Hallöchen, ich bin neu hier im Forum und möchte mich, oder eher meinen Problemfall (ausührlich
) vorstellen. Es stürzen so viele Informationen in so kurzer Zeit auf einen ein, dass ich hoffe, hier Hilfe und vor allem gute Tipps zu bekommen. Ich weiß gar nicht ob ich im richtigen Unterforum schreibe, würde vermutlich überall passen…
Nun zu meinem Fall. Bei meinem Pony (Endmaß, robust, Wallach, ca 27Jahre) wurde letzte Woche chronische Rehe festgestellt
TA hat geröntgt und dabei eine Rotation von 10 bzw 12° festgestellt. (TA war selbst etwas verblüfft)
Aber erstmal der Reihe nach. Den TA haben wir gerufen nachdem Pony seit ein paar Wochen ungerne aus der Box rauswollte. Wir haben dies zunächst auf das wechselhafte Wetter (er schwitzt auch sehr in der Box wenn es warm ist) zurückgeführt, da er darauf mit zunehmenden Alter anfälliger wurde. Bei dem anderen Arthrosepferd ist es zb auch so, dass er erst sehr steif ist, aber sobald er erstmal in die Gänge kommt, dass es dann geht. Auch die Insekten nerven ihn immer sehr. Bei angenehmeren Wetter wurde es auch immer etwas besser. Der Schmied hatte ausserdem mal die Hufe angeschaut, da in einem Vorderhuf 3 Rillen zu sehen sind. Er konnte aber nix finden. Pony wurde seit dieser Phase nie geritten, nur mäßig bewegt, wie Longe oder spazierengehen in der Bahn. Dabei ist er immer, eigentlich bis einen Tag vor Diagnosestellung, normal gelaufen. Er kommt jeden Tag auf die Weide. Ich hatte schon befürchtet, dass er sich in der sehr engen Boxengasse vlt verletzt hatte, und deshalb nicht mehr da lang/aus der Box rauskommen wollte. Ihm ging es sonst aber augenscheinlich gut, wie beschrieben, kein Lahmen, wenn er erst draussen war ging es immer. Schließlich war es dann aber so, dass er deswegen nicht mehr auf die Weide kam, weil er einfach nicht rauswollte (man will ihn dann ja auch nicht zwingen…). Trotzdem hat er den anderen Pferden hinterhergerufen. An dem Punkt wurde dann der TA gerufen. Dieser hat dann sehr schnell die Diagnose chronische Hufrehe gestellt und hat geröntgt. Jetzt hatte Pony extremen Wendeschmerz gezeigt und ist auf hartem Boden(!) nur unwillig gelaufen. (zusatzinfo: in ebendieser Woche wurde die „fette“ Weide geöffnet) Ausserdem hat er Verdacht auf EMS getätigt. Da bin ich schon etwas aus allen Wolken gefallen. Auch wenn im Nachhinein tatsächlich alles passt, man hats nur einfach nicht richtig zusammengefügt…
Als Sofortmaßnahme erstmal eingegipst und highheels verpasst. Nach der Maßnahme mit lokaler Betäubung direkt schmerzfrei gelaufen. Nur noch eingeweichtes Heu, kein anderes Futter. Späne als Einstreu. Boxenhaft
Das war letzte Woche Donnerstag, am 30.6. Blut hatter auch abgenommen, dazu gleich mehr. Seitdem morgens und abends Heparin subkutan und Vetranquil oral, 1x täglich Melosus oral.
Letzten Montag, 4.7., dann Besprechung Blutergebnisse und einmal schauen wie er läuft (Wendeschmerz). An dem Tag kam er zum Vorführen schonmal absolut freiwillig aus der Box (ok, steht ja noch unter schmerzmitteln, auch wenn er an dem Tag noch nichts intus hatte).
