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BeitragVerfasst: 08.02.2016, 17:47 
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Hallo zusammen,

ich bin heute das erste Mal hier :grin: Anlass ist die neueste Diagnose für meine Stute: ECS! :shock:

Darauf gekommen ist meine Osteopathin, weil meine Stute immer noch so schlecht bemuskelt in der Oberlinie und so mager ist. Dazu ein recht langes Winterfell - aber bisher nicht lockig oder so, und im Sommer ist es extrem kurz - und seit neuestem Lymphstauungen in Form von kleinen Hügeln am ganzen Körper.
Ich habe dann gleich auch den TRH-Stimulationstest machen lassen. Folgende Werte kamen raus:
ACTH vor Stimulation: 1,48 pmol/l (Refrenzbereich: 0,0-7,9)
ACTH 2: 9,64 pmol/l
ACTH 3: 23,60 pmol/l
Darunter steht: "Interpretation TRH-Stimulationstest:
SI-Einheiten:
Werte >22 pmol/l 10 Minuten nach TRH-Applikation bzw. >7.7 pmol/l 30
Minuten nach TRH-Applikation sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit
fuer eine Dysfunktion der Pars intermedia der Hypophyse.
Konv.Einheiten:
Werte >100 pg/ml 10 Minuten nach TRH-Applikation bzw. >35 pg/ml 30
Minuten
nach TRH-Applikation sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit fuer eine
Dysfunktion der Pars intermedia der Hypophyse."


Glukose (morgens ca. 8:30 Uhr): 3,66 mmol/l (Referenzbereich: 4,4-6,7)
Sie war die ganze Zeit im Offenstall und hatte folglich freien Zugang zum Heu und zum Kraftfutterautomaten.

Großes Blutbild mit Zink, Selen und Vit. E war ansonsten "blitzsauber", also alle Werte absolut im grünen Bereich.

Pferd: 14-jährige Halbblutstute, sehr im Blütertyp stehend
Haltung: Hit-Aktivstall mit freiem Zugang zu Heu unter engmaschigen Netzen und einem Kraftfutterautomaten
Fütterung:
- Sehr gutes, spät geschnittenes Heu ad libitum
- 300g Hafer aus dem Automaten, also in bis zu 10 Portionen über 24h verteilt
- Mineralfutter: 200g Wild Horse Typ C (aus dem Automaten) + 40g FTS High Performance Balancer
- 250ml Leinöl
- 500g Speedi Beets

Ja, ihr lest richtig: sie wird bereits wie ein Cushi gefüttert...und zwar strikt und das seit über 5 Jahren (bis auf den Hafer, der kam nach der Umstellung in den jetzigen Stall wieder neu dazu)!
Grund: vor 7 und 5,5 Jahren, also 7 und 8-jährig, hatte sie jeweils einen Kreuzverschlag / tying up ohne erkennbare Ursache, also beim ganz normalen Training (bin bis vor 4 Jahren mit ihr Vielseitigkeit geritten). Nach dem erstem Mal habe ich auf das jetzige Mineralfutter (FTS HPB) gewechselt, mehr Heu füttern lassen und den Hafer auf 1,5kg pro Tag reduziert (habe sie damals jeden Tag trainiert). Nach dem 2. Kreuzverschlag habe ich dann auf komplett stärkefreie und damit getreidefreie Fütterung umgestellt, also so niederglykämisch wie möglich gefüttert. Da sie immer mager oder sogar dünn war, ich außerdem viel geritten bin, gab's eben Öl und Speedi oder Kwik Beet zu Heu und Mineralfutter, so wie jetzt auch.

Bis darauf, dass sie zu dünn ist und eben nicht entsprechend dem Training in der Oberlinie bemuskelt, hat sie seit den Kreuzverschlägen damals im Prinzip keine merklichen Symptome, die sich auf ECS lesen lassen. Gut, sie scheint schon etwas immunsupprimiert zu sein, hatte mehrfach leichten Husten, immer schon eine schlechte Wundheilung bzw. bekommt immer sofort einen kleinen Einschuss. Und sie hatte vor 3 Jahren eine leichte Huflederhautentzündung vorne beidseits, die damals aber vermutlich auf zu hohe Belastung / zu viele Ausreitkilometer auf zu harten Böden bei zu wenig Hufmaterial zurückzufahren war (ich reite sie schon immer barhuf und habe Huforthopäden vom der DHG dran). Und 2 Sehnenverletzungen in den letzten 2,5 Jahren, obwohl ich da keine Vielseitigkeiten mehr geritten bin und sie da schon fast nur noch auf der Koppel stand.

Der behandelnde TA empfiehlt nun Prascend ("Bei DEN Werten...") einzuschleichen (2 Wochen 1/4 Tablette, 2 Wochen 1/2 Tablette, dann 1 Tablette) und "die Werte" nach 6 Wochen zu kontrollieren.

