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 Betreff des Beitrags: Cushing diagnose
BeitragVerfasst: 12.07.2021, 12:04 
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Beiträge: 1
Hallo Ihr Lieben,

danke für alle eure tipps
Ich möchte mich mal kürz vorstellen. Ich bin die Barbara und wohne in das schöne Emsland. Ich habe eine 17 jähriges shetty stute die schon seid jahren mal eine hufrehe schub bekommen hat...ich habe da simmer im Griff gehabt und sie war auch sehr schnell wieder die alte.
Seid letzte winter jedoch habe ich es nicht mehr im Griff bekommen. Sie hat dann im winter ein sehr schlimmen schub bekommen und und seitdem gab es nur problemen. Da hat bei mir aber der Alarmbel geklingelt und ich habe der >Tierarzt die damals noch da war gefragt könnte es keinen cushing sein oder etwas in der Art..nein hat er gesagt...bluttest war auch nicht notwendig usw. Da habe ich dann Tierarzt gewechselt und habe es wieder im griff bekommen mit heparine, Inflacam und gute hufbearbeitung.

Leider ist aber seid ein paar wochen wieder eine reheschub aktiv und jetzt habe ich drauf angedrangelt das einen bluttest gemacht wird. Erste mal war nichts..normal wert liegt bei 50 und Summer hat 40...also einfach der rehe schub behandelt und es ging ihr wieder gut..aber nach 2 wochen ging es wieder nach hinten und das obwohl sie nur aufs sandpaddock steht und außer nur 4 kilo heu am tag nichts anderes bekommt...da habe ich mein Tierartztin gesagt das kommt einfach von innen..Summer hat auch die klinische symptomen von ein Cushing tier..hängebauch..sehr slechter fellwechsel...fettbeule oben ihre auge obwohl sie von gewicht her prima ist im moment, viel pinkeln usw. Also letzte freitag wieder blut abgenommen und heute morgen war sie da und es ist definitiv cushing...normalwert liegt bei 50 und summer hat 400!!!

Ich habe ein dose von 60 tabletten Pergoquin bekommen und soll mit einen halbe am Tag anfangen...aber auch ich habe gehört das man da ganz vorsicht sein soll und ich möchte mich deswegen sehr gerne bei euch informieren wie man am besten anfangen kann und eure tipps und infos was cushing angeht.

Ihre hufe sind eigentlich in ordnung..hufschmied sagt auch die sehen für ein rehepony gut aus auch die weisse linien usw. Si ehat keinen hufbeinabsenkung röntegn ist gemacht worden. Ich habe ein sehr gute hufschmied und summe rhat hufschuhe und momentan diese klebepads vom tierartz.

Ich würd emich über alle infos..tipps usw freuen. Sie darf außer heu nichts haben aber die tabletten mussen natürlich rein..wie macht ihr das? mit ein möhren?? Ist das nicht gefährlich?

danke im voraus


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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing diagnose
BeitragVerfasst: 12.07.2021, 15:22 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Hallo und herzlich willkommen im Forum, Barabara :hallo:

Ich habe deinen anderen Post mal mit diesem abgestimmt und da es inhaltlich identisch war nur diesen, oben stehenden, belassen.

Du hast dich schon richtig eingelesen, gleich mit einer halben Tablette zu beginnen hat sich nicht bewährt! Welche Dosismenge erforderlich ist um das ACTH in die jahreszeitliche Referenz zurück zu führen ist weder Rasse, Gewichts oder ACTH Werthöhe abhängig sondern völlig individuell.

Wir haben die beste Erfahrung mit einschleichendem Antherapieren gemacht, das heißt :
für 8-10 Tage 1/8 Prascend
für weitere 8-10 Tage 1/6 oder 1/4 Prascend usw.
Bei der halben zu erwartenden durchschnittlichen Anfangsenddosis sollte der Therapieverlauf mittels ACTH-Test nach 4 wöchiger konstanter Dosis erneut überprüft werden.
Bei einem 500kg Pferd wäre das bei 0,5mg was aber nur einer gewissen Orientierung dient!

Meine ECS Shetty Stute wurde mit einem ACTH von 3080 positiv getestet was innerhalb von 72 Tagen unter 0,25mg (1/4 Tablette) auf 33 gesenkt werden konnte.
Bei unserem Wallach wurde ein ACTH von 925 unter nur 0,175mg in die Referenz zurück geführt.


Das einschleichende Antherapieren ermöglicht sich der erforderlichen Dosierung von unten zu nähern ohne eine Nebenwirkungbehaftete Überdosierung zu riskieren. Die wäre zwar nicht dramatisch aber eben durch einschleichen vermeidbar!

Du hast nur vom ACTH Wert berichtet, sind keine weiteren Parameter bestimmt worden?
Idealer Weise sollte bei Hufrehe IMMER das kombinierte EMS/ECS Gesamtprofil (nachzulesen im ABC meiner Signatur) veranlasst werden um umfassende Ursachenforschung zu betreiben, einem EMS, ECS und der IR (Insulinresistenz) auf die Schliche zu kommen.
Wenn es weitere Blutwerte gibt reiche sie uns bitte nach bzw. beauftrage einmal das EMS/ECS Profil spätestens bei der ersten ACTH Therapiekontrolle unter Prascend.

