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Ein Haflinger ist als Robustrasse sowieso Insulinresistenz prädisponiert die zudem ein häufiges Symptom des ECS ist, von daher ist es wichtig neben der Prascendtherapie auch die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel zu kennen (bei Cushingverdacht sollte IMMER ein komb. ECS/EMS Gesamtprofil veranlasst werden!) und entsprechend sein Gesamtmanagement daran zu orientieren.
Das ist ein unbedingtes MUSS um dein Pferd auch künftig bei relativer Gesundheit zu wissen.
Beim Haflinger sieht das in den seltensten Fällen Weidehaltung vor denn was jahrelang vom Stoffwechsel kompensiert wurde kann sehr schnell ins Krankhafte kippen und die gefürchtete Hufrehe ist zu beklagen.
Aber das nur einmal in Kürze vorweg.
Bewährt hat sich beim ECS einschleichend anzutherapieren um mögliche Nebenwirkungen des Prascend von vornherein zu minimieren und sich von unten der Norm anzunähern.
Wie dies einschleichen aussehen könnte findest du unter "Prascend" im ABC meiner Signatur.
Unter der halben zu erwartenden Anfangsenddosis ist die erste Therapiekontrolle angeraten unter bei erreichen vierwöchig konstanter Gabe.
Da ACTH, das ist auf Grund des Hypophysenadenoms welches beim Pferd anzutreffen ist erhöht, tages sowie jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt ist hier einiges zu beachten.
Zum jahreszeitlichen Hoch im September steigt bei einem Cushi das ACTH oftmals ungleich höher als bei Gesunden weshalb zu der Jahreszeit generell eine Therapieüberprüfung statt finden sollte. Manch ein Cushi benötigt zu der Zeit eine erhöhte Dosis, andere brauchen über Jahre hinweg eine konstante Wirkstoffmenge.
Du siehst, das ECS ist sehr vielfältig weshalb es wichtig ist sich als Besitzer in das Thema einzulesen.
Normal ist ACTH morgens am höchsten und senkt sich zum Abend hin ab.
Diese Schwankungen hat ein Cushi nicht mehr, also wird Prascend vorzugsweise abends zwischen 18 und 20 gegeben, senkt das ACTH ab und entspricht somit wieder der Natur.
Als Träger hat sich langfristig nur Möhre bewährt in die man ein Loc bohren kann und nach Tablette einlegen wieder verschliesst.
Alle anderen Trägerstoffe wie Äpfel, Brot uvm. wurde meistens schon nach kurzer Zeit verweigert und die Tablettengabe so unnütz erschwert. Manch ein Pferd war so argwöhnisch das es später gar nichts mehr aus der Hand annehmen wollte, Ausnahmen gibt es natürlich immer.