Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Ich würde gerne von Euch einige Ratschläge, Meinungen u.ä. hören(lesen), weil ich extrem verunsichert bin. Bei meinem Pferd (Arabermisch-pony, 144cm, 17j.) wurde vor einer Woche eine Hufrehe diagnostiziert. Er wollte sich nicht mehr bewegen, hat am Tag vorher zu lahmen begonnen, da kam ich aber nicht auf die Idee einer Hufrehe. Er bekam dann vom TA eine Spritze und hat sich dann zwar zwischendurch auf dem Auslauf bewegt (sehr eierig, hatte wohl Schmerzen an allen Hufen), ist jedoch auch immer mal wieder gelegen zwischendurch. TA hat leichtes Fieber festgestellt und Pulsation. Ich durfte ihn aber auf dem Auslauf lassen, musste ihn nicht in den Stall sperren und er ist eigentlich die ganze Woche immer mal wieder von sich aus auf dem Auslauf umhergelaufen. Am zweiten Tag nach dem TA-Besuch ist er auch tagsüber wieder hingelegen (flach ausgestreckt und hatte sichtlich schmerzen), danach eigentlich nicht mehr. Er bekam 4 Tage lang 2x täglich equipalazone, jetzt noch 1x, und einige Tage noch kühlende Verbände, diese aber nach anraten der TAs nun auch nicht mehr, zu fressen ur Heu, Stroh, etwas mash, damit er das equi frisst, und seit gestern ganz wenige stücke möhren und äpfel.
Ich bin nun aber extrem verunsicheret, wie schnell eine Besserung sichtbar sein müsste?! heute ist er wieder gelegen tagsüber (macht er sonst nicht) und ich weiss nun nicht, ob das 'normal' ist, weil das equi reduziert wurde. aber müsste es denn nicht stetig sichtbar besser werden? geröntgt wurde nicht, und die TAs meinten, dass eine Verschlechterung deutlich sichtbar wäre. trotzdem bin ich verunsichert, weil es quasi seit einer Woche mehr od weniger gleich ist. Schon besser als gleich am 1. Tag, aber nicht wirklich viel besser als nach der Behandlung durch den TA.
Ist das normal? wie lange hatten Eure Pferde, bis sie sich deutlich erholt haben?
Hallo und herzlich willkommen, ich bin auch leider keine Expertin, aber von meinen Erfahrungen kannst Du bestimmt profitieren. Phenylbutazon (Equipalazone) steht im Verdacht Rehe auszulösen, bzw zu verhindern das ein Pferd aus dem Schub herauskommt. Du solltest sofort zu einem anderen Schmerzmittel wechseln, z.B. Metacam Dein Pferd darf auf keinen Fall herumlaufen, es sollte unbedingt so weich wie möglich stehen und sich möglichst nicht bewegen. Die inneren Strukturen im Huf können bei Rehe so beschädigt sein, das das Hufbein sinkt/rotiert. Du solltest Röntgenbilder anfertigen lassen, um zu wissen, ob und wenn ja was im Huf passiert ist. Als Sofortmassnahme sollte Dein Pferd Polsterverbände an den Hufen haben, damit werden die Schmerzen etwas erträglicher und das Hufbein bekommt den notwendigen Gegendruck. Ist der Reheauslöser bekannt? Bei einem 17 Jahre alten Pferd solltest du überprüfen lassen, ob es Cushing hat. (Mein Pony war auch 17 als er Rehe aufgrund von Cushing hatte). Dein Pferd sollte nichts anderes als gewaschenes Heu bekommen, und Du kannst ihm die Hufe kühlen, das geht gut mit Eiswürfelbeuteln, oder Kühlgamaschen. Und frag ruhig, wenn Du nicht weiter kommst!
Vielen Dank für Deine Antwort. (und den Willkommensgruss :o)) Das mit dem Equi wusste ich nicht, weshalb empfiehlt mir denn der TA genau dieses Schmerzmittel? ist dies noch nicht allen bekannt? ich hoffe, das hat nun nicht noch mehr geschadet? denkst Du, es hat sich deshalb noch nicht wesentlich gebesseret oder weil er sich bewegt hat? In welcher Zeit müsste denn unbedingt eine Besserung eintreten? Röntgenbilder habe ich noch keine gemacht, der TA meinte anfangs Woche noch, es sei zu früh?! Ich denke, ich werde ihn morgen zur Abklärung (auch auf Cushing) ins Tierspital bringen. Was hatte denn Dein Pony für Anzeichen?
Dann erübrigt sich auch die Aussage, für Röbis sei es noch zu früh. Denn durch die Unterstützung soll eine weitere Rotation und/oder Absenkung verhindert werden.
Ein weiteres Problem von Equi. (Phenylbutazon) ist, dass es stark auf den Magen geht (Magengeschwüre), auch in diesem Punkt ist z.B. Metacam besser. Aber auch wesentlich teurer.
Bei der Gabe von Entzündungshemmern/Schmerzmitteln ist Boxenruhe ein Muss.
Hast Du Fotos vom Pferd und von den Hufen?
