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 Betreff des Beitrags: Reheschub kommt zurück??
BeitragVerfasst: 03.06.2014, 07:46 
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Registriert: 03.06.2014, 07:23
Beiträge: 2
Guten morgen,
zur Zeit bin ich ein bißchen hilflos, auch unser Pony hat es leider erwischt... Rehe.
In unserem Stall fand vor 3,5 Wochen eine Großsaubermachaktion statt, in dieser Zeit mussten unsere Pferde wie auch Ponys Tag und Nacht auf die Weide.
Weil viele Sorge hatten wegen überfressen und Kolik,(unsere Pferde sind nur ca 8 Stunden auf der Weide) wurde sie auf die abgefressene Winterweide gestellt.
Ohne Nachzudenken.
Resultat, unser Pony kam vor drei Wochen nachdem es über 48 Stunden draußen war mit leichten Reheanzeichen von der Weide.
Ich habe gleich reagiert, alle erforderlichen Maßnahmen wurden getroffen.
Jetzt steht sie tagsüber auf einem kleinen Sandpaddock mit Heu und Nachts in ihrer Box.
Sie hat sehr schnell positiv reagiert, auf die Medikamente, ich habe sie jeden Tag gelympht, (ich bin Therapeutin für equine Lymphdrainage) und wir waren alle zufrieden.
Letzte Woche Dienstag wurde geröntgt, leichte Rotation links mehr als rechts.
Ich sollte das ASS zum Wochenende absetzen.
Am Mittwoch kam mein Schmied, korrigierte das erste mal die Hufe und sagte mir aber, sie ist noch nicht durch, die Kronränder sind noch leicht warm und eine ganz leichte Pulsation, aber ich könnte anfangen mit ihr vorsichtig zu laufen.
Sie lief wirklich gut, die Schmerzmittel konnte ich ja schon nach 1,5 Wochen absetzen!
Wir liefen ca 10 -15 Minuten. Jetzt letzten Samstag merkte ich am Abend, sie ist etwas matt.
Das ASS hatte ich am Samstag abgesetzt (Sie kriegt jetzt 1x tägl. Gingko, sowie 2x tägl. nux vomica).
Am Sonntag morgen wollte sie sich nicht bewegen und die Hufe waren richtig warm und es war schon wieder eine starke Pulsation beidseitig zu spüren!
Meine Tierärztin sagte, ich sollte wieder Schmerzmittel geben sowie ASS. Habe ich auch gemacht.
Habt ihr auch schon mal so eine Erfahrung mit euren Rehepferden gemacht?
Wie langer dauert den so ein Schub?
Morgen wäre es die dritte Woche...

Herzliche Grüße

Schnecke


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 Betreff des Beitrags: Re: Reheschub kommt zurück??
BeitragVerfasst: 03.06.2014, 09:31 
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Beiträge: 25617
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Hallo Schnecke,
ersteinmal ein Herzliches Willkommen an dieser Stelle.

Leider ist hier sehr viel falsch gemacht worden (und auch die Winterweide war nicht Schuld, vermutlich wäre es bei der Sommerweide aufgrund der höheren aufgenommenen Gras=Zuckermenge erhebnlich schlimmer geworden)

Gut, das ist nun nicht mehr zu ändern, bei der Empfehlung Deines Hufschmiedes bin hintenüber gekippt....

Als Input: bei einer Hufrehe mit Lageveränderung hat das Hufbein keine feste Verbindung mehr zur Hornkapsel.
Somit kann jede Art Bewegung zu weiteren Lageveränderungen des Hufbeins führen und heißt für Dich:
zunächst in keinem Fall mehr als eigene Bewegung.
Wenn ein Tennisarm bzgl nur der Entzündung nicht auskuriert ist hast auch bei Kleinigkeiten einen Entzündungsrückfall.

Was ist zu tun?
Als erstes die Ursache des Reheschubes herausfinden, das wird mit dem EMS/ECS Gesamtprofil gemacht.
Siehe dazu im ABC
Entsprechend der RöBis muss u.U. eine Hufunterstützung von Unten erfolgen um das Hufbein zu stabilisieren damit es ausheilen kann.

Desweiteren ist aktuell eine Diät mit gewaschenem Heu angezeigt solange die Ursache nicht im vollen Umfang klar ist.
Sicher ist Gras mit seinem Zucker die Ursache.
Das klann aber nicht alles sein, sonst müssten alle Pferde mit Rehe dastehen.
Häufig ist ein Stoffwechselproblem die Ursache, deshalb der Rat zur entsprechenden Blutuntersuchung.

