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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 07.12.2020, 16:23 
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Beiträge: 12
Hallo :hallo:

ich wollte mal ein kurzes Update geben und evtl. noch den ein oder anderen schlauen Ratschlag abstauben :wink:

Das Shetty ist seit Oktober nicht mehr mit auf der Koppel. Ich lasse ihn separat 10 Minuten am Tag raus - an den Tagen, an denen ich da bin, das waren meistens 5x pro Woche. Es ist angedacht, dass er bei dicker Schneeschicht auch mal eine Stunde mit raus kann, weil er dann nicht viel abkriegt. Mehr Beschäftigungstherapie und gut für die Psyche.
Belohnung nach dem Kutsche fahren wurde runtergeschraubt auf eine halbe Karotte. Kein Müsli mehr oder so.
Wenn ich anderweitig Belohnung brauche, nehme ich diese Hanfkuchen. Die nimmt er inzwischen, als ich damit aber mal Kunststückchen machen wollte, war die Motivation eeeeeecht mies. Also zwischendurch brauchts ein Karottenscheibchen.
Bewegung war jetzt konsequent 4x pro Woche Kutsche fahren (keine kurzen Runden mehr, sondern mind. 1,5 Stunden) und 1x Bodenarbeit.
Im August in der Klinik hat er ja noch 172 kg gewogen - vor ein paar Tagen habe ich ihn erneut wiegen lassen: 159 kg.
Wir sind also in der richtigen Richtung unterwegs :grin: aber trotzdem ist er noch zu dick.
Der Winter und unsere Krise bremst unser Sportprogramm nun etwas ein - mir ists zu kalt zum Fahren und der Ehrgeiz hat uns beiden nicht gut getan, wir streiten momentan sehr viel, sodass ich beschlossen habe, das angesichts Kälte (sowieso ungesund für die Lunge), Winter, etc. mal zu pausieren. Er wird jetzt ca. 3-4x pro Woche "bewegt" (Bodenarbeit, Tricks, spazieren gehen, laufen lassen - alles nichts für die Kalorien, eher für die Beziehung. Die momentane Streiterei bringt uns nicht weiter.).

Einen Termin zum Nachtesten habe ich für Ende Dezember ausgemacht, um 9 Uhr morgens.

Kann mir einer von euch vielleicht nochmal für Blödis in einfach Worten was erklären? :oops:
Es will einfach nicht in meinen Schädel rein, egal wie oft ich was dazu lese und nachdenke: es war ja angedacht, dass ich ein EMS/ECS-Gesamtprofil machen lasse, für welches ich ihn dann aber um Mitternacht wegsperren sollte, da er nüchtern sein soll (mache ich SEHR ungerne. Erstens "das arme, das hat nix zu essen und es muss draußen im Kalten schlafen und nicht wie gewohnt drinnen" und zweitens "der Magen!", wobei es hieß, dass ich Gastrogard geben dürfte und es das Blut nicht verfälscht. Aber trotzdem mach ich das ungerne.)
Brauche ich dieses Gesamtprofil zwingend? (Reicht nicht ACTH alleine?) So wie ich alle um mich rum verstehe, erhöht EMS das ACTH nicht, d.h. alle sagen somit, dass ACTH so oder so mit Prascend therapiert gehört, wenn es erhöhrt ist und bleibt.
Ist es dann nicht egal, was das Gesamtprofil ausspuckt? Also, ist es dann nicht egal, ob er EMS/IR hat, wenn ich ihn ja sowieso dementsprechend behandle (damit meine ich Haltung/Fütterung/Bewegung) und weiter das Gewicht reduzieren möchte?
Ist ein Gesamtprofil in der Lage, mir zu sagen, ob seine Mauke und sein Pilz von EMS oder von ECS kamen?
:oops:

LG
Nisha


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 07.12.2020, 17:01 
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Beiträge: 11657
Ein kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil erfordert KEIN NÜCHTERNES Pferd sondern lediglich ein HEUNÜCHTERNES!
Das heißt das lediglich auf Weidegang, Leckereien, Kraftfutter usw. 12 Stunden zuvor verzichtet werden soll, Heu darf und Muss. Außer bei Funktionstests, und der ist ja gar nicht angedacht, braucht es keine absolute Nahrungskarenz.