Jetzt habe ich zwar schon bisserl was hier im Forum gelesen, aber leider familienbedingt viel zu wenig Zeit, genauer zu recherchieren/nachzulesen.
Da sie ja fütterungstechnisch und von der Mineralstoff-/Spurenelementversorgung offenbar schon optimal eingestellt ist, wäre das Prascend das einzige, was ich auf die Diagnose hin noch ändern könnte. Ich frage mich aber, ob die Nebenwirkungen etc. da IM MOMENT schon dafür stehen, weil sie ja ansich insgesamt besser drauf ist als noch vor ein paar Jahren (vor allem die lang ersehnte Umstellung in den Aktivstall vor 6 Monaten hat ihr nochmal sehr sehr gut getan).

Daher wäre ich Euch für ein paar schnelle Antworten - soweit möglich - auf die folgenden Fragen dankbar:
1. Kann das Pergolid das Fortschreiten der Krankheit nun aufhalten, oder nicht?
2. Ich habe hier gelesen, dass die Einstellung der Dosis nach ACTH Wert erfolgt. Der war aber ja unauffällig. Der TA will also nun offenbar nach dem Ergebnis des TRH Stimulationstests einstellen wollen. Wie würdet ihr das sehen?!
3. Kann das Pergolid das erhöhte Hufrehe-Risiko nun senken oder nicht?
4. Wie sind die Erfahrungen allgemein beim doch noch recht jungen Pferd (notwendige Steigerung der Dosis über die Jahre)?

Hoffnungsvolle Grüße!


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BeitragVerfasst: 08.02.2016, 18:04 
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Hallo,

kann Dir nur zu Frage Nr. 4 aus meiner Erfahrung mit meinem Pferd berichten.

Fagur (Isi-Welsh, 331 KG, 1,36 mtr. Stckm) war 15 Jahre, als die Diagnose Cushing unübersehbar war.

Er wurde langsam antherapiert und kam monatelang mit 1/2 Tablette Pergolid aus. Die Wirkung war einfach Whoa!
Dann mußte ich auf 3/4 erhöhen und ca. 1 Jahr später waren wir bei 1 Tablette,die er nun seit über 4 Jahren tagtäglich bekommt. Immer Abends die ganze Pille und Sommer wie Winter die gleiche Dosis.
Fagur ist nun 21 Jahre und es geht ihm richtig gut. Er ist dem hügeligen Gelände entsprechend kräftig bemuskelt und platzt fast vor Energie und Lauffreude.

Ob irgendwann mal eine Dosiserhöhung ansteht, kann ich nicht sagen. Er wird es mir schon zeigen (dünner werden, tränende Augen, Schneckentemperament, usw.)

Viel Erfolg mit Deiner Patientin,
Sabine


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BeitragVerfasst: 08.02.2016, 18:24 
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Beiträge: 11626
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

glühwürmchen111 hat geschrieben:
1. Kann das Pergolid das Fortschreiten der Krankheit nun aufhalten, oder nicht?
2. Ich habe hier gelesen, dass die Einstellung der Dosis nach ACTH Wert erfolgt. Der war aber ja unauffällig. Der TA will also nun offenbar nach dem Ergebnis des TRH Stimulationstests einstellen wollen. Wie würdet ihr das sehen?!
3. Kann das Pergolid das erhöhte Hufrehe-Risiko nun senken oder nicht?
4. Wie sind die Erfahrungen allgemein beim doch noch recht jungen Pferd (notwendige Steigerung der Dosis über die Jahre)?

Hoffnungsvolle Grüße!


Zuerst einmal vorweg, Hafer, 250 ml Öl (Pferde haben keine Gallenblase und sind auf Ölfütterung nicht eingestellt) und eine Heu ad lib Fütterung ist m.E. keine Kreuzverschlaggerechte Fütterung denn dieser steht immer mit einer Störung des Kohlenhydratstoffwechsel in Verbindung die vermutlich auch heute noch vorhanden ist.

Die Fühligkeit die beschrieben wurde kann da schon ein Hinweis sein weil Insulin die inneren Hufstrukturen schwächt, wissenschaftlich als Hufreheauslöser bekannt ist.
Genaueres hätte man sagen können wenn aus der Blutprobe zur Glukose auch Insulin bestimmt worden wäre, der daraus resultierende Quotient gibt dann schon Aufschluss über eine mögliche Inslinresistenz.

Daraus ergibt sich auch ein gewisses Hufreherisiko bei unentdecktem bzw. nicht oder unzureichend therapiertem ECS mittels Prascend. Es muß also das Gesamtmanagement auf den Stoffwechsel abgestimmt werden um das Hufreherisiko zu minimieren, nur die Prascendgabe verhindert nichts.

Cushigerecht sehe ich diese Fütterung auch nicht da es die IR nicht nur als eigenständige Erkrankung sondern auch als häufiges Symptom des ECS und des EMS.
Generell gehört zur fraglichen Diagnose eines Cushings immer auch die Abgrenzung zum EMS/IR da sich Symptome überlagern.

