Ja, es wird im Zusammenhang zum Pferd immer mal wieder ein Pseudo Cushing auf den Markt geschmissen das in Verbindung zur falschen Fütterung stehen soll,
meines Erachtens gibt es das aber nicht sondern äussert sich im E
MS bzw. der Insulinresistenz. Allen gleich sind sich überlagernde Symptome die es gegeneinander abzugrenzen gilt in der Diagnostik, vielleicht ist das ein Grund warum man das immer mal wieder liest
Ob und wie es zu einem "nahrungsabhängigen CS" und dessen Definition kommt kannst du hier in einer schon etwas älteren Dissertations PDF aus 2001 nachlesen:
https://opus.bibliothek.uni-wuerzburg.d ... eister.pdfWichtig fände ich deshalb auch die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel zu kennen denn Luzerne ist Beispielsweise für IR-ler ungeeignet und stellt ein "Mastfutter" dar das für Milchkühe die Leistung bringen müssen sicherlich eher gerechtfertigt ist als für unsere Pferde.
Abgesehen davon arbeitet er ja nicht so schwer das das irgendwie gerechtfertigt wäre, ich meine da wirklich moderate Arbeit.
Auch Hafer, das artgerechteste Getreide überhaupt in der Krippe stammt aus einer Zeit wo die Pferde viel arbeiten mußten und die Zeit schlicht fehlte ihren Energiebedarf über das zeitintensive Heu aufzunehmen.
Warum genau fütterst du ihn?
Wichtig sind die Werte deshalb weil sie darüber entscheiden was man an Futtermittel optimieren kann, es ist nicht immer die Menge sondern die Frage WAS gefüttert wird entscheidend ob sich ein schmales Hemdchen wieder figürlich verbessert und dabei vor allem Hufgesund bleibt.
Es werden z.B. immer wieder gerne Maisflakes empfohlen, das Mais aber sogar nachweislich durch Tierversuch belegt sogar bei gesunden Pferde Hufrehe auslösen kann wissen die wenigsten.
Fühligkeit in den Hufen ist immer ein Alarmsignal. Oft ist es nicht ausschließlich einer unzureichenden Hufzubereitung geschuldet sondern die Basis liegt viel in der (Fehl)Ernährung begründet.
Lässt diese Insulin und Glukose ansteigen wirken sich diese Gewebeschädigend aus und in Folge treten irgendwann Hufrehen auf nachdem es vielleicht immer mal wieder zu latenter Lahmheit oder Fühligkeit kam.
Besser bzw. gesünder als Luzerne in doch schon erheblichen Mengen wäre die Ration mit Ölsaaten wie Sonnenblumenkerne, Leinsamen kalorisch aufzupeppen.
Unmelassierte Rübenschnitzel sind ebenso ein gutes Schlabberfutter das durch die Pektine zudem sehr Magenfreundlich ist und die Ration gesund ergänzen kann und eine gute Basis als Krippenfutter für Zusätze bietet.
Braucht es Hochkalorisches wäre noch die stabilisierte Reiskleie zu nennen die ein paar gesunde Kilos bringen kann.
Heucobs fütterst du weil das Kauen Probleme macht?
Leider sind diese auch oft durch schnelles Wachstum das auf Profit ausgelegt ist und mit Süßgräsern versehen das den Gesamtzuckergehalt schnell auf über 20% katapultieren kann wo EMS/IR-ler in der Gesamtration nicht mehr als 10% haben sollten um gesund zu bleiben.
Kann es sein das die Backenzähne zu radikal bearbeitet wurden und glatt sind?
Das ist ein häufiges Problem nach Zahnbehandlungen, fehlt das Relief kann durch die Mahlbewegung beim kauen das Heu nicht mehr zermahlen werden und es bilden sich gut eingespeichelte feste Röllchen die man überall findet.
Bei meinen Ponys hat es fast ein Jahr gedauert bis das sie wieder ein Relief durch ständiges kauen gebildet hatten, von daher ist auch nur oder überwiegend Schlabberfutter anzubieten mitunter suboptimal.
Ich lasse die Pony Zähne nur noch von einem sehr erfahrenen Dentalpraktiker machen der nun alles wieder in den Griff bekommen hat. Was aber fehlte konnte er auch nicht wieder herzaubern und so mußten wir eine Zeit warten und immer schauen ob er nun korrigieren konnte.
Ob EOTRH auch junge Pferde bekommen können kann ich dir nicht beantworten, längst sind nicht mehr alle Erkrankungen wie auch das ECS auf das fortgeschrittene Alter beschränkt.
Ganz sicher hätte man dies aber auf Röntgenbildern erkennen können!
Noch gibt es keinen wissenschaftlichen Beleg das EOTRH mit dem ECS vergesellschaftet ist, es wird aber zunehmend in Fachkreisen diskutiert ob da nicht auch Zusammenhänge sind.
Unser Dentalpraktiker hat auf Nachfrage angegeben das es in seinem Kundenstamm zwar immer mehr Cushis aber gleichbleibend viele EOTRH Pferde gibt.
Dem Equinen CS liegt meistens ein Hypophysenadenom zu Grunde, es handelt sich hier um das hypophysäre Cushing Syndrom (endogenes CS).
Beim adrenalen Cushing Syndrom liegt meist, wie der Name schon sagt, ein adrenaler Tumor an den Nieren vor.
Ein Iatrogenes Cushing-Syndrom (auch exogenes CS) zeigt sich in der Symptomatik dem des hyp. CS gleich, produziert aber selbst keine erhöhten Mengen an Cortisol, sondern reagiert auf ein Zuviel an von außen zugeführtem Cortisol (in Form von Kortisongaben, Spritzen, Tabletten, Salben etc.).