Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Vor vier Wochen habe ich meinen 4 Jahre alten, sehr schlanken Tinker von der Weide "gezogen". Die sofort hinzugezogene TÄ. diagnostizierte einen "leichten" Reheschub. Dazu muß ich sagen, ich habe meinen Tinker erst seit fünf Monaten, direkt nach dem Kauf war ein Hufschmied da, der eine abgelaufene Rehe verneinte. Mein Black-Jack wurde also von der TÄ. mit Schmerzmittel (Phenylbutariem) und Injektion von Heparin erstversorgt. Sie verordnete für 10 Tage strikte Boxenruhe und tägl. 40 ml von dem Phenyl. Nach 10 Tagen erfolgt eine Röntgenaufnahme die eine minimale Senkung zeigte. Er durfte für 1 - 2 Stunden in einen Außenpaddock ohne Grass und ich sollte das Schmerzmittel herunterfahren. Nach 3 Tagen konnte er vor Schmerzen kaum noch laufen. Der ansich schon schlanke Jack magerte innerhalb von Tagen bis auf die Knochen ab. Er verweigerte das Futter komplett. Die TÄ. meinte, lieber jetzt einen Rehebeschlag und Schmerzmittel wieder rauffahren. 3 Tage nach dem Beschlagen lahmte Jack gravierend auf dem re. Huf. Um mir eine zweite Meinung einzuholen, habe ich einen anderen TA. gerufen. Er spritze ein anderes Schmerzmittel, vermutete eine Magenschleimhautentzündung vom Phenyl und verordnete Cinemedin für den Magen, machte einen dicken Verband um den re. Huf, den solle ich zweimal tgl. wässern. Insgesamt sind jetzt vier Wochen vergangen und ich habe den Eindruck, Jack hat immer noch Schmerzen. Er bewegt sich langsam und bedächtig, hat die Ohren zurückgeklappt und irgendwie einen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck! Ist das normal, das die Heilung soooo lange dauert?? (Zum Futter: er bekommt 4 x tgl. ein normal gefülltes Heunetz (natürlich gewässert), ein Spezialfutter der Fa. St. Hippolyth: Eqiugard und Glucogard sowie Heucops.)
Hallo Pepe, bei meinem Wallach hat bei der letzten Rehe nur ein einziges Schmerzmittel angeschlagen, das war in dem Fall Phenylbutazon. Ich hab ihn nach 1 Woche, in der ich nicht wirklich viel für ihn tun konnte, in die Klinik gebracht. 4 Wochen hat er dort gestanden, eingegipst und später mit Klebeschuhen. Habt ihr einen Beschlag aufgenagelt? Vielleicht geht es ihm auch deshalb nicht gut. Warum fütterst du Eqiugard und Glucogard dazu?
Oh je, das hört sich ja echt nicht ganz gut an. Vorweg: die Schmerzen bei einer Rehe können schon leider mehrere Wochen anhalten. Bei Dir gibt es soweite eventuell mehrere Ansatzpunkte. Nicht alle Pferd und besonders Ponys vertragen das Phenylbutazon und reagieren auf das Medikament selbst mit einem Reheschub, auch zeitversetzt nach dem Absetzen. Im akuten Schub sollte eigentlich nicht beschlagen werden sondern stattdessen mit Casts oder Polsterverbänden gearbeitet werden. Manchmal passt auch der Beschlag an sich nicht oder ein Nagel sitzt falsch, dann muss der Schmied unbedingt das ändern. Desweiteren sollte ein Pferd unter Schmerzmittelgabe strikt Boxenruhe halten. Insgesamt kann es durch ein zuviel an bewegung im folgenden leicht zu weiteren Veränderungen im Huf kommen. Hast Du vielleicht ein aktuelles Seitenbild von Deinem Pferdchen? Sind die Hufe heiß? Ist Pulsation vorhanden? Kannst Du Veränderungen am Huf selbst sehen? Schön wäre es wenn Du auch die RöBis einstellen könntest. Ist ein kompletter Blutcheck gemacht worden?
Insgesamt solltest Du eventuell mit dem Schmied sprechen ob am Beschlag alles i.O. ist und ich würde erneute Rö-Bilder veranlassen. Und sei bitte etwas vorsichtig mit dem Auffüttern wollen. Das Equiguard halte ich dafür für relativ ungeeignet weil der Energiegehalt relativ gering ist, da könntest Du theoretisch und allgemein, z.B. mit ein paar Heucobs und stabilisierter Reiskleie einen größeren Effekt bewirken, wobei ich wie gesagt zu diesem Zeitpunkt äußerst vorsichtig wäre.
