Hallo Gabi und ein herzliches Willkommen im Forum
Leider wird bei unbehandelten Cushis immer wieder beobachtet das sie Futtermittel scheinbar nicht erkennen, sie schnüffeln daran und wenden sich ab als wäre es etwas Unpassendes.
Bei Eddis Sputnik hat es sich auch so verhalten und sie hat ihn parallel zur eingeleiteten Prascendtherapie später mühselig mit Brennesseln und handverlesenem Heu wieder anfüttern können, musst mal in seinem Tagebuch nachlesen.
HIER NACHZULESENErschwerend kommt bei deinem Pony hinzu das es blanke Zähne geschliffen bekommen hat die ein zermahlen des Raufutters unmöglich machen weshalb dies als Wickel wieder ausgespuckt wird. Das Relief hingegen kann sich nur mit der Zeit durch kauen von Gras und Raufutter wieder bilden, bis dahin können aber mehrere Monate vergehen die wegen des unzureichendem Kauprozesses auch oft von Koliken begleitet sein können.
Um dem Darm trotz Verweigung oder nicht kauen könnens von Raufutter Rohfaser zukommen zu lassen habe ich meinen Ponys in der blanke Zähne Zeit Strohnmehl (eigentlich Eistreu) in das Schlabberfutter gemixt was sie begeistert gefressen haben und die Bauchweh relativiert hat.
Momentan würde ich so oft es geht Frischgras an der Hand anbieten damit sie überhaupt etwas frisst, auch eine Elektrolythlösung über das Tränkewasser könnte ihren derzeit scheinbar schlechten Allgemeinzustand etwas verbessern.
Die Gefahr dabei ist aber das beides sehr Zuckerlastig ist was man bei einem Pony wegen seines besonderen Stoffwechsels und der Möglichkeit das sie eine das ECS begleitende Insulinresistenz hat eigentlich vermeiden sollte.
Als gesunde Futtermittel sind unmel. Rüschnis (werden aber Anfangs meist nicht sehr geliebt) , Leinsamen, Sonnenblumenkerne und die hochkalrische Reiskleie zu nennen. Frisch geschrotet pimpen die Ölsaaten die Heucobs geschmacklich gut auf. Apetitanregend wäre Bockshornkleesamen das aber nach Maggi riecht und auch Akzeptanzprobleme verursachen kann.
Einen Tod muss man aber wohl sterben wie man immer so schön sagt und das Risiko gegen den Nutzen abwägen. Hier geht es darum das Überleben des Ponys zu sichern und das ist mitunter nur mit unkonventionellen Futtermitteln in der Akutphase erreichbar.
Ich habe die Erfahrung gemacht das Fermentgetreide gerne genommen wird, vielleicht wäre es eine Möglichkeit davon etwas in die nicht zu matschig zubereiteten Heucobs zu mischen. Wenn diese mehr matschig als fluffig sind werden sie oft verschmäht.
Wir im Forum haben folgendermaßen gute Erfahrungen beim einschleichen des Prascends gemacht:
für 8-10 Tage 1/8 Prascend
für weitere 8-10 Tage 1/6 oder 1/4 Prascend usw.
Bei der halben zu erwartenden durchschnittlichen Anfangsenddosis sollte der Therapieverlauf mittels ACTH-Test nach 4-8 Wochen unter dieser Dosishöhe überprüft werden.
Bei einem 500kg Pferd ist das bei 0,5mg.
Von daher würde ich jetzt an deiner Stelle die Dosis erhöhen wollen weil anzunehmen ist das die bisherige Dosis nicht ausreichend ist um ACTH in die Norm abzusenken, von der erst kurzen Therapiedauer mal ganz abgesehen. Eigentlich ist auch gut zu beobachten wann welche Wirkstoffmenge seine Wirkung tut weil die Pferde darunter deutlich wacher und fitter scheinen.
Das Geschriebene zu Futter und Prascend stellt keine Therapieanweisung dar die wir gesetzlich gar nicht geben dürften sondern entsprechen MEINEM persönlichen Vorgehen wenn ich in deiner Situation agieren müsste.
Uli schrieb gerade das es eine Überlegung wäre das Heu zu waschen damit es dem Frischgras gleichkommt, das bleibt auszuprobieren wie es bei euch klappt und ist in jedem Fall ein Versuch wert!!
Bei meinen Pony führte das dazu das mehr abgeschluckt als einigermassen gekaut wurde und das rutschte fast noch leichter über die zu blanken Zähne. Trockenes Heu mussten sie deutlich besser kauen was die Speichelbildung angeregt und den Magen zuträglich war, allerdings hatte ich einen feinen 2 Schnitt besorgt mit dem das dann machbar war.
Meine Daumen sind gedrückt das das Pony sich berappelt und wieder ans Futter kommt