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BeitragVerfasst: 05.06.2014, 14:35 
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Registriert: 05.06.2014, 13:17
Beiträge: 2
Hallo,
ich bin ganz neu in diesem Forum weil auch die Rehe-Problematik für mich neu ist.
Vor genau 14 Tagen bekam unser Isi-Shetty Mix (24 Jahre) einen ersten Reheschub. Er war am Wochenende vorher etwas länger auf der Wiese als sonst... Ich denke, dass war der Auslöser? Merkmale waren der stockige Gang und auch schon das leicht Lehnen auf die Hinterbeine. Der TA, der am nächsten Tag kam, fühlte die Hufe, stellte Rehe fest, ließ mir eine Flasche Phenylbutazin da, von der ich anfangs morgens und abends je 10ml und bei Besserung noch 5ml morgens und abends geben sollte, dazu eine halbe Tablette Aspirin täglich zur Blutverdünnung. Das war alles! Irgendwie fühle ich mich völlig allein gelassen, weil er keine weiteren Ideen oder Anregungen gab. Und je mehr ich mich jetzt mit der Thematik befasse umso mehr merke ich, was falsch laufen kann.
Deswegen meine Frage an euch: was sollte ich weiter machen? Dem Pony geht es schon etwas besser, seit gestern bekommt er das Pneylbutazin nicht mehr aber weiterhin die halbe Aspirin-Tablette. Er geht immer noch nicht viel mehr als er muss, lehnt sich aber nicht mehr nach hinten und geht auch nicht mehr so stockerig, steht auch noch immer im kleinen Paddock..
Sollte ich noch weiter irgendein Medikamt geben? Unser Hufpfleger sagte, er würde in etwa vier Wochen die Hufe machen.

Mir kommt das alles so wenig vor bei der Dramatik, die sich dabei noch entwickeln könnte?

Wie lange dauert es, bis er wieder normal läuft und die Entzündung raus ist?
Kann er diese Jahr überhaupt noch mal auf die Wiese (mit Maulkorb)?
Vielen Dank,
sa30


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BeitragVerfasst: 05.06.2014, 15:13 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11626
Ui, nein dieses Jahr würde ich die Wiese mal vergessen, wenn nicht sogar generell! Aber erstmal Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:
Du hast ein Pferd das ein Isi-Pony-Mix ist und somit eine genetische Prädispostion zur Insulinresistenz mitbringt in dessen Folge sich schwerste Hufreheschübe entwickeln können. Was ist an Ursachenforschung bisher unternommen worden, vielleicht eine Blutuntersuchung...vorzugsweise das EMS/ECS Gesamtprofil (dein Pferd ist im passenden " Alter für Cushing) das einen umfassenden Überblick über die Stoffwechselsituation bietet? Infos dazu entnimmst du gerne dem ABC in meiner Signatur weil das Profil ein paar Stolpersteine hat die es VORHER mit dem TA zu besprechen gilt damit reelle Ergebnisse erzielt werden können.
Phenylbutazon kann ein Rehegeschehen ausösen bzw. eine Bestehende dramatisch verschlechtern, von daher solltest du dein Pferd gut beobachten ob es zu denen gehört die dieses nicht vertragen und im Zweifelsfall auf ein anderes Medikament in Absprache mit dem TA umsteigen. Aspirin hat beim Pferd keinen Schmerzmittelwert und dient nur der Blutverflüssigung was ebenso mit Ginkgo oder Weidenrinde oder Heparinspritzen erreicht werden kann, dabei aber den Magen schont!!
Unterstützend sollte dem Rehepferd der Huf komfortabler, schmerzreduzierter und gute Basis zur Gesundung gebend gemacht werden. Das erreicht man durch Hufpolster die du HIER ansehen und selber anlegen kannst. Anforderungen an die Rehehufbearbeitung im Einzelnen findest du HIER Den Hufbearbeiter erst in 4 Wochen ans Pferd zu holen finde ich persönlich zu spät, zumindest Sofortmaßnahmen sollten gleich bei Diagnose durchgeführt werden um Schäden am und im Huf zu minimieren und dem Schmerz entgegen zu wirken.
PS: Dies stellt keinen medizinischen Rat dar den wir dir gesetzlich nicht geben dürfen sondern unsere Erfahrung !!

_________________
LG Kathi


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BeitragVerfasst: 05.06.2014, 16:55 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Hallo und ersteinmal Herzlich Willkommen bei uns.,

Wenn die Hufe noch warm sind solltest Du mehrmals täglich mit umgebundenen Eiswürfelbeutel kühlen.
Desweiteren sollten Röntgenbilder veranlasst werden da diese für eine optimale Hufbearbeitung unbedingt notwendig sind.
Desweiteren solltest Du bis zur genauen Abklärung der Ursache des Reheschubes gewaschenes Heu füttern.

