Erste Fragen vom Cushing-Neuling.
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Cushing und die mentalen Auswirkungen

15.09.2012, 07:39

Hallo Ihr Lieben,

ich würde gerne mal nachfragen, ob ihr, die ihr Cushing-Pferde habt, auch bemerkt, dass sich deren Gemütszustand/Wesen verändert durch die Erkrankung.

Eine Kundin erzählte mir, dass ihr Cushing-Pferd regelrecht mentale Aussetzer hätte, wo es sich zum "bösen" Pferd entwickelt. Es wird aggressiv gegen die andren Pferde, geht dann auch plötzlich gegen den Menschen, wird schwer handlebar... Sie meint, diese Agressionsbereitschaft würde durch das Cushing ausgelöst.

Mich würde nun interessieren, ob andre PBs mit ihrem Cushingpferd ähnliche Beobachtungen gemacht haben? Dass die Krankheit das Gemüt des Pferdes negativ beeinflußt, ist eine logische Sache, aber fördert es auch plötzlich ausbrechende Agressivität?

Bin gespannt..

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

15.09.2012, 09:28

Ich kenne so ein Verhalten nur von einer nicht von ECS-betroffenen Stute. Diese hatte starke Schmerzen, welche sie aggressiv werden lies. Nicht immer, es kam in Schüben, richtete sich auch mehr gegen andere Pferde als gegen Menschen. Den Menschen gegenüber war sie "nur" missmutig und giftig, aber nicht gefährlich. Es dauerte eine Zeit bis wir herausgefunden haben, dass diese Aggressionen durch Schmerzen hervorgerufen wurden. Leider musste sie letztendlich eingeschläfert werden, da es keine Lösung gab (nicht wegen der Aggression, sondern, weil es keinen Weg gab, die Schmerzen dauerhaft zu lindern).

Deswegen würde ich bei so einem Verhalten erstmal schauen, ob das Pferd nicht irgendwo Probleme hat und dies nicht mit ECS in Verbindung bringen.

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

15.09.2012, 11:00

Das beschriebene Verhalten habe ich in Zusammenhang mit Cushing noch nie erlebt oder gehört. Meine Stute (ECS-Diagnose seit 6 Jahren) hat sich weder mental noch charakterlich verändert. Ich kenne eine Art Depression bei Cushis, die aber meist auf eine falsche Dosierung hinweist und bei reguliertem ACTH wieder völlig verschwindet.

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

15.09.2012, 11:39

:kinn: hätte ich jetzt auch eher vermutet, snow...

Danke schon mal an Euch beide.

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

15.09.2012, 11:49

Ich werde immer gleich hysterisch und denke bei allem immer erst daran das es durch das ECS kommen könnte...( manchmal soll Kopf einschalten und aufs Alter gucken ja immens helfen) , aber bei genauem Hinsehen und TA Untersuchung sind es diesmal z.b. die durchkommenden Zähne gewesen die mir ein Bild eines vielleicht unterdosierten Cushis vermittelt haben. Von daher sind es eher depressive Verstimmungen die auf Grund anderer Befindlichkeiten entstehen. Ansonsten haben sich beide Ponys im letzten Jahr charakterlich nicht verändert und sind, wenn das Wetter stimmt und nicht zu warm ist, gut drauf.

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

15.09.2012, 20:07

Hallo,

halte dieses sonderbare Verhalten auch nicht für ein Cushingsympthom.

Muß ganz klar sagen: Mein Wallach hat sich vom Charakter in keinster Weise verändert in den 2 Jahren seit Cushingdiagnose und -behandlung.
Ist und war immer ein ganz Lieber im Umgang und unter dem Sattel schon sehr selbstbewußt.
Vor der Behandlung mit den Pillen war er nur sehr müde, gehfaul und hatte einen trägen Eindruck gemacht. Mit Einschleichen des Medikamentes wurde er innerhalb von Tagen viel wacher und logo dann auch gehfreudiger.
Der Unterschied war schon gravierend, hat aber mit dem Charakter wohl eher nichts zu tun, sondern war ein Krankheitssymphtom.

LG
Sabine

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

17.09.2012, 11:05

Marina war vor Tablettenbehandlung auch eher lethargisch bis depressiv. Nachdem sie gut eingestellt war, war sie wieder die Alte. Selbst als es ihr ganz übel ging war sie brav und nicht aggressiv. Das Einzige was mir aufgefallen ist ... durch die doch etwas intensivere Beschäftigung mit ihr wurde sie schmusiger.

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

17.09.2012, 11:43

In Verbindnug mit dem ECS habe ich noch nicht von solch einem Verhalten gehört oder gelesen.

Es gibt allerdings noch weitere Gehirntumore.
Ich habe selbst solch ein Pferd miterlebt welches aufgrund eines Gehirntumors immer aggressiver auch dem Menschen gegenüber wurde.
Aufgrund dessen musste es Euthanasiert werden.

