Hufrehe ECS EMS Borreliose

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BeitragVerfasst: 13.02.2017, 14:32 
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Hallo zusammen,

mein 7 Jahre alter Wallach hat seit Ende des letzten Sommers stark abgenommen. Eigentlich war er immer der proppere Typ und mit wenig Futter eher zu stramm im Strumpf. Jetzt sieht er furchtbar aus, obwohl ich die Futtermenge langsam erhöht habe. Mein Tierarzt meinte, 4 kg Futter würde er wohl vertragen. Diese Anweisung habe ich mal ignoriert. Aber bei 2 kg auf drei Mahlzeiten habe ich mir schon ein besseres Ergebnis gewünscht. Eine Osteopathin nannte sein Aussehen atrophiert... besonders am Kopf.

Als er 3 Jahre alt war fing er an Heukneule auszuspucken und wirkte total deprimiert. Mein Tierarzt raspelte, stellte Parodontose und zwei verkippte Backenzähne fest. Die Zähne habe ich daraufhin ziehen lassen (dafür habe ich mir drei Meinungen eingeholt, weil ich es nicht glauben konnte), die Parodontose wurde mehrfach behandelt und ist mit einem Pilzpulver ganzlich verschwunden. Leider spuckt er auch direkt nach einer Zahnbehandlung durchgehend immer noch Heukneule aus.

Jetzt habe ich hier gelesen, dass Cushing bereits mit 7 Jahren auftreten kann und dass Chushing-Pferde auch Heukneule ausspucken. Habe ich das richtig verstanden? Außerdem erkenne ich mein Pony nicht wieder. Übellaunig, deprimiert, irgendwie so fügsam... und sein Winterfell ist dieses Jahr richtig borstig...

Steht hier im Forum detailiert aufgelistet, wie ich vorgehen muss, um Cushing zu testen? Mein Tierarzt ist nämlich der Meinung, es ist völlig egal zu welcher Uhrzeit das Blut abgenommen wird... aber da bin ich schon hinter, dass das nicht stimmt, oder?

Liebe Grüße, die Grinsekatze


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BeitragVerfasst: 13.02.2017, 16:07 
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Beiträge: 671
Hallo und herzlich Willkommen,

ich bin noch nicht so richtig der Cushing-Experte, versuche aber gerne schon mal ein paar Infos zu geben:
Auch wenn Cushing eher bei älteren Pferden auftritt, kann es durchaus auch Jüngere betreffen.
Das was du beschreibst könnte schon dazu passen (Knäulkauen, genereller Abbau). Dies sollte dann durch einen Bluttest überprüft werden. Eine Anleitung zur Blutabnahme findest du im ABC des Forums oder bei Eff-Eins in der Signatur.
Damit dir hier weitergeholfen werden kann, werden auf jeden Fall noch ein paar Infos gebraucht, am besten schreibst du einmal was dein Kleiner zu fressen bekommt, welche Rasse, wie er bewegt wird etc. (inkl. genauer Mengenangaben).
Wenn du schreibst er ist eher der proppere Typ gewesen machst du am besten auch noch ein Foto von der Mähnenabgewannten Seite um beurteilen zu können ob ggf. IR/EMS typische Fettdeopts zB. am Hals sind. Dies geht oft ein her mit einer Cushingdiagnose.
Soweit erstmal von mir :)

_________________
* Und wenn mich einer fragt: "Wie kommt es, dass Du nur noch an die Araber denkst, dass Du Dein Herz so an sie hängst?" ,kann ich keine Antwort geben, denn wer es nicht weiß, wird es nie verstehen! *

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BeitragVerfasst: 13.02.2017, 16:19 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11630
Huhu :hallo:

Handelt es sich bei deinem Wallach um den kleinen Muck über den du schon in der Vergangenheit HIER berichtet hattest?

Da dein Pferd demnach schon Hufrehe hatte sind die aktuellen Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel sehr wichtig da dieser auch durch ein ECS betroffen ist, die Insulinresistenz beispielsweise ist ein häufiges Symptom des Cushing!

Als Besitzer zweier bereits dreijährig ECS erkrankter Ponys (Halbgeschwister) kann ich dir versichern das es auch sehr junge Cushis gibt.

