11.12.2020, 15:12
11.12.2020, 18:47
11.12.2020, 21:47
12.12.2020, 06:49
12.12.2020, 07:43
12.12.2020, 07:55
12.12.2020, 11:30
eff-eins hat geschrieben:
…….außerordentlich gut auch begleitend zur Pergolid- oder Mönchspfeffer-Therapie bewährt hat. Dass Mönchspfeffer die ACTH- Bildung bremst, wissen Hengsthalter übrigens mittlerweile sehr gut. Agnus castus-Präparate hemmen so die Bildung von Sexualhormonen und werden zudem auch schon lange bei Frauen eingesetzt, die unter dem Prämenstrualen Syndrom leiden......
…..zumal es Studien gibt die BELEGEN das Mönchspfeffer eben NICHT befähigt ist ACTH zu senken und es somit gar keine MP-Therapie geben kann!!
……
Auszug aus der Studie:
Bei einem Vergleich mit Pergolid konnte jedoch keine Verbesserung der ACTH-Werte, des Dexamethason-Suppressionstests oder der klinischen Symptome erzielt werden (Beech et al. 2002).
QUELLE DER STUDIE
Glettchen hat geschrieben:Ich hab bei meiner Stute 2x Mönchspfeffer versucht, einmal vor der ECS Diagnose als sie Cushing Symptome hatte, aber der ACTH normal war. Damit ging es ihr aber gefühlt eher noch schlechter, sie war dann (im Winter!) dauernd so stark rossig (angeblich soll das ja regulierend wirken, aber mir kamen starke Rossen im Winter keineswegs normal vor).
Dann wurde sie später doch noch auf Prascend eingestellt. Vor 2-3 Jahren startete ich dann in Absprache mit der damaligen Tierärztin noch einen Versuch mit Corticosal zusätzlich, weil ihr Fellkleid doch etwas zu wünschen übrig lies, obwohl die anderen Symptome stark verbessert waren. Ich konnte aber keine Verbesserung feststellen, wenn dann fand ich, dass es ihr in dem Jahr eher schlechter ging.
Es gibt wohl keine gesicherten Studien, dass Prascend und Mönchspfeffer sich in der Wirkung negativ beeinflussen (es gab eine vergleichende Studie zur Wirkungsweise, aber da bekamen die teilnehmenden Pferde nur entweder das eine oder das andere), aber es gibt englische Artikel, die schreiben, dass es so sein könnte. Wie ich glaube verstanden zu haben ist Pergolid (Prascend) ein Dopamin agonist (aktiviert Dopamin-Rezeptoren), Mönchspfeffer soll angeblich auch auf die Dopamin-Rezeptoren wirken, was aber wissenschaftlich da halt nicht so nachgewiesen ist. Aber es wird halt angenommen, dass diese Präperate sich deswegen gegenseitig beeinflussen können.
Auch hat meine Recherche damals z.B. ergeben, dass einige Menschen-Mönchspfeffer Präparate z.b. entsprechende Warnhinweise enthalten, siehe z.B. hier: https://cdn.website-editor.net/3b572ad7 ... 0912-b.pdf
Zitate:
- Eine gleichzeitige Gabe von Dopamin-Agonisten oder Dopamin-Antagonisten, Östrogenen oder Antiöstrogenen und
Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten sollte vorab mit einem Arzt abgeklärt werden (siehe auch Abschnitt „Bei
Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten mit anderen Arzneimitteln“).
Bei Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten mit anderen Arzneimitteln:
Wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, fragen Sie bitte vor der Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten
Ihren Arzt.
Wechselwirkungen mit Dopaminagonisten und Dopaminantagonisten, Östrogenen und Anti-Östrogenen können nicht
ausgeschlossen werden.
Ich denke solche Warnhinweise nimmt man auch bei Menschenpräparaten nicht völlig grundlos auf.
Das alles hat bei mir persönlich zu der Entscheidung geführt, dass ich keine Futtermittel mehr gebe, die Mönchspfeffer enthalten.
Ich finde die Risiken dabei klingen plausibel und ich Schlimmsten fall wirken dann vllt. beide nicht?!
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meine Stute eine Tabletten Erhöhung von 1/4 Tablette ohne Nebenwirkungen verträgt. Bei einer halben Tablette auf einmal hatte sie schon Nebenwirkungen. Manche Leute hier erhöhen glaube ich sogar noch vorsichtiger (1/8).
............Ich habe mit Corticosal eher schlechte Erfahrungen gemacht.
Vor ca 9-10 Jahren als meine Stute erste Cushing-Symptome zeigte war ihr ACTH Wert komplett in der Norm. Aber die Symptome wie aus dem Lehrbuch eigentlich.
Da bekam sie einen Winter Corticosal, weil die Blutwerte ja irgendwie das Cushing nicht bestätigten.
