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Hufrehe ECS EMS Borreliose

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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 09:12 
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Granaina, 17-jährige Andalusier Stute, Stckm. 1,52mtr., 500 kg
Aufgewachsen in Spanien, bis 10-jährig frei auf „Haferweiden“, seit 7 Jahren in Deutschland. Aussenbox mit täglichem Weidegang, im Winter bei matschigem Boden auf „Matschkoppel“ Heu portioniert auf der Koppel, Sommer wie Winter.
Barfuß normal von Oktober bis April, während der Sommermonate normaler Beschlag vorne, da unsere Böden sehr steinig sind und sie Hufschuhe abgrundtief hasst ;-). So kamen wir die letzten 6 Jahre super zurecht, Pferdchen war nie krank …. bis Frühjahr 2015
Normaler Beschlag April 2015, 3 Wochen später ab und zu Ticken in der Kurve beim Reiten vorne rechts, aber nicht immer und nie auf der Geraden und nur unterm Sattel. Chiropraktische Behandlung, Ticken weg. Nach 1 Woche größere „Koppeleskapade“, danach Ticken wieder da. Mit Gabe von Equi wieder weg. Equi von DO-SO, dann Absetzen für TA Besuch am DI, MO Abend noch lahmfei, DI Früh kein Auftreten mehr, stand nur auf 3 Beinen. 1 Beutel Equi und wieder lahmfrei. Leichte Pulsation und leichte Reaktion auf die Hufzange am ganzen Huf – Verdacht auf Hufprellung. Hufverband mit Rivanol und Equi bis FR, da Hufschmiedtermin am SA.
Am SA Pulsation auf beiden Vorderbeinen und rechts lahm – Verdacht Hufrehe. Polsterverband auf beiden Vorderbeinen, in die gepolsterte Box, nur gewaschenes Heu, kein Kraftfutter – Equi.
DI Tierarzttermin zum Röntgen. Diagnose rechts – keine Rotation, keine Senkung, Röntgenbilder ok. Diagnose links – Rotation 7° gemessen, da aber Schmiedetermin überfällig, realistische 3°, keine Senkung. Somit Verdacht Rehe bestätigt. Weiter Equi, gewaschenes Heu, Hufverbände, Boxenruhe.
Nach 14 Tagen mit wenig Equi lahmfrei, Abnahme des linken Eisens, beide Hufe gefenstert, wieder Hufverbände angelegt. Heu jetzt trocken.
Nach weiteren 14 Tagen ohne Equi lahmfrei, ab und zu leichte Pulasation, nach 10 Min. Schritt meist weg. Beschlag mit Luvex Einlage und schwebender Zehe.
Blutuntersuchung wegen Reheursache. Insulinwerte absolut ok, Cushing Wert im oberen Grenzbereich.
Nach weiteren 3 Wochen lahmfrei und bis zu 30 Minuten täglichem Schritt führen, darf sie auf ein abgestecktes Paddock ohne Gras mit wenig Heu.
3 Wochen später am FR weitere Koppeleskapade, durch ausgekommene Pferde und Koppelumbesetzung, Pferd läuft wie krank über Stunden im Paddock auf und ab…… am selben Abend noch keine Pulsation und lahmfrei…
SA Schmiedetermin – linkes Eisen komplett verdreht Pferd lahmt links und pulsiert auf beiden Beinen…. Beide Eisen runter, Hufverbände, Equi, Boxenruhe – das selbe Spiel von vorne.
Nach 3 Wochen wieder Beschlag möglich, weiterhin nur noch Box mit täglichem Schritt führen. Auf der Geraden ist sie lahmfrei, in der Wendung auf hartem Boden jetzt auf der linken Hand leicht lahm, nach Absritzen des Hufes eindeutig weg, leichte Reaktion im Zehenbereich auf die Zange. Somit weiter führen und beobachten.
Es wird nochmal ein Bluttest gemacht, der den ersten bestätigt.
Ende August ist sie in allen Gangarten auf hartem wie weichem Boden lahmfrei. Weiter täglich gesteigertes Führen. Ab Oktober 2x wöchentlich reiten im Schritt, sonst Führen im Schritt, Hufe sind in sehr gutem Zustand, Auswirkungen der Rehe bis auf einen kleinen Ring nicht sichtbar. Pferd läuft sehr gut unterm Sattel. Noch keine Koppel nur befestigtes Minipadock, auf dem sie sehr brav steht. Ende Oktober darf mal ne lange Seite Trab eingebaut werden, was mein sehr gehfreudiges Pony sehr begrüßt und lahm- und pulsationsfrei wegsteckt.
Mitte Noveber wird der Beschlag umgestellt, die Platten kommen raus, dafür Hufgrip rein. Nach 3 Wochen Ticken links Vorne in der Wendung im Trab beim laufen lassen. Keine Pulsation, keine Reaktion auf die Zange. Der linke Huf beginnt nun nach nur 4 Wochen Beschlag ab der Mitte des Hufes extrem breit zu werden und wächst innerhalb kürzester Zeit über das Eisen. Schmied kommt vorzeitig und beschlägt neu. Daraufhin wesentlich besser.
1 Woche später wird der Wendeschmerz deutlicher, TA kommt und drückt den Huf ab, Schmerzhaftigkeit in der inneren Eckstrebe und leichte Pulsation, Verdacht auf Abszess. Hufverband drauf und hoffen dass er aufbricht.
Leider tut sich 1 Woche lang nichts, dann bei 3 ml Equi alles gut, keine Pulsation, kein Lahmen, keine Druckempfindlichkeit, allerdigs ändert sich sonst nichts. Deshalb Equi ganz weg um den weiteren Verlauf besser beurteilen zu können. Lahmheit wird deutlicher, jetzt auch im Schritt, Pulsation nimmt zu und die Empfindlichkeit in der Eckstrebe. Allerdings ist kein Geschwür zu finden, TA schneidet einen Ablauf im empfindlichen Bereich, Hufverband, warten….
Wieder eine Woche rum, nichts ändert sich, TA kommt und röntgt, keinerlei Veränderungen am Röntgenbild. Hufgelenksanästhesie negativ. Lahmheit kommt eindeutig aus dem Bereich über dem Hufgelenk und ist schmerzhaft in der Eckstrebe. Weiter warten, ob sich ein Abszess meldet…. Alles unverändert, nach einer weiteren Woche fängt sie am 2. Bein auch wieder an zu pulsieren – ab in die Klinik …. nochmal komplett Check, neues Blutbild zeitgt einen ACTH Wert von 39, die anderen Werte sind alle im Normalbereich, da mein Spanierlein aber auch den Typischen Speckhals hat, haben wir uns zur Gabe von Pergolid entschieden.
So nun steht sie seit 1,5 Wochen in der Klink, bei 3ml Equi keine Lahmheit und nur ganz leichte Pulsation am linken (lahmen) Vorderbein, Equi weg, Pferd lahmt wieder in der Wendung….
TA ist leicht ratlos….. am FR kommt der Schmied und will sich das nochmal ansehen….
Man muss dazu sagen, dass sie während des gesamten letzten Jahres von der Hufstellung nur minimal korrigiert wurde, da nicht viel zum wegnehmen da war und der Schmied nichts riskieren wollte –