Ich hoffe sehr das sich das endlich bei allen TÄ rumgesprochen hat und wenn nicht und Diskussionen im Raum stehen Pferd heunüchtern lassen und nüchtern behaupten :haukopf:

Sicherlich kann man bei einem EMS und der IR kaum mehr machen als Bewegung und Fütterung anpassen, beides machst du bereits und Erfolge zeigen sich in der Gewichtsreduktion.
Allerdings ist die reine Gewichtsreduktion kein Garant dafür das der Kohlenhydratstoffwechsel okay ist, es gibt rappeldicke hochgradig IR kranke Pferde und schneckenfette die laut Werten pupsgesund sind.
Bevor man also die Kristallkugel befragt sollte lieber getestet werden.

Mit einem Cushing ist leider sehr häufig die IR vergesellschaftet weil das ACTH Auswirkungen auf den KH Stoffwechsel hat.
Ist der Cushi nicht ausreichend therapiert und das ACTH zeigt sich deutlich erhöht kann es also bei einer Cushinginduzierten IR durchaus sein das der Quotient aus Glukose und Insulin wieder hoch ausfällt und die IR zuschlägt.

Fällt bei der ACTH Therapiekontrolle das ACTH grenzwertig oder geringgradig erhöht aus kann ein sich verschlechtert zeigender Quotient bei gleichbleibendem Gesamtmanagement Entscheidungshilfe sein die Prascenddosis nach oben anzupassen weil dann davon auszugehen ist das das ACTH Schuld am etwas aus den Fugen geratenen KH Stoffwechsel beteiligt ist.

Das bedeutet das ein EMS/IR nicht das ACTH erhöht aber ein erhöhtes ACTH das EMS/IR verschlechtern kann.
Darum gehört beides getestet!!!

Mein Anton hatte z.B. ein im oberen Referenzbereich angesiedeltes ACTH aber einen schlechten KH Stoffwechsel, also habe ich die Dosis damals etwas angepasst und im Nachtest war alles bestens.

Beim letzten Test war er sogar etwas oberhalb der jahreszeitlichen Referenz bei einem hervorragenden Quotienten im Kohlenhydratsoffwechsel weshalb ich die Prascenddosis nicht verändert habe.
In beiden Fällen waren mir die Werte in der Interpretation zueinander also Entscheidungshilfe.

Meine Hermine hatte einen innerhalb der Referenz befindliches ACTH und einen schlechten Kohlenhydratstoffwechsel was mir sagte das Püppilante ist zu dick und muss Bewegungstechnisch mehr tun.

Ich hoffe ich habe dir das nun etwas näher gebracht, wenn nicht frage nochmals nach.

Wie gesagt, diskutiere nicht mit dem TA. sondern füttere Heu wie gewohnt und behaupte gegebenenfalls einfach das das Pferd nüchtern ist um dir Stress und Verwirrung zu ersparen.
Abgesehen davon ist kein Pferd nüchtern weil sie Dauerfresser sind und selbst bei reglementierter Fütterung bestimmt keine 12 stündigen Pausen haben.
Ein gesunder Kohlenhydratstoffwechsel zeigt i.d.R. immer einen Quotienten aus Glukose und Insulin ü 20 egal was wann gefressen wurde weil das Eine das Andere bedingt.
Nur bei einem kranken Organismus stimmt diese Gleichgewicht nicht mehr, das Insulin steigt zu hoch und verschlechtert den Quotienten nach unten und zeigt dir eine mögliche IR und dessen Ausprägung an.

Ob Pilz, Mauke und Co durch das EMS oder ECS kommen kann man nicht damit herausbekommen, Fakt ist aber das beides sich negativ auf die Stoffwechselvorgänge auswirken und sich bei Optimierung (Futter, Bewegung, bei Cushis Prascenddosis wenn ACTH zu hoch usw.) oft ohne weiteres Zutun relativieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 07.12.2020, 19:46 
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eff-eins hat geschrieben:
Ein kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil erfordert KEIN NÜCHTERNES Pferd sondern lediglich ein HEUNÜCHTERNES!
Das heißt das lediglich auf Weidegang, Leckereien, Kraftfutter usw. 12 zuvor verzichtet werden soll, Heu darf und Muss. Außer bei Funktionstests, und der ist ja gar nicht angedacht, braucht es keine absolute Nahrungskarenz.