ACTH als diagnostischer und Therapieüberprüfender Wert ist gerade zu Beginn der Erkrankung nicht zwingend dauerhaft erhöht, von daher kann also ein ECS vorliegen während der Wert als solches (noch) nicht Beweisführend ist.
Ich persönlich würde die klinische Beobachtung mit in meine Entscheidung einfliessen lassen ob ich antherapiere oder nicht, zumindest aber bei bleibendem Verdacht und keiner Medikation in drei Monaten nachtesten.

Meine Ponys waren dreijährig bei Diagnose des ECS, EMS und IR und werden seitdem behandelt. So individuell die Dosis für das einzelne Pferd ist so individuell ist auch eine möglicher Weise erforderliche Dosisanpassung nach oben. Wann und um wieviel angepasst wereden muss kann nicht beantwortet werden, da helfen nur jährlich zwei Therapieüberprüfungen, eine im Frühjahr zur Cushi guten Zeit und die Zweite im September wenn ACTH sein jahreszeitliches Hoch bei JEDEM, auch gesundem Pferd erfährt.

Ein Fortschreiten der Erkrankung im eigentlichen Sinne kann man unter Therapie also nicht verhindern da sie nicht heilbar sondern lediglich therapierbar ist um dem Pferd ein weitgehend normales und gesundes Leben zu sichern. Passend eingestellt steht ein Cushi einem Gesundem in nichts nach, ist leistungsbereit und kann auch das dargebotene Futter wieder otimal verwerten.
Das ist den Unbehandelten meist nicht möglich und sie "verhungern" quasi am vollen Trog und werden rippig egal wie viel Futter man anbietet.
Und genau dann passieren so Fütterungsfehler wie Heu ad lib oder Öl, da gibt es Passenderes wie stab. Reiskleie und/oder Ölsaaten.......

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 08.02.2016, 18:29 
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Hallo und ein Herzliches willkommen bei uns.
Generell ist der TRH-Stimulationstest ein Funktionstest der so bereits vor einem feststellbar erhöhten ACTH-Wert die Fehlfunktion durch das ECS darstezustellen vermag!
Zur Diagnostik ist eigentlich immer ein Funktionstest angeraten.
den Werten nach möchte ich Deinem TA zustimmen und anbehandeln.
Allerdings raten wir zu einer noch langsameren vorgehensweise entsprechend einem Vorschlag der Uni Gießen beginnend mit 1/8 Tablette über ca. 2 Wochen, dann 1/4 , 3/8 und bei 1/2 Tablette abwarten.
Normalerweise würdetz ihr unter diesem Wert die ACTH-Therapiekontrolle veranlassen.
Das macht auch durchaus Sinn weil der ACTH-Wert erst später entgleist, jetzt eh die "Gute" Zeit mit niedrigem ACTH ist und es durchaus wichtig ist wie der ablauf des testverfahrens war.

ACTH hat eine sehr kurze Halbwertzeit und zerfällt sehr schnell, sodass der Basiswert durchaus falsch negativ sein kann.
Das ist bei einem Funktionstest eher irrelevant da im Prinzip alle Proben gleich alt sind mit der einschränkung dass die 1. Blutprobe die Älteste ist.

Hafer, auch wenn es nur 300g sind gehört in kein Pferd mit Kreuzverschlag etc,.pp Auch 300g Hafer sind nicht stärkefrei :weißnich: , na und die Ölmenge ist schon echt heftig!
Mit Reiskleie wärst Du insgesamt besser bedient.

Liebe Grüße
Eddi

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BeitragVerfasst: 08.02.2016, 22:06 
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Beiträge: 13
Vielen lieben Dank erstmal für die schnellen und ausführlichen Antworten! Wow :-o

Zum Thema Prascend-gabe: gut, ich sehe eine relativ einstimmige Tendenz zum Antherapieren, allerdings mit der gegenüber der Empfehlung meines TAs halben Dosis.
So "früh" scheint das Stadium also auch Eurer Erfahrung nicht mehr zu sein, dass man weiter abwarten könnte. Und dann ist da ja das Problem mit der Magerkeit. Wobei das über den letzten Winter (da stand sie nur in der Box und auf der Koppel wegen Sehnenverletzung) und auch im Sommer noch wirklich gut war, nur halt jetzt im Winter hat sie wieder abgenommen und abgemuskelt. Was im ersten Winter im Offenstall ja auch zu erwarten war.

