Cardeia hat geschrieben:edit:
meine liebe RB hat mich grade darauf aufmerksam gemacht dass er das vertranquil auch (oder vor allem?) wegen der durchblutungsfördernden/gefäßerweiternden Wirkung im Huf bekommen soll. Das hatte ich schon gar nicht mehr aufm Schirm.
http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htmBiokema SA
HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Tranquilizer in Granulatform für Hunde, Katzen und Pferde
ATCvet: QN05AA04
Zusammensetzung
Acepromazinum
(ut Acepromazini Hydrogenomaleas) 10 mg
Excipiens ad Granulatum pro 1 g
Fachinformationen Wirkstoffe (CliniPharm)
Acepromazin
Eigenschaften / Wirkungen
Acepromazin ist ein Phenothiazinderivat. Als Neuroleptikum hat es eine sedierende Wirkung auf das Zentralnervensystem, die zu Beruhigung und Muskelentspannung führt.
Acepromazin führt in schwacher Dosierung zu Herabsetzung des Wahrnehmungsvermögens, zu Schläfrigkeit, Beruhigung mit Erhalt der Reaktion auf Stimuli, aber vermindert und verlangsamt. Bei höherer Dosierung wird das Tier indifferent auf äussere Stimuli, motorische Aktivität und Muskeltonus sind herabgesetzt, das 3. Augenlid fällt vor, das Tier wird ataktisch in der Nachhand. Auch in hohen Dosen wird kein Koma-Zustand erreicht, die letale Dosis ist sehr hoch. Acepromazin wirkt zentral antiemetisch. Es potenziert Hypnotika und Anästhetika und erlaubt dadurch deren Dosierung merklich herabzusetzen.
Pharmakokinetik
Acepromazin wird aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert und via Urin und Galle in Form zahlreicher aktiver und inaktiver Metaboliten ausgeschieden. Der höchste Plasmaspiegel wird ca. 3 Stunden nach Verabreichung erreicht.
Indikationen
Tranquilizer und Sedativum: Transport, Beruhigung widerspenstiger Tiere, Manipulation und Behandlung von aggressiven Tieren, Anlegen von Verbänden, Stresszustände.
Präanästhetikum.
Dosierung / Anwendung
Oral.
Im Futter oder Trinkwasser: 1 Messlöffel = ca. 35 mg Acepromazin.
Hund und Katze:
½ - 1 Messlöffel/10 kg KGW (1.8 mg - 3.5 mg/kg KGW). Falls notwendig kann die Behandlung nach 12 Stunden wiederholt werden.
Pferd:
Sedation: 1 - 2 Messlöffel/100 kg KGW morgens und abends (0.4 mg - 0.7 mg/kg KGW).
Präanästhesie: 2 Messlöffel/100 kg KGW ca. 2 Stunden vor dem Eingriff (0.7 mg/kg KGW).
Fohlen:
Sedation: ½ - 1 Messlöffel/100 kg KGW (0.2 mg - 0.4 mg/kg KGW)
Präanästhesie: 1 Messlöffel/100 kg KGW (0.4 mg/kg KGW)
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen:
Schock, bereits bestehende Aufregung, Kardiopathien, hypovolämische oder dehydrierte Tiere, Epilepsie.
Vorsichtsmassnahmen:
Bei brachycephalen Hunderassen (z.B. Boxer), kann es aufgrund des ausgeprägten Vagotonus durch die Verabreichung von Acepromazin zu Synkopen kommen. Die Dosis ist in solchen Fällen zu reduzieren und allenfalls ist gleichzeitig Atropin zu verabreichen.
Unerwünschte WirkungenAcepromazin wirkt hypotonisch und hypotherm. Die Gabe von Acepromazin führt zu einem Abfall des Hämatokrits und beim Hund auch zu einer Erniedrigung der Leukozytenzahl.
Ein bei Hengst und Wallach auftretender Penisprolaps, der nicht innerhalb einiger Stunden reversibel ist, erfordert sofortige tierärztliche Massnahmen.
Absetzfristen
Bei Pferden, die zur Lebensmittelgewinnung bestimmt sind, ist nach der letztmaligen Behandlung eine Absetzfrist von 6 Monaten für essbare Gewebe und Milch einzuhalten. Für die Arzneimittelbehandlung besteht eine Dokumentationspflicht. Bei Pferden, die gemäss Pferdepass zeitlebens als Heimtiere deklariert sind, entfallen die Angaben zur Absetzfrist.
Wechselwirkungen
Potenzierung der anästhesierenden Wirkung von Morphinen, Barbituraten und Lokalanästhetika.
Sonstige Hinweise
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit "Exp." bezeichneten Datum verwendet werden.
Ausser Reichweite von Kindern und bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren.
Packungen
Dose zu 1 kg.
Zulassung erloschen am: 27.09.2014
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 35'291
Informationsstand: 08/2010
Dieser Text ist behördlich genehmigt.
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