Ich hoffe sehr das sich das endlich bei allen TÄ rumgesprochen hat und wenn nicht und Diskussionen im Raum stehen Pferd heunüchtern lassen und nüchtern behaupten :haukopf:
Da setze ich keine großen Hoffnungen drauf. Ich kenne selber mehrere TÄ, die auf nüchtern bestehen, selbst wenn wegen aktuter Probleme die KH-Werte spontan zur Vervollständigung eines BB abgefragt werden sollen, um zu sehen, was das Pferd haben könnte. Definitiv sind die Werte aussagekräftig, wenn das Pferd nicht hungert, sondern Heu frisst.

Ein EMS/ECS-Gesamtprofil finde ich persönlich in regelmäßigen Abständen wichtig, um informiert zu sein und da ca. 60% der Cushis eine IR entwickeln. Selbst wenn es auch ohne das Wissen um eine IR bzw die KH-Werte richtig ist, einem Pferd eine gesunde Diät und viel Bewegung zukommen zu lassen, bin ich mit dem Wissen um die Notwendigkeit konsequenter. Oder im Fall von meinem Pferd, der nicht IR ist, darf ich bei Bedarf auch mal etwas weniger konsequent sein.

Auf jeden Fall finde ich es super, dass Du durch gezieltes Management bereits positive Veränderungen bewirken konntest. Wenn Du jetzt das Pensum etwas zurückfährst, damit das Miteinander sich entspannt, kannst Du das ebenfalls besser steuern, wenn Du konkret über die KH-Werte Bescheid weißt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 08.12.2020, 15:12 
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Registriert: 28.09.2020, 16:49
Beiträge: 12
eff-eins hat geschrieben:
Das bedeutet das ein EMS/IR nicht das ACTH erhöht aber ein erhöhtes ACTH das EMS/IR verschlechtern kann.
Darum gehört beides getestet!!!

Mein Anton hatte z.B. ein im oberen Referenzbereich angesiedeltes ACTH aber einen schlechten KH Stoffwechsel, also habe ich die Dosis damals etwas angepasst und im Nachtest war alles bestens.

Beim letzten Test war er sogar etwas oberhalb der jahreszeitlichen Referenz bei einem hervorragenden Quotienten im Kohlenhydratsoffwechsel weshalb ich die Prascenddosis nicht verändert habe.
In beiden Fällen waren mir die Werte in der Interpretation zueinander also Entscheidungshilfe.

Meine Hermine hatte einen innerhalb der Referenz befindliches ACTH und einen schlechten Kohlenhydratstoffwechsel was mir sagte das Püppilante ist zu dick und muss Bewegungstechnisch mehr tun.


Danke! Mit den Beispielen hab ichs jetzt kapiert. Zumindest für den Moment. Wenn es mir wieder entfällt, komm ich einfach wieder hierher und les es nochmal :mrgreen:

Ähm ja, also es ist wie ihr sagt: meine TÄin "besteht" auf nüchtern. Habe extra gefragt, ob wir von heunüchtern oder nüchtern reden. Antwort: nüchtern.
Was mich irritiert, ist, dass selbst auf der Seite vom Labor Synlab steht, dass eine Nahrungskarenzzeit von 6 Stunden gegeben sein sollte.
"ECS/EMS-Profil: Das EMS-Screening umfasst die Parameter ACTH, Insulin, Glukose, Triglyceride, gesamt T4 und g-GT. Nach Möglichkeit sollte die Blutentnahme morgens nach 6-stündiger Nahrungskarenz stattfinden."
Nach Möglichkeit... ja ist dann halt nicht möglich :lol:

Ich denke, ich werde es machen, wie ihr gesagt habt... das Pony ganz normal schlafen und essen lassen (Frühstück gibts zwischen 5 und 7). Ob ich das der TÄin dann auf die Nase binde, überleg ich mir noch. Die wird sagen, dann bringt mir das Profil nichts, wird es aber vermutlich trotzdem anstoßen, wenn ich das so verlange. Nur ob ich die Diskussion brauche... andererseits will ich auch nicht, dass die Werte vllt. doch leicht anders sind als man erwarten würde, und die TÄin dann sonstwas denkt, was aber mit "war nicht nüchtern" erklärbar und normal ist.