Damit sind wir schon bei der Fütterung. Dazu nur ganz kurz: mir ist vollkommen klar, dass das Pferd keine Gallenblase hat. Die 250ml Öl sind auch die absolute Obergrenze dessen, was man bei 500kg Pferd bei einmaliger Gabe geben sollte. Zumindest laut diverser Studienveröffentlichungen der fachkundigen Unis und Fütterungsexperten. An diese Grenze muss ich ran, sonst wird sie mir nur noch dünner jetzt im Winter im Aktivstall oder früher, als ich sie noch viel trainiert habe.
Warum Heu ad libitum ein Problem wegen der Kreuzverschlags-Vergangenheit sein sollte, ist mir nicht klar? Das ist niederglykämisch und weniger Gesamtzucker hat man ja quasi nur in unmelassierten RüSchnis oder Reiskleie. Abgesehen davon unentbehrlich für eine gut funktionierende Darmflora. Und zu dick war sie ja noch nie, ganz im Gegenteil! (und übrigens haben wir eh engmaschige Netze über dem Heu)

Das mit dem Hafer ist mir völlig klar. Jahrelang hat sie nichts dergleichen bekommen. Ich möchte aber, dass sie den Automaten durchläuft, und dachte mir daher: in den Mini-Portiönchen kann ich es ja probieren. Zumnal sie ja eben keinerlei Probleme mehr hatte. Denn es kommt - auch bezüglich der potentiellen Insulinantwort - bekanntlich nicht nur auf den glykämischen Index eines Futtermittels an, sondern vor allem auch auf die glykämische Last. Und die ist egal bei was gering, wenn ich jedes Mal nur 30g davon auf einmal füttere (das sind bei Hafer ca. 12g Stärke - und das auf ein 500kg Pferd!).
Und natürlich habe ich ob der ECS Diagnose gleich überlegt, ihr das zu streichen. Bin aber noch unsicher, immerhin sorgt der Automat ja - gerade jetzt im Winter, wenn die Koppel uninteressant ist und sie nicht rausgehen - für mehr Bewegungsanreiz. Und Bewegung ist genau das, was ja wiederum so wichtig ist für sie (zumal ich leider kaum zum Reiten komme derzeit). Und für einen gleichmäßigeren Blutzuckerspiegel. (Zum Automaten ist es bei uns halt deutlich weiter, als immer nur von der Heuraufe zum Wasser und zurück...).

Reiskleie - ich bin ja von fintan "geschult" und der war immer skeptisch was Reiskleie anbelangt, wegen der darin enhaltenen Phytine, die andere Nährstoffe binden. Und im Prinzip beruht der das Zunehmen fördernde Effekt ja auch wieder in erster Linie auf dem darin enthaltenen Fett (und dem Oryzanol, ich weiß). Ich mache es auf seinen Rat hin daher anders und füttere eben dafür unmelassierte RüSchnis und das Fett in Form von Öl. Kommt unterm Strich fast das Gleiche raus an verdaulicher Energie und Fettgehalt!
Daher die Gegenfrage: Warum sollte ich mit Reiskleie also besser beraten sein? :kinn:

Was ich noch nicht ganz verstehe: Sollte ich sie Eurer Meinung nach noch auf Insulinresistenz überprüfen lassen? Wenn ja, warum? Etwa, weil die IR durch das ECS verursacht sein könnte, auch beim immer sehr schlanken Pferd? Denn nach EMS sieht sie nun garnicht aus, eher ganz das Gegenteil.

Hufreherisiko: Wodurch wird das erhöhte Risiko beim ECS Pferd denn verursacht? Durch die (meist? immer? nur in Kombi mit EMS??) vorhandene Insulinresistenz? Denn der möglicherweise zeitweise (?) erhöhte Cortisolspiegel scheint es ja eben entgegen langläufiger Meinung NICHT zu sein?

Sorry, bin da noch etwas verwirrt im Moment...


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BeitragVerfasst: 09.02.2016, 07:35 
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Da wir die Werte des Kohlenhydratstoffwechsels nicht kennen und die IR ein Symptom vom ECS ist kann unsere Futterempfehlung nur wie oben lauten.
Dass eine Störung in demselbigen vorliegt sieht man an der vergangenen Krankheitsgeschichte. Ein Kreuzverschlag kommt ja auch irgendwoher und ist im Kohlenhydratstoffwechsel begründet.
Sicher ist der Stärkeanteil im Hafer gering, leider addiert sich tatsächlich alles zusammen und auch beim diabetiker ist man von vielen kleinen Mahlzeiten weg hin auf drei große.

Wie niederglykämisch euer Heu ist kann ich ohne Analyse nicht wissen und beurteilen.
Wobei die Erfahrung gezeigt hat dass ,man da eher skeptisch sein sollte.
Da die energie des heus aus Zuckerverbindungen kommt kann es da bei ad.lib. ganz schnell zu einer "Überversorgung" kommen und eben da kommt dann die anderen bestandteile der Fütterung obenauf.
Als sicher hat sich die Obergrenze bei pferdegeeignetem Heu bei 2% vom Idealgewicht herausgestellt, deshalb die Warnung zum Heu ad.lib.