Für Untermischen von Medikamenten nimmst Du am besten unmelassierte Rübenschnitzel (Kwik Beet oder Speedi Beet). Keine Möhren, Äpfel etc.
Zur Ursachenforschung wie schon gesagt, auf Cushing testen (ACTH mit Aprotininröhrchen), dann auf Insulinresistenz (Glukose und Insulin). Blutproben für ACTH und Insulin müssen sofort nach Entnahme zentrifugiert und tiefgefroren werden. Beide Werte sind aber auch stressbeeinflusst, dies ist zu beachten, falls Du das Pferd dazu in die Klinik bringen musst. Sie sollten nicht unter Stress genommen werden.
Danke auch für Deine Antwort. Mein TA wird uns nun an die Klinik überweisen (hoffentlich nicht zu spät :o() Dass Equi auf den Magen geht, wusste ich. Ich dachte nur, dass es das kleinere Übel ist bei Hufrehe, wenn ich es 'nur' eine Woche geben muss. Es spielt keine Rolle, was ein anderes Schmerzmittel kostet, ich hoffe nun einfach, dass das Equi nicht noch zusätzlich Schaden angerichtet hat.
Fotos habe ich leider keine, könnte ich noch machen. sieht man dies denn jetzt schon von aussen? ich finde, sie sehen noch gleich aus wie vorher.
Unsere Pferde waren das ganze Jahr ohne Unterbruch auf der Weide, stundenweise und deshalb dachte ich auch fälschlicherweise, dass das 'anweiden' nicht erforderlich ist, auch weil die Weide sehr abgefressen war. da bin ich nun auch schlauer geworden...
Vielen Dank auch für Deine Tips mit dem testenlassen auf Cushing und Insulinresistenz, das möchte ich dann in der Klinik auf jeden Fall machen lassen. Ich warte nur noch auf den Termin.
Auch von mir an dieser Stelle ein HERZLICHES WILLKOMMEN, auch wenn der Anlass nicht schön ist.
Wenn Equi vertragen wird (leider weiß man das ja nicht vorher) ist es ein hochwirksames und preiswertes Medikament. Deshalb ist das für viele TAs das erste Mittel der Wahl.
Normalerweise hast Du mit Deiner Weide ja auch Nichts falsch gemacht, außer wenn es eine andere Ursache als Auslöser der Rehe gibt, und da geht es ja nun an die Ursachenforschung.
Wie ist denn der aktuelle Fütterungszustand bei Deinem Sorgenpferdchen?
Aber wenn es die Rehe noch begünstigt, resp. nicht aufhält, dann macht es doch keinen Sinn, dies zu verschreiben?
es könnten viele Faktoren eine Rolle spielen, er war lange verletzt und durfte ein od zwei monate nur spazierengeführt werden, da habe ich das kraftfutter zwar heruntergefahren, aber ich hätte es wohl besser ganz weglassen sollen, dazu kamen frostige nächte in den letzten 2-3 woche vorher, dann hatten wir an dem WE ein Lager bei uns auf dem Hof, wo plötzlich viele Pferde da waren (Stress), ich habe ihm vor zwei wochen hinten die eisen wegnehmen lassen, weil ich auf barhuf umstellen wollte (evtl. mehrbelastig vorne weil er hinten noch etwas fühlig war. und dann waren die pferde tagsüber noch etwas länger draussen an diesen Tagen. ...
er ist bestimmt nicht am verhungern, aber eigentlich auch nicht sehr dick. hat aber einen fettwulst am mähnenkamm.
Aber wenn Du Bluttests veranlasst und diese auch richtig gemacht werden, weißt Du bald mehr. Bis dahin solltest Du unbedingt bei der Notfalldiät (nur gewaschenes Heu, abwiegen und nicht mehr als 2% des Pferdegewichts pro Tag) bleiben.
Zum Fettwulst am Mähnenkamm ( der deutet normalerweise schon auf ein Zuviel an Gewicht hin, außer bei EMS).
Mal ganz grob: eine Insulinresistenz (IR) ist vergleichbar mit dem Diabetes Typ2 beim Menschen. Ausgelöst wird dies durch Übergewicht und zuwenig Bewegung bzw. Arbeit/Sport. Zusätzlich sind Ponys sowie andere genügsame Pferderassen wie auch der Araber von Natur aus schon zu einem gewissen Grade IR. Das brauchen sie zum Überleben.
Wenn dann beides zusammenfällt ist das große Risiko da. Die Änfange des Übergewichtes übersieht man leicht, einmal hat sich das Auge daran gewöhnt "runde" Pferde zu sehen, und Pferde lagern erst ringsherum im Unterhautfettgewebe Fett an, sodass sie quasi "schön proportioniert" aussehen mit "tollem" Hals.
Dies einmal zur kurzen Erklärung, nach den Bluttuntersuchungen weißt Du mehr. Aber Achtung: Gerade bei der Diät können Insulin und Glukose auch im Normbereich liegen, bei einer IR passt das Verhältnis zueinander aber nicht --> 28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/quotient-blutglukose-insulin-t2984.html