Es gibt ja auch 2 Seiten TÄ. Die eine Seite sagt "es gibt Pferde, da reicht es, dass die den TA sehen und das ACTH geht hoch". Und die andere Seite sagt "nein, das bezieht sich auf massiven Stress wie starke Schmerzen, z.B. bei Hufrehe oder Kolik".
Wenn es danach geht, würde ich mein Pony in die Seite 1 einordnen, der macht sich echt ins Hemd, wenn er merkt, es geht um ihn. Wenn wirklich was dran ist, dass leichter Stress das ACTH erhöht, tut das dem Wert sicher nicht gut, ihn nachts wegzusperren und ihn nachts schon in Stress zu versetzen "du schläfst heute alleine draußen, gute Nacht", weitergeführt mit "nö, Frühstück gibts nicht", "hallo, ich bin heute sehr früh schon wieder da, so früh wie sonst nie" und "ah, da kommt das TA-Auto".
Zumal mir das Gesamtprofil ja evtl. öfters blühen wird. Ich sperr den doch nicht jedes Mal weg davor.


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 08.12.2020, 16:53 
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Beiträge: 2233
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Nisha hat geschrieben:
Nur ob ich die Diskussion brauche... andererseits will ich auch nicht, dass die Werte vllt. doch leicht anders sind als man erwarten würde, und die TÄin dann sonstwas denkt, was aber mit "war nicht nüchtern" erklärbar und normal ist.
Es kann passieren, dass die Glucose etwas höher ausfällt, was dann auf ein Frühstück statt nüchtern hinweist. Ich spare mir auch die Diskussion, wenn es ab und an doch mal welche gibt, und nehme zur Kenntnis, dass Labor und TA mich informieren, dass mein Pferd wohl nicht nüchtern war bzw bejahe die Frage, ob das so sein könne. :wink:

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 30.12.2020, 18:57 
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Registriert: 28.09.2020, 16:49
Beiträge: 12
Hallo :hallo:

ich hab den Befund vom gestrigen Blutabnehmen und bin sehr happy :2daumenhoch:
Und ich bin SEHR dankbar, dass ihr mir erstens ausgeredet habt, direkt mit Prascend anzufangen und zweitens ausgeredet habt, Mönchspfeffer zu nehmen. Sonst würde der Kleine jetzt durchgehend MP kriegen, den er ja scheinbar gar nicht braucht im Moment.

Hab den Befund als Bild angehängt, da ich beim genauen Aufdröseln noch Unterstützung brauchen könnte :)

Ich hab ihn, wie ihr gesagt habt, vor der Blutabnahme ganz normal fressen lassen. Die Blutabnahme war um 8:45 Uhr. Ich schätze, dass er davor mind. seit einer Stunde nicht gefressen hatte, weil er dösend draußen rumstand.
Ist z.B. das Insulin- oder Glukose-Ergebnis jetzt sogar NOCH besser zu interpretieren, eben weil er ja nicht mal nüchtern war?

Die Triglyceride würde ich mal ignorieren? Weil wir da ja nur von 0,01 zu hoch reden...

Leberwerte sind wieder im LOT :grin: es kann - denke ich - gut sein, dass die Leber über den Sommer einfach generell mehr belastet war mit Gras (und allem, was ich ins Pony reingefüttert habe :lol: ); ob da jetzt meine Entgiftungs-Kräuterkur ursächlich für die guten Werte ist oder ob sich das auch alleine normalisiert hätte, kann man jetzt nicht feststellen.