Das Corticosal war damals noch so eine Kräutermischung mit ganzen Mönchspfeffer Samen war...ich bekam es schlecht in sie rein und sie rosste den ganzen Winter so extrem rum (eigentlich soll Mönchspfeffer ja regulierend wirken), außerdem schwitzte sie gräßlich, hatte deswegen überall verklebte Haare an Brust und Bauch, die man gar nicht unter Kontrolle bekam und stank deswegen auch ganz furchtbar
Das war eins ihrer stärksten ECS Symptome, das dadurch zumindest definitiv nicht besser wurde.
Im Endeffekt hat uns der Versuch vermutlich ein 3/4 Jahr Behandlung gekostet.
Unter Prascend merkte man schon nach wenigen Tagen (!) erste Verbesserungen, sie wurde plötzlich statt apathisch und schlapp ganz aufgeweckt.
Bis alle starken ECS Symptome und die starke Reheanfälligkeit verschwunden waren, dauerte es aber Jahre, aber sie bekommt jetzt seit 8 Jahren glaube ich Prascend und sie wird immer noch zunehmend fitter.
Von dem her glaube ich schon dass eine frühe Behandlung wichtig ist um auch langfristige Verbesserungen zu erreichen.
vor 2 Jahren hatte sie nochmal einen schlechten Winter und ihr Fell in dem Jahr war auch furchtbar.
Da dachten Tierarzt und ich dass das Corticosal zusätzlich zum Prascend eventuell noch eine Besserung der klinischen Symptome vor allem beim Fell bewirken könnte, nachträglich gesehen ging es ihr aber in dem Jahr sogar im Sommer nicht sooo gut wie sonst immer und nachdem der folgende Winter dann wieder schwierig war, hab ich das Corticosal gestrichen und die Fütterung nochmal etwas umgestellt.
Jetzt fahren wir diesen Winter mal echt super
Ich denke nach den Erfahrungen der letzten paar Jahre, dass ihre Winterprobleme gar nichts mit dem (gut eingestellten) ECS zu tun haben, sondern mit ihrer Insulinresistenz, die wie jemand oben schon anmerkte unabhängig vom ECS Probleme machen kann.
Seitdem lasse ich lieber das Heu etwas öfter auf den Zuckergehalt untersuchen um rechtzeitig gegensteuern zu können, wenn das Futter nicht IR-konform ist.
Bei den Fellproblemen hab ich den eindruck es lag an dem (teils extremen) Spurenelementmangel in unsrem Heu.
Ich hab wegen dem etwas schlechteren Sommer als sonst sogar etwas Zweifel ob das Corticosal nicht sogar etwas geschadet hat, aber kann natürlich auch sein, dass es schlicht nichts bewirkt hat...so oder so werde ich meine Finger von Mönchspfeffer Präparaten lassen, schon allein wegen den komischen Auswirkungen auf ihre Rosse.
Ansonsten muss man bei Tierärzten und Tierkliniken auch sagen, dass die Frage welche Zusatzfuttermittel die empfehlen schon oft davon abhängt mit welchen Herstellern sie vertraglich verbunden sind. Meist hat jeder Tierarzt so ein bis 2 Hausmarken.
Meine frühere Tierärztin hat sogar einen Online-Shop für Navalis Produkte.
Meine jetzige Tierklinik hat keine Verbindung zu Navalis und empfiehlt entsprechend kein Corticosal oder sonstige Navalis Produkte.
Aber dafür halt Sachen von Nutrilabs
Generell finde ich an dieser Art Produkte erschreckend, dass sie preislich oft problemlos mit dem Preis von Prascend mithalten können (grad die Navalis Produkte sind finde ich abartig teuer), obwohl es sich nur eine Nahrungsergänzung handelt.
Ich finde relativ gesehen die kritik am Preis vom Prascend die oft geäußert wird deswegen auch nicht ganz nachvollziehbar, denn im Vergleich dazu was Hersteller von Zusatzfuttern oder Mineralfuttern so preislich veranstalten ist es sogar noch eher moderat.
Ich würde um eine Gefahr von Nebenwirkungen zu vermeiden halt ganz vorsichtig einschleichen, am Besten mit 1/8 Tablette statt 1/4. Wir hatten nie ein Problem mit Nebenwirkungen.
12.12.2020, 21:37
12.12.2020, 22:42
13.12.2020, 06:46
Es ist sinnvoll, die Werte nach 3-4 Wochen unter stabiler Dosierung zu testen. Du würdest also erst einmal antherapieren und beobachten, ob sich an Deinem Pferd etwas verändert. Bemerkst Du eine deutliche Besserung, so zwar es z.B. bei meinem bereits unter 1/8 Tablette, dann würdest Du nach 3-4 Wochen testen und prüfen, ob sich der ACTH wieder in der Norm befindet. Zeigt Dein Pferd keine oder nur geringe Besserungen, würde zunächst die Dosis weiter gesteigert auf dann 1/4 Tablette. Ziel ist es, dass ACTH wieder in der Norm ist und es dem Pferd besser geht.Josbert hat geschrieben:Zudem wollte ich noch fragen in welchem Abstand eine Kontrolle des Blutbildes Sinn machen würde-vier oder sechs Wochen? Im Winter fallen die Werte ja sowie ich das verstanden habe generell etwas ab.
