Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Es gibt keinen Hengsthals sondern nur Kammfett, und das ist leider Hormonaktiv und extrem ungesund. Nicht zuletzt ist das Kammfett in Ausprägung und Festigkeit ein idealer Hinweisgeber auf einer Kohlenhydratstoffwechsel der kränkelt oder es über kurz oder lang tun wird.
Stimmt, dein Pferd ist Meister der Kargheit und hat eine genetische Disposition zur Insulinresistenz die du mit den Futtermitteln leider nährst.
Selbst ein Heu aus Hochleistungsgräsern mit einem Gesamtzucker über 10% kann eine Hufrehe auslösen, insbesondere wenn es nicht reglementiert und dem Gewicht angepasst gefüttert wird.
In Spanien legt man leider oft nicht sooo viel Wert auf eine gute Jungpferdeaufzucht und der Verdacht von massiver Verwurmung und/oder Mineralstoffdefizite liegen zumindest nahe.
Hatte er im Rahmen der Kastration oder wegen anderweitiger Erkrankungen in der Vergangenheit Kortison bekommen?
Hat er vor der Hufrehe aus welchen Gründen auch immer Schmerzmittel bekommen und wenn ja welches?
Magst du mal sowohl die Röntgenbilder als auch die Blutwerte hier einstellen bitte?
SAA gehört zu den sehr empfindsamen Parametern die schnell anzeigen wenn der Körper mit Infekten zu tun hat, sollte aber nicht als <Einzelwert betrachtet werden.
Auch Glukose ist als Einzelwert absolut unbrauchbar, muß immer mit Insulin zusammen interpretiert werden um eine Aussage über den Kohlenhydratstoffwechsel treffen zu können.
Um dir fachlich adäquat helfen oder beratend zur Seite stehen zu können sind alle diese Informationen für uns als Fachforum unerlässlich.
schnulli schrieb schon was zu tun ist:
EMS/ECS Gesamtprofil, Blutbild und wie ich meine erneute Röntgenbilder um zu schauen ob die Hufzubereitung aktuell passend ist und ob sich doch noch im Nachgang Schäden eingestellt haben die man jetzt noch korrigieren könnte.
Ich habe leider schon Rehehufe gesehen die eine gute Prognose hatten weil sie relativ unspektakulär waren.
Wenige Wochen später sind Pferde dann wegen massiver Verschlechterung euthanasiert worden weil es Fehler in der Hufzubereitung, der Hufunterstützung (Polster, Beschläge, Beklebe) oder im Gesamtmanagement von Haltung und Fütterung gab.
Ein Rehehuf befindet sich im permanenten Umbau und benötigt eine besondere Pflege, enge Zubereitungsintervalle, Röntgenkontrollen und Umsicht mit der Beanspruchung.
Schnell kann durch Hüpfer, schnellere Gangarten, laufen auf hügelig gefrorenem Untergrund (Scherkräfte) oder Fliehkräfte durch longieren alles bis dato Erreichte wieder zunichte gemacht werden.
Jetzt einmal alles durchdiagnostizieren, RöBis machen und dann Ergebnisorientiert einen Plan ausarbeiten sollte das erklärte Ziel für eine gemeinsame, gesunde Zukunft sein. So wird das dann auch klappen.