Wie schlank Dein Pferd ist oder wie mager Dein Pferd im winter wird können wir ohne Bilder nicht beurteilen.
Abgesehen davon sieht die Natur dies auch vor, denn ein Füllhorn ist in der Pferdeernährung nicht vorgesehen.


Was an Reiskleie oder anderen Ölfrüchten besser ist?
Ganz einfach: der normale vorgesehene Verdauungsweg.

Von EMS redet hier Keiner. EMS ist eine genetisch veranlagte Erkrankung für die es in D kein Testverfahren gibt. Du meinst sicher die Insulinresistenz ( die auch das Hauptsymptom vom EMS ist)

die Insulinresistenz ist ähnlich wie dem humanen Diabetes Typ II, kann eine eigenständige Erkrankung sein oder eben ein Symptom vom ECS.
Und es gibt auch schlanke diabetiker und der Kragen muss nicht sein.
aber das wußtest du ja sicherlich.

Die Hufrehe ist leider u.a. ein Symptom vom ECS usw. und beim ECS auch das schwerwiegendste da es z.t. auf keine Therapie anspricht.

Nun meine Frage: WAS möchtest du jetzt eigentlich genau wissen?

Liebe Grüße
Eddi

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BeitragVerfasst: 09.02.2016, 10:45 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11626
glühwürmchen111 hat geschrieben:
.....So "früh" scheint das Stadium also auch Eurer Erfahrung nicht mehr zu sein, dass man weiter abwarten könnte. Und dann ist da ja das Problem mit der Magerkeit. Wobei das über den letzten Winter (da stand sie nur in der Box und auf der Koppel wegen Sehnenverletzung) und auch im Sommer noch wirklich gut war, nur halt jetzt im Winter hat sie wieder abgenommen und abgemuskelt.
Genau der Umstand spricht für ein frühes ECS. Unter der passenden Wirkstoffmenge Prascend wird sich i.d.R. das Körpergewicht des Cushis unter Einhaltung auch diätischer Maßnahmen um den Gesamtzuckergehalt der Ration zu minimieren wie Heu waschen und abwiegen wieder einpendeln

...... Und die ist egal bei was gering, wenn ich jedes Mal nur 30g davon auf einmal füttere (das sind bei Hafer ca. 12g Stärke - und das auf ein 500kg Pferd!).
Oft sind insbesondere die vielen Kleinigkeiten so schädigend gegenüber einmaligen Ausrutschern weil sie dauerhaft eine KH Stoffwechselschräglage unterhalten.
Von daher muß man sich leider davon freimachen zu glauben das das nicht schadet, aus dem Grund wird sogar bei Empfehlungen zum passenden Mineral auf eine IR/EMS Tauglichkeit geachtet bei Pferden die diese Erkrankungen inne haben


Und natürlich habe ich ob der ECS Diagnose gleich überlegt, ihr das zu streichen. Bin aber noch unsicher, immerhin sorgt der Automat ja - gerade jetzt im Winter, wenn die Koppel uninteressant ist und sie nicht rausgehen - für mehr Bewegungsanreiz. Und Bewegung ist genau das, was ja wiederum so wichtig ist für sie (zumal ich leider kaum zum Reiten komme derzeit).
Sicher ist der Bewegungsanreiz ein klarer Pluspunkt, moderate Bewegung aber ersetzt es in keinem Fall. Findet diese nicht statt sollte auch die Ration entsprechend nach unten angepasst werden um kein Ungleichgewicht in der Energiebilanz zu riskieren.
Das Raufutter das Grundfutter darstellt und noch mehr als nur Futter ist ist unstrittig, trotzdem muß die Warnung vor einem Zuviel wegen des Zuckers ausgesprochen werden wenn man die Werte des KH Stoffwechsel nicht kennt.

Was ich noch nicht ganz verstehe: Sollte ich sie Eurer Meinung nach noch auf Insulinresistenz überprüfen lassen? Wenn ja, warum? Etwa, weil die IR durch das ECS verursacht sein könnte, auch beim immer sehr schlanken Pferd? Denn nach EMS sieht sie nun garnicht aus, eher ganz das Gegenteil.
Hier gibt es von mir ein deutliches JA als Antwort. Möglich ist neben einer sowieso vielleicht vorliegenden IR auch eine ECS induzierte Insulinresistenz die in beiden Fällen keineswegs ein fettes Pferd voraussetzt.
Wir haben hier IR-ler im Forum die wirklich seehr schlank sind und trotzdem einen gruseligen Quotienten aus Glukose/Insulin haben und aus dem Grund abgewogenes einstündig gewaschenes Heu bei moderater Arbeit bekommen um dem Rechnung zu tragen.
"Unnütze" Energieverluste bei einem tatsächlich rippigen, alten, kranken (Bei ECS z.B. ist die Thermoregulation gestört) oder geschwächtem Pferd können z.B. über das Eindecken des Pferdes im Offenstall bei entsprechender Wetterlage gemindert werden


Hufreherisiko: Wodurch wird das erhöhte Risiko beim ECS Pferd denn verursacht? Durch die (meist? immer? nur in Kombi mit EMS??) vorhandene Insulinresistenz? Denn der möglicherweise zeitweise (?) erhöhte Cortisolspiegel scheint es ja eben entgegen langläufiger Meinung NICHT zu sein?
Richtig, die möglicher Weise das ECS begleitende IR und auch der Basiskortisolspiegel im Tagesverlauf(gestörte Differenz vom Morgen zum Abendwert, Einzelwerte sind meistens innerhalb der Norm, können erhöht oder vielleicht sogar eher erniedrigt sein und sind daher weitgehend unbrauchbar) tun ihr Übriges.
...