Die IR ist leider den Shettys wie allen Robustrassen (Fjord, Hafis, Isis usw.) und Spanieren in die Wiege gelegt.
Ein eigentlich geniales Phänomen das ihnen in freier Wildbahn bei kargem Futterangebot das Überleben sichert, unter wenig moderater Bewegung und zuviel oder ungeeigneten Futtermitteln aber leider schnell ins Krankhafte kippt.
Ungeeignet kann schon ein Heu aus Hochleistungsgräsern sein das über 10% Gesamtzucker enthält.
Genaues kann man durch eine Analyse sagen bzw. lässt sich das Heu durch einstündiges waschen um 30% der unstr. Kohlenhydrate reduzieren und so geeigneter machen.
Das Heu einfach ordentlich zu reduzieren ist gerade bei Shettys keine gute Idee da sie stoffwechseltechnisch und wenn sie zuvor zu pummelig waren in eine negative Energiebilanz geraten und diese zur Lebensgefährlichen Hyperlipämie führen kann.
Also bitte die Heumenge entsprechend dem Erhaltungs oder Zielkörpergewicht des Ponys ausrechnen (1,5 % des Körpergewichtes weshalb das Körpergewicht zu kennen daher sehr wichtig ist!) und konsequent nachwiegen und in mehrere kleine Mahlzeit aus engmaschigen Netzen füttern.

Desweiteren ist die IR ein häufiges Symptom des EMS und des Cushing.
Da alle drei Stoffwechselentgleisungen sich überlagernde Symptome haben gilt es sie gegeneinander abzugrenzen oder jede für sich diagnostiziert und im Management entsprechend beachtet zu wissen.

Viele interessante Hinweise zum Thema Cushing, Hufunterstützung, EMS/ECS Profil kannst du im ABC meiner Signatur nachlesen.

Solltest du dich fragen wie du die Tablette in entsprechend kleine Stücke zerteilt bekommst empfiehlt sich ein Cuttermesser und eine Feinwaage (im ABC , bzw. https://www.ebay.de/itm/20g-0-001g-Fein ... 01&mkevt=1) um die Teilstücke nachzuwiegen.

Pergoquin ist mit 2 Sollbruchstellen schon zu Vierteln während Prascend nur eine Sollbruchstelle zum Halbieren hat.

Bitte wegen eines zu erwartenden Wirkstoffverlustes nicht zu viele Teilstücke im voraus fertigen und diese dann immer dunkel und trocken aufbewahren!

Gerne sehen wir Körper und Hufbilder gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur aufgenommen.
Auch die Röntgenbilder sind für uns von Interesse.


Wir brauchen so viele Infos wie möglich damit wir uns ein umfassendes Bild machen und überhaupt einen entsprechend fachlich adäquaten Rat geben können.

Für die Verabreichung der Tablette hat sich ein kleines Möhrenstück bewährt das abends zwischen 18 und 20 Uhr gegeben werden sollte.

ACTH unterliegt nicht nur einem jahreszeitlichen sondern auch einem tageszeitlichem Verlauf.
ACTH ist morgens am höchsten und sinkt zum Abend hin ab.
Diese Schwankung hat ein Cushi nicht mehr!
Durch die Tablettengabe am Abend wird das ACTH gesenkt und somit der Natur entsprochen.
Bitte Medikamente niemals zeitgleich mit schleimbildenden Futtermitteln (z.B. Chia, Leinsamen/kuchen, Flohsamen, Hafer), Heilerde oder Moorprodukten oder z.B. Sucralfat verabreichen sondern am besten einen 2 stündigen Abstand zueinander einhalten.

Ich hoffe ich habe jetzt nichts vergessen zu beantworten.

Ich würde mich über Anworten, Blutwerte und Bilder/ RöBis freuen :grin:

_________________
LG Kathi
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 Betreff des Beitrags: Re: Cushing diagnose
BeitragVerfasst: 12.07.2021, 17:19 
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Registriert: 09.01.2019, 23:07
Beiträge: 2233
Wohnort: im schönen Norden
Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen!

Ich finde es gut, dass Du mehrmals nachgefragt bzw. nachgetestet hast, um herauszufinden, was mit Deinem Shetty los ist. Die kleinen Tabletten können gerade am Anfang schon in kleinen Mengen eine spürbare Wirkung haben. Eine Unterdosierung kann man anhand eines zu hohen ACTH-Wertes zusätzlich zu den Symptomen erkennen, eine Überdosierung leider nicht und die verursacht ähnliche Symptome wie die Unterdosierung. Deswegen hat es sich bei vielen Erfahrungsberichten gezeigt, dass ein langsames, einschleichendes Antherapieren zur Ermittlung der passenden Dosis gut geeignet ist.

_________________
Viele Grüße
Gordo

Die Geschichte der Menschheit ist auch die Geschichte des Pferdes.

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