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Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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 Betreff des Beitrags: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 07.12.2013, 22:33 
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Beiträge: 4
Hallo,
ich komme aus Österreich und bin neu hier - ich hoffe, ihr könnt mir meine (hoffentlich nicht zu dummen) Fragen beantworten, bzw. gibt es vielleicht hier jemanden, dessen Pferd ähnliche Symptome hat.
Hoffentlich schreibe ich nicht zu wirr, ich bin ziemlich durcheinander :-(
Unser 16 jähriger Wallach hat die Verdachtsdiagnose Cushing, der Bluttest kann erst am Montag gemacht werden, weil das Blut lt. TA möglichst schnell im Labor sein muss.
Das Pferd (WB, 1,55 groß, zierlicher Knochenbau) war immer leichtfüttrig, eher von der runderen Sorte und immer gut bei Appetit. Vor 6 Jahren kämpfte er mit Magengeschwüren, bekam dann Kuren, Futter wurde umgestellt, Stressfaktoren entfernt und seitdem geht es im Großen und Ganzen gut, aber die Magenempfindlichkeit blieb. (Wurmkuren, Stress,...)
Er war bis auf 1 Jahr in seinem Leben immer barhuf, der letzte Beschlag war 2007. Seine Hufqualität ist ziemlich gut, er schottert über jeden Boden - noch nie irgendwelche Reheanzeichen oder dergleichen.

Vorigen Winter hat er erstmals abgenommen, dabei aber einen richtigen Kugelbauch behalten - Zähne wurden gemacht, entwurmt wurde er auch, trotz Heu ad lib und Heucobs besserte sich die Situation erst im Frühjahr. Blutbild war soweit ok, leider habe ich es nicht bei mir, nur irgendein Wert der etwas mit Eiweißverwertung zu tun hatte, war gering verändert.

So - bis vor einem Monat war alles soweit in Ordnung, aber dann fing er wieder an abzunehmen, ganz schleichend - jetzt ist er fast rippig mit Hängebauch, verliert Muskeln (besonders am Hals, auf der Schulter und beim Widerrist), hat tlw. Durchfall (nicht täglich), und ist im Wesen etwas verändert :-(

TA war heute wieder da, weil es mich heute richtig geschreckt hat, wie sehr das Pferd verfällt - vor allem so schnell!!
Zähne sind ok, kein Fieber, Fell ist dicht, plüschig aber nicht übermäßig lang - Fellwechsel war bis jetzt immer normal (heuer begann er etwas früher als sonst).

Ich weiß nicht warum ich erst heute daran gedacht habe, aber der Vater unseres Pferdes ist vor 10 Jahren an den Folgen von Cushing gestorben. Bei dem waren aber die ersten Anzeichen, das lange Fell und die Fetteinlagerungen. (Er gehörte aber nicht uns - Infos sind aus 2. Hand)

Ich habe jetzt einiges gegoogelt: er fesselt auch stärker durch, das soll ja auch ein Merkmal sein.

Auf jeden Fall, wird jetzt getestet. Meine Fragen sind:
hat jemand Erfahrungen mit vererbtem Cushing?
kennt jemand Pferde mit der Diagnose, die mit den Hufen keine (offensichtlichen) Probleme hatten?
kann es sein, dass die Fellsymptomatik erst nach den anderen Symptomen auftritt?
gibt es Leckerlies die er trotzdem bekommen darf, wenn ja welche? (er liebt Fressen)
Hat jemand ev. Ideen was sonst noch derartige Symptome verursachen könnte?

