Hallo Franzi, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum
Es gibt keine Regeln die eine verlässliche Aussage darüber treffen kann ob ein Rehelein auf die Weide darf oder nicht, das vermag nur das EMS Profil (besser das EMS/ECS Gesamtprofil weil 14 schon ein passendes ECS Alter ist und das regelmässig gecheckt werden sollte) zu dem dir bereits von Eddi geraten wurde.
Das vom TA keine Auffälligkeiten im BB bekanntgegeben wurden heisst nicht das sie auch nicht da sind.
Im Blutbild ist i.d.R. kein Insulin enthalten das im Verhältnis zur Glukose interpretiert werden muss um eine mögliche IR zu identifizieren.
Hohe Insulinwerte die aber innerhalb der Referenz befindlich sind werden leider all zu oft vom TA durchgewinkt, der Besitzer bekommt Entwarnung OBWOHL evtl. eine IR vorliegt. DAS haben wir leider schon hundertfach hier erleben müssen und fragen deshalb generell die Werte die ermittelt wurden an um das Gesagte zu prüfen.
Auch wenn Insulin beauftragt wurde ist der Probenumgang nicht unwichtig um ein reales und kein falsch erniedrigtes Ergebnis zu erhalten, denn neben ACTH hat Insulin eine Halbwertzeit von nur ca. 4 Minuten und gilt damit als sehr Fehlerbehaftet wenn das erforderliche Procedere nicht eingehalten wird/wurde.
Abgesehen davon ist Insulin nicht nur als Reheauslösend erkannt worden sondern schwächt auch zuvor schon die inneren Hufstrukturen.
Von daher ist meine Empfehlung an dich dir die Laborwerte aushändigen zu lassen und sie hier nach schwärzen pers. Daten einzustellen.
Zu der Vergesellschaftung deines Reheleins durch eine andere Hafidame:
Haflinger sind wie viele andere den Robustrassen zuzuordnenden Pferden genetisch bedingt sehr häufig Insulinresitenz prädisponiert was ihnen in freier Wildbahn in Kargheit bei viel ausdauernder Bewegung das Überleben sichert, unter unser sicher gut gemeinten Haltung und Fütterung bei wenig moderater Bewegung aber schnell ins Krankhafte kippt.
Allein der Umstand das etwas Jahrelang so scheinbar funktioniert ist trügerisch. Man muss bedenken das ein Organismus Einiges eine gewisse Zeit kompensieren kann bis es irgendwann nicht mehr klappt weil vielleicht der berühmte Tropfen das Stoffwechselfass überlaufen lässt.
Anzuraten ist bei den Robusten immer schon zu vermeintlich gesunden Zeiten den Kohlenhydratstoffwechsel zu kennen um präventiv einer Hufrehe zu begegnen.
Vielleicht empfiehlst du dies einmal der Besi des anderen Hafis, denn gerade für so schwere Pferde wie es Haflinger sind kann ein Reheschub durchaus in einer Euthanasie enden weil die Hufe dem dann nicht gewachsen sind.
Du schreibst das dein Pferd normale Eisen trägt, ein Quersteg ist da nicht zufällig eingeschweisst, optimaler Weise nach Röntgenbildern?
Dieser, richtig platziert unterstützt das Hufbein von unten, wirkt weiteren Lageveränderungen entgegen das sonst durch den geschwächten oder gar durch die Rehe zerstörten Hufbeinträger (Art Klettverschluss der Hufbein und Hornkapsel elastisch miteinander verbindet, unten als weisse Linie zu erkennen) haltlos ist und nachsinken bzw. nachrotieren kann.
Um wieder belastbar zu sein braucht ein Huf bei optimal dem Stoffwechsel, der Hufzubereitung und Unterstützung angepasstem Gesamtmanagement ca. ein Jahr.
Bis dahin sollten enge Wendungen, schnellere Gangarten, Sprünge und Buckler, longieren usw. nicht erfolgen weil sie das instabile Hufkonstrukt belasten und ein Gesunden be oder sogar verhindern können.
Solange keine konkrete Ursache für den Reheschub labordiagnostisch abgesichert ist gehört kein Pferd auf eine Wiese, selbst wenn diese abgefressen scheint. Oftmals ist sogar ein einstündiges Waschen des Heus erforderlich um dem angeschlagenen Stoffwechsel und einer möglichen IR Rechnung zu tragen.
Dies wäscht bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate heraus und lässt das Raufutter das häufig aus Hochleistungsgräsern besteht dann Pferde statt Kuhgerecht ausfallen.