Hallo zusammen,
ich bin heute das erste Mal hier
Anlass ist die neueste Diagnose für meine Stute: ECS!
Darauf gekommen ist meine Osteopathin, weil meine Stute immer noch so schlecht bemuskelt in der Oberlinie und so mager ist. Dazu ein recht langes Winterfell - aber bisher nicht lockig oder so, und im Sommer ist es extrem kurz - und seit neuestem Lymphstauungen in Form von kleinen Hügeln am ganzen Körper.
Ich habe dann gleich auch den
TRH-Stimulationstest machen lassen. Folgende Werte kamen raus:
ACTH vor Stimulation: 1,48 pmol/l (Refrenzbereich: 0,0-7,9)
ACTH 2: 9,64 pmol/l
ACTH 3: 23,60 pmol/l
Darunter steht: "Interpretation TRH-Stimulationstest:
SI-Einheiten:
Werte >22 pmol/l 10 Minuten nach TRH-Applikation bzw. >7.7 pmol/l 30
Minuten nach TRH-Applikation sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit
fuer eine Dysfunktion der Pars intermedia der Hypophyse.
Konv.Einheiten:
Werte >100 pg/ml 10 Minuten nach TRH-Applikation bzw. >35 pg/ml 30
Minuten
nach TRH-Applikation sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit fuer eine
Dysfunktion der Pars intermedia der Hypophyse."Glukose (morgens ca. 8:30 Uhr): 3,66 mmol/l (Referenzbereich: 4,4-6,7)
Sie war die ganze Zeit im Offenstall und hatte folglich freien Zugang zum Heu und zum Kraftfutterautomaten.
Großes Blutbild mit Zink, Selen und Vit. E war ansonsten "blitzsauber", also alle Werte absolut im grünen Bereich.
Pferd:
14-jährige Halbblutstute, sehr im
Blütertyp stehend
Haltung:
Hit-Aktivstall mit freiem Zugang zu Heu unter engmaschigen Netzen und einem Kraftfutterautomaten
Fütterung:
- Sehr gutes, spät geschnittenes Heu ad libitum
- 300g Hafer aus dem Automaten, also in bis zu 10 Portionen über 24h verteilt
- Mineralfutter: 200g Wild Horse Typ C (aus dem Automaten) + 40g FTS High Performance Balancer
- 250ml Leinöl
- 500g Speedi Beets
Ja, ihr lest richtig: sie wird bereits wie ein Cushi gefüttert...und zwar strikt und das seit über 5 Jahren (bis auf den Hafer, der kam nach der Umstellung in den jetzigen Stall wieder neu dazu)!
Grund: vor 7 und 5,5 Jahren, also 7 und 8-jährig, hatte sie jeweils einen
Kreuzverschlag / tying up ohne erkennbare Ursache, also beim ganz normalen Training (bin bis vor 4 Jahren mit ihr Vielseitigkeit geritten). Nach dem erstem Mal habe ich auf das jetzige Mineralfutter (FTS HPB) gewechselt, mehr Heu füttern lassen und den Hafer auf 1,5kg pro Tag reduziert (habe sie damals jeden Tag trainiert). Nach dem 2. Kreuzverschlag habe ich dann auf komplett stärkefreie und damit getreidefreie Fütterung umgestellt, also so niederglykämisch wie möglich gefüttert. Da sie immer mager oder sogar dünn war, ich außerdem viel geritten bin, gab's eben Öl und Speedi oder Kwik Beet zu Heu und Mineralfutter, so wie jetzt auch.
Bis darauf, dass sie zu dünn ist und eben nicht entsprechend dem Training in der Oberlinie bemuskelt, hat sie seit den Kreuzverschlägen damals im Prinzip keine merklichen Symptome, die sich auf ECS lesen lassen. Gut, sie scheint schon etwas immunsupprimiert zu sein, hatte mehrfach leichten Husten, immer schon eine schlechte Wundheilung bzw. bekommt immer sofort einen kleinen Einschuss. Und sie hatte vor 3 Jahren eine leichte Huflederhautentzündung vorne beidseits, die damals aber vermutlich auf zu hohe Belastung / zu viele Ausreitkilometer auf zu harten Böden bei zu wenig Hufmaterial zurückzufahren war (ich reite sie schon immer barhuf und habe Huforthopäden vom der DHG dran). Und 2 Sehnenverletzungen in den letzten 2,5 Jahren, obwohl ich da keine Vielseitigkeiten mehr geritten bin und sie da schon fast nur noch auf der Koppel stand.
Der behandelnde TA empfiehlt nun
Prascend ("Bei DEN Werten...") einzuschleichen (2 Wochen 1/4 Tablette, 2 Wochen 1/2 Tablette, dann 1 Tablette) und "die Werte" nach 6 Wochen zu kontrollieren.
Jetzt habe ich zwar schon bisserl was hier im Forum gelesen, aber leider familienbedingt viel zu wenig Zeit, genauer zu recherchieren/nachzulesen.
Da sie ja fütterungstechnisch und von der Mineralstoff-/Spurenelementversorgung offenbar schon optimal eingestellt ist, wäre das Prascend das einzige, was ich auf die Diagnose hin noch ändern könnte. Ich frage mich aber, ob die Nebenwirkungen etc. da IM MOMENT schon dafür stehen, weil sie ja ansich insgesamt besser drauf ist als noch vor ein paar Jahren (vor allem die lang ersehnte Umstellung in den Aktivstall vor 6 Monaten hat ihr nochmal sehr sehr gut getan).
Daher wäre ich Euch für ein paar schnelle Antworten - soweit möglich - auf die folgenden Fragen dankbar:
1. Kann das Pergolid das Fortschreiten der Krankheit nun aufhalten, oder nicht?
2. Ich habe hier gelesen, dass die Einstellung der Dosis nach ACTH Wert erfolgt. Der war aber ja unauffällig. Der TA will also nun offenbar nach dem Ergebnis des TRH Stimulationstests einstellen wollen. Wie würdet ihr das sehen?!
3. Kann das Pergolid das erhöhte Hufrehe-Risiko nun senken oder nicht?
4. Wie sind die Erfahrungen allgemein beim doch noch recht jungen Pferd (notwendige Steigerung der Dosis über die Jahre)?
Hoffnungsvolle Grüße!