Ich bin wirklich verzweifelt, und könnte mich ohrfeigen, dass ich nicht früher an eine schwerwiegende Erkrankung dachte :-(

Danke für eure Mühe!
LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 07.12.2013, 23:22 
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Beiträge: 11617
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:
Cushing hat mit Sicherheit eine erbliche Prädispostion, denn unsere Ponys sind Halbgeschwister und wurden BEIDE!!! im Alter von nur drei Jahren positiv getestet. Der Wallach wurde nur aus dem unguten Gefühl ohne jegliche Symptome getestet, bei der Stute war ein Reheschub ursächlich für das EMS/ECS Gesamtprofil welches der TA durchführte und an den Tag brachte das sie (auch beide) sowohl EMS;ECS und eine IR haben.
Nun ist es so das die IR (Insulinresistenz ein häufiges Symptom des Cushing ist welches sich unter der Behandlung verbessern kann, allerdings muss zumeist das Haltungs/Bewegungs/Fütterungsmanagement entsprechend ausgelegt sein. Die IR kann ebenso als eigenständige Erkrankung auftreten weshalb unbedingt das von mir erwähnte Profil gemacht werden sollte um die Stoffwechselerkrankungen, auch weil es sich überlagernde Symptome gibt, gegeneinander abzugrenzen. Was du an Auffälligkeiten beschreibst ist durchaus dem ECS zuzuordnen welches oftmals schon Jahe zuvor im Untergrund wütet bis es zur Diagnosestellung kommt. Der Hirsutismus ist zwar eines der deutlichsten Zeichen des ECS aber auch eines der Späteren.
Ohne die einzig nachweislich wirksame Therapie mit Prascend (sie ist der Goldstandart) kann es mitunter fast unmöglich sein ein erkranktes Pferd wieder aufzufüttern, es magert vor dem vollen Trog ab, es wird allerlei an Futter angeboten womit man dann häufig unwissentlich wieder die IR nährt. Also ist auch hier um Futterempfehlungen aussprechen zu können das Wissen um die Stoffwechsellage entscheidend.
Alles was zur Blutentnahme des Profiles, zum einschleichen von Prascend, über die Insulinresistenz usw. findet sich hinter dem ABC in meiner Signatur, vielleict magst du da mal ein wenig stöbern. Wenn du FRagen hast, Unklarheiten sind....was auch immer, dann scheue dich nicht weiter nachzufragen. Wir helfen dir und deinem Patienten gerne mit unseren Erfahrungen und auch Fachwissen rund ums Pferd weiter. Atme tief durch, mach dich übers Wochenende noch ein wenig mit dem Thema vertraut und dann packen wir es mit dir gemeinsam an die Situation wieder in den Griff zu bekommen.

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LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 07.12.2013, 23:51 
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Danke - das ist sehr lieb :-)
Bin schon am Lesen, das hilft mir sehr. Wie es sich (für mich) darstellt, wird es immer klarer: er hat auch seit diesem Sommer immer wieder tränende Augen, TA meinte damals er dürfte windempfindich sein, weil nichts auf eine Entzündung hindeutete, wie ich befürchtet habe. Und die manchmal auftretende Steifheit war wahrscheinlich auch kein Muskelkater :-(
Ich werde auf jeden Fall ein Tagebuch anlegen und auch Fotos machen, vielen Dank nochmal!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 08.12.2013, 07:46 
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Cushing gilt al Chmäleon in seinen Erscheinungsbildern.
Es kann alles, es muss nichts .

Bei meinem Sputnik eskalierte die Sache innerhalb weniger Monate im winbter.
Meine Püppe ist mit 27 Jahren reitbar und hatte nie Hufrehe!
Bei ihr kamen die Veränderungen schleichend, sind im TB dokumentiert.

LG Eddi

Leckerlies sollten im Rahmen bleiben z.B. als Erdnuss,Hagebutte,Stangensellerie oder Salatgurke.
Gut geeignet ist auch Leinkuchen ;)

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 08.12.2013, 13:33 
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Danke für die Tipps mit den Leckerlis :-)
Morgen wird zusätzlich auch noch ein großes Blutbild gemacht - gibt es Werte die zusätzlich interessant wären?
Jetzt noch ein paar Bilder vom Herren als Anhang - auf den Fotos fällt mir auf, dass er heuer erstmals nicht eindeutig dunkelbraun im Winter ist kA wieso.


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 08.12.2013, 14:19 
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Kannst die bitte so mit ca 650-700 pixel einstellen?

