Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 09.10.2012, 20:41 
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Da wir einige ziemlich ratlose Jahre hinter uns haben und ich einfach bis jetzt keinen kompetenten Ansprechpartner zu diesen Themen gefunden habe, wende ich mich nun an dieses Forum in der Hoffnung auf wertvolle Tipps und Hilfe von Euch.

Es geht um meine Deutsche Reitponystute, 21 Jahre alt (geboren 1991)
Sie war kerngesund bis Anfang 2006, dann ging es los:

- Februar 2006 Hufrehe (Offenstallhaltung, ohne Gras, Fütterung nur Heulage, Barfuß, gefrorener Boden)
Diagnose laut Tierarzt: Belastungsrehe. Therapie: Rehebeschlag, seit dem Eisen vorne.
Pferd war immer Normalgewichtig (schlanker zierlicher Typ), seit diesem Winter etwas zu dick, Beginn der
Fettansammlung im Mähnenkamm.

- Februar 2010 Hufrehe (Offenstallhaltung, ohne Gras, Fütterung nur Heulage, Hufeisen, gefrorener Boden)
Dg. laut Tierarzt: Belastungsrehe
Durch zu viel Heulage und mangelnde Bewegung etwas zu dick.

- November 2010 Bluttest EMS/ECS Schweizer Labor:
ACTH: 20 ng/l
Glucose: 4,7 mmol/l
Fructosamin: 289 mcmol/l
Insulin: 30,10 mU/L
Tierarztwechsel. Klinisch: Tierarzt geht aus klinischer Sicht stark von einem ECS aus. Fettansammlung
Mähnenkamm, hervorstehende Augen, zwei Hufrehen im Winter. Optisch gesehen hätte das Pferd ECS.
Blutergebnis: Tierarzt ist sehr überrascht daß das Blut in Ordnung ist. Pferd hätte kein ECS.

- Mai 2012 Hufrehe (Offenstallhaltung, ungehinderter Graszugang, Fütterung Heu)

- Mai 2012 Bluttest EMS/ECS Schweizer Labor:
ACTH: 19,1 ng/l
Glucose: 4,2 mmol/l
Fructosamin: 294 mcmol/l
Insulin: 5,4 mU/L
Tierarztwechsel. Tierarzt wieder überrascht daß Blutwerte in Ordnung, soll mich freuen daß Pferd hätte kein EMS
und kein ECS- ich war sehr skeptisch (nun schon die 3. Hufrehe- wußte nicht mehr weiter)!
Diagnose laut Tierarzt: klassische Frühjahrsrehe. Therapie: Rehebeschlag, Koppel erst wieder ab September,
Abnahme.

- Juli 2012 Kolik (Fütterung nur Heu) Pferd mittlerweile sehr dünn.

- September 2012 Bluttest EMS/ECS bei Biocontrol:
Pferd bekommt Heu satt, Rübenschnitze, Reiskleie, Leinsamen, Heucobs. Koppel ca. 2 h mit Maulkorb.
Blutabnahme morgens, davor normale Portion Heu.
ACTH: 153 pg/ml
Glucose: 90 mg/dl
Fructosamin: 300 mikromol/l
Insulin: 2,3 mikroU/ml
Gamma-GT: 25 U7i
Triglyceride: 30 mg/dl
Mittlerweile nun schon 2 mal Tierarzt gewechselt. Diagnose laut Tierarzt: ECS
Klinisch: dicker Mähnenkamm, leichter Senkrücken, vermehrtes Trinken, 3 Hufrehen, Augen leicht geschwollen.
Blut: ACTH zu hoch
Therapie: Prascend