ACTH unterliegt sowohl tages als auch jahreszeitlichen (im September, auch bei gesunden Pferden das jahreszeitliche Hoch) Schwankungen. Morgens ist ACTH am höchsten (deshalb auch dann Blut nehmen) und fällt zum Abend hin ab.
Diese cirkadianen Schwankungen und auch das Tagesgefälle hat ein Cushi nicht mehr weshalb abends Prascend gegeben wird das ACTH absenkt und somit der Natur entsprochen wird, bzw. im September bei ECS Verdacht idealer Weise zu testen weil bei Cushis ACTH dann ACTH meistens ungleich höher ausfällt.

Etabliert hat sich zur Testung eines ECS die Blutabnahme zur ACTH Bestimmung das am heimatlichen Stall gemacht werden kann aber ein gewisses Procedere im Probenugang erfordert um nicht falsch erniedrigt auszufallen.
Besser wäre du würdest ein ES/ECS Gesamtprofil veranlassen, da sind dann Insulin, Glukose, Triglyceride und Fruktosamine neben Leberwert und ACTH enthalten. Zur Erstdiagnostik ist dies sowieso anzuraten weil die Stoffwechselerkrankugen EMS, IR und das ECS sich überlagernde Symptome haben und gegeneinander abgegrenzt bzw. jedes für sich diagnostiziert zu haben.
Siehe Anforderung an den Probenumgang beim EMS/ECS Gesamtprofil bzw. ACTH:
Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen
Direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme (am besten vor Ort mit einer mobilen Zentrifuge)
Sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen
Sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens
Tiefgefrorener, schnellster Versand des Plasmaröhrchens an das Labor (vorzugsweise in dafür vorgesehene Behälter (bei Laboren zu erhalten), ansonsten in Styroporbehältnis mit Trockeneis)


Auch ein Umherfahren mit der Blutprobe macht diese leider oft unbrauchbar weshalb diese wenn nicht vor Ort dann aber sofort und zeitnah in der Praxis zur Weiterverarbeitung eintrudeln sollte.
Heuwickel kauen kann vielfältige Ursachen haben, daran ein ECS festzumachen wäre also nicht korrekt und auch etwas abstrus auch wenn es dieses Phänomen insbesondere bei Untherapierten oder bei unpassender Medikamentendosis immer wieder beobachtet wird.

Wie genau sind denn jetzt die Zähne behandelt, gibt es da nach Sicht des Dentalpraktikers (oder war der Haustierarzt an den Zähnen?) mögliche Ursachen für Heuwickel kauen oder ist da jetzt alles im grünen Bereich?
Ein EOTRH ist, vorzugsweise mittels Röntgenaufnahmen der Zähne, ausgeschlossen?

Nimue hat es schon angesprochen :2daumenhoch: :
Vielleicht magst du uns mal mit Fotos deines Pferdes ein wenig ins Bild setzen, uns ebenso die genaue Fütterung unter Angabe von Futtermitteln und jeweiliger Menge mitteilen?
Wie ist die Haltung, gibt es Weidezeiten usw.?

Je mehr wir über dein Pferdchen wissen um so gezielter können wir dir weiterhelfen und unsere Ideen und Wissen einbringen.

Alles rund um Thema ECS, Körperbilder erstellen usw. findet sich im ABC meiner Signatur

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 14.02.2017, 13:56 
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Beiträge: 23
Nimue hat geschrieben:
Hallo und herzlich Willkommen,

ich bin noch nicht so richtig der Cushing-Experte, versuche aber gerne schon mal ein paar Infos zu geben:
Auch wenn Cushing eher bei älteren Pferden auftritt, kann es durchaus auch Jüngere betreffen.
Das was du beschreibst könnte schon dazu passen (Knäulkauen, genereller Abbau). Dies sollte dann durch einen Bluttest überprüft werden. Eine Anleitung zur Blutabnahme findest du im ABC des Forums oder bei Eff-Eins in der Signatur.
Damit dir hier weitergeholfen werden kann, werden auf jeden Fall noch ein paar Infos gebraucht, am besten schreibst du einmal was dein Kleiner zu fressen bekommt, welche Rasse, wie er bewegt wird etc. (inkl. genauer Mengenangaben).
Wenn du schreibst er ist eher der proppere Typ gewesen machst du am besten auch noch ein Foto von der Mähnenabgewannten Seite um beurteilen zu können ob ggf. IR/EMS typische Fettdeopts zB. am Hals sind. Dies geht oft ein her mit einer Cushingdiagnose.
Soweit erstmal von mir :)


Vielen Dank. Ich stell' mein Pony gleich mal vor!