Ganz wichtig ist eigentlich das EMS/ECS Gesamtprofil, aber Vorsicht, dafür kann man das Blut nicht einfach so abzapfen...
Schau dazu bitte -->HIER
°ACTH, Insulin, Glukose, Fruktosamine, Triglyceride, GGT

LG Eddi

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 08.12.2013, 15:38 
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Danke Eddi! Hoffe, es funktioniert jetzt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 08.12.2013, 16:12 
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Beiträge: 11617
Für wann ist denn der TA zur Blutentnahme morgen bestellt? Vielleicht ist es möglich ihn vorher anzurufen und nachzufragen ob er die stab. Röhrchen (Trasylol) hat und diese nebst Zentrifuge mitbringen kann. Wenn dieses Procedere nicht eingehalten werden kann ist ACTH und Insulin wertlos weils abzentrifugiert und sofort auf Eis ins Labor muss wegen der geringen Halbwertzeit von ca. nur 4 Minuten. Dies führt unter Nichtbeachtung häufig zu falsch negativen Werten und man ist diagnostisch nicht schlauer als zuvor nur ärmer im Geldbeutel.......
Oder ihr verschiebt den Entnahmetermin und macht alles in einem Abwasch wenn er vom Labor die Röhrchen und Eis-Transportbox am Wagen hat, so spart man sich doppelte Wege und Geld.
Gerade Insulin ist neben Glukose ein wichtiger Wert weil sich daraus der Quotient für eine evtl. Insulinresistenz errechnen lässt, dazu sollte das Pferd Heunüchtern (darf und muss beim Dauerfresser Pferd da sonst Stress) aber ohne Wiese oder Kraftfuttergaben sein.

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LG Kathi

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing vererbbar?
BeitragVerfasst: 08.12.2013, 18:00 
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Registriert: 03.11.2008, 20:49
Beiträge: 314
Hallo,

da antworte ich doch gleich ganz direkt auf Deine Frage :

"kennt jemand Pferde mit der Diagnose, die mit den Hufen keine (offensichtlichen) Probleme hatten?

Ja, ich! :mrgreen:
Mein Isi-Welsh-Mix zeigte mit 15 J. deutliche cushingsymphtome und sah zumindestens vom Hals her noch viel schrecklicher aus als Dein Rappe :shock:
Ich kaufte ihn als Barhufgänger und das ist er als reines Geländepony bis heute (ist jetzt 18,5 J. alt) geblieben. Hat auch nie Rehe gehabt und das, obwohl ich ihn in seiner "Magerzeit" regelrecht versuchte zu mästen.
Was hab ich in den Kerl reingeschoben! und nichts setzte an. Aber ich hatte ja auch keine Ahnung und machte zusätzlich die Zähne, kaufte die teuerste Wurmkur (hat vielleicht Bandwürmer??)

Kaum nahm er die "Pille", wurde er wieder ein ansehnliches Pony. Ich hab,genau nach dem Rat hier im FOrum, ganz langsam mit 1/8 Pille angefangen einzuschleichen, aber es war fast ein Wunder, wie schnell es bergauf ging.
Nur das schöne Persianer-Lockenfell ging so schnell nicht weg und noch heute hat er allerfeinste Wellen, wenn es regnet oder er schwitzt. Allerdings nicht mehr so ausgeprägt wie früher vor der Behandlung .

Seine sympthome waren:
totale Abmagerung, am schlimmsten am Hals + Schulter
Ganzkörperlocken ( aber kein verlängertes Haar)
viel zu frühes winterfell ( august)
dauertränende Augen
unglaublicher Durst (kam von einer regennassen Wiese und stürzte sich sofort auf den Wassertrog im Paddock)
Sehnenschaden (hatte er vorher nie und seit Bewandlung auch nie wieder)
schlappes, träges Wesen, keinerlei Lauffreude , irgendwie fehlte ihm die Lebenslust

drücke dir die Daumen für Deinen Rappen,
Sabine


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