30.09.2020, 12:21
30.09.2020, 16:34
eff-eins hat geschrieben:Es haben hier auch User (u.a. Glettchen) bemerkt das eine spätere Prascendtherapie deutlich schwieriger einzustellen war nachdem mit MP "vortherapiert" wurde.
eff-eins hat geschrieben:Warum ist das preislich vergoldete Produkt mit Mönchspfeffer (kommt auf lange Sicht gesehen preislich an Prascend heran aber hilft nicht) angedacht wenn die Diagnose überhaupt gar nicht feststeht bzw. angezweifelt wird?
Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht.
Entweder es IST Cushing dann therapiert man mit dem Goldstandard um es zu beherrschen oder es ist kein Cushing, dann macht man gar nichts.
eff-eins hat geschrieben:Abgesehen davon ist MP bei Homonabhängigen Hirntumoren sogar kontrainduziert und nichts anderes ist das ECS (Hypophysenadenom)
Glettchen hat geschrieben:Ich hab bei meiner Stute 2x Mönchspfeffer versucht, einmal vor der ECS Diagnose als sie Cushing Symptome hatte, aber der ACTH normal war. Damit ging es ihr aber gefühlt eher noch schlechter, sie war dann (im Winter!) dauernd so stark rossig (angeblich soll das ja regulierend wirken, aber mir kamen starke Rossen im Winter keineswegs normal vor).
Dann wurde sie später doch noch auf Prascend eingestellt. Vor 2-3 Jahren startete ich dann in Absprache mit der damaligen Tierärztin noch einen Versuch mit Corticosal zusätzlich, weil ihr Fellkleid doch etwas zu wünschen übrig lies, obwohl die anderen Symptome stark verbessert waren. Ich konnte aber keine Verbesserung feststellen, wenn dann fand ich, dass es ihr in dem Jahr eher schlechter ging.
Es gibt wohl keine gesicherten Studien, dass Prascend und Mönchspfeffer sich in der Wirkung negativ beeinflussen (es gab eine vergleichende Studie zur Wirkungsweise, aber da bekamen die teilnehmenden Pferde nur entweder das eine oder das andere), aber es gibt englische Artikel, die schreiben, dass es so sein könnte. Wie ich glaube verstanden zu haben ist Pergolid (Prascend) ein Dopamin agonist (aktiviert Dopamin-Rezeptoren), Mönchspfeffer soll angeblich auch auf die Dopamin-Rezeptoren wirken, was aber wissenschaftlich da halt nicht so nachgewiesen ist. Aber es wird halt angenommen, dass diese Präperate sich deswegen gegenseitig beeinflussen können.
Auch hat meine Recherche damals z.B. ergeben, dass einige Menschen-Mönchspfeffer Präparate z.b. entsprechende Warnhinweise enthalten, siehe z.B. hier: https://cdn.website-editor.net/3b572ad7 ... 0912-b.pdf
Zitate:
- Eine gleichzeitige Gabe von Dopamin-Agonisten oder Dopamin-Antagonisten, Östrogenen oder Antiöstrogenen und
Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten sollte vorab mit einem Arzt abgeklärt werden (siehe auch Abschnitt „Bei
Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten mit anderen Arzneimitteln“).
Bei Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten mit anderen Arzneimitteln:
Wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, fragen Sie bitte vor der Einnahme von Femidoc Agnuscastus 20 mg - Filmtabletten
Ihren Arzt.
Wechselwirkungen mit Dopaminagonisten und Dopaminantagonisten, Östrogenen und Anti-Östrogenen können nicht
ausgeschlossen werden.
Ich denke solche Warnhinweise nimmt man auch bei Menschenpräparaten nicht völlig grundlos auf.
Das alles hat bei mir persönlich zu der Entscheidung geführt, dass ich keine Futtermittel mehr gebe, die Mönchspfeffer enthalten.
Ich finde die Risiken dabei klingen plausibel und ich Schlimmsten fall wirken dann vllt. beide nicht?!
Bezüglich Prascend:
Die Erhöhung von 0,5 auf 2 Tabletten war aber nicht der Ernst vom Tierarzt
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass meine Stute eine Tabletten Erhöhung von 1/4 Tablette ohne Nebenwirkungen verträgt. Bei einer halben Tablette auf einmal hatte sie schon Nebenwirkungen. Manche Leute hier erhöhen glaube ich sogar noch vorsichtiger (1/8).