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BeitragVerfasst: 14.02.2017, 13:58 
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Registriert: 11.01.2012, 08:25
Beiträge: 23
eff-eins hat geschrieben:
Huhu :hallo:

Handelt es sich bei deinem Wallach um den kleinen Muck über den du schon in der Vergangenheit HIER berichtet hattest?

Da dein Pferd demnach schon Hufrehe hatte sind die aktuellen Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel sehr wichtig da dieser auch durch ein ECS betroffen ist, die Insulinresistenz beispielsweise ist ein häufiges Symptom des Cushing!

Als Besitzer zweier bereits dreijährig ECS erkrankter Ponys (Halbgeschwister) kann ich dir versichern das es auch sehr junge Cushis gibt.

ACTH unterliegt sowohl tages als auch jahreszeitlichen (im September, auch bei gesunden Pferden das jahreszeitliche Hoch) Schwankungen. Morgens ist ACTH am höchsten (deshalb auch dann Blut nehmen) und fällt zum Abend hin ab.
Diese cirkadianen Schwankungen und auch das Tagesgefälle hat ein Cushi nicht mehr weshalb abends Prascend gegeben wird das ACTH absenkt und somit der Natur entsprochen wird, bzw. im September bei ECS Verdacht idealer Weise zu testen weil bei Cushis ACTH dann ACTH meistens ungleich höher ausfällt.

Etabliert hat sich zur Testung eines ECS die Blutabnahme zur ACTH Bestimmung das am heimatlichen Stall gemacht werden kann aber ein gewisses Procedere im Probenugang erfordert um nicht falsch erniedrigt auszufallen.
Besser wäre du würdest ein ES/ECS Gesamtprofil veranlassen, da sind dann Insulin, Glukose, Triglyceride und Fruktosamine neben Leberwert und ACTH enthalten. Zur Erstdiagnostik ist dies sowieso anzuraten weil die Stoffwechselerkrankugen EMS, IR und das ECS sich überlagernde Symptome haben und gegeneinander abgegrenzt bzw. jedes für sich diagnostiziert zu haben.
Siehe Anforderung an den Probenumgang beim EMS/ECS Gesamtprofil bzw. ACTH:
Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen
Direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme (am besten vor Ort mit einer mobilen Zentrifuge)
Sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen
Sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens
Tiefgefrorener, schnellster Versand des Plasmaröhrchens an das Labor (vorzugsweise in dafür vorgesehene Behälter (bei Laboren zu erhalten), ansonsten in Styroporbehältnis mit Trockeneis)


Auch ein Umherfahren mit der Blutprobe macht diese leider oft unbrauchbar weshalb diese wenn nicht vor Ort dann aber sofort und zeitnah in der Praxis zur Weiterverarbeitung eintrudeln sollte.
Heuwickel kauen kann vielfältige Ursachen haben, daran ein ECS festzumachen wäre also nicht korrekt und auch etwas abstrus auch wenn es dieses Phänomen insbesondere bei Untherapierten oder bei unpassender Medikamentendosis immer wieder beobachtet wird.

Wie genau sind denn jetzt die Zähne behandelt, gibt es da nach Sicht des Dentalpraktikers (oder war der Haustierarzt an den Zähnen?) mögliche Ursachen für Heuwickel kauen oder ist da jetzt alles im grünen Bereich?
Ein EOTRH ist, vorzugsweise mittels Röntgenaufnahmen der Zähne, ausgeschlossen?

Nimue hat es schon angesprochen :2daumenhoch: :
Vielleicht magst du uns mal mit Fotos deines Pferdes ein wenig ins Bild setzen, uns ebenso die genaue Fütterung unter Angabe von Futtermitteln und jeweiliger Menge mitteilen?
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Du meinst den kleinen Bubi? Nein, um Bubi geht es nicht. Aber jetzt ausführlicher...