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 09.02.2016, 16:33 
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So, nun nochmal kurz. Für langes Schreiben habe ich leider leider keine Zeit (habe zwei Kleinkinder, 6 Monate und 2,5 Jahre alt, die lassen einem wenig Zeit in Ruhe vor dem Rechner).

Ihr seit jedenfalls klasse, vielen lieben Dank für die ausführlichen und deutlichen Antworten!!! :daumenhoch:

Also das Fütterungsthema bezüglich ECS habe ich offenbar unterschätzt.
Eddi hört sich an wie ich mich selber die ganzen Jahre angehört habe, wenn mich mal wieder jemand gefragt hat, warum mein Pferd so dünn ist und/oder so garnichts "Gescheites" (also Kraftfutter) zu fressen bekommt. Und es waren viele (nicht nur ahnungslose) Leute, die gefragt haben. Mit meinem damaligen namhaften, allerdings auf Chirurgie spezialisierten Tierarzt habe ich mich darüber sogar total überworfen (Heu zählt nicht als Energielieferant, Rübenschnitzel sind nur Müll und ohne ordentliches Kraftfutter sei es kein Wunder, dass sie so erbärmlich aussieht. Ich sollte ihr unbedingt ein solches füttern - halt mit höherem Eiweißgehalt. Ich würde ja merken, wenn sie wieder fest wird oder einen Kreuzverschlag bekommt... :haukopf: Er hatte mir damals nach dem Kauf - da war sie 5-jährig - zur Frage nach der Kraftfuttermenge auch gesagt: "Auch 3-4kg Hafer sind noch nichts!" Für max. 1h leichte Arbeit und ein sehr gefreudiges und leistungsbereites Pferd, das damals noch eher zu dick - beim Kauf sogar fett!! - war. Wahnsinn...)
Naja, und nun bekommt sie eben aus den genannten Gründen wieder Hafer. Ich kenne sie aber auch sehr gut und da sie nun so schön locker und leistungsbereit ist beim Reiten traue ich mir bzw. meiner Reitbeteiligung durchaus zu, dass wir es merken, wenn sich das wieder verschlechtert. Allerdings hatte ich ja bisher noch keine Ahnung von dem ECS. Das weiß ich aber jetzt und werde reagieren! Danke für die "Kopfwäsche"!! :2daumenhoch:

Außerdem auf Insulinresistenz testen lassen. Könnt ihr vielleicht schnell nen link schicken, wo ich nachlesen kann, wie man das sinnvollerweise macht? Keine Ahnung, wie fit mein Tierarzt da ist...

Und Prascend antherapieren. Muss ich mich wohl noch schlau machen, wie ich ihr das am besten verabreiche. Da gibt's hier im Forum sicher auch Tipps?!

LG


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BeitragVerfasst: 09.02.2016, 17:05 
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Beiträge: 11626
glühwürmchen111 hat geschrieben:
......Außerdem auf Insulinresistenz testen lassen. Könnt ihr vielleicht schnell nen link schicken, wo ich nachlesen kann, wie man das sinnvollerweise macht? Keine Ahnung, wie fit mein Tierarzt da ist...

Und Prascend antherapieren. Muss ich mich wohl noch schlau machen, wie ich ihr das am besten verabreiche. Da gibt's hier im Forum sicher auch Tipps?!

LG

Hafer ist sicherlich DAS Kraftfutter schlechthin beim gesunden Pferd das viel gearbeitet wird, sind aber Stoffwechselerkrankungen im Hintergrund muß die Gabe selbstverständlich anders bewertet werden weswegen es hier ein wenig "angemeckert" wurde.

Einen relativ einfachen Weg einer Insulinresistenz auf die Spur zu kommen ist das EMS Profil

Profil EMS

Insulin, Glukose, Fruktosamine,
Triglyceride, GGT
benötigtes Material/ Menge: 2 ml S

Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen
Direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme (am besten vor Ort mit einer mobilen Zentrifuge)
Sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen
Sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens
Tiefgefrorener, schnellster Versand des Plasmaröhrchens an das Labor (vorzugsweise in dafür vorgesehene Behälter (bei Laboren zu erhalten), ansonsten in Styroporbehältnis mit Trockeneis)


Das o.g. Procedere muß sicher gestellt sein um ein verlässliches Ergebnis zu erlangen, also bitte VORHER mit dem TA abklären und nicht durch muckeln von ihm diesbezgl. verunsichern lassen. Die dafür einmalig erforderliche Blutabnahme kann mit Zentrifuge und Versandmaterial an Bord der Fahrpraxis am Stall durchgeführt werden, klappt bei uns immer zuverlässig.