Mittlerweile war ich echt fast am verzweifeln. Die letzte Hufrehe im Mai und die darauffolgende Kolik hat meinem
Pferd derart zugesetzt. Dann vor zwei Wochen Lahmheit Hinterbein, Verdacht Hufabszess- hat sich aber nicht
bestätigt- Zerrung im Knie. Seit zwei Monaten ist sie sehr dünn geworden und ich bin seit dem am Kämpfen das
Gewicht vor dem Winter unbedingt wieder nach oben zu bringen. Probiere es mit unmelassierten
Rübenschnitzen, Reiskleie, Leinsamen und Heucobs. Dann anderseits wieder die Angst vor zu viel
Kohlenhydraten und einer erneuten Rehe. Bis jetzt bin ich eher von einer EMS ausgegangen (weil ACTH immer
normal war). Zustand vom Pferd ist sehr schwankend. Manchmal apathisch, andererseits wieder aufgedreht.
Gesteigerte Fresslust. Habe das Gefühl das es meinem Pferd einfach nicht gut geht.
Deswegen habe ich nochmal vor 2 Wochen das Blut testen lassen (September 2012). Da ich mittlerweile sehr
vorsichtig mit den Aussagen von den Tierärzten bin nun die Frage an Euch:

Ist dies nun die eindeutige Diagnose ECS? Wie unterscheidet man ECS und EMS nach dem Blutbild?

Was sagt ihr zu den Blutergebnissen? Kann es sein daß sie seit 2006 eigentlich schon ECS hat, aber erst
jetzt, 6 Jahre später der ACTH-Wert erhöht ist?


Habe nun zehn Tabletten Prascend bekommen. Bald brauche ich aber eine neue Packung. Tierarzt 160 Stk.
290 Euro. Würdet ihr mir bitte eine pn mit dem Link der günstigsten Adresse schicken.

Habt Ihr mir sonst noch einen Tipp zum zufüttern. Darf ich bei ECS Öl zufüttern?

Wie lagert ihr die Tabletten?
Da die Stallbesitzer die Tbl. morgens geben habe ich jeweils eine halbe Tablette in eine Tablettenbox
(MO, DI, MI....) hingerichtet. Nun habe ich das Problem daß die Tabletten beim herausnehmen zerbröseln.

Vielen Dank schonmal im Voraus.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 10.10.2012, 06:36 
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Beiträge: 5610
Herzlich willkommen bei uns :hallo:

Magst du die Referenzwerte noch zu den Ergebnissen schreiben?

Von all den "ECS-Symptomen" ist als einziges evtl. der Senkrücken ein Symptom. Alles andere sind Symptome einer Insulinresistenz, die sowohl bei EMS als auch bei ECS auftreten kann.

Wie wurde dein Pony seit den Reheschüben bewegt?

Ich würde die Rehe im Winter nicht als Belastungsrehe ansehen, sondern als Rehe aufgrund einer IR. Belastungsrehe von gefrorenem Boden finde ich sehr unwahrscheinlich, sonst müssten ja hunderte Pferde im Winter Hufrehe bekommen....

Blutergebnisse: (Hoffe ich hab richtig gerechnet :oops: )
Nov: (4,7 * 18): 30,10= 2,8 :arrow: eindeutige Insulinresistenz (EMS?), Fruktosamine scheint auch erhöht(passt zur IR), dazu müssten wir aber den Referenzbereich wissen.

Mai: G/I-Quotient:14, Fruktosamine erhöht (?), Insulin- und Fruktosominewert passt nicht zusammen. Der Fruktosaminewert hat sich erhöht, Insulin ist aber runter gegangen. Weißt du wie die Blutprobe behandelt wurde?

September: G/I-Quotient: 39,1, Fruktosamine auch weiter erhöht. Die beiden Werte passen wieder nicht zusammen.

Im Spätsommer/Herbst ist der ACTH-Wert durch die jahreszeitliche Schwankung auch bei gesunden Pferden erhöht. Wenn es mein Pferd wäre, würde ich nicht von ECS ausgehen, sondern von EMS und würde ECS dann nachtesten lassen (bzw. den Low-Dex-Test machen lassen), wenn die jahreszeitliche Erhöhung vorbei ist.

Wurde auch mal ein normales Blutbild gemacht?

Du solltest dein Pferd jetzt besser nicht mehr auf die Weide lassen, da im Moment eine gefährliche Zeit für gefährdete Pferde ist (tagsüber sonnig, nachts kalt). Auch wenn die letzten Blutwerte (Quotient) sagen, dass keine IR vorliegt, würde ich das aufgrund deiner äußeren Beschreibung anders sehen.

Zitat:
Ist dies nun die eindeutige Diagnose ECS? Wie unterscheidet man ECS und EMS nach dem Blutbild?

