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 Betreff des Beitrags: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 16.09.2015, 06:33 
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Beiträge: 5
Hallo und guten morgen!
Da ich das mit dem passenden Thema nicht so auf die Kette bekomme,stell ich uns hier kurz vor (bin nicht grad der Computermensch... sorry)
Also ich ich habe vor drei Monaten eine kleine Classic Pony Stute aus dem Tierschutz geholt. (Von dort habe ich vor einem knappen Jahr auch meinen Haffi geholt)
Die kleine Lilli hat ein schlimmes Leben hinter sich und wurde aufgrund ihre guten Abstammung als Fohlenmaschine missbraucht.Ausserdem war sie ein Wanderpokal und soll auch misshandelt worden sein :cry:
Als ich sie gesehen habe,war es Liebe auf den ersten Blick und dann hab ich sie geholt.
Bis auf das geschorene Fell fiel mir auch nichts weiter auf.
So,dann fiel mir auf,das sie an der Kruppe so eine mega Beule hat und auch der Mähnenkamm echt speckig aussah.
Ich also gegoogelt und ziemlich schnell auf das Thema cushing gestossen.
War dann zwei Wochen im Urlaub und als ich zurück war.... Bähm!!! Pony kugelrund!!
Wir haben erst gedacht,ok sie fühlt sich wohl und bekommt jetzt regelmässig Futter.
dann kam der Gedanke auf,das sie evtl. tragend sein könne,man kannte ja nicht die ganze Vorgeschichte.
Also Tierarzt kommen lassen,draufgefasst aber nix zu merken. Sie hatte zu dem Zeitpunkt allerdings auch starken Durchfall und Verdacht auf Bandwürmer.
Also erstmal entwurmt.
Als nächstes Tierärztin des Vertrauens gebeten doch nochmal zu schauen.
Nix.
Aufgrund der miesen Haltung vorher und dem Zustand des Fells empfahl sie mir ein grosses Blutbild incl. Cushingtest machen zu lassen !
Erster Test brachte diverse Mängel ans Licht,ua Zink Selen etc.
Cushing konnte nicht nachgewiesen werden.
Hatte mich schon gefreut,alles besser als das.
Die cushing Probe war aber wohl nicht richtig gekühlt transportiert,also nochmal Blut nur für die eine Sache abgenommen.
so und nun gestern der Anruf : ein Wert von 499......
So zur Haltung : sie steht 24 Std auf einer Koppel mit Sand und kaum Gras,also quasi leer.
Gefüttert wird morgens und abends Heu.
(Menge kann ich in kg gar nicht sagen,aber nicht übermässig)
Ich gebe ihr täglich 1 handvoll Heucobs,mit vii8el Brennessel und ein paar Hagebutten und einen Schuss Leinöl.
Wir gehen spazieren oder ich nehme sie als Handpferd mit ins Gelände.
Longieren klappt leider nicht gut,sie hat panische Angst vor der Peitsche....
Ja,sie ist nun 15 Jahre und ich will das sie die schönen Seiten des Lebens noch erfahren kann!!!!!
Habe nun gestern Rotz und Wasser geheult und bin wütend,das sie es so besch..... hatte
Donnerstag werde ich dann wohl die Ergebnisse schriftlich bekommen,dann kann ich mehr berichten.
lg Moni mit klein Lilli


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 Betreff des Beitrags: Re: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 16.09.2015, 10:39 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
ok. ich gehe jetzt einmal ausschließlich auf die ECS-Therapie ein:Die Behandlung richtet sich als erstes einmal so in etwa nach dem Pferdegewicht.
Für 500kg Pferd rechnet man durchschnittlich 1mg Wirkstoff mit einer Schwankungsbreit zwischen 0,.8mg und 1,4mg.
Leider hat sich dies wirklich nur als ein durchschnittlicher Wert herausgestellt, es gibt viele Cushis die zu anfang wesentlich weniger an Dosishöhe benötigen sowie einige die eine vielfache dosis dessen benötigen.

Die einzige passende Dosis ist diejenige, welche den ACTH in den Normbereich bringt.
Und als 2. wichtiger Punkt: es muss zwingend langsam eingeschlichen werden um Nebenwirkungen zu vermeiden.



Leider sind beide bewährten Maßnahmen vom Hersteller nicht vorgesehen, die P. hat lediglich bei 0,5mg eine "offizielle" Teilmöglichkeit.

Wenn Du jetzt einmal von ca. 200kg Körpergewicht ausgehst bist Du mit einer halben Pille nicht nur meilenweit von einer Einschleichmöglichkeit entfernt sondern auch noch rettungslos überdosiert und Nebenwirkungen sind vorprogrammiert.