Generell muss quasi SOFORT ein Hufbearbeiter an die Hufe um die Zehe stark zu kürzen und ev, scgwebend raspeln um sofortige Entlastung zu bringen.
Da gerade Rehehugfe vor allem im Trachtenbereich wachsen und somit die Knollenzehe ausbilden ist eher mit einer Hufbearbeitung im 3-wochen-Rhytmus realistisch.

Da Dein Hufbearbeiter ja vermutlich nicht direkt vor dem Reheschub am Huf war bist Du mindestens im Bereich einer Hufbearbeitung bei gesunden Hufen. grusel
Für mich sieht das nach wenig Rehehufkompetenz aus :(

Hast Du mal aktuelle Bilder von Deinem Muckel?
Am idealsten von der Seite mit Pferdenase auf dem Boden.

Um auf Deine Frage zurückzukommen:
glücklicherweise sagt der Schmerzausdruck des Pferdes ni8chts über die Lageveränderung des Hufbeins aus.
Und auch ein sehr langer und sehr schwere Reheschub kann vollständig ausheilen - wenn alles optimal läuft.

Wie bei euch zu beobachten sollte es schon kontinuierlich bergauf gehen, auch wenn es sehr wenig ist.
2 Wochen sind bei einem Reheschub noch nicht wirklich lange.
Allerdings scheinen bei euch noch einige Sachen verbesserbar zu sein was dann auch eine schnellere Genesung nach sich zieht.

LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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BeitragVerfasst: 05.06.2014, 17:43 
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Registriert: 05.06.2014, 13:17
Beiträge: 2
eddi:
Ich habe heute angefangen, mit Eiswürfeltüten zu kühlen - die Idee war hier im Forum und sehr gut umsetzbar, anders als die Ponybeine in Wasser stellen...

Glücklicherweise war unser Hufpfleger drei Tage später ohnehin bei uns und er hat dann an den Ponyhufen was gemacht, das war sicherlich ganz gut! Gut zu wissen, dass zwei Wochen noch keine lange Zeit darstellen, das lässt mich hoffen.

Sollte ich denn jetzt mit Schmerzmittlen aufhören? Nur noch Ass geben? Wo bekomme ich den Gingo her?
Was für Tipps sind es denn, die die Heilungschancen verbessern können???

effeins:
vielen Dank für deine Tipps. Das es keine tierärtzlichen Ratschläge sind, ist mir klar - aber Erfahrungswerte sind genau so wichtig... Von daher hat es schon sehr geholfen. Bisher wurde keine Blutuntersuchung gemacht. Ich werde mich diesbezüglich aber hier im Forum informieren. Auch die Links die du gesetzt hast, waren schonmal sehr hilfreich.


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BeitragVerfasst: 05.06.2014, 17:55 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Schmerzmittel sind gleichzeitig Entzündungshemmer und sollten entsprechend nicht zu kurz gegeben werden und in der Dosishöhe immer wieder erneut nach unten angepasst werden.
Ginko als Urtinktur bekommst in der Apotheke.
Ich habe das auch hinterher noch monatelang 2-3 mal tägl 20 Tropfen gegeben.

Wichtig ist eben die Ursachenforschung.
Bis dahin nur 1,5% Heu vom Zielkörpergewicht füttern. Übergewicht lässt z.B. eine Insulinresistenz als Auslöser vermuten; wobei ihr leider auch im passenden Alter für Cushing seit. Die IR kann auch als Symptom vom Cushing auftreten.
Iast also alles nicht ganz einfach aber machbar!
Da hilft dann zunächst ausschließlich die Diät. Leider kann unser Hochleistungsheu schon über 16% Zucker enthalten, bei einer IR muss dieser unter die 10% Marke kommen.
Alleine diese Diät hat bei vielen Rehleins eine wirklich schnelle Verbesserung gebracht.

Die 2. Säule sind die Hufe.
Das Hochstellen wird gemacht (für kurze Zeit) um den Zug der tziefen Beugesehne auf das Hufbein zu vermindern und einer Rotation entgegen zu wirken.
Bei Lageveränderungen des Hufbeins wird die Verbindung Hufbein Hornkapsel mind. gestört, sodass die Hufe nicht mehr voll tragfähig sind.
Die Zehe und der vordere Hufbereich wo die Hufbeinspitze liegt sind äußerst schmerzhaft.
Also nimmt man die Last vom Tragrand und nimmt den Strahl mit zum Tragen des Pferdegewichtes.
Die Zehe muss dabei stark gekürzt werden und schwebend geraspelt werden.
Lange ZTehe ist als würdest Du mit Schwimmflossen laufen, wobei dein blauer Zehennagel bois vorne hin reicht....
Und darüber muss das Pferd dann abrollen.

Je nach RöBis ein KORREKTER Rehebeschlag der diese Anforderungen erfüllt bringt sehr schnell Erleichterung und Stabilität in die schmerzenden Hüfchen.

LG Eddi

PS Unter Schmerzmitteln bitte unbedingt Stallruhe oder Minipaddockruhe mit weichem Untergrund.

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