Tatsächlich ist das Eisen aufgenagelt. Auch ich habe gelesen, das man im akuten Zustand keinen Beschlag aufnagel sollte, aber was sollte ich machen, wenn die TÄ. das empfiehlt?? Habe dann ja auch einen 2. TA. dazugeholt. Der vermutete auch, das das Lahmen re. vom vernageln kommt. In zwei Tagen kommt er wieder um evtl. die Eisen wieder abzunehmen. Ich füttere dazu, weil Jack in einem schrecklichen Zustand war! Er bekommt auch nur 500g Eqiugard sowie 500g Heucobs und 100g. Glucogard für den Stoffwechsel tägl. sowie 4 normal gefüllte Heunetze (gewässert) und ca. 100ml Öl. Der Paddock in dem er steht ist ca. 3 x 4 (Boxengröße). Die Röntgenbilder sind qualitativ leider nicht gut gelungen. Die Hufe sind mäßig war, re. ist noch eine Pulsation zu spüren. Blut ist abgenommen worden, das Ergebniss bekomme ich Donnerstag.
meine Stute hat nach nunmehr 8 Wochen auch noch Schmerzen. Alle, die Ahnung davon haben, sagen, dass das völlig normal sein kann. Man muss also wohl Geduld haben auch wenn's einem schwer fällt anzuschaun.
Hufrehe dauert bei jedem Pferd anders lang. Genauso läuft sie immer anders ab.
Wäre toll, wenn du aktuelle Fotos einstellst!
Ich würde momentan auch nicht so viel "zeugs" ins Pferd stopfen. Heu, gutes Mifu und Bierhefe ohne Treber. Und wie Eddi gesagt hat: WENN es sein muss Cobs und stab. Reiskleie.
Das Problem ist, wenn man immer "das Tröpfchen zuviel" gibt, dann kann es sein, das dein junges Pferd da gar nicht mehr raus kommt!
Wir kennen dein Pferd nicht, daher können wir auch nicht soooo viel zum Futter sagen und nur ein paar Anregungen geben!...heutezutage sind für die meisten Menschen dicke Pferde durchaus "normal".
Du könntest noch zusätzlich die Hufe kühlen (zB mit Eiswürfelbeuteln).
So, und Kopf hoch! Es dauert manchmal auch etwas länger!
vielleicht habt Ihr recht und ich füttere ihm einfach noch zuviel. Gut zu wissen, daß es bei Euren Pferden auch so lange gedauert hat. Das beruhigt ein wenig. Eine Frage habe ich noch: Ich wässere das Heu über Nacht in einem Bottich und füttere es morgens. Ist das zu lange? Fängt es an zu gären?? Ich habe den Eindruck, Jack hat heute morgen einen Blähbauch und Durchfall dazu. Und Jinie: Es ist tatsächlich so, dass mein Pferd schlank ist. Ich versuche mal, ein paar Fotos einzustellen. LG.
Zuletzt geändert von 7.3.pepe am 10.06.2009, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
Gerade wenn es wärmer wird fängt der Zucker aus dem Heu sehr schnell an zu gären. 1 Stunde einweichen reicht vollkommen aus! (mind. 30Minuten). Das wird ihm dann auch besser schmecken! Hast Du die tägliche Heumenge einmal ausgewogen?
Ich z. B. habe die Portionen einen Tag vorher eingeweicht (1 Stunde) und dann über Nacht abtropfen lassen und am nächsten Tag verfüttert.. Das wäre auch möglich!
7.3.pepe hat geschrieben:Ist das zu lange? Fängt es an zu gären?? Ich habe den Eindruck, Jack hat heute morgen einen Blähbauch und Durchfall dazu. Und Jinie: Es ist tatsächlich so, dass mein Pferd schlank ist. Ich versuche mal, ein paar Fotos einzustellen. LG.
Deine Frage wurd ja schon beantwortet!
Falls du Hilfe beim Einstellen der Fotos brauchst, sag ruhig bescheid! Wie gesagt, wir kennen dein Pferd nicht und können uns kein Urteil erlauben -Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Fotos auch echt täuschen können! (aber das nur am Rande)
Also für ein junges Pferd erscheint er mir dort recht passend zu sein. Alles mehr wäre dem Bild nach nur Fettgewebe.( wie leider bei (nicht nur) den meisten Tinkern zu sehen ist. Wenn er bei ausreichend futter nicht mehr wird, kann das z.B. an Würmern (z.B. ein nicht erkannter Bandwurmbefall) liegen. Muskeln brauchen zum Aufbau Proteine und Arbeit. Mit nur einem von beiden erreicht man nix. Die geeigneten Aminosäuren findet man in Luzerne (ohne Melasse) sowie in Bierhefe. Auch Reiskleie soll einen positiven Einfluß auf einen Muskelaufbau haben.
Vorrangig würde ich mir weniger Gedanken über sein Gewicht machen, denn jedes Pfund weniger belastet im Moment auch die Hufe weniger.
Morgen werde ich mal aktuelle Bilder machen. Ich werde Heu und Futter reduzieren. Morgen kommt auch der TA. um evtl. die Eisen abzunehmen. Ich werde Euch weiter berichten. Danke für Eure Tips!!!