Ich glaube ich persönlich würde an Deiner Stelle versuchen ein hochdosiertes Mineralfutter zu finden, das eine ähnliche Versorgung wie bisher sicherstellt, aber ohne Mönchspfeffer auskommt. Wenn Du aktuell ein Mineralfutter fütterst und zusätzlich dieses Chevalocort, dann hast Du aktuell ja bei manchen Vitaminen und Spurenelementen eine Doppelversorgung (Grad das Vitamin A ist in dem Chevalocort ja extrem hoch dosiert). Auch Zink und Selen hast Du vermutlich sehr hoch dosiert in der Ration, wenn das im normalen Mineralfutter auch drin ist. Wenn es Deiner Stute damit gut geht, kann es auch sein, dass die Verbesserung davon kommt, weil sie einen hohen Bedarf hat.
Und beim Prascend in Minischritten an eine passende Dosis rantasten.
Aber wie gesagt, dass sind natürlich keine Empfehlungen, sondern nur Erfahrungswerte und ein paar Dinge die mir aufgefallen sind bei dem was Du schreibst.
Glettchen hat geschrieben:Ich habe mit Corticosal eher schlechte Erfahrungen gemacht. Vor ca 9-10 Jahren als meine Stute erste Cushing-Symptome zeigte war ihr ACTH Wert komplett in der Norm. Aber die Symptome wie aus dem Lehrbuch eigentlich. Da bekam sie einen Winter Corticosal, weil die Blutwerte ja irgendwas das Cushing nicht bestätigten. Das Corticosal war damals noch so eine Kräutermischung mit ganzen Mönchspfeffer Samen war...ich bekam es schlecht in sie rein und sie rosste den ganzen Winter so extrem rum (eigentlich soll Mönchspfeffer ja regulierend wirken), außerdem schwitzte sie gräßlich, hatte deswegen überall verklebte Haare an Brust und Bauch, die man gar nicht unter Kontrolle bekam und stank deswegen auch ganz furchtbar Das war eins ihrer stärksten ECS Symptome, das dadurch zumindest definitiv nicht besser wurde.
Im Endeffekt hat uns der Versuch vermutlich ein 3/4 Jahr Behandlung gekostet.
Unter Prascend merkte man schon nach wenigen Tagen (!) erste Verbesserungen, sie wurde plötzlich statt apathisch und schlapp ganz aufgeweckt.
Bis alle starken ECS Symptome und die starke Reheanfälligkeit verschwunden waren, dauerte es aber Jahre, aber sie bekommt jetzt seit 8 Jahren glaube ich Prascend und sie wird immer noch zunehmend fitter. Von dem her glaube ich schon dass eine frühe Behandlung wichtig ist um auch langfristige Verbesserungen zu erreichen.
vor 2 Jahren hatte sie nochmal einen schlechten Winter und ihr Fell in dem Jahr war auch furcthbar. Da dachten Tierarzt und ich dass das Corticosal zusätzlich zum Prascend eventuell noch eine Besserung der klinischen Symptome vor allem beim Fell bewirken könnte, nachträglich gesehen ging es ihr aber in dem Jahr sogar im Sommer nicht sooo gut wie sonst immer und nachdem der folgende Winter dann wieder schwierig war, hab ich das Corticosal gestrichen und die Fütterung nochmal etwas umgestellt. Jetzt fahren wir diesen Winter mal echt super Ich denke nach den Erfahrungen der letzten paar Jahre, dass ihre Winterprobleme gar nichts mit dem (gut eingestellten) ECS zu tun haben, sondenr mit ihrer Insulinresistenz, die wie jemand oben schon anmerkte unabhängig vom ECS Probleme machen kann. Seitdem lasse ich lieber das Heu etwas öfter auf den Zuckergehalt untersuchen um rechtzeitig gegensteuern zu können, wenn das Futter nicht IR-konform ist. Bei den Fellproblemen hab ich den eindruck es lag an dem (teils extremen) Spurenelementmangel in unsrem Heu.
Ich hab wegen dem etwas schlechteren Sommer als sonst sogar etwas Zweifel ob das Corticosal nciht sogar etwas geschadet hat, aber kann natürlich auch sein, dass es schlicht nichts bewirkt hat...so oder so werde ich meine Finger von Mönchspfeffer Präparaten lassen, schon allein wegen den komischen Auswirkungen auf ihre Rosse.
Ansonsten muss man bei Tierärzten und Tierkliniken auch sagen, dass die Frage welche Zusatzfuttermittel die empfehlen schon oft davon abhängt mit welchen Herstellern sie vertraglich verbunden sind. Meist hat jeder Tierarzt so ein bis 2 Hausmarken. Meine frühere Tierärztin hat sogar einen Online-Shop für Navalis Produkte.