Wir benutzen im Forum den in USA üblichen IR Calculator mit dessen Hilfe Glukose zum Insulin interpretiert wird, bitte die ermittelten Werte mit Punkt statt Komma einfügen.
Das Pferd darf dazu Heunüchtern allerdings ohne jegliche Zufutter sowie Kraftfuttergabe oder Weidegang 12 Stunden vorher sein.

Nur den Insulinwert isoliert zu beurteilen kann fatal enden weil die Referenz dafür relativ hoch angesetzt ist und so schon manch IR-ler vom TA als vermeintlich gesund durchgewinkt wurde obwohl eine teilweise sogar komplette IR vorlag. Es wurde sich dann in Folge gewundert warum immer wieder Hufrehen zu beklagen waren :haukopf:

Für den Dauerfresser Pferd stellt die Nahrungskarenz Stress dar und da im gesunden Organismus immer das Päckchen Insulin zur Glukose passend ist kann hier darauf verzichtet werden.
Bei Funktionstests ist das etwas Anderes, da muss das Pferd tatsächlich völlig nüchtern sein.

Als Trägerstoff für Prascend hat sich dauerhaft als Versteck nur Möhre bewährt, andere Träger insbesondere Obstsorten scheinen eine ekelige geschmackliche Allianz mit dem Wirkstoff einzugehen weshalb oft alles aus der Hand angebotene irgendwann verweigert wird.
Meinen Möhrenlochtip findest du unter Prascend im ABC meiner Signatur, ebenso im ABC das EMS bzw. ECS Profil und dessen erforderliche Procedere zum ausdrucken.....

_________________
LG Kathi


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BeitragVerfasst: 09.02.2016, 17:28 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Vor ein paar Jahren hat die Uni Gießen einen Vorschlag zum antherapieren eingestellt um eben u.a. mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden:
für ca 10-14 Tage 1/8 Tablette
für weitere 10-14 Tage 1/4 Tablette usw. bis man die Halbe Anfangsenddosis erreicht hat. diese wird mit 1mg pro 500kg Pferd vermutet ( Schwankungsbreite zwischen 0,8-1,4mg Wirkstoff)
NAch ablauf von ca. 6 Wochen unter dieser halben dosis sollte die erste Therapiekontrolle des ACTH erfolgen.


Obwohl ihr jetzt einen negativen Wert hattet solltet ihr trotzdem diesen Wert kontrollieren da er binnen weniger Wochen tatsächlich eskalieren kann.
Ansonsten hilft nur ein gutes Beobachten.

Gut eingestellte Pferde sind z.B. sehr aufmerksam und wach; unter und auch überdosierte Pferde werden müde, fressen nicht mehr alles auf, kauen Röllchen bei intakten Zähnen, "sprechen" weniger usw.


Liebe Grüße
Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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BeitragVerfasst: 09.02.2016, 17:30 
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Beiträge: 314
Hallo,

zu dem "zu dünn sein = ordentlich Kalorien ins Pferd schütten" kann ich dir,wie wohl viele hier, auch noch was schreiben.

Als ich Fagur Anfang April 2010 kaufte, hatte ich wirklich absolut null Ahnung von Cushing.
Er war normalgewichtig, leistungsbereit, haarte normal ab und hatte dann ein schönes gleichmäßiges Sommerfell. Wunderte mich nur, daß er im August schon Winterpelz gekam. Ach ja, er war ja ein 1/2 Isländer und ich schob es auf die Andersartigkeit der Nordponys.

Erkannt habe ich es erst, als er nach Regenwetter aussah, als hätte er Omas Persianermantel übergezogen - so ein herrlich gleichmäßig und fein gelocktes Fell :mrgreen: - wäre es nur kein Symphtom einer schlimmen Stoffwechselerkrankung.
AAAABER...... zu dem Zeitpunkt war er rappelmager , sah aus wie Don Quichotes Rosinante.
Ich schämte mich für ihn und schüttete zuletzt in Öl getränkte Haferflocken ins Pony, dazu Unmengen von Brot und damit er sich ja über Nacht keine Kalorie abläuft, wurde er in die Boxe gesperrt, worin so viel Heu lag, daß er morgens in einem Heu-Stroh-gemisch stand, weil er gar nicht alles auffuttern konnte.
Die dauertränenden Augen behandelte ich mit Salbe vom TA, wegen der Sehnenprobleme hinten kam auch der TA und über die einsetzende Leistungsschwäche ärgerte ich mich, über das unglaubliche Trinken wunderte ich mich.
Wurmkuren (zusätzlich die teure gegen Bandwürmer), Zähnemachen und hochkalorische Ernährung nutzten alles nichts, bis die Wunderpille Pergolid/Prascent ins Pony kamen.
Ich fing mit 1/8 Tablette an, dann recht zügig 1/4 , usw. bis zur vorläufig und jetzt schon jahrelangen 1 ganze Pille.
die Wirkung war bombastisch. Ganz schnell wurde er munterer, Augentränen hörte auf und nie wieder hat er Sehnenprobleme gehabt (wie übrigens nach Rücksprache mit Vorbesitzerin vorher auch nie).
Ach ja, und er baute seine verlorene Körpermasse wieder auf.
Nach wie vor ist er sportlich schlank, aber nicht mehr so ein Hungerhaken.
Und das Temperament ist so, daß ich ihm mitunter drohe, die Pille abzusetzen, wenn er nicht etwas "vernünftiger" wird :twisted:

Hufrehe hat er nie gehabt, überhaupt sind seine Hufe einfach genial. auch bin ich von einer bleibenden "Zuckerplage" verschont geblieben.

Ich drücke Dir die Daumen, daß es bei Euch auch so gut ausgeht. Berichte unbedingt über den weiteren Verlauf, interessiert mich wirklich.

LG
Sabine


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BeitragVerfasst: 10.02.2016, 11:08 
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Registriert: 08.02.2016, 16:58
Beiträge: 13
Super, danke Euch! Habe meinem TA auf die Mailbox gequatscht wegen dem EMS-Profil. Bin gespannt.

Und das mit dem Möhrentrick ist ja super. Ich hätte jetzt auch so ohne Warnung nicht gedacht, dass es wohl so schwierig ist, das Zeug ins Pferd zu bekommen.
Funktioniert denn Auflösen in Wasser und ins Maul Spritzen nicht? So steht's ja in der Packungsbeilage. Aber das mit der Möhre ist natürlich viel netter und vor allem einfacher für andere Leute. Ich brauche eh noch einen verlässlichen "Tablettengeber", denn weder bin ich oder meine RB (auf Dauer) jeden Tag beim Pferd noch um die gleiche Zeit...aber kommt Zeit kommt Rat. Jetzt müssen wir sie ja eh erstmal gut beobachten wegen der Nebenwirkungen. Also müssen wir so oder so jeden Tag hin.

LG


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BeitragVerfasst: 10.02.2016, 15:30 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11626
Doch auflösen und als Maulspritze verabreichen geht auch, vorausgesetzt das Pferd macht das gut mit und man kleckert nicht.

Das ACTH cirkadianen Schwankungen sowohl Jahres (September hoch) als auch Tageszeitlich (morgens hoch und zum Abend hin abfallend) unterliegt weißt du?
Diese Schwankungen hat ein Cushi nicht mehr weshalb abends vorzugsweise zwischen 18 und 20 Uhr die Tablettengabe optimal ist, diese das ACTH absenkt und somit der Natur entsprochen wird.

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 10:28 
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Registriert: 08.02.2016, 16:58
Beiträge: 13
eff-eins hat geschrieben:
Das ACTH cirkadianen Schwankungen sowohl Jahres (September hoch) als auch Tageszeitlich (morgens hoch und zum Abend hin abfallend) unterliegt weißt du?
Diese Schwankungen hat ein Cushi nicht mehr weshalb abends vorzugsweise zwischen 18 und 20 Uhr die Tablettengabe optimal ist, diese das ACTH absenkt und somit der Natur entsprochen wird.


Super, danke, der Tipp kam gestern gerade noch rechtzeitig: bin - ausnahmsweise, normal geht das mit den Kinder garnicht - abends in den Stall gefahren und habe da die Mädels getroffen, die meistens abends kommen. Die sind zum Gück zuverlässig und super hilfsbereit und Püppi hat ihre erste 1/8 Tablette in der Karotte auch super brav genommen :) Die Mädels können so die tägliche Tablette abends schnell mal im Offenstall geben. Ich bereite die gelochten Karotten und die geteilten Tabletten vor und mache jetzt eine Liste, wo man eintragen kann, wer es wann macht und dann nach erfolgreicher Gabe abhakt. So sieht jeder, wo noch ein "Helferlein" fehlt und ich kann zur Not für Ersatz sorgen. Außerdem erfolgt so automatisch nochmal ein gewisser Kontrollblick, was abends im Dunkeln im OS ja sonst nicht unbedingt gewährleistet ist. War ein schlauer Vorschlag einer lieben Stallkollegin! :cool:


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BeitragVerfasst: 11.02.2016, 10:42 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
:2daumenhoch: super Idee!
Aber bitte nicht zuviele Tablettenstückchen vorbereiten, der Wirkstoff verflüchtigt sich. Reste bitte in der Packung und kühl aufbewahren!

LG Eddi

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