Eigentlich gibt es in Deutschland keinen Test auf EMS. Man kann nur zwischen EMS und ECS abgrenzen, da sie einige gemeinsame Symptome haben. Die Abgrenzung geschieht mit eines "ECS-Tests", entweder der ACTH-Test (wobei ich diesen Test eher unsicher finde, weil der ACTH-Wert nicht nur durch ECS, sondern z.B. auch durch Stress, Jahreszeit, Tageszeit... erhöht sein kann) oder den Low-Dex-Test. Wenn kein ECS vorliegt, sondern nur eine IR geht man eigentlich von EMS aus.

Zitat:
Was sagt ihr zu den Blutergebnissen? Kann es sein daß sie seit 2006 eigentlich schon ECS hat, aber erst
jetzt, 6 Jahre später der ACTH-Wert erhöht ist?

Siehe oben.

Zitat:
Habt Ihr mir sonst noch einen Tipp zum zufüttern. Darf ich bei ECS Öl zufüttern?

Öl solltest du bei einer IR besser nicht füttern.

_________________
Liebe Grüße Tina


*Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.*


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 10.10.2012, 18:09 
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Das Wesentliche hat dir Tina bereits erörtert.
Der erste Test vom November sagt ganz klar Insulinresisten!
Das KANN ein Symptom vom Cushing sein oder auch eine eigenständige Erkrankung; die IRentspricht dem diabetes Typ2.
Kannst Du bitte ein seitenbild mit Pferdenaseauf dem Boden einstellen?
Der Fruktosaminwert zur 1. Blutuntersuchungist stimmig, der spätere eben nicht; Fruktosamin ist der Langzeitzuckerwert, dieTendenz ist steigend!!!

Dafür sprechen auch die einzelnen Hufreheschübe; Gras muss nicht zwingend der Auslöser sein, leider reicht in vielen Fällen bereits Heu bei einer IR als reheauslöser aus.

Ob Cushing oder nicht lässt sich bei diesem Wert alleine zu dieser Jahreszeit leider nicht klar bestätigen.
Allerdings solltest du wirklich ganz streng die Notfalldiät ohne wenn und aber füttern.
Damit kannst u deinem Pferd nicht schaden, in keinem Fall. Diese Art der Ftterung entspricht einer artgerechten Fütterung für das Pferd.

LG Eddi

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 16.10.2012, 19:40 
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Registriert: 09.10.2012, 18:53
Beiträge: 7
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!

Nochmal die Blutergebnisse mit den Referenzwerten:

1.) November 2011:
ACTH: 20 ng/l (10-60)
Glucose: 4,7 mmol/l (2,8-5,2)
Fructosamin: 289 mcmol/l + (135-280)
Insulin: 30,10 mU/L + (<30)
G/I-Quotient: 2,8

2.) Mai 2012:
ACTH: 19,1 ng/l (10-60)
Glucose: 4,2 mmol/l (2,8-5,2)
Fructosamin: 294 mcmol/l + (135-280)
Insulin: 5,4 mU/L (<30)
G/I-Quotient:14

3.) September 2012:
ACTH: 153 pg/ml + (10-55)
Glucose: 90 mg/dl (55-95)
Fructosamin: 300 mikromol/l (bis 318)
Insulin: 2,3 mikroU/ml (0,5-13,1)
Gamma-GT: 25 U7i (bis 46)
Triglyceride: 30 mg/dl (bis 50)
G/I-Quotient: 39,1

Bei dem 3.) Blutergebniss vom September wurde daß Blut gekühlt transportiert, eine 3/4 h nach dem abnehmen zentrifugiert und in dem speziellen Röhrchen von Biocontrol dann gefroren verschickt. Ergebnis war am darauffolgenden Tag da. Blut wurde morgens genommen, Pferd hat davor über Nacht und morgens normale Portion Heu bekommen.

Ihr habt geschrieben daß die Werte nicht zusammen passen. Meint Ihr den Fructosaminwert im Verhältnis zum Insulin? Woher kann daß kommen? Beim 1.) und 2.) Blutergebniss war die Verarbeitung des Blutes gleich-sofort nach Abnahme zentrifugiert und in ein schweizer Labor geschickt (weiß nicht ob das Serum gefroren wurde).