LG Eddi

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

17.09.2012, 11:56

Einen Hirntumor können sich einige TAs bei Nell vorstellen. Sie kann von einem Moment zum nächsten umschalten auf ganz anders sein, dann kommt nichts mehr bei ihr an, wie als wenn sie 2 Ponys in einem währe. :weißnich:

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

17.09.2012, 21:58

Wolan ist seit der Behandlung mit prascend ruhig und gelassender geworden, völlig relaxed.

Er war vorher sehr schreckhaft, wenn er nicht gerade eine Depriphase hatte.

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

19.09.2012, 10:34

Ich habe seit kurzer Zeit das Problem, dass mein Cushing-Pferd auf der Weide aggressiv auf ein anderes Pferd reagiert. Die Beiden kennen sich seit Jahren, stehen zwar nicht auf dem selben Auslauf aber waren immer gute Freunde. Seit einer Woche verdrischt Theo seinen "Ex-Kumpel"., beim letzten Weidegang insgesamt drei mal, bevor wir ihn dann runterholen konnten. Mein Pferd zeigt dabei extrem hengstiges Verhalten mit Imponiergehabe wie Hals machen, kratzen, grummel und wiehern etc. Ich vermute eine Nebenwirkung vom Prascend,da Theo seit Jahren problemlos Pergolid vertragen hatte und jetzt seit ca. 4 Monaten das andere Mittel bekommt. Meine TA meinte, sie hat bisher mal einmal von einer Stute gehört, die mit dem Mittel aggressiv wurde und hat mir empfohlen, von 1/4 Tablette auf 1/8 zu reduzieren und in 1 - 2 Monaten die Werte zu kontrolieren. Habt ihr von solch einer Nebenwirkung schon mal gehört? ich würde meinem Pferd ja gern weiterhin die 1 1/2 Stunden Weidegang ermöglichen. Leider habe ich das Gefühl, dass alle Prascendgeber im Moment die Versuchskaninchen in Sachen Verträglichkeit und Nebenwirkungen sind...

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

19.09.2012, 10:57

Prascend ist aber doch nichts anderes als Pergolid oder :kinn:
Hast du aktuell den ACTH Wert überprüfen lassen? Einige Pferde brauchen im Herbst aufgrund der jahreszeitlichen Schwankung (Erhöhung) des ACTH-Werts auch eine P.-Erhöhung (!!).

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

19.09.2012, 11:08

Hi Tina, er ist munter, tobt wie ein Jungscher, im Prinzip ein kleines bisschen zu munter vielleicht...
Ich denke, dass es einen Unterschied in der Zusammensetzung und im Pergolidanteil/Dosierung bei einem Mittel aus Humanmedizin und einem speziell für Pferde entwickelten Medikament geben wird bzw. geben könnte. So wie ich das in einem Gespräch mal mitbekommen habe, ist Prascend auch noch nicht 100 % ausgetestet.
Gibt es denn Erfahrungen mit der Verringerung der Dosis? Bisher (beim Pergolid) waren die Werte immer sehr gut.

LG

Kerstin

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

19.09.2012, 12:51

Ich denke, dass es einen Unterschied in der Zusammensetzung und im Pergolidanteil/Dosierung bei einem Mittel aus Humanmedizin und einem speziell für Pferde entwickelten Medikament geben wird bzw. geben könnte.

Das ist falsch!
1mg Wirkstoff Pergolidmesilat bleibt 1mg Pergolidmesilat egal ob das Parkotil,Permax,Pergolid oder Prascend deklariert ist.
(Böse Zungen vermuten bei der Tablettenoptik lediglich eineneue Umverpackung, zumindest zu Anfang)

Im Zusammenhang zum ECS und der Behandlung it mir eine solche Erscheinungsform unbekannt wobei das Hormonsystem sehr komplex ist.

Ein hengstiges Verhalten habe ich beim Sputnik im Zusammenhang mit einer größeren Grasaufnahme als gewöhnlich feststellen können.
Daich in diesem Zusammenhang die Weidezeiten immerverkürzt habe weiß ich nicht ob er eventuell auch aggressiv geworden wäre.

Kann das bei euch auch hinkommen?

LG Eddi

Re: Cushing und die mentalen Auswirkungen

19.09.2012, 13:29

Ein wenig länger war er schon auf Wiese, nicht viel aber etwas.
Habe jetzt mit ein paar Freunden gesprochen und noch mal mit meiner TA, bevor die Dosierung geändert wird lassen wir erstmal den AcTH-Wert prüfen.
Vielleicht hat er ja statt Frühjahrsübermut einen Herbstkoller oder läßt sich von den Hirschen im Wald neben dem Auslauf anstecken :grin:

Viele Güße

Kerstin
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