Hallo,
ich bin selbst Admin eines kleinen Forums über Hufrehe, aber suche jetzt Hilfe bei anderen Pferdebesitzern, die vielleicht mehr Erfahrung mit unserem aktuellen Problem haben als ich.
Ich habe ein Pony namens Chiwa, das in der Zeit von 2001 - 2003 böse mit Hufrehe zu tun hatte und später noch bis 2007 immer wieder mit Hufgeschwüren, die noch eine Folge davon waren.
Später hat sich Chiwa sehr gut erholt und war sogar wieder reitbar. In diesem Sommer hat sie sogar Weidegang vertragen und wir waren superfroh, wie gut es ihr ging. Mein Freund ist im Sommer zum ersten Mal mit ihr sogar im Galopp geritten und es machte ihr nichts mehr aus. Ihre Hufe sahen super aus.
Dann der Rückschlag, der aber so komisch ist, dass ich als erfahrene Rehepferde-Mama und Admin das Gefühl habe, meine Chiwa könnte keine normale Hufrehe, sondern eine Selenvergiftung haben. Die Tierärztin, die ich dazu geholt habe, macht mich nicht sonderlich glücklich .. wollte meinem Pony Phenylbutazon verabreichen, hab mich geweigert, nun bekommt sie erstmal Inflacam .. ist dasselbe drin wie in Metacam. Das kenne ich und hoffe, es bekommt Chiwa.
Heparin, was früher gut geholfen hat, schlägt nicht an.
Chiwa hatte unter anderem eine Verletzung an der Schulter, so dass ich lange dachte, sie lahmt deshalb.
Meine Tierärztin meint, es sei Hufrehe. Sie zeigt auch einen ganz fiesen Wendeschmerz.
Das geht nun schleichend beginnend mit nicht taktrein traben über immer mehr Hangbeinlahmheit .. dann Blut an der Schulter, also getreten worden offensichtlich ... bis immer noch lahm laufen, obwohl wir nun schon über eine Woche behandeln und sie schon lange in der Box steht, wo sie keins der anderen Pferde jagen kann, immer weiter.
Ich suche die Gründe .. denn wir hatten auch mehr fach leichte Koliken bei unseren SBs und am Sonntag eine tödlich verlaufende Kolik einer der Stuten.
Wir haben ... immer wieder Schimmel in der Heulage gehabt .. Jürgen und ich füttern oft mit, haben die Ballen dann natürlich weg geworfen, vermute aber, die gesamte Charge aus dem Spätsommer wurde nicht gut gemacht .... der Mann unserer SBs hat mir erzählt, sie wurde später gewickelt, weil der Typ mit der Wickelmaschine ihn versetzt hat.
An einer Ecke der Heuweide habe ich Sumpfschachtelhalm gesehen .. ich glaube, er hat dort auch Heulage gemacht.
Dann sehe ich noch ein Problem darin, dass stundenlang niemand im Stall war und da mein Freund 6 Monate eine Maßnahme für ältere Leute beim Jobcenter machen musste, wir auch nicht über Tag zu Pferde zwischen füttern konnten. Also zu lange Heulagepausen, was nicht gut ist, habe das auch alles angesprochen, um vielleicht nicht schon wieder den Stall wechseln zu müssen, sondern einfach zu helfen, dort was zu verbessern. Bin da hoffnungsfroh, dass es sogar möglich sein wird.
Aber:
Unsere eine SB hatte mich gefragt, ob sie abends Chiwa immer ein bisschen Strukturfutter von Marstall .. das Basis .. geben darf, wenn sie ihre Pferde füttert und ich habe gesagt, okay, das ist wohl nicht schlimm .. aber nicht so viel, ich füttere sie ja auch.
Prima, unsere gesunde Holsteinerin, sollte dann eine kleine Menge Hafer kriegen.
Da Chiwa nun ja immer morgens und abends eine Heparinspritze bekommt, waren wir auch früh da und ich sah zufällig, wie viel und was unsere SB unseren zwei fütterte, auch Chiwa ...
, nämlich eine ganze Schaufel voll mit nur wenig Marstall-Strubbel-Müsli und überwiegend irgendwelcher Pelletts.
Auf meine Frage, was das denn ist, ach da ist nichts drin, das wäre ja das Holstenstolz Hobbersdorf Light Zeugs P 67 ... also unter anderen auch was mit viel Gerste und Mais, ohne Hafer, aber dafür orgentlich mineralisiert .. und dann so viel für mein Rehepony.
Ich habe dann ausgerechnet, dass sie mit dem Strukturmüsli, was sie noch in kleinen Mengen von mir bekommen hat und auch jahrelang super vertragen, dann bei einer Selenmenge von ca. dem dreifachen ihres Bedarfs an Zusatz-Selen lag .. schätze so minimum 1,2 mg am Tag Selen bekommen, braucht inklusive des Anteils in Heu und Stroh bei ihrem Körpergewicht nur 0,52 mg Selen.
Ein netter Schmied war da .. der gefällt mir fast besser als mein alter, werde ihn vielleicht behalten .. meiner ist in Urlaub ... aber eins fiel mir sofort auf. Sie hat keine divergierenden Ringe, sie hat keine breite weiße Linie, ich habe schon vorher ständig gefühlt, ob doch Rehe, aber sie hatte keine heißen Kronränder wie sonst bei Rehe .. aber sie hat Pulsation.
Vom googeln her fand ich ähnliche Infos wie bei Euch auch.
Das eine Selen-Rehe eben anders verläuft . man eigentlich auch nicht viel machen kann außer Vitamin C einflößen, aufhören mit Selen-Überfütterung und hoffen, dass es nicht zu schlimm wird.
Meine Tierärztin weiß noch nichtmal, dass Phenylbutazon nicht gut ist .. als ich Schimmel ansprach, auch wegen der Kolik, die bei uns nun tödlich verlief, hielt sie sich sehr bedeckt .. hat vermutlich Angst, nen guten Kunden zu verlieren, wenn sie wegen jemand, der nicht ständig den Tierarzt braucht, zu viel sagt, vermute ich. Sie behandelt auch die anderen Pferde im Stall .. impft eigentlich sehr gut und sanft.
Ich möchte Euch einfach fragen .. ist hier jemand, der einmal ähnliche Probleme hatte und auch vermutet, es kommt von zu viel Selen .. oder beidem, klar auch gleichzeitig dann viel zu vielen Kohlenhydraten, aber die wiederum hätten bei Chiwa "normale" Symptome mit auch Einblutungen in der Hufspitze, breite weiße Linie, heiße Kronränder usw. auslösen müssen.
Ich kenne Hufrehe ja und es ist alles so komisch und anders. Sie zeigt aber eben wie auch bei der Selen-Rehe beschrieben, den typischen Wendeschmerz wie ich ihn auch bei Hufrehe kenne.
LG
Renate