Nochmal alle Symptome die mein Pferd hat:
- 3 Hufreheschübe in den letzten 6 Jahren
- verlangsamter Fellwechsel, außerdem seit ca. 3 Jahren weiße kleine Punkte auf Fell, aber normale Felllänge und keine Locken!
- Hautprobleme (immer wieder auftretendes leichtes Ekzem an Mähnenkamm und Hals, Mauke an Beinen-selten Fesselbeuge)
- Fettdepot am Mähnenkamm
- oft geschwollene Augenlieder, wirkt manchmal wie "Glubschaugen"

- 2 Koliken in den letzten 6 Jahren
- Übermäßiges Trinken (übermäßiges Wasserlassen habe ich allerdings nicht beobachtet!)
- Leistungschwäche
- selten vermehrtes Schwitzen (bei leichter Belastung)
- viel äppeln (oft kleine Mengen, dafür aber sehr oft)
- Abmagerung seit letzter Rehe im Juni (anfangs etwas weniger Heu gegeben, dann aber nur noch normale Heuportion und Mifutter, Pferd wurde trotzdem immer dünner.)

- Seit vielen Jahren immer wiederkehrende Augenentzündungen (sie hat immer wieder Cortisonaugensalbe bekommen, einmal auch bei der 2. Rehe im Winter 2010) Kann dies einen Zusammenhang haben?
- Sie ist seit vielen Jahren auffallend oft rossig, vor zwei Jahren hat sie sich wie ein Hengst aufgespielt und hat eine andere Stute ca. 3 Tage lang wie ein Hengst bestiegen (weiß nicht ob daß auch ein Anhaltspunkt sein kann?)

Ehrlich gesagt war ich nach dem letzten Blutergebnis und der Diagnose- laut meiner Tierärtin Cushing, sogar etwas erleichtert da ich nun daß Gefühl habe im Vergleich zur Ems endlich etwas tun zu können (Prascend). Meine Tierärztin hat gemeint daß manchmal bei anderen Pferden, mit einigen Symptomen zur ECS, auch ohne erhöhten ACTH-Wert mit Prascend eine Behandlung angefangen wird.
Seit 2 Wochen haben wir jetzt mit der Behandlung begonnen. Kann man jetzt überhaupt noch einen Low-Dex-Test machen der Sinn macht?

Was passiert wenn sie doch kein Cushing hat und trotzdem mit Prascend behandelt wird?

Meint ihr wirklich daß diese Symptome alle nur von einer IR kommen können?
Der G/I-Quotient ist doch im Laufe der Blutabnahmen immer besser geworden (Pferd war beim 1.) Blutergebniss auch noch am dicksten).

Und was würde das dann für mein Pferd bedeuten wenn sie nur eine IR hätte? Sie ist so dünn geworden- ich kann keine Notfalldiät mehr machen. Ich muß schauen daß sie auf den Winter zunimmt. Nasses Heu frißt sie sehr ungern. Heulage sollte ich auch wohl eher weglassen, denke ich.
Sie braucht eine große Menge trockenes Heu. Sie bekommt auch 1 Kg Kwikbeets, 400g Reiskleie und 800 g Heucobs (Trockengewicht) am Tag. Habe immer bedenken dass es zu viel ist, was meint ihr?

Werde sobald es geht auch noch das Foto mit dem Kopf am Boden noch einstellen.

Vielen lieben Dank schonmal!


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 17.10.2012, 07:11 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
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Zitat:
Nochmal alle Symptome die mein Pferd hat:
- 3 Hufreheschübe in den letzten 6 Jahren
- [color=#FF0000]verlangsamter Fellwechsel[/color], außerdem seit ca. 3 Jahren weiße kleine Punkte auf Fell, aber normale Felllänge und keine Locken!
- Hautprobleme (immer wieder auftretendes leichtes Ekzem an Mähnenkamm und Hals, Mauke an Beinen-selten Fesselbeuge)
- Fettdepot am Mähnenkamm
- oft geschwollene Augenlieder, wirkt manchmal wie "Glubschaugen"

Der verzögerte Fellwechsel deutet durchaus in richtung ECS hin,Mähnenkamm und Augen eher auf eine IR, wobei die IR auch ein Symptom vom ECS ist.
in diesen Fällen ist häufig Heu zu zuckerhaltig und kann daher reheauslösend sein.