Zink habe ich mittesten lassen, da wir immer Zinkmangel als Problem hatten. Umso happier bin ich jetzt, dass wir sogar das mal in den Griff bekommen haben :grin: habe allerdings auch das Präparat gewechselt, nachdem das Vorherige trotz Dauergabe ja nicht half.
Mineralfutter kriegt er inzwischen auch. Habe mich widerwillig nun doch für das ECS-Vital entschieden (das ist ja bis auf einen Miniwert auch exakt gleich mit dem Rehe-Vital). Mich stören die Bentonite in beiden (persönliche Abneigung), aber ich hab auch nichts besseres gefunden. Daher eben nun das. Er frisst es zum Glück gerne.

Abschlussfragen, über denen ich noch brüte:
1. Was heißt das Blutergebnis denn jetzt? EMS ja eher nicht? Oder?
2. ACTH ist deutlich im Normbereich. Aber ich habe auch schon gehört, dass sich Cushing öfters mal "angekündigt" hat, indem es im Herbst zu hoch war, ansonsten aber niedrig... was würdet ihr denn empfehlen, wann ich ihn wieder testen lassen sollte? Ich persönlich hätte jetzt gesagt "in nem halben Jahr". Ist das zu lang? Oder kann ich sogar auf nächsten September warten?
3. Was sagen einem denn diese Werte MIRG und RISQI? :oops: Ist das jetzt gut, dass der eine am untersten Schnirpfel hängt oder eher schlecht?

Achso, edit:
4. Was ist denn jetzt mit einer IR? Auch nicht, oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 30.12.2020, 21:10 
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Beiträge: 11657
Aaaaalso,
die Tatsache das zuvor Heu gefüttert wurde verschafft einem bei der Interpretation des Ergebnis keinen Vorteil weil es auf den Quotienten aus Beidem ankommt der bei einem gesunden Organismus immer ü 20 ausfallen würde.

Da eine komplette IR bis 4,5, eine kompensierte IR von 4,5-10 als gesicherte Diagnosen anzusehen sind ist dein Pferd mit einem Quotienten aus Beiden von 19,75 erstmal gut beraten.
Das kann aber schnell sinken und in den pathologischen Bereich gehen, von daher sollte weiterhin pingelig auf EMS/IR konformes Futter und moderates Bewegungsmanagement geachtet werden um das zu vermeiden.
Siehe unten auch die Anmerkung zum RISIQI was bei euren Blutwerten mit RISIQI von 0,46 als Hinweis auf ein mögliches EMS verstanden werden kann.

Der Langzeitzuckerwert, das Fruktosamin ist gut, heißt das die Fütterung der letzten ca. 3 Wochen okay war.
Eine IR liegt derzeit nicht vor und auch von einem EMS ist derzeit noch nicht auszugehen.

Der Fettstoffwechselwert, die Triglyceride sind zwar nur gering erhöht, aber eine obere Referenz oder geringe Überschreitung heißt ja nicht das das noch gesund ist.
Fütterst du evtl. irgendetwas was Fettreich ist, Saaten, Reiskleie o.ä.?
Oder hat dein Pferd eine zu schnelle Gewichtreduktion hinter sich und hatte dadurch u.U. eine negative Energiebilanz oder massiven Stress erlitten?
Auch dann neigen insbesondere zuvor zu dicke Ponys zur Hyperlipämie das schlimmsten Falles zum Tod des Tieres führen kann.
Von daher ist ein erhöhter Triglyceridwert keinesfalls zu vernachlässigen auch wenn der bei deinem Pony
nicht besorgniserregend ist.
Ich will nur sagen das man es im Blick behalten und nicht verharmlosen sollte.

Das ACTH zeigt sich hervorragend niedrig und gibt alleine für sich betrachtet keinen Hinweis auf ein mögliches ECS.
Zu erwähnen ist aber das es Cushis gibt bei denen weder das ACTH noch ein Dexamethason Suppressionstest positiv war, sie aber offensichtlich ein ECS inne hatten und letztlich von der Prascendtherapie profitiert haben. (z.B. Stute Pinta)
Es ist daher wichtig auch die klinische Beobachtung mit in seine Überlegungen einzubeziehen, mindestens einmal jährliche ACTH Kontrolle PLUS!! die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel zu beauftragen ist selbstredend.

Ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH schließt also ein ECS nicht pauschal aus, Beweisführend FÜR ein ECS ist nur ein hohes ACTH im mehrere Hunderterbereich.

Wie du richtig schreibst zeigen viele Cushis zu Beginn der Erkrankung nicht unbedingt dauerhaft erhöhtes ACTH, oftmals nur zum saisonalen Hoch im September steigt es bei denen ungleich höher an als bei den Gesunden.
Von daher der richtige Zeitpunkt zum erneuten Testen.
Bei Cushingverdacht auch gerne etwas früher weil das ACTH bereits ab Sommersonnenwende kontinuierlich zu steigen beginnt.

Es freut mich das dein Pferd nun das Mineralfutter bekommt, darunter sollte sich ein Zinkmangel auch relativieren.
Von Einzelsupplementen ist eher abzuraten weil sie in Interaktion stehen und um einander konkurrieren.
Treberfreie Bierhefe stellt gesunde Aminosäuren zur Verfügung die die Aufnahme (nicht nur von Zink) unterstützen.

eff-eins hat geschrieben:

RISIQI/ G/I Verhältnis
Das Verhältnis/ die Zahl gibt an wie viele Einheiten Insulin pro Einheit Glukose ausgeschieden werden. Je kleiner die Zahl (Quotient) desto weniger empfindlich sind die Zellen gegenüber Insulin.

MIRG ist im Prinzip die Antwort der Bauchspeicheldrüse.
Das Insulin wird in den Beta-Zellen der Langerhansschen Inseln in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet und bei Bedarf ins Blut abgegeben.
Mit wachsender Menge an Körperfett sind immer höhere Insulinspiegel notwendig, weil die Körperzellen weniger gut auf das Insulin ansprechen.
Dadurch kommt es zu einem relativen Insulinmangel und die Bauchspeicheldrüse kann die Insulinproduktion nicht mehr dem Bedarf anpassen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 30.12.2020, 22:24 
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Registriert: 28.09.2020, 16:49
Beiträge: 12
eff-eins hat geschrieben:
Da eine komplette IR bis 4,5, eine kompensierte IR von 4,5-10 als gesicherte Diagnosen anzusehen sind ist dein Pferd mit einem Quotienten aus Beiden von 19,75 erstmal gut beraten.
Das kann aber schnell sinken und in den pathologischen Bereich gehen, von daher sollte weiterhin pingelig auf EMS/IR konformes Futter und moderates Bewegungsmanagement geachtet werden um das zu vermeiden.


Darf ich fragen, wie du auf die 19,75 gekommen bist? Ich hab die Glukose von 5,33 mmol/l in 96 mg/dl umgerechnet. Insulin von 33,52 pmol/l in 4,8269 mIU/L. Quotient ist dann 19,88. Deswegen frag ich mich, was du anders rechnest (weil deins wird richtiger sein als meins).
Aber ich sehe, was du meinst. Das Pony ist noch nicht "perfekt", auch wenn die Werte alle hübsch aussehen auf dem Papier. War gut, dass ich hier nachgefragt hab :grin: es ist nicht alles Gold, was glänzt...
Weiterhin auf die Fütterung zu achten, hatte ich schon vor, vor allem was die Weidesaison nächstes Jahr angeht, wird das definitiv anders laufen als bisher! Dann bin auch gespannt, welche Symptomatik über den Sommer kommen oder nicht mehr kommen wird (Pilz, Mauke, ...). Bewegung hatte er immer.

eff-eins hat geschrieben:
Siehe unten auch die Anmerkung zum RISIQI was bei euren Blutwerten mit RISIQI von 0,46 als Hinweis auf ein mögliches EMS verstanden werden kann.