sorry für den mega langen Text, leider zieht sich unser Drama auch schon so lange

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Ein Pferd ist der schönste Grund ständig Pleite zu sein und nie Zeit zu haben .... :lol:


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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 10:40 
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Eieiei, hier wird aber munter alles was möglich ist durcheinander verwürfelt... :(

Generell brauchen wir bitte UNBEDINGT die Werte des Kohlenhydratstoffwechsels, also mind. Glukose und Insulin mit Maßeinheiten!!!!

Generell ist ein andalusier für EMS prädisponiert. EMS hat (ebenso wie das ECS oder auch eigenständig möglich) die Insulinresistenz (ähnlich diabetes Typ 2) als Symptom.
Ein deutliches Anzeichen für EMS/IR ist der speckhals, mit Cushing hat dieser direkt ersteinmal wenig zu tun.

Im Falle der IR, dafür sprechen u.a. diese schleichenden Reheschübe im Vorfeld, kann man nicht mit einem Medikament gegenfahren, da hilft ausschließlich die entsprechende diät (Notfalldiät im ABC)
Generell sollte aktuell 1,5% Heu vom Idealgewicht gefüttert werden und zwar für 1 Stunde gewaschen!
dies ist angezeigt da unser hiesiges Heu i.d.R. bis zu doppelt soviel Zucker/Fruktan/Stärke enthält wie es verträglich wäre.

Man kann in schweren fällen einen Versuch mit chromierter Hefe starten, bedeutende Erfolge gibt es da allerdings nicht.

Zum P.: ich hoffe dass das Medikament wenigstens einschleichend gegeben wird und dass in eurem Fall bei 0,5mg = 1/2 Tablette eine erste Kontrolle erfolgt.
einfach Pille rein und alles ist gut funktioniert nur selten, häufig sind so auch schwerere nebenwirkungen zu verzeichnen, vor allem wenn das Pferd gar kein ECS hat und so quasi jämmerlich überdosiert ist.

sind denn bzgl. Cushing noch irgendwelche auffälligkeiten da wie z.B. ein lämngeres Fell, verzögerter Fellwechsel, Fellreste überhaupt? Löckchen sind extrem selten. Auch ein sich senkender Rücken und /oder ein Hängebauch sind symptomatisch.
Liebe Grüße
Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 11:21 
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Danke schonmal für die schnelle Antwort...

Also Cushing Anzeichen hat sie keine, ihre "optischen" Anzeichen sprechen eher für EMS, also die typischen Fettpolster am Mähnenkamm und am Körper. Lt. TA hat er dies auch eher im Verdacht, es waren bislang aber immer alle Werte im Normalbereich, einzig der ACTH Wert war mit 39 diesmal außer der Norm, die Werte der 3 Blutuntersuchungen kann ich aber besorgen, das ist kein Problem. Komisch ist halt auch, dass sie außer der unregelmäßigen Pulsation und dem einseitigen Wendeschmerz keine Rehe Symtome hat :? Sie ist auch vom Allgemeinbefinden sehr sehr fit und will sich unbedingt bewegen und bespaßt werden.