Dann die Diagnosebestätigung: EMS bzw (und?) Cushing… Na super, Jackpot. Aber Cushing soll ja mit Medis ganz gut gehen. wenn die nicht so unverschämt teuer wären-.- (tabletten für s pferd: 100stck umgerechnet 200euro; für den menschen: 100stck 80euro; echt jetzt?!). Naja was sein muss, muss sein, wenns nix schlimmeres als eine teure pille/Tag ist, dann nehm ich das gerne in Kauf.
Wie geht’s nun weiter? Also zunächst wird das Melosus jetzt aufgebraucht, ist eh nicht mehr viel drin. Heparin nur noch 2Tage und ab dann Aspirin 2x1 täglich. Vetranquil wird erstmal weitergegeben. Dann wird jetzt immer kontrolliert ob noch Pulsation vorhanden ist. Nächstes Mal nächste Woche. Sobald weg, soll er laut TA Spezialbeschlag bekommen. Ich hatte gefragt ob er Möhren bekommen darf, das hatte er letzte Woche bejaht (hab ihm aber bisher nix gegeben). Hatte dann nochmal gefragt ob das für so einmal alle 2tage eine möhre gelte, oder ob er doch schon täglich was haben dürfte. Anwort war dass er ruhig täglich Möhren und n Apfel bekommen dürfte, die Tablette könnte er auch mit Banane kriegen
.
Jetzt hab ich aber gelesen dass man das doch eher lassen sollte, weil da ja auch Zucker drin ist. Ich glaube das brauch ich hier gar nicht fragen weil die Antwort eindeutig wäre?
Die andere Sache die mich beschäftigt, wie „dringend“ ist ein Beschlag? Er ist, seitdem ich ihn habe, also seit 20Jahren, barhuf. Davor vermutlich auch. Dann jetzt wenn er eh schon Rehehufe hat, plötzlich Eisen drunter? Natürlich brauch er orthopädische Unterstützung/Polsterung. Meine Frage: wie gut wäre das alternativ durch zb Hufschufe mit entsprechender Polsterung/ggf Trachtenhöherstellung möglich? Gibt es besondere Vorteile durch beschlag, die mit Hufschuhen einfach nicht erreicht werden können? Vlt könnt ihr mir die „angst“ vor Eisen nehmen, oder aber auch passende hufschuhe empfehlen, mit denen man genauso gut behandeln kann? (oder wie ich dem TA das vorschlagen kann?) (gefunden habe ich schon den easyboot, den von dallmer, und den von engl, wobei mir da easyboot und engl besonders „gefallen“) Dass Hufschuhe mehr Arbeit machen durchs An/Ausziehen/Polster/Verband wechseln ist klar und soll kein Nachteil sein. Ich finde es bei Schuhen sehr gut dass man auch kurzfristig was am Huf machen kann, mit Eisen erscheint mir das so starr, ausserdem wenn was nicht 100%ig sitzt, dann ist das mit Eisen auch „schlimmer“ als mit Schuhen, oder?
Und zu guter letzt: Kühlen? Ok, momentan hatter den Gips drauf, da ist Huf direkt kühlen kaum möglich, aber lohnt das evtl im fesselbereich/Kronrand/Ballen zu kühlen? Also mittels Kühlpads oä. Das würde ich morgens und abends mindestens je 20min machen. TA meinte das würde nix bringen, „wäre hinterher ja wieder genauso heiß“ seht ihr das auch so?
Puh das war jetzt n langer Text, hoffe jemand kämpft sich da durch und kann mir weiterhelfen
Ich frage soviel, weil ich oft bei TÄ (oder Ärzten allgemein) das Gefühl habe, dass wenn man sich selbst informiert und denen zb Alternativen vorschlägt, dass die das nicht annehmen, oder einfach abtun da man ja Laie ist.
Danke!
P.S.
Werte 30.6. (referenz in klammern):
Gamma-Gt 114 (bis 45)
Triglyceride 82 (bis 50)
Fructosamine 358 (bis 312)
Glucose 168 (56-92)
Insulin 234 (bis 13,1)
ACTH 76 (2-40)