Hallo Christina und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum
und ein Lob an dich das du dich VORAB umfassend informierst und keinen blinden Aktionismus als Entscheidungshilfe zum Pferdekauf nutzt.
Also typische EMS Polster hat das Stütchen schon, es sind im Kruppenbild knubbelige Pölsterchen sichtbar das Fettauflagerungen entspricht.
Allein darum sollte sollte Weidegang gestrichen werden, insbesondere weil das arme Tier zudem Hufrehen durchlebt hat welche deutlich den Hufen anzusehen sind.
Meines Erachtens ist an dem einzelnen Hufbild schon zu erkennen das die Hufzubereitung unpassend/unzureichend ist was jetzt durchaus mitursächlich für den klammen Gang und Trachtenfussung sein kann.
Wird dies durch einen erfahrenen Rehehufbearbeiter optimiert und alle Bedürfnisse des Hufes um gesund in Anbindung herunterwachsen zu können bedient sollte sich das mehr oder weniger sofort zumindest verbessern.
In der Regel benötigt der Huf auch Unterstützung von unten durch z.B. Rehebeschläge wie sie der Duplo erfüllt oder geschmiedete Eisen nach Bolz, in der Akutphase können dies auch Hufpolster evtl. in Verbindung mit Hufschuhen sein.
Das sollte durch Fachleute vor Ort abgeklärt werden, am besten ist der TA und HS treffen sich dazu am Pferd, röntgen und besprechen danach das weitere Vorgehen.
Bilder können natürlich täuschen, aber für mich stellt sich es so dar das das Pferd auf der Sohle läuft? Ich kann vorne irgendwie nicht so wirklich Tragrand erkennen
Nun ist es müßig über die Hufe zu spekulieren und ich schliesse mich darum meinen Vorschreiberinnen an und empfehle dir Röntgenbilder der Hufe die mit ca. 25 Euro pro Aufnahme zu veranschlagen sind.
Ein kombiniertes EMS/ECS Profil bekommst du incl. Tierärztlicher Leistung wie Blutabnahme, Versand, Bearbeitung der Probe je nach Labor für ca. 80-100 Euro.
Grundsätzlich bin ich durchaus positiv eingestellt einem Hufrehepferd eine Zukunft mit relativ regelmässigen Hufen zu ermöglichen, aber wie Eddi schrieb ist da ein konsequentes Gesamtmanagement erforderlich das keine Nachlässigkeiten verzeiht.
Meiner Meinung nach ist eben dieses Konsequente nicht unerheblich mitentscheidend für die Kosten die ein Hufrehepferd verursacht.
Futtertechnisch spart man viel weil man Rehen und EMS nicht wegfüttern kann und sich auf ausschliesslich Raufutter besinnen sollte um dem schwer belasteten Stoffwechsel auch die erforderliche Entlastung zu geben.
Sollte sich zusätzlich ein ECS bestätigen (vom Alter her ist das durchaus in Erwägung zu ziehen, obwohl es sogar Dreijährige gibt die positiv sein können, siehe meine zwei Pappnasen) kommt natürlich noch die tgl. Medikamentengabe hinzu die individuell in der Wirkstoffmenge ist und der finanzielle Aufwand nicht konkret benannt werden kann.
Ich persönlich würde mich wenn ich wieder ein Pferd/Pony anschaffen würde von Hufrehen nicht abschrecken lassen weil diese allzu oft durch Fehler in der Haltung entstanden und somit oft auch umkehrbar/beherrschbar sind.
Trotzdem würde ich zunächst alle o.g. Maßnahmen ergreifen um einen Status Quo zu haben.
Es gibt leider auch Fälle wo die Hufe zu sehr geschädigt sind und man überlegen muss ob eine Euthanasie aus tierschutzrechtlichem Aspekt nicht gnädiger wäre, das ist aber zum Glück nicht sooo oft der Fall.