moinmoin,
ich melde mich hier mal zu wort, weil mein mailverkehr hier ja auch zitiert wurde und es scheinbar doch die eine oder andere unsicherheit in bezug auf die bisher ergriffenen orthopädischen maßnahmen gibt:
die bisher durch maria ergriffenen maßnahmen stellen meiner ansicht nach so ziemlich das optimum dar, was derzeit am huf erreicht werden kann. es macht bspw. überhaupt keinen sinn, bei einem derart hochgradig schmerzenden/schmerzempfindlichen huf bereits mit beschlägen zu agieren, denn zum einen kann alleine das aufnageln oder, im falle des klebens, die hitzeentwicklung des klebstoffes beim aushärten, die bestehende entzündung erst mal wieder so richtig zum aufflammen bringen, zum anderen wäre es umso mehr fatal, wenn der beschlag nicht hundertprozentig passt und verändert werden müsste, denn dadurch mutet man dem tier erneut die ganze quälerei des abnehmens und neubeschlagens/beklebens zu.
in solchen situationen ist es also zunächst sinnvoller, die notwendige polsterung mit verbänden, casts oder schuh zu fixieren.
auch, daß ein tier, das so tief in einer entzündung steckt, nicht direkt nach der ersten versorgung der hufe sofort besser oder gar normal läuft, ist nun nicht sonderlich unnormal, denn sie kann ja nur die ursache der entzündung beheben, nicht die entzündung selbst! man bedenke, wie lange eine "stinknormele" hufprellung dauern kann...
das polstermaterial, das hier verarbeitet wurde, verwende ich seit vielen jahren mit sehr gutem erfolg zur behandlung von rehehufen (auch unter dem reheduplo), weil es zwar nur wenig komprimierbar ist, jedoch trotzdem nicht hart, sodaß keine druckspitzen auf die hufsohle einwirken können, die sohle aber trotzdem effektiv unterstützt wird.
das abnehmen und auslüften des hufes macht insoweit sinn, als der huf ja ziemlich vergammelt war nach dem beschlag, es insofern auch keinen sinn macht, das ganze durch weiteren, dauerhaften luftabschluss einfach weiter gammeln zu lassen, denn dann ist irgendwann auch keine sohle/strahl mehr da, die noch irgendetwas da halten könnte, wo es sein sollte..
die zeit während des auslüftens sollte das tier jedoch in sauberer, weicher, sehr tiefer einstreu (bspw. sand oder sägespäne) stehen, die den huf ähnlich gut ausfüllt und unterstützt wie die eigentliche polsterung.
zum thema schuh als "polsterhalter": sicherlich ist ein hufschuh nicht so effektiv wie ein entsprechend gut ausgeführter beschlag, in verbindung mit der richtigen unterpolsterung und einer guten bearbeitung des hufes, die die hebel (vor allem im zehenbereich des hufes) soweit als möglich reduziert hat, ist er durchaus geeignet, zumindest so weit zu helfen, bis die entzündung und schmerzempfindlichkeit abgeklungen sind. dann kann immer noch mit beschlag weiter gearbeitet werden. wobei auch mit dieser schuh-polster-kombination, abhängig immer vom einzelfall, die komplette durchbehandlung von rehehufen möglich sein kann.
last not least wird maria mit sicherheit entsprechend verweisen, wenn sie absehen kann, daß nunmehr eine andere maßnahme, wie bspw. ein rehebeschlag, besser geeignet ist.
also, erstmal keine panik, ich denke, derzeit ist dein tierchen bestmöglich versorgt!
gruß
ag