Meine jetzige Tierklinik hat keine Verbindung zu Navalis und empfiehlt entsprechend kein Corticosal oder sonstige Navalis Produkte.
Aber dafür halt Sachen von Nutrilabs
Generell finde ich an dieser Art Produkte erschreckend, dass sie preislich oft problemlos mit dem Preis von Prascend mithalten können (grad die Navalis Produkte sind finde ich abartig teuer), obwohl es sich nur eine Nahrungsergänzung handelt.
Ich finde relativ gesehen die kritik am Preis vom Prascend die oft geäußert wird deswegen auch nicht ganz nachvollziehbar, denn im Vergleich dazu was Hersteller von Zusatzfuttern oder Mineralfuttern so preislich veranstalten ist es sogar noch eher moderat.
Ich würde um eine Gefahr von Nebenwirkungen zu vermeiden halt ganz vorsichtig einschleichen, am Besten mit 1/8 Tablette statt 1/4. Wir hatten nie ein Prolbem mit Nebenwirkungen.
30.09.2020, 17:17
30.09.2020, 17:41
Nisha hat geschrieben:Puh dann lass ich den MP vielleicht doch weg und teste das Pony untherapiert nach.
...... der Dritte mit Wert 308 pg/ml fängt demnächst mit Tabletten an,
Die 21 waren 21 pmol/l, die Umrechnung auf 95 pg/ml hat somit schon gestimmt.
03.10.2020, 07:23
Nisha hat geschrieben:Gordo hat geschrieben:Ich habe auch einen Magenkandidaten, aber bei dem hat sich seit Kurzem alles stabilisiert. Hat Deiner denn aktuell Beschwerden? Wie äußert sich der empfindliche Magen und was unternimmst Du dagegen? Gab es diagnostische Untersuchungen?
2016 wurde er gastroskopiert > Magengeschwüre, bei Kontrollgastro ok.
Mein Gefühl war, dass er ca. halbjhrl. immer wieder schlecht wurde > halbjhrl. Omeprazol (Gastrogard/Pepticure).
Vor 2 Wochen habe ich ihn erneut gastroskopieren lassen, da ich wissen wollte, ob er mir nur schlecht vorkommt, oder ob er wirklich schlecht ist > Magen insgesamt sehr schön, lediglich 2 winzige Läsionen, für die mir 2 Wochen Omeprazol "verordnet" wurde.
Also guter Stand der Dinge. Er bekommt wie gesagt morgens+abends Magenschoner und 1x am Tag Magentee - das muss/möchte ich auch so beibehalten trotz EMS/ECS, da mir ein schlechter Magen auch nichts bringt.
03.10.2020, 08:18
05.10.2020, 09:24
05.10.2020, 09:32
05.10.2020, 09:58
05.10.2020, 10:18
05.10.2020, 15:20
05.10.2020, 16:17
Nisha hat geschrieben:Keine Sorge, ich wäre jetzt nicht so schnell auf die Idee gekommen, in der P-Therapie bei passend niedrigem ACTH zu meinen, ich könnte das wieder absetzen
Nisha hat geschrieben:rumgurkt, könnte ohne Cushing-Symptomatik Prascend hilfreich sein bezogen auf sein EMS und die IR? Weil du, schnulli, schreibst, dass Tobis IR sich besserte (hast du das äußerlich gemerkt oder hierfür auch Blut nachtesten lassen?).
06.10.2020, 08:21
rumgurkt, könnte ohne Cushing-Symptomatik Prascend hilfreich sein bezogen auf sein EMS und die IR? Weil du, schnulli, schreibst, dass Tobis IR sich besserte (hast du das äußerlich gemerkt oder hierfür auch Blut nachtesten lassen?).
07.10.2020, 16:50
Nisha hat geschrieben:Mal angenommen, mein Pony bleibt im Laufe des nächsten Jahres stabil* auf einem leicht erhöhten ACTH-Wert (*unter Berücksichtigung der jahreszeitlichen Schwankungen) - könnte ich ihn dann wirklich untherapiert lassen, solange ich regelmäßig kontrolliere?
Ein zu hohes ACTH ist ja dennoch "schlecht", auch wenn es nur leicht zu hoch ist.(?)
07.10.2020, 19:43
Nisha hat geschrieben:Mal angenommen, mein Pony bleibt im Laufe des nächsten Jahres stabil* auf einem leicht erhöhten ACTH-Wert (*unter Berücksichtigung der jahreszeitlichen Schwankungen) - könnte ich ihn dann wirklich untherapiert lassen, solange ich regelmäßig kontrolliere?
Ein zu hohes ACTH ist ja dennoch "schlecht", auch wenn es nur leicht zu hoch ist.(?)
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