Bereich.
Ich muss dazu sagen, dass die Stute schon seit 2-3 Jahren enorme Schwierigkeiten mit dem Fellwechsel hat, immer schon als "Mehrschweinchen" bezeichnet wird und ständig schwitzt - auch ohne Bewegung einfach nur in der Box und auch bei +/-1C° noch, wenn alle anderen Pferde schon zur Eissäule erstarrt sind. Dazu kommt teilweise Lethargie (kann auch von der Leukose kommen), eigenartige Gefühlsschwankungen (heute tierisch ängstlich/aufgeregt, morgen nicht in die Gänge zu kriegen). Außerdem trinkt sie doppelt so viel wie die Großpferde hier am Stall. Von anderen Reitern, die schon länger als ich am Stall sind wird berichtet, dass das Pferd vor meiner Zeit auch schon arg Muskeln abgebaut hatte und langsam einen Hängerücken bekam. Natürlich wurde letztes Jahr erstmal alles auf die Leukose geschoben, laut der neuen TÄ dürfte die sich aber nicht so äußern – es spricht alles für Cushing. Atm machen alle Komplimente, dass sie wieder so gut aussieht, aber das wird wohl nur etwas Verbesserung durch das Mehr an korrekter Bewegung sein (Gymnastizierende, gleichmäßige Dressurarbeit, Longe, Bodenarbeit - all das was mit dem Pferd seit 10 Jahren nicht gemacht wurde – die Besitzerin war eben leider schon etwas älter und damit überfordert).
Auch wenn mich dementsprechend die Diagnose nicht wirklich überrascht hat, bin ich nun schon etwas überfordert, wie es weitergehen soll. An sich ist Liesel (was man bei dem Krankheitsbild kaum glauben mag) noch fit wie ein Turnschuh, wird 5-6x die Woche noch bewegt und meisst auch in allen Gangarten (je nachdem wie sie sich anbietet an dem Tag). Im Gelände ist sie immernoch ein Feuerstuhl und Gott sei Dank sind die Hufe noch top, keine Anzeichen für Rehe (laut TA und Schmied alles astrein). Das soll natürlich auch so bleiben.
Ich bin persönlich kein großer Freund von Futterumstellungen, weil das eben auch immer Stress für den Organismus bedeutet und jede Maßnahme für das ECS darf auf keinen Fall den aktuell sehr guten Stand der Leukämie verschlechtern. Trotzdem liest man hier ja viel über Fütterung und Heilmethoden und ich will ja, dass es Mausi gut bzw. gar besser geht. Würde sie nicht abends immer so schwitzen, würde man sie für gesund halten - aber das ist ja trotzdem kein Zustand.
Momentan kriegt sie 3x täglich 2 Dosen (unser Messbecher ist eine 400ml Konservendose) Raiffeisen Vital-Mix, das sie sehr gern annimmt (frisst wie ein Scheunendrescher). Ansonsten morgens und abends je ca. 4kg Heu. Sie steht auf Stroh. Normalerweise stehen die Pferde von 9-17Uhr auf der Koppel, die Saison ist allerdings schon vorbei, deshalb nun von 9-17Uhr Sandpaddock. Dort steht für sie immer eine kleine Kiste Stroh zum Knabbern. Zum Abendessen kriegt sie ab und zu einen Apfel. Leckerlies verfüttere ich wenig, wenn dann diese Minze-Honig-Salbei Dinger von Equinatura (nicht täglich, wenn dann mal ein paar zur Bodenarbeit).
Habt ihr Fütterungsempfehlungen für mich?
Arbeite ich sie zu viel? Oder zu wenig? Habt ihr reiterliche Empfehlungen, viel Rücken stärken oder Beinschonen?
und last but not least: Wie soll ich medikamentös vorgehen? Ich bin da gerade seeeeeehr verunsichert, weil meine TÄ heute am Telefon meinte, ich müsste für 170 Tabletten 420€ berappen und das klingt für mich auch im Vergleich zu anderen Angaben hier sehr hoch! Auf die Frage, ob es das nicht günstiger geht, wurde sie gleich patzig und hat mir klar gemacht, dass sie keine Straftaten unterstützt und davon auch nix wissen will. oO" Außerdem habe ich Sorge wegen der Leukämie. Könnte es da Wechselwirkungen geben? Die Tierärztin ist von einer Tierklinik und bestimmt nicht schlecht, aber etwas "abgefrühstückt" hab ich mich heute morgen schon gefühlt so nach dem Motto "ja da bring ich pillen mit, das kostet Sie im Jahr 840€, blabla, die geben sie dann..." Oo)
Hilfeeee!
Danke schonmal an euch und viele liebe Grüße zum Bergfest aus FFM,
Nazyna