Das ist eine knifflige Frage. Wenn Du unter der Pergolid-Therapie feststellst, dass sich die IR-Symptome ebenfalls bessern, kann das ein Hinweis auf einen Zusammenhang mit ECS sein, aber nicht zwingend. Denn wenn es Deinem Pferd besser geht und es wieder mehr Lust hat, sich zu bewegen, kann sich das eben auch positiv auswirken, genauso wie eine Futteranpassung. Ich würde daher immer auch die KH-Werte im Blick behalten, um so die Entwicklung und eine mögliche Weidehaltung einschätzen zu können.Josbert hat geschrieben:Und um nochmal auf die Frage meines eigentlichen Betreffs einzugehen: besteht die Möglichkeit dass die Insulin- und Glukose- Werte sich durch die Cushing Therapie wieder insofern normalisieren, dass mein Pferd wieder auf die Weide gehen kann? (Vorausgesetzt natürlich dass er nicht unabgängig von Cushing eine IR entwickelt und die Werte deshalb so schlecht sind).
13.12.2020, 09:51
13.12.2020, 13:35
Damit meinst Du bestimmt mich und ich finde es gut, dass Du den Punkt noch einmal ergänzt hast. Denn ich hatt mich nur auf Hinweise zu augenscheinlich wahrnehmbaren Cushingsymptomen konzentriert. Nach meiner Erfahrung verändert der Tagesrhythmus vom ACTH das Verhalten der Pferde nicht so, dass es ich es bemerke. Aber natürlich ist es wichtig, den Tagesrhythmus bei der Therapie zu berücksichtigen! Ich gebe daher sehr konsequent die Tablette abends. Nicht dass hier ein schiefer Eindruck entsteht.eff-eins hat geschrieben:Nochmal eben ein Nachtrag zu einer früheren Aussage von dir:
ACTH unterliegt nicht nur jahreszeitlichen sondern auch tageszeitlichen Schwankungen.
Es ist morgens am höchsten um zum Abend hin abzufallen.
Von daher sollte die Tablettengabe Abends zwischen 18/19 stattfinden weil das Pergolidmesilat das ACTH senkt und somit der Natur entsprochen wird.
Auch sollte ACTH künftig am bestens MORGENS getestet werden!
Ja, die Möhre ist der ideale Träger. An dieser Stelle möchte ich noch ergänzen, dass z.B. auch trockenes Brot ein möglicher Träger ist und dass das Medikament aufgelöst in Wasser per Maulspritze gegeben werden kann. Ich gebe inzwischen immer wieder die Tablette per Apfel oder Banane wegen akuter Zahn-/Kauprobleme und habe bisher zum Glück noch keine Verweigerung erlebt. *klopfaufHolz*eff-eins hat geschrieben:Zur Tablettengabe bewährt hat sich ein Möhrenstück, alle anderen Trägerstoffe gehen scheinbar eine geschmacklich ekelige Allianz ein weshalb es immer wieder zu Problemen bei der Verabreichung kommt und nicht selten die Pferde irgendwann alles aus der Hand verweigern egal wie lecker das Futtermittel früher für sie war.
Und auch hier soll bitte kein falscher Eindruck entstehen: Ich habe mein Pferd nur als Einzelbeispiel angeführt und ich bin mir sehr bewusst, dass ich in der komfortablen Situation bin, dass mein Pferd bisher noch nie Werte oder Symptome einer IR hatte.eff-eins hat geschrieben:Die Entwicklung aller Werte werden dir nachher zeigen ob Weidegang, zumindest vielleicht limitiert wieder möglich ist oder nicht.
Wir können dir da keine verlässliche Zusage geben, das wäre fachlich inkorrekt und eine Kristallkugelaussage.
Wir können nur sagen das vieles beherrschbar wird und das Pferd zu relativer Gesundheit zurück findet wenn das Gesamtmanagement stimmt.
13.12.2020, 18:45
Gordo hat geschrieben: ...Und auch hier soll bitte kein falscher Eindruck entstehen: Ich habe mein Pferd nur als Einzelbeispiel angeführt
14.12.2020, 07:02
eff-eins hat geschrieben:Alles gut, Gordo, ich glaube das versteht Josbert schon richtig und unterscheidet zwischen allgemeinen Infos rund ums Thema ECS und zu deinen persönlichen Erfahrungen von denen du neben deinen fachlichen Infos berichtest hast.
14.12.2020, 09:34
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