Ahja, sehe schon, danke dir. Dann ist es eigentlich ziemlich schlecht, dass der Wert so niedrig ist. Mist.


eff-eins hat geschrieben:
Der Fettstoffwechselwert, die Triglyceride sind zwar nur gering erhöht, aber eine obere Referenz oder geringe Überschreitung heißt ja nicht das das noch gesund ist.
Fütterst du evtl. irgendetwas was Fettreich ist, Saaten, Reiskleie o.ä.?
Oder hat dein Pferd eine zu schnelle Gewichtreduktion hinter sich und hatte dadurch u.U. eine negative Energiebilanz oder massiven Stress erlitten?
...
Ich will nur sagen das man es im Blick behalten und nicht verharmlosen sollte.


Fettreich füttere ich nicht. Er kriegt ja fast nichts mehr, seitdem ich hier angemeldet bin :lol: Aber er hat ja in 3 Monaten 12 Kilo verloren. Sicherlich nicht alles Fett, aber trotzdem eine ordentliche Differenz für so ein Pony. Ich denke, das wird daher kommen. Als wir gewogen haben und ich gesehen habe, dass 12 kg fehlen, dachte ich mir auch direkt, dass das ja an sich schön ist, aber ganz schön herausfordernd für den Stoffwechsel und die eh schon angeschlagene Leber vom August.
Das Sportprogramm vom Herbst wird eh nicht weiter fortgeführt in dem Ausmaß, sondern etwas reduzierter (aber dennoch gezieltere Bewegung mit ausdauernden Trabphasen; das haben wir vorher nie so beachtet, sind immer nach Lust und Laune gefahren und möglichst fleißig, was ja gar nicht immer ideal ist). Daher sollte sich das jetzt hoffentlich wieder die Waage halten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 31.12.2020, 07:50 
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Nisha hat geschrieben:
2. ACTH ist deutlich im Normbereich. Aber ich habe auch schon gehört, dass sich Cushing öfters mal "angekündigt" hat, indem es im Herbst zu hoch war, ansonsten aber niedrig... was würdet ihr denn empfehlen, wann ich ihn wieder testen lassen sollte? Ich persönlich hätte jetzt gesagt "in nem halben Jahr". Ist das zu lang? Oder kann ich sogar auf nächsten September warten?

Erst einmal schön, dass die Werte insgesamt so gut ausgefallen sind! Eine gute Bestätigung für Deine Bemühungen zusätzlich zu den positiven Veränderungen, die Du bereits bei Deinem Mini festgestellt hast.
Kathi hat schon alles Wesentliche geschrieben, deswegen von mir nur noch ein Hinweis zum ECS im Frühstadium. Es ist richtig, dass sich anfangs die Werte noch nicht erhöht zeigen können, aber solange auch noch keine Symptome vorliegen, sehe ich keine Veranlassung für eine Therapie. Dein Vorteil jetzt ist, dass Du für das Thema sensibilisiert bist und Dir Veränderungen auffallen werden, die Du sonst vermutlich anders bewertet hättest. Spätestens dann würde ich erneut ACTH prüfen lassen (je nach Zeitpunkt gerne als Gesamtprofil) oder im September, sofern sich keine Symptome/Veränderungen bis dahin zeigen. Mit Deinem halben Jahr liegst Du allerdings auch ziemlich gut, denn dann bist Du im Juni mit der Sommersonnenwende. Bei meinem Cushi (Diagnose 2018) ist es leider bisher so gewesen, dass sich bereits ab Mai die Werte und Symptome verschlechtert haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing?
BeitragVerfasst: 31.12.2020, 09:04 
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Nisha hat geschrieben:
Darf ich fragen, wie du auf die 19,75 gekommen bist? Ich hab die Glukose von 5,33 mmol/l in 96 mg/dl umgerechnet. Insulin von 33,52 pmol/l in 4,8269 mIU/L. Quotient ist dann 19,88. Deswegen frag ich mich, was du anders rechnest (weil deins wird richtiger sein als meins).


Ich rechne nicht selbst sondern lasse durch den IR Calculator wo ich die Meßeinheit eingeben und nicht umrechnen brauche rechnen, das unterscheidet sich mitunter geringfügig.

Wenn du den IR- CALCULATOR nutzen möchtest bitte mit Punkt statt Komma die Zahlen eingeben und auf die Wahl der passenden Einheit achten.

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