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 Betreff des Beitrags: Cushing und Stallwechsel
BeitragVerfasst: 15.01.2019, 05:18 
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Registriert: 15.01.2019, 04:31
Beiträge: 1
Hallo,
(neu hier und schlaflos)

unsere Islandstute Irpa (23 Jahre) bekam im Sommer 2017 einen Hufreheschub. Unerwartet und heftig. Ein Bluttest ergab Cushing, zu diesem Zeitraum war sie normal bewegt und nicht übertrieben fett aber ganz klar auch nicht gertenschlank. Sie hat überdies noch eine Heustauballergie und sie steht mir ihrem Vater (28) im Offenstall mit angrenzender kleiner Weide und Matschpaddock. Nachdem sie bereits über 20 Jahre zusammen stehen, kann man sie wie in vielen Höfen üblich nicht mehr wirklich trennen. Mittlerweile ist Irpa mit Prascent gut eingestellt und wir haben die Hufe mit dem Huforthopäden wieder gut hinbekommen.
Leider sind die Haltungsbedingungen in unserem Stall nicht wirklich in Ordnung. Die Pferde werden aus dem anliegenden Bach mit Wasser fragwürdiger Qualität versorgt (da schwimmt dann schon mal was drin). Wir haben Mäuse und Ratten. Die Fütterungszeiten stimmen nicht (Fütterung um 12.00 Uhr und 17.00 Uhr dazwischen nichts, nachdem unsere Stute keine Stroheinstreu verträgt (wir streuen selber mit Hobelspänen), bedeutet das eine extrem lange Phase ohne Nahrungsaufnahme. Der Landwirt achtet nicht wirklich auf die Pferde (sind eher Kühe ohne Hörner und nichts wert). Wir fühlen uns da nicht sehr wohl, aber unsere Bedürfnisse mit den beiden älteren Herrschaften sind so speziell, dass wir nach unserem Umzug hierher bisher nichts anderes finden konnten. In größeren Wallachherden wurde unser alter Herr bereits schwer verletzt (zuletzt wurde ihm die halbe Unterlippe abgebissen), er verfiel dort in Depression und stand mit gesenktem Kopf abseits, einen anderen Stall mussten wir wegen schlechter Heuqualität verlassen, da Irpa dort Dauerhusten bekam.
Auch die menschlichen Bedingungen sind an unserem Stall extrem, nur so viel dazu: im Reiterstüberl treffen sich die Alkoholiker des Ortes und pöbeln, die sanitären Anlagen sind furchtbar. Man kann sich eigentlich nur direkt im eigenen Offenstall aufhalten, eine Stallgemeinschaft gibt es so gut wie nicht. Für meine 18 jährige Tochter keine gute Situation.

Im letzten Jahr war unser Wallach stark abgemagert und bekommt täglich von uns Heucobs zugefüttert, sonst würde das alles mit ihm gar nicht gehen.
Wir haben zwar eine Halle in unserem Stall (immerhin stehen hier 60 Pferde, zumeist in Boxen), aber unser Weg vom Offenstall ist relativ weit dort hin und die Halle ist meist überfüllt. Aufgrund der Zweierhaltung klebt unsere Stute sehr und ist dann sowohl auf dem Weg zur Halle aufgeregt und in der Halle kaum unter den reitenden Pferden zu bewegen.

Nun haben wir die Chance in einen wirklich traumhaften Offenstall mit kleiner Stallgemeinschaft und vier sehr ruhigen Pferden (Wallachen) zu wechseln. Die Leute sind echte Pferdemenschen und sehr bemüht. Jedes Pferd wird in seinen Bedürfnissen gesehen. Der Stall ist mit weichen Gummimatten ausgelegt. Wir haben im Vorfeld besprochen, dass Irpa dort bei Bedarf auch separiert werden kann. Dort wird Heu ad libitum durch ein Netz gefüttert. Die Pferde sind normal proportioniert. Im Sommer gibt es portioniert Weidegang - wie gesagt besteht die Möglichkeit, Irpa zu separieren. Es gibt einen Roundpen direkt anbei, so dass für mehr Bewegung gesorgt werden könnte.
Nun habe ich schlaflose Nächte. Einerseits möchten wir aus unseren Verhältnissen weg. Andererseits habe ich Angst, dass wir wieder Rehethemen bekommen.
Ich habe eine Fressbremse bestellt und will im Vorfeld ausprobieren, ob Irpa diese annimmt, da ja auch schon die Heu ad libitum Fütterung ein Problem sein kann. Die Überlegung ist, damit die Aufnahmemenge z.B. in der Nacht zu verringern und ggfs. später auch die Weide im Griff zu behalten. Die netten Menschen vom Stall kommen uns soweit es geht entgegen. Ich habe eine sehr gute Tierärztin, die natürlich zurückhaltend ist was die Fütterung anbelangt. Wir werden auch nochmal Blutwerte abnehmen um sicher zu sein, dass Irpa jetzt gut eingestellt ist.
Nun meine Frage an Euch: Was haltet Ihr davon? Kann man das probieren? Ich befürchte sonst, dass unsere Pferde bis zu ihrem Lebensende in den jetzigen Verhältnissen bleiben werden...
Für Eure Antworten bin ich dankbar...