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BeitragVerfasst: 14.02.2017, 15:13 
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Anis ist ein fast 8 Jahre alter, 152 cm großer Welsh Cob. Ich habe ihn seit er 9 Monate alt ist. Im Zahnwechsel ist mir schon aufgefallen, dass die vorderen Zähne irgendwie eigenartig wechseln… die neuen Zähne kamen durch und die alten waren noch gar nicht ausgefallen. Das sah aus wie Skorbut und ich war darüber total aufgebracht. Ständig hatte ich den Tierarzt da und wies ihn auf die Zähne hin. Er meinte, das sei alles normal im Zahnwechsel… auch wollte er so gar nicht wachsen und legte erst mit fast 3 Jahren los… da war er dann furchtbar überbaut und ich ließ ihm die Zeit, die er brauchte… und dann hörte er gar nicht mehr auf zu wachsen…
Dann fing er an Heuwickel auszuspucken. Der Tierarzt musste Haken wegraspeln, die waren von einem anderen Stern und stellte Parodontose und zwei nach innen verkippte Backenzähne im Unterkiefer fest, die ihm Schmerzen bereiteten… Die Zähne mussten aufwendig gezogen werden, die Parodontose habe ich behandeln lassen und mit einem Pilzpulver ist sie vollständig ausgeheilt… Leider frisst er sein Heu immer noch nicht ohne Heuwickel auszuspucken. Diese Wickel sind nicht trocken und locker, sie bestehen nicht einfach aus geschreddertem Heu, sondern sind so ganz gepresst und gründlich eingespeichelt…

Da er anscheinend trotzdem genug Heu aufnahm und nicht dünner wurde, die Tierärzte auch nicht wussten warum, habe ich es hingenommen, was blieb mir auch? Ein paar superschlaue Osteopathen und Physiotherapeuten habe ich noch draufgucken lassen, die steckten ihm die Finger ins Maul um Kau-Muskulaturblockaden zu lösen, aber helfen konnten sie uns auch nicht…

Im Sommer 2016 merkte ich dann, dass Anis dünner wurde. Alle sagten zu mir: ‚Ja endlich, der ist eh viel zu fett.‘ Ich machte mir aber trotzdem Sorgen, weil ich an der Fütterung nichts geändert habe. Anis bekam 500 gr trockene Heucobs, eingeweicht mit Mineralfutter, zwei drei Möhren und einen Apfel, Heu zur freien Verfügung und Weidegang auf einer Koppel, die ich extra mit fuktanarmen Gräsern eingesät habe. Am Ende des Sommer kam er eines Tages auf mich zugetrabt und ich konnte die Rippen sehen. Da hab ich den Tierarzt angerufen. Der sagte mir, Anis sähe einfach aus wie ein schlecht gefüttertes, halb verhungertes Pferd und ich solle ihm mal ordentlich was in den Trog tun. Also habe ich langsam die Futterration gesteigert. Statt Heucobs Luzernecobs und ganzen Hafer in Abstimmung mit dem Tierarzt. Er meinte 4 kg könnte Anis wohl vertragen. Das habe ich natürlich nicht gemacht… bei 2 kg auf drei Mahlzeiten war bei mir Schluss… es konnte ja nicht sein, dass absolut gar nichts passierte… für mich war klar, da stimmt etwas nicht…

Bei der Zahnkontrolle (Abstand 6 Monate) mussten wieder Haken weggeraspelt werden, die beiden Zähne ohne Gegenspieler etwas gekürzt werden… dabei sagte mein Tierarzt, dass 6 Monate wohl etwas kurz gewählt wären und wird könnten auf 9 Monate gehen. Dann stellte er eine Zahnlücke fest, die noch vor 6 Monaten nicht da war. Dieser Zwischenraum ging bis ins Zahnfleisch und in den Kiefer. Die wollten wir nach 8 Wochen noch einmal kontrollieren. In den 8 Wochen veränderte sich die Zahnlücke nicht. Wir werden sie weiter beobachten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da zwei Zähne im Oberkiefer auseinanderdriften und dass das ohne Schmerzen abgehen soll… mein Tierarzt sagte, Anis sähe nicht wie ein Schmerzpatient aus… ich sehe das ganz anders…
Dr. Nowak hat damals zu mir gesagt, wenn ein Pferd in so jungen Jahren schon so schlechte Zähne hat, kann es sein, dass, wenn es ganz schlecht läuft, er mit 10 Jahren keine Zähne mehr hat…
Kann denn ein so junges Pferd auch schon EOTRH haben? Hätte man das auf den 27 Röntgenbildern gesehen, die dort gemacht wurden?