Das Gute daran ist aber folgendes: Dadurch dass es keine passende dosis bzw. Therapiemöglichkeit mit diesem Medikament für die Minis gibt, hat Dein TA das Recht die niedriger dosierten Tabletten aus dem Humanbereich zu verschreiben ( da diese ja nicht umgewidmet sind).
Somit kannst Du auch passend einschleichen und bei der empfohlenen halben vermuteten Anfangsdosis die 1. Therapiekontrolle veranlassen.
Dies wäre lt Fachliteratur bei euch bei einer Wirkstoffmenge von 0,1mg, machbar ist so 0,125mg. ;)
(https://www.apotheke-efarma.de/pages/it ... D=15504530)
.
LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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 Betreff des Beitrags: Re: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 16.09.2015, 15:34 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Hallo Moni und kleine Lilli, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:

Rotz und Wasser heulen hilft ungemein den ersten Schock zu verarbeiten um dann doch gestärkt die Ärmel aufzukrempeln und sich für das Pony einzusetzen das es auch mit ECS jetzt adäquat versorgt ist.
Stell dir mal vor es wäre NICHT bei dir gelandet, dann wirst du feststellen das auch die ECS Diagnose die JETZT gestellt wurde eigentlich ein Grund zur Freude ist.
Wäre das früher bekannt gewesen gäbe es den armen Knopf vielleicht gar nicht mehr.....gruselige Vorstellung :?
Meinen Respekt also dafür das du dich so engagierst und ein Pony aus dem Tierschutz übernimmst um ihm zu zeigen das das Leben auch schöne Seiten und liebe Menschen anzubieten hat :2daumenhoch:

Schlimm ist natürlich das die Maus Fohlen hatte, als Besitzer zweier bereits dreijährig ECS positiv getesteter Ponys die Halbgeschwister sind glaube ich nämlich an Vererbung :(

Warum fütterst du Heucobs und nur morgens und abends Heu?
Heucobs enthalten leider zum Teil eine hohe Menge undeklarierten Zuckers der bei einem Pony das natürgemäß Insulinresistenz prädisponiert ist UND ECS hat (das als häufiges Symptom auch eine IR hat) möglichst gering gehalten werden sollte.
Oftmals ist neben moderater Bewegung sogar erforderlich das Heu einstündig zu waschen um aus ungeeigneten Hochleistungsgräsern durchs auswaschen von etwa 30% der unstr. Kohlenhydrate dieses Pferdetauglich und somit unbedenklich für den Stoffwechsel zu wissen.
Schön wäre wenn das Heu abgewogen (1,5 %des Zielkörpergewichtes unter Diät, max. 2% des Istgewichtes in der Erhaltung bei optimalem Ernährungszustand) und in kleineren Portion über den Tag und Nacht aufgeteilt in engmaschigen Heunetzen gefüttert würde um lange Nahrungkarenzen zu vermeiden, dadurch für Beschäftigung zu sorgen ohne das Mäuschen dabei zu überfüttern.

Da sind wir bei dem nächsten Punkt, der Stoffwechsel.

Ist im Rahmen der Diagnostik jetzt neben einem ECS auch ein EMS Profil veranlasst worden? Das gehört zwingend ergänzt sollte dies nicht gemacht worden sein um die Erkrankungen EMS, ECS und die IR gegeneinander abgrenzen zu können.

Auch kann später der Quotient aus Glukose und Insulin (gibt Hinweis darauf ob eine IR vorliegt) Hinweisgebend sein das die Prasenddosis evtl. nicht mehr passend ist weil sich eine ECS induzierte IR unter unzureichender Therapie und ausserhalb oder oben innerhalb der Referenz befindlichem ACTH verschlechtern kann.
Das ist aber nur mal so vorweg genommen und kann dann später mit den Laborergebnissen in der Hand konkret erörtert werden.

Du sollst ja nun keine Angst vor dem Cushing bekommen was sich auch echt nicht lohnt. Hat man sich erst einmal eingelesen in die Thematik vergisst man es nachher fast und wird nur durch die tgl. Tablettengabe erinnert.

Zum Antherapieren hat sich Eddi schon geäussert.
Erfahrungsgemäss verweigern TÄ allerdings das Ausstellen des humanen Pergolid auch wenn sie sich im Rahmen der Legalität befinden wenn das zu therapierende Pferd einen Wirkstoffbedarf unter 0,5mg hat was dich vermutlich mit den 1mg Tabletten Prascend konfrontiert.

Da meine beide Ponys unter 0,5mg Wirkstoffbedarf liegen habe ich mir DIESE FEINWAAGE, bitten anklicken angeschafft die mich in meiner Puzzlearbeit unterstützt doch passgenaue Mengen zuverlässig verabreichen zu können.
Mit einem Cutter hat man den Bogen schnell heraus wo in etwa man die Tablettenstücke teilen muss, notwendige Ergänzungen oder Reduktionen kann man dann abraspeln oder stückchenweise zugeben bis die Waage das korrekte Ergebnis anzeigt.
Die Tablettenstücke sollten dunkel, trocken und weitgehend Luftdicht gelagert werden und schnellstmöglich verbraucht werden. Also bitte wegen eines evtl. Wirkstoffverlustes keine Wochendosettes stellen!
Ich benutze zur Aufbewahrung diese kleinen Döschen für Kontaklinsen die sich zuschrauben lassen und man so zwei Medi Rationen sauber gertrennt voneinander aufbewahren kann.