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing und Stallwechsel
BeitragVerfasst: 15.01.2019, 07:08 
Hallo und herzlich Willkommen hier.

Um Deine Frage zu beantworten muss man eigentlich die Kohlenhydratstoffwechsel-Werte im Blut kennen. Ich würde Euch also für beide Pferde das EMS/ECS-Gesamtprofil ans Herz legen. Damit kann man dann schauen, ob sie evtl. die ad lib Fütterung vertragen. Bei Weide wäre ich immer vorsichtig.

Außerdem wären Bilder von den beiden Mäusen ganz gut, damit wir ihre Figur etwas besser beurteilen können.

Wobei ich aus dem Bauch heraus jetzt mal dem neuen angedachten Stall den Vorzug geben würde, allein um die Stimmung bei allen zu verbessern und die lange Karenzzeit bei den Ponys zu umgehen. Die ist nämlich genauso schlecht und gefährlich wie zuviel Futter.


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing und Stallwechsel
BeitragVerfasst: 16.01.2019, 07:48 
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Registriert: 10.01.2018, 06:50
Beiträge: 226
Auch von mir ein herzliches Willkommen :hallo:

Ich kenne die Sorgen, die man sich rund um einen Stallwechsel macht, nur zu gut. Eine 100 % Sicherheit gibt es leider nie. Du kannst nur versuchen, so viel als möglich im Vorfeld anzuklären und hoffen, dass der Stallbesitzer seine Zusagen auch einhält. Die jetztige Haltung deiner Ponys klingt alles andere als optimal; für sie und für euch. Ich vertrete zwar den Standpunkt, dass es wichtiger ist, dass sich meine Pferde in einem Stall wohlfühlen als dass ich mich wohlfühle, aber bei dir dürfte beides nicht gegeben sein. Bez Fresspausen: wieviel Heu fütterst du denn momentan ? Reicht es für so viele Stunden, dass die Pausen nicht zu lange sind ?

Was für Pferde stehen in dem neuen Stall ? Ebenfalls leichtfüttrige Exemplare oder Warmblüter oder ... Wird Magerheu gefüttert ? A propos Heu - du schreibst ja, dass deine Stute Heuallergiker ist ? Wieviel Stunden Weidegang auf was für einer Weide (Kuhweide, Magerweide) gibt es denn ? Dass du deine Ponys bei Bedarf auch mal separieren kannst, wäre schon mal gut. Erstens im Hinblick auf die Rehe und auch auf das Alter deines Wallachs, der ev über kurz oder lang zugefüttert werden muss. Ist der Offenstall groß genug, dass die Pferde sich bei Bedarf auch zurückziehen können ? Können alle stressfrei ans Heu ? Kennen deine Ponys 24 Stunden Fütterung und machen sie auch mal von selber Pause oder fressen sie durch ? Kennen die anderen Wallache Stutengesellschaft, nicht dass deine Stute durch einen deckenden Wallach Dauerstress hat. Dass du deine Stute mehr bewegen könntest, ist ja schon mal gut. Auch das Kleben sollte bei mehr Pferdegesellschaft besser werden.

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing und Stallwechsel
BeitragVerfasst: 17.01.2019, 09:35 
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Administrator
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11626
Auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:

Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an und finde nicht nur Blutwerte wichtig sondern auch die Fragen die Helga so in den Raum gestellt hat um für euch die passende Lösung zu finden.

Am jetzigen Stall sehe ich weder die Bedürfnisse deiner Pferde noch deine auch nur annähernd befriedigt, von daher sollte so oder so ein Stallwechsel in Erwägung gezogen werden.

_________________
LG Kathi


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