Ich habe entwurmt und weil ein Freund von mir meinte, er sähe aus wie ein Magenpatient, vielleicht hat er Stress… habe ich in Absprache mit dem Tierarzt ein Magenmedikament gegeben, um Anis eine Endoskopie zu ersparen… aber auch das hat nichts gebracht…

Anis hatte im Frühjahr ein großes Hufgeschwür, das oben am Kronrand herausbrach… auch war er eine Zeitlang nach der Hufbearbeitung fühlig. Mein Tierarzt meinte, das wäre ‚nur‘ eine Huflederhautentzündung… ich war auch da anderer Meinung…

Anis bekommt morgens 3 kg Heu und 500 gr Luzernecobs, mittags 500 gr Luzernecobs mit Leinsamen, danach geht es auf die Weide, nachmittags kommt er in den Stall und bekommt 500 gr Luzernecobs mit Mineralfutter (Goldwert und Frühlingserwachen) und abends 200 gr ganzen Hafer. Über Nacht gibt es 4 kg Heu. Allerdings hat er mit diesen 7 kg Heu den ganzen Tag zu tun… mir wird bei den Mengen regelmäßig schwindelig und ich habe noch nie ein Pferd mit so viel Futter gefüttert… aber figürlich passiert nix…

Eigentlich sollte Anis mit 4,5 Jahren angeritten werden… vorher war er ja krumm und schief gewachsen… da er das mit dem Reitpferd werden aber nicht auf dem Zettel hatte und mir zwei Bereiter verschlissen hat, habe ich das jetzt erstmal hintenan gestellt… so wie es ihm im Moment meiner Meinung nach augenscheinlich geht, will ich das auch nicht.

Eine Frage habe ich: Wie bekommt ein Pferd Cushing? Hat man das als Besitzer auf dem Gewissen? Kann man das anfüttern? Sind bei Cushing-Pferden oft auch die Zähne betroffen?

Wie kann ich hier Fotos einstellen? Mit pic-upload?


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BeitragVerfasst: 14.02.2017, 16:54 
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Ja, es wird im Zusammenhang zum Pferd immer mal wieder ein Pseudo Cushing auf den Markt geschmissen das in Verbindung zur falschen Fütterung stehen soll, meines Erachtens gibt es das aber nicht sondern äussert sich im EMS bzw. der Insulinresistenz. Allen gleich sind sich überlagernde Symptome die es gegeneinander abzugrenzen gilt in der Diagnostik, vielleicht ist das ein Grund warum man das immer mal wieder liest :weißnich:

Ob und wie es zu einem "nahrungsabhängigen CS" und dessen Definition kommt kannst du hier in einer schon etwas älteren Dissertations PDF aus 2001 nachlesen:
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.d ... eister.pdf


Wichtig fände ich deshalb auch die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel zu kennen denn Luzerne ist Beispielsweise für IR-ler ungeeignet und stellt ein "Mastfutter" dar das für Milchkühe die Leistung bringen müssen sicherlich eher gerechtfertigt ist als für unsere Pferde.
Abgesehen davon arbeitet er ja nicht so schwer das das irgendwie gerechtfertigt wäre, ich meine da wirklich moderate Arbeit.
Auch Hafer, das artgerechteste Getreide überhaupt in der Krippe stammt aus einer Zeit wo die Pferde viel arbeiten mußten und die Zeit schlicht fehlte ihren Energiebedarf über das zeitintensive Heu aufzunehmen.
Warum genau fütterst du ihn?