Zitat:
- Übermäßiges Trinken (übermäßiges Wasserlassen habe ich allerdings nicht beobachtet!)

das ist ganz typisch für eine IR. Und was reinkommt wird auch wieder herausgepillert ;)


Zitat:
- Leistungschwäche
- Abmagerung seit letzter Rehe im Juni (anfangs etwas weniger Heu gegeben, dann aber nur noch normale Heuportion und Mifutter, Pferd wurde trotzdem immer dünner.)

Leistungsschwäche passt zu dem gestörten Stoffwechsel. Bei der IR wird die zugeführte Nahrung nicht dem Körper bereitgestellt sondern einfach in die Fettdepots gepackt. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen hilft nur tägliche Arbeit.Abmagerung trotz hoher Futtermengen ist fürs ECS typisch.

Zitat:
Cortisonaugensalbe bekommen, einmal auch bei der 2. Rehe im Winter 2010) Kann dies einen Zusammenhang haben?

Nein, lokal angewendetes Cortison gelangt nicht weiter in den körper
Zitat:
- Sie ist seit vielen Jahren auffallend oft rossig, vor zwei Jahren hat sie sich wie ein Hengst aufgespielt und hat eine andere Stute ca. 3 Tage lang wie ein Hengst bestiegen (weiß nicht ob daß auch ein Anhaltspunkt sein kann?)
Das ist eine Störung des sehr komplexen Hormonsystems wie auch Cushing und IR Erkrankungen des Hormonsystems sind.
Da greift vieles in einander über. Solch ein Hengstverhalten, dann verschwindet das allerdings nicht ist bei Eierstockproblemen zu finden. Allerdings habe ich bei meinem Cushi sputnik ein in diese Richtung verändertes Verhalten bei zu viel Gras auch feststellen können.

Zitat:
Ehrlich gesagt war ich nach dem letzten Blutergebnis und der Diagnose- laut meiner Tierärtin Cushing, sogar etwas erleichtert da ich nun daß Gefühl habe im Vergleich zur Ems endlich etwas tun zu können (Prascend).

Kann ich nachvollziehen. Bei der Vorgeschichte und der jetzt eigentlich dramatischen Zeit für unbehandelte Cushis ist eine Behandlung m.M. nach nicht die schlechteste Idee.Beimeinem Sputnik eskaliertedas Cushing auch in dieserJahreszeit während weniger Monate.Das kannst Du in seinem Tagebuch nachlesen.

Zitat:
Meine Tierärztin hat gemeint daß manchmal bei anderen Pferden, mit einigen Symptomen zur ECS, auch ohne erhöhten ACTH-Wert mit Prascend eine Behandlung angefangen wird.

stimmt.Häufig basiert eine unkontrollierte (versteckte) IR auf ein nicht kontrolliertes Cushing.
Somit konnte so bereits einigen Pferden geholfen werden.

Zitat:
Seit 2 Wochen haben wir jetzt mit der Behandlung begonnen. Kann man jetzt überhaupt noch einen Low-Dex-Test machen der Sinn macht?

Im Moment wahrscheinlich noch. Allerdings hat auch der low-Dex-Test eine große Anzahl falsch negativer Ergebnisse :weißnich:

Zitat:
Was passiert wenn sie doch kein Cushing hat und trotzdem mit Prascend behandelt wird?

Eigentlich Nichts außer eventuell auftretender Nebenwirkungen. Das hast Du allerdings bei jedem Pferd ob mit oder ohne Cushing.
Allerdings musst Du so oder so Dein Pferd gut beobachten da manche Pferde sehr empfindlich reagieren mit z.B. Lethargie,Futterverweigerung.
Deshalb ist es sehr sinnvoll ein Therapieverlaufsprotokoll anzulegen.