Sie bekommt ne halbe Tablette und wird in der Klink überwacht, dort wird sie auch noch die nächsten Wochen bleiben... es soll in jetzt 4 Wochen nochmal ein Blutbild gemacht werden um die Werte zu kontrollieren. Lt Telefonat mit meinem TA gerade, haben sie die Mittel seit DI wieder abgesetzt und sie läuft weitestgehend lahmfrei.

Das weitere komische ist, dass ich jetzt seit 20 Jahren meine Pferde in dieser Anlage habe und es war noch nie ein Rehepferd dabei und seit April 2015 bis jetzt sind es 6 Stück, alles sehr unterschiedliche Typen und Rassen und bis auf 2 die definitv EMS haben alles ganz komische Verläufe....

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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 12:37 
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Ja, das ist halt leider so dass die Erscheinungsbilder variieren können.
Vielleicht mal als input zum EMS/IR, wir folgen da der amerikanischen TA Dr. Kellon die Vorreiter auf diesen Gebieten ist.
Schaust du hier:
wir folgen der erfolgreichen Arbeit bzgl. ECS und EMS von Dr. Kellon aus den USA.
http://ecirhorse.org/
28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/bewertung-des-glukose-insulinquotienten-t3075.html
Stichworte:
Glukose-Insulin-Quotient
Glukose-Insulin-Quotient-Bewertungen

Und auch hier im forum bestätigen sich ihre angaben immer wieder.

Liebe Grüße
Eddi

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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 14:34 
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Beiträge: 11617
Hallo auch von mir an dieser Stelle :hallo:

Oh je, da habt ihr ja ordentlich Aufregung hinter euch :tröst:

Der Speckhals sollte nicht entscheidend für ein Antherapieren sein da dieser so für sich betrachtet mehr das EMS/IR bedient das bei leichtfuttrigen Rassen mit ihrem Stoffwechsel unangepasstem Fütterungs/Haltungsmanement nicht sooo selten anzutreffen ist.
Diese Pferde sind auf Kargheit ausgelegt und sind aus dem Grund häufig IR prädisponiert was die Natur extra so eingerichtet hat damit sie von einem Hauch von Nichts als Nahrung in freier Wildbahn überleben können.
Das nur als Erklärung warum ich Stoffwechsel entsprechend unpassend schrieb auch wenn die Haltung und Fütterung das natürlich nicht pauschal ist.

Trotzdem ist es schon seltsam das plötzlich mehrere Pferde Hufrehen erlitten weshalb man natürlich auch nach anderen Ursachen schauen muß wie toxische Substanzen im Heu, Im unmittelbarem Randbereich der Koppel/Paddock/Weide oder auch wiederrechtlichem Fremdfüttern mit Unpassendem.

Da ich selbst schon schlechte Erfahrungen bei meinem Pony mit dem Wirkstoff Phenylbutazon gemacht habe das trotz des Umstandes das es ein hocheffizientes, preiswertes Mittel ist im Verdacht steht Reheauslösend oder bei bestehender Rehe unterhalten zu sein würde ich zumindest mal einen Versuch starten und einen Mediwechsel besprechen.

Schön wäre wenn du mal Röntgen und Blutbilder hier einstellen könntest, vielleicht fällt uns noch etwas ein das Hilfreich sein könnte.

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LG Kathi

Der Mensch der die Bereitschaft hat, etwas zu ändern findet seinen Weg - der andere findet eine Ausrede


Klicke hier zum EMS- ECS- Hufrehe ABC ....das voller Informationen steckt, reinschauen lohnt!!



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Tierschutz ist kein Anlass zur Freude sondern eine Aufforderung sich zu schämen dass wir ihn überhaupt brauchen

Kooperation Mensch und Tier e.V. KOMET Hilfe für Pferde in Not & Tiergestützte Pädagogik


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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 18:07 
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werde die Tage mal alle Bilder und Blutwerte einstellen, das mit dem Glukose-Insulin-Quotienten ist eine interessante Sache, wenn ich die Ergebnisse habe, kann man das ja leicht ausrechnen, vielleicht erklärt das ja unser Problem :mrgreen: ...

Dass was mit dem Futter für anfällige Pferde vielleicht nicht stimmen kann, war auch der Verdacht vom TA, wir haben hier rundum viele Biogasanlagen, für die sehr viel Mais angebaut wird, der auf Grund der Wetterverhältnisse die letzten 2 Jahre sehr viel gespritzt wurde und die Heuwiesen befinden sich direkt dazwischen... Komisch ist auf alle Fälle, dass bei fast allen Pferden die selben komischen Symtome sind und alle Pferde schon viele Jahre da im Stall stehen und es war früher nie was. Da meine ja ausschließlich Heu bekommt, kann es nur daran liegen, Kraftfutter haben wir seit den ersten Anzeichen keins mehr gegeben. Sie bekommt nur das Agrobs Pre Alpin mit getrockneten Hagebutten, damit sie sich nicht beschweren muss wenn die Nachbarn Futter bekommen :grin:

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