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Tendenz zur Hufrehe HILFE

25.07.2014, 09:16

Hallo liebe Mitglieder des Hufrehe-Forums,

ich bin neu hier und möchte mich über die Krankheit Hufrehe informieren und mich mit betroffenen Austauschen.
ich habe eine 132cm große Lewitzer Pony Stute. Seit januar 2013 ist sie in meinem Besitz und war sehr fettleibig. Durch Futterumstellung hat sie 30 kg abgenommen ( von 400kg auf 369kg). Sie ging 1 Jahr lang nur auf Sandpaddock hat ein großen Sack Heu am tag bekommen und 2 Möhrchen morgens und Abends bekommen. Da sie täglich trainiert wird und wir Turniere anstreben habe ich von St. Hippolyt das spezielle Rehe Futter ( 1 Händchen morgen und Abends) dazugefüttert.

Seit April stehen wir an einem neuen Stall. Das erste Mal steht sie auf der Wiese natürlich mit Maulkorb. Die Wiese ist allerdings so tod und abgefressen, dass sie fast seit 1 Monat ohne Maulkorb drauf steht(ca.4-6 Stunden). Zusätzlich bekommt sie 3 mal 2 kg Heu am Tag und ihr zusatzfutter mit Möhrchen.

Vor kurzem wurde ich angesprochen, ob ich keine Probleme mit Hufrehe hätte die Hufe sehen sehr danach aus. Ich habe eine TA gefragt die vor Ort war. Sie konnte nichts feststellen. Gestern war der Schmied da. Er sagte mir das ich dringeds aufpassen soll, da die Hufe oben am Kronrand runter hell sind und unten dunkler werden und die tendenz zur Hufrehe geht.

Natürlich mache ich mir jetzt Sorgen. Mir wurde jetzt empfohlen die Hufe täglich zu kühlen und auf die Fütterung zu achten.

Was Empfehlt Ihr mir? Futter nochmal umstellen? Doch mit Maulkorb raus ? Möhren weglassen?

Liebste Grüße

Lisa

Re: Tendenz zur Hufrehe HILFE

25.07.2014, 10:13

Hallo Lisa und herzlich Willkommen im Forum :hallo:
Ponys haben generell andere Futteransprüche als andere Pferde weil sie den Robustrassen zuzuordnen sind die genetisch bedingt häufig die Anlage zur Insulinresitenz haben. In freier Wildbahn bei weiten Wegstrecken die zurück gelegt werden müssen, kargen Gebieten mit z.T. wenig Bewuchs, kalten Wintern ist das DIE Überlebensstrategie des Stoffwechsel schlechtin. Wenn nun aber dieses von der Natur gut eingerichtete System mit Hochleistungsgräsern auf den Weiden, Heu aus eben diesen Hochleistungsgräsern und/oder mit psychologisch perfekt umworbenen Futtermitteln (die Schlagworte wie natürlich, Niederglykämisch, EMS, ECS, Hufrehe usw. enthalten) konfrontiert wird kippt das leider ins Krankhafte. Diffuse Lahmheiten und in Folge dessen Hufreheschübe ergeben sich in der Konsequenz wegen des dauerhaft zu hohen Insulinwertes der die inneren Strukturen des Hufes schwächt was der Organismus irgendwann nicht mehr kompensieren kann und es "knallt". Hat sich eine IR (vergleichbar dem humanen Typt 2 Diabetes) erstmal manifestiert entsteht ein Kreislauf der sich unaufhörlich hochschaukelt. IR/EMS-ler haben wegen ihrer Stoffwechselsituation immer Hunger und fressen ohne Unterlass, sind dabei oft träge was den Besitzer wieder animiert ein besonders Futter zuzufüttern damit mehr Pepp ins Pferd kommt. Das er damit aber die Insulinresitenz/metabolische Syndrom sogar noch nährt ist ihm gar nicht bewusst. Genau das ist auch bei dir passiert, du fütterst ein Rehefutter was es eigentlich wenn man mal genau darüber nachdenkt gar nicht gibt. Denn alles was man zu einer angepassten Menge Raufutter (wobei das Heu mitunter 1 stündig gewaschen werden muss um bis zu 30 % der unstrukturierten Kohlenhydrate auszuwaschen und somit Stoffwechseltauglich zu bekommen) nicht füttert ist für ein Rehelein die adäquateste Fütterung. Wie weiter oben beschrieben lässt sich nichts wegfüttern was zuviel ist wie z.B. das hormonaktive Depotfett! Auch wir werden durch Essen nicht schlanker und gesünder sondern die Wahl dessen WAS und WIEVIEL wir essen entscheidet darüber.
Lange Rede kurzer Sinn: Sei so nett und mach mal Hufbilder gemäss der Anleitung im ABC meiner Signatur und Körperbilder deines Ponys und stelle sie hier ein. Wie alt ist das Pferd? Sind mal Blutwerte untersucht worden? Empfehlen und wirklich ans Herz legen kann ich dir das EMS/ECS Gesamtprofil weil es eine Zusammenstellung bestimmter Parameter ist die dir einen Stoffwechselüberblick geben und ganz ungeschminkt zeigen ob die derzeitige Fütterung, Haltung und Bewegung einer Optmierung bedarf um weitere Hufreheschübe zu verhindern. Immer und ohne wenn und aber sollte Ursachenforschung wegen des Hufreheauslösers betrieben werden um nachhaltig das Pferd gesund zu halten. Auch das angesprochene Profil findest du mit weiteren wertvollen Infos im ABC.
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Re: Tendenz zur Hufrehe HILFE

26.07.2014, 06:40

Moin,

willkommen hier.

Hufbilder würden mich auch sehr interessieren. Vor allem vor dem Hintergrund, dass der Schmied sagte, die Hufe würden oben hell herauswachsen und unten dunkler werden. Ich gebe zu, diese Aussage in Bezug auf Rehe habe ich noch nicht gehört. Aber ich lerne gerne dazu.

Und Bilder vom gesamten Pferd sind auch immer wichtig. Ausserdem halte ich eine Blutuntersuchung bzgl. EMS/ECS auch für sehr sinnvoll. Dann weiß man, was man genau füttern kann und darf und ob man sonst noch etwas zur Vorbeugung tun kann.
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