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LG Kathi
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 Betreff des Beitrags: Re: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 17.09.2015, 20:15 
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Registriert: 11.09.2015, 07:58
Beiträge: 5
Vielen dank für die schnellen Antworten!
Ich habe mir heute die Ergebnisse des Labors bei meiner TÄ heraus geholt.
Es ist nun einiges im argen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 18.09.2015, 06:01 
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Beiträge: 5
Da ich Einstellerin bin,kann ich das mit dem Futter leider nicht so komplett beeinflussen.
Es wird halt morgens und abends gefüttert.
Wir haben hier allerdings sehr arme Böden,von daher ist das Heu nicht so gehaltvoll.
Die Heucobs habe ich gegeben,um es mit Brennessel zu mischen und im Falle eines Falles mal etwas unterzumogeln....
Hat die Tierärztin mir aber jetzt auch abgeraten! Sie sagte,dann lieber etwas an Hafer oder Gerste geben.
Heute erst noch einmal entwurmen und am Sonntag mit dem Medi beginnen.
Sie meinte eine halbe,aber soll ich dann lieber eher mit ner viertel beginnen???
Feinwaage wird beschafft!!!
Ach übrigens,mit Rehe hat sie ( dem Himmel sei dank) nicht zu tun.
Danke für Eure Unterstützung


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 Betreff des Beitrags: Re: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 18.09.2015, 06:40 
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Beiträge: 25617
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Schieß den TA in die Füße!!!! Da ist viel ahnung aber nicht von dieser Marterie :evil:
Selbst für Deutsche Verhältnisse ist dein Pönnchen komplettz insulinresistentz bzw. die EMS-Diagnose erfolgt ab einem Insulinwert außerhalb der Norm.
Und da habt ihr ja schon ganz schön zugeschlagen....

Dein Pönnchen ist ein Diabetiker und muss entsprechend ernährt werden.
Es kann sein dass sich die Werte unter P. verbessern trotzdem ist und bleibt der Kohlenhydratstoffwechsel angeschlagen.

Der Boden hat mit dem Zuckergehalt vom Gras nicht viel zu tun, es hängt von der Grassorte ab.
Dass die aktuelle Fütterung nicht o.k. ist siehst du am Insulinwert.
Der ist mit einer adäquaten zuckerarmen Fütterung in den Normbereich zu bringen. Das muss auch sein sonst lauert die Hufrehe.

Die Futterempfehlung Deines TAs ist jenseits von gut und böse.
Deine Gedanken waren insoweit richtig: Heu(cobs) statt Getreidestärke.
Allerdings sind Heucobs häufig auch zu zuckerlastig.
Geeignet als Futter sind bei der IR zumindest aktuell ausschließlich unmelassierte Rübenschnitzel.

allerdings werden die Heucobs alleine kaum für die entgleisten Werte verantwortlich sein.

somit ist dir unbedingt anzuraten das Heu abgewogen und gewaschen zu verfüttern!!!!!

auch die empfohlene dosishöhe ist jenseits von gut und böse und geht nicht immer ohne schwere Nebenwirkungen aus..
Auch 1/4tel 1mg Pille ist als anfangsdosis extrem hoch.
Therapieanweisungen dürfen wir aus rechtlichen Gründen nicht geben.
Lies dazu noch einmal meinen ersten Beitrag.

Liebe Grüße
Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Klein Lilli hat Cushing
BeitragVerfasst: 18.09.2015, 10:03 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
jasminlilli hat geschrieben:
Hat die Tierärztin mir aber jetzt auch abgeraten! Sie sagte,dann lieber etwas an Hafer oder Gerste geben.

Ach übrigens,mit Rehe hat sie ( dem Himmel sei dank) nicht zu tun.
Danke für Eure Unterstützung


Es erschliesst sich mir einfach nicht warum die Empfehlung der TÄ bei den Blutwerten Gerste oder Hafer lautet sie aber rät Heucobs wegzulassen?
Gerste ist noch Energiereicher als Hafer aber ihre Stärke für das Pferd schwer verdaulich, das kann man nicht wirklich wollen!!

Stimmt, es ist wirklich dem Himmel zu danken das die kleine Maus mit dem Insulinwert (noch) keine Rehe hat. Das auch künftig zu vermeiden ist oberstes Ziel und das kann nur mit unbedenklichen Futtermitteln bzw. Unterlassung von Zufuttern und einstündig gewaschenem Heu bei parallel adäquater Prascendtherapie erreicht werden.

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