Zitat:
Meint ihr wirklich daß diese Symptome alle nur von einer IR kommen können?
Der G/I-Quotient ist doch im Laufe der Blutabnahmen immer besser geworden (Pferd war beim 1.) Blutergebniss auch noch am dicksten).
Nein, da die IR auch ein Syptom vom Cushing ist. Sinn der angepassten Fütterung ist die Verbesserung des Insulinwertes.
Das habt ihr ja so geschafft. Allerdings ist der Fruktosaminwert - das ist der Langzeitzuckerwert- immer hoch. Das gefällt mir ehrlich gesagt nicht.
Im diabetischen Stoffwechsel gibt es noch weitere Mechanismen im Verlauf der Erkrankung die z.B. den Insulinwert absacken lassen und/oder die Verbindung zum ECS u. weitere.
Du hast jetzt den Weg mit Prascend eingeschlagen, gib dem Medikament mal eine Chance.

Zitat:
Und was würde das dann für mein Pferd bedeuten wenn sie nur eine IR hätte? Sie ist so dünn geworden- ich kann keine Notfalldiät mehr machen. Ich muß schauen daß sie auf den Winter zunimmt
.Das wäre dann ev. der direkte Weg in die nächste Rehe.Futtertechnisch gibt es ja weitere Möglichkeiten um Kalorien ins Pferd zu bekommen.Na ja, und es gibt gute und günstige Paddockdecken. Bei fehlendem Unterhautfettgewebe sollte man eh zur Decke greifen.

Zitat:
Nasses Heu frißt sie sehr ungern.
Nicht zu ändern
Zitat:
Heulage sollte ich auch wohl eher weglassen, denke ich.

ganz falsch gedacht! Der Silierprozess verbraucht Zucker! Gerade die nicht zu trockene Heulage hat häufig einen passenden Zuckerwert und schneidet diesbzgl. immer besser ab als entsprechendes Heu.
Zitat:
Sie braucht eine große Menge trockenes Heu.

Das ist relativ. Da musst schon mal nachwiegen.
Zitat:
Sie bekommt auch 1 Kg Kwikbeets, 400g Reiskleie und 800 g Heucobs (Trockengewicht) am Tag. Habe immer bedenken dass es zu viel ist, was meint ihr?

siehe oben: abmagerung bei großen Futtermengen.
Heucobs sind eher sinnlos weil es eh Heu ist und dadurch noch mehr Zucker ins Pferd kommt!
entsprechend des Energiewertes würde ich sie durch frisch geschrotete Sonnenblumenkerne plus frisch geschrotetem gelben Leinsamen.ersetzen.

Zitat:
Werde sobald es geht auch noch das Foto mit dem Kopf am Boden noch einstellen.


Ja bitte.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 26.02.2013, 16:54 
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Registriert: 09.10.2012, 18:53
Beiträge: 7
Liebe Forenmitglieder,

jetzt sind bei uns 4 Monate seit Start mit der Prascendbehandlung vergangen. Wir sind mittlerweile bei 1 Tablette am Tag bei ca. 400Kg Körpergewicht meiner Stute.

Es geht ihr soweit relativ gut, ihr Allgemeinzustand hat sich im großen und ganzen gebessert, manchmal schwankt es etwas von Tag zu Tag. Sie ist in allgemeinen lauffreudiger geworden und verträgt das Prascend gut.

Anlass zur Sorge hat mir jetzt allerdings unser neuer Bluttest gegeben:
(Pferd hat vor dem Test ganz normal Heu bekommen wie bei allen Tests, Test 10 Uhr morgens)

Das war unser Test vor 4 Monaten:
3.) September 2012:
ACTH: 153 pg/ml + (10-55)
Glucose: 90 mg/dl (55-95)
Fructosamin: 300 mikromol/l (bis 318)
Insulin: 2,3 mikroU/ml (0,5-13,1)
Gamma-GT: 25 U7i (bis 46)
Triglyceride: 30 mg/dl (bis 50)
G/I-Quotient: 39,1

Test jetzt aktuell:
4.) Februar 2013:
ACTH: 18 pg/ml + (8-35)
Glucose: 104 mg/dl (55-95)
Fructosamin: 334 mikromol/l (bis 318)
Insulin: 48,8 mikroU/ml (0,5-13,1)
Gamma-GT: 249 U7i (bis 46)
Triglyceride: 29 mg/dl (bis 50)
G/I-Quotient: 2,1

Der ACTH ist runter, das bedeutet dass das Prascend gut anschlägt? Würdet ihr in dem Fall die Dosierung von 1 Tablette beibehalten? Ist das jetzt der Beweis dass sie wirklich Cushing hat wenn der Wert durch die Behandlung jetzt gesunken ist?