Wichtig sind die Werte deshalb weil sie darüber entscheiden was man an Futtermittel optimieren kann, es ist nicht immer die Menge sondern die Frage WAS gefüttert wird entscheidend ob sich ein schmales Hemdchen wieder figürlich verbessert und dabei vor allem Hufgesund bleibt.
Es werden z.B. immer wieder gerne Maisflakes empfohlen, das Mais aber sogar nachweislich durch Tierversuch belegt sogar bei gesunden Pferde Hufrehe auslösen kann wissen die wenigsten.

Fühligkeit in den Hufen ist immer ein Alarmsignal. Oft ist es nicht ausschließlich einer unzureichenden Hufzubereitung geschuldet sondern die Basis liegt viel in der (Fehl)Ernährung begründet.
Lässt diese Insulin und Glukose ansteigen wirken sich diese Gewebeschädigend aus und in Folge treten irgendwann Hufrehen auf nachdem es vielleicht immer mal wieder zu latenter Lahmheit oder Fühligkeit kam.

Besser bzw. gesünder als Luzerne in doch schon erheblichen Mengen wäre die Ration mit Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne, Leinsamen kalorisch aufzupeppen.
Unmelassierte Rübenschnitzel sind ebenso ein gutes Schlabberfutter das durch die Pektine zudem sehr Magenfreundlich ist und die Ration gesund ergänzen kann und eine gute Basis als Krippenfutter für Zusätze bietet.
Braucht es Hochkalorisches wäre noch die stabilisierte Reiskleie zu nennen die ein paar gesunde Kilos bringen kann.

Heucobs fütterst du weil das Kauen Probleme macht?
Leider sind diese auch oft durch schnelles Wachstum das auf Profit ausgelegt ist und mit Süßgräsern versehen das den Gesamtzuckergehalt schnell auf über 20% katapultieren kann wo EMS/IR-ler in der Gesamtration nicht mehr als 10% haben sollten um gesund zu bleiben.

Kann es sein das die Backenzähne zu radikal bearbeitet wurden und glatt sind?
Das ist ein häufiges Problem nach Zahnbehandlungen, fehlt das Relief kann durch die Mahlbewegung beim kauen das Heu nicht mehr zermahlen werden und es bilden sich gut eingespeichelte feste Röllchen die man überall findet.
Bei meinen Ponys hat es fast ein Jahr gedauert bis das sie wieder ein Relief durch ständiges kauen gebildet hatten, von daher ist auch nur oder überwiegend Schlabberfutter anzubieten mitunter suboptimal.

Ich lasse die Pony Zähne nur noch von einem sehr erfahrenen Dentalpraktiker machen der nun alles wieder in den Griff bekommen hat. Was aber fehlte konnte er auch nicht wieder herzaubern und so mußten wir eine Zeit warten und immer schauen ob er nun korrigieren konnte.

Ob EOTRH auch junge Pferde bekommen können kann ich dir nicht beantworten, längst sind nicht mehr alle Erkrankungen wie auch das ECS auf das fortgeschrittene Alter beschränkt.
Ganz sicher hätte man dies aber auf Röntgenbildern erkennen können!

Noch gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg das EOTRH mit dem ECS vergesellschaftet ist, es wird aber zunehmend in Fachkreisen diskutiert ob da nicht auch Zusammenhänge sind.
Unser Dentalpraktiker hat auf Nachfrage angegeben das es in seinem Kundenstamm zwar immer mehr Cushis aber gleichbleibend viele EOTRH Pferde gibt.

Dem Equinen CS liegt meistens ein Hypophysenadenom zu Grunde, es handelt sich hier um das hypophysäre Cushing Syndrom (endogenes CS).

Beim adrenalen Cushing Syndrom liegt meist, wie der Name schon sagt, ein adrenaler Tumor an den Nieren vor.

Ein Iatrogenes Cushing-Syndrom (auch exogenes CS) zeigt sich in der Symptomatik dem des hyp. CS gleich, produziert aber selbst keine erhöhten Mengen an Cortisol, sondern reagiert auf ein Zuviel an von außen zugeführtem Cortisol (in Form von Kortisongaben, Spritzen, Tabletten, Salben etc.).

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