Sie bekommt seit 4 Monaten nur trockenes Heu 4 mal die Woche Kwik Beet und Reiskleie. Bewegung 4x pro Woche leichte Arbeit.

Ist das jetzt der deutliche Beweis einer IR? Bin etwas verzweifelt. Sie ist seit dem Herbst so dünn geworden und wenn sie jetzt nicht einmal mehr Heu verträgt weiß ich nicht mehr wie es weiter gehen soll. Sehe ich es richtig dass bei den Werten die Hufrehegefahr wieder rapide steigt?

Die Tierärztin meint ich soll jetzt alles weglassen (auch die unmel. Rübenschnitze), nur noch Heu und mehr Bewegung. Von Heulage rät sie mir stark ab (diese hätte viel zu viel Energie). Prascend weiter nehmen und in 4 Wochen sollen wir erneut Bluttest machen. Was mich zusätzlich noch deprimiert ist dass ich das Gefühl habe dass sie auch nicht so viel "Ahnung" in dem Bereich hat. Außerdem sagt jeder was anderes. Wenn ich ans Frühjahr denke (Koppelsaison) wird mir ganz schlecht.

Ein anderer Tierarzt hat mal zu mir gemeint wenn ein Pferd EMS hat darf es nie mehr auf die Wiese und das einzige Futter wären ausschließlich unmelassierte Rübenschnitze (kein Heu oder sonstiges.......). Stimmt das?

Wie ist das eigentlich mit Stroh? Wäre das besser geeignet als Heu? Kann mir aber nicht vorstellen dass das zur Vesorgung ausreichen würde.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 26.02.2013, 17:56 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
puh, okay.
Normalerweise ist es ein Anzeichen für einen positiven Behandlungserfolg wenn der ACTH-Wert im Normbereioch ist.
Herunterdosieren oder absetzen bedeutet IMMER auch ein starkes Hufreherisiko im Falle des ECS.

Sehr unschön sind die Werte des Glukosestoffwechsels.
Der Quotient Glukose: Insulin = 90:2,3 = 2,1 wie du errechnet hast.
Das heißt ganz klar insulinresistent (Diabetes Typ 2)

Fütterungstechnisch liegen beide TAs irgendwo grundfalsch, wobei Dein Pferd konsequent >Dät lerben muss und täglich auch gearbeitet werden muss.
Du darfst füttern:
gewaschenes Heu in der Menge von 2% vom Idelkörpergewicht; weniger zuckerreich ist wenn die Grundsubstanz identisch ist Heulage da durch den Silierprozess Zucker verbraucht wird!!!!
2% Rauhfutter braucht Dein Pferd. Sicher kann ein Teil des Heus durch Stroh ersetzt werden um den Gesamtzuckergehalt zu senken, allerdings ist auch Stroh anrechenbar.

Völlig ungefährlich als Zufutter sind ausschließlich die unmelassierten Rübenschnitzel.
Um weitere Kalorien ins Pferd zu bekommen gibt es Bierhefe, frisch geschroteten Leinsamen,stabilisierte Reiskleie, Sonnenblumenkerne.

Generell ist es kein Einzelfall dass bei trockenmer Heufütterung und Insulinresistenz die Insulinwerte in die Höhe schießen und es auch zu Reheschüben kommt.
Das hängt vom Gesamtzuckergehaltes von Deinem Heu ab.
Trocken gefpüttert kann Heu sicher unter 8% Gesamtzucker, eventuell unter 10%.
Dass die Füterung zu zuckerreich ist erkennt man an den Fruiktosaminen.

Ich würde jetzt tatsächlich strikt Diät füttern und dann in 4 Wochen die Werte vom diabetischen Stoffwechsel nachkontrollieren lassen.
An die Möglichkeit anzuweiden kann ich Dir bei diesen Werten kaum Hoffnung machen :(

Kannst Du bitte einmal ein aktuelles Bild einstellen, Anleitung und weitere hilfreiche Erklärungen im ABC.

Die Aussagen und Empfehlungen die wir dir hier geben (außer die als eigene Meinung gekennzeichneten) sind wissenschaftlich belegt; nachzulesen in den Fachartikeln.

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 26.02.2013, 21:33 
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Registriert: 09.10.2012, 18:53
Beiträge: 7
Danke für die schnelle Antwort!

Die Leberwerte sind jetzt zum ersten mal erhöht. Kann dies vom Prascend kommen?

Was ich noch zufügen muss. Mein Pferd wurde fünf Tage vor der Blutentnahme nicht bewegt da ich krank war. Kann es sein dass dies die Werte auch stark beeinflusst hat?

Es ist so schwierig. Da meine Tierärztin so gegen Heulage ist tue ich mich schwer alleine einfach auf diese umzustellen. Außerdem hat meine Stute früher nur Heulage bekommen und hatte unter dieser vor einigen Jahren in zwei Wintern ihre ersten Reheschübe. Die Stallbesitzer wollen das Heu im Winter nicht nass machen (meinen es sei gefährlich wenn das Heu dann gefriert).

Und jetzt Rübenschnitze füttern entgegen der Abmachung mit der Tierärztin? :helpb:


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo zusammen!
BeitragVerfasst: 27.02.2013, 07:56 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Zitat:
Die Leberwerte sind jetzt zum ersten mal erhöht. Kann dies vom Prascend kommen?
Das ist eher unwahrscheinlich.
Erhöhte Leberwerte sind ein Symptom vom Cushing. Man darf anderes aber auch nicht übersehen wie z.B. Jakobskreuzkraut o.ä. aus dem Heu. Auch nach Fütterung von Heucobs wurden schlechte Leberwerte getestet und schlußendlich ist der Stoffwechsel bei Deinem Pferd definitiv durcheiander.
Zitat:
Was ich noch zufügen muss. Mein Pferd wurde fünf Tage vor der Blutentnahme nicht bewegt da ich krank war. Kann es sein dass dies die Werte auch stark beeinflusst hat?

Natürlich werden die Werte dadurch beeinflusst bzw. verschlöechtert, allerdings nur bei einem stoffwechselkranken Pferd!
Sieh dies bitte als ein deutliches Anzeichen.
Zitat:
Es ist so schwierig. Da meine Tierärztin so gegen Heulage ist tue ich mich schwer alleine einfach auf diese umzustellen. Außerdem hat meine Stute früher nur Heulage bekommen und hatte unter dieser vor einigen Jahren in zwei Wintern ihre ersten Reheschübe.

Ich verstehe Deine Angst davor und kann das auch gut nachvollziehen. Allerdings kam der Reheschub sehr unwahrscheoinlich aufgrund der Fütterung von Heulage....
Bei Reheschübe im winterkommen häufig andere Sachen zum Tragen....
Zitat:
Die Stallbesitzer wollen das Heu im Winter nicht nass machen (meinen es sei gefährlich wenn das Heu dann gefriert).

1. geht es nicht um nass machen sondern um waschen, das ist ein gravierender Unterschied. Gut es gibt manche Pferde die vertragen kein angefrorenes Futter, das ist schon richtig. Allerdings: was machen die Pferde in der freien Natur? Und kjommt Eis gefroren im Magen an?
Das ist echt ein Ammenmärchen, selbst gefrorenes Heu/Gras kommt wunderbar aufgetaut im Magen an. ;)
Zitat:
Und jetzt Rübenschnitze füttern entgegen der Abmachung mit der Tierärztin?

Tierärzte sind keine Ernährungswissenschaftler und kennen in den seltensten Fällen die unmelassierten Rübenschnitzel und sind leider häufig sehr fortbildungsresistent.

Du musst für Dich entscheiden, das können wir nicht. Wir können Dir nur bewiesene und belegte Fakten zur Verfügung stellen und ganz viel Erfahrung.
Und ja, wir verstehen auch Deine Unsicherheit gut; wir stehen hinter dem Monitor deinem TA vor Ort gegenüber....

LG Eddi

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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