Ansonsten wären ein paar weitere Infos zu DeinemPony nicht verkehrt sowie ein aktuelles Seitenbild mögl. mit Pferdenase auf dem Boden, die RöBis und Hufbilder.
Für die Fotos gibt es im ABC eine Anleitung.
Und natürlich Angaben zur genauen Fütterung z.Zt; d.h. abgewogen.

LG Eddi

PS die häufigste Ursache liegt leider in einer Insulinresistenz begründet, das entspricht dem Diabetes Typ 2

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Reheschub kommt zurück??
BeitragVerfasst: 03.06.2014, 10:13 
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Registriert: 03.06.2014, 07:23
Beiträge: 2
Hallo Eddi,
vielen Dank für die schnelle Antwort!!
Das mit dem Laufen und langsam steigern hat meine Tierärztin auch gesagt!
Höher gestellt, entlastet und gepolstert vom Huf her ist sie von Anfang an.
Heute bekommt sie Hufschuhe mit Einlagen, auf die Dauer finde ich die Klebehufverbände nicht so schön.
Für mich war der Auslöser eigentlich ganz klar, als sie ihren Reheschub bekam, war hier in unserem Umkreis richtig was los, was die Hufrehe betrifft.
Wir hatten kühle Nächte, es war regnerisch, tagsüber schien die Sonne und das abgefressene Gras auf der Winterweide wuchs sehr schnell nach, die Pferde stürzten sich darauf und das 24 Stunden.
Deswegen mache ich mir keine Gedanken was EMS oder Cushing betrifft, weil ich der Meinung bin, den Auslöser zu kennen - und unser Pony ist sehr verfressen.
Ich hatte vor den Schub jetzt erst mal vorüber ziehen zu lassen, beobachten und dann evtl. noch mal auf Stoffwechselkrankheiten zu testen.

Herzliche Grüße

Schnecke


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 Betreff des Beitrags: Re: Reheschub kommt zurück??
BeitragVerfasst: 03.06.2014, 10:54 
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Beiträge: 11626
Brrrr, halt mit den jungen Pferden und nicht so schnell etwas auf Eis legen was durchaus sinnvoll ist und dir bei der Ursachensuche hilfreich ist: DAS EMS/ECS Gesamtprofil welches gerade finanziell bis 15 Juni durch die Fa. Boehringer unterstützt wird schau mal HIER
Das Profil machen zu lassen ist insofern wichtig weil das Gras als solches nicht unbedingt Reheauslösend gewesen wäre wenn dein Pferd nicht vielleicht Stoffwechselerkrankt wäre/ist was es abzuklären gilt, in dem Fall wäre die Grasaufnahme als Ursache sekundär...verstehst du wie ich meine?! Nicht nur wegen der finanziellen Entlastung durch Übernahme der Laborkosten wäre der jetzige Zeitpunkt der Richtige zu testen, auch das jahreszeitliche Hoch des ACTH dem wir entgegen sehen löst unter Umständen bei unerkanntem ECS schlimmste, vielleicht nicht mehr therapierbare Schübe aus.
ASS dient lediglich der Blutverdünnung und beim Pferd NICHT als Schmerzmittel, potenziert aber eine Schmerzmittelgabe, greift aber den Magen sehr an. Die Überlegung sollte also sein dieses zu umgehen und ausschliesslich beim Ginkgo oder Weiderinde zu bleiben, niemals mehrere Blutverflüssiger gleichzeitig!!! Welches Schmerzmittel hat dein Pferd erhalten, bei Phenylbutazon ist immer Vorsicht geboten weil es Reheauslösend und/oder Verstärkend wirken kann bei "nicht vertragen" des jeweiligen Pferdes. Im Zweifelsfall sollte eine Änderung des Mittels mit dem TA besprochen werden. Bewegung sollte unter Schmerzmittel gar nicht erfolgen sondern erst mit kurzen Schrittspaziergängen von 5 Minuten unter Schmerzfreiheit und Hufunterstützung erfolgen. Wie sieht die jetzige Hufkorrektur aus, ist die Zehe schwebend, Hufbeinspitze frei, Tragränder aus der Last und diese auf den Strahl der mittragen soll verlagert? Wenn nur ein Punkt des Gesamtmanagements am Huf in diesem Fall nicht stimmig ist verzögert sich die Rehe und weitere Schäden wären zu befürchten.

_________________
LG Kathi


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 Betreff des Beitrags: Re: Reheschub kommt zurück??
BeitragVerfasst: 03.06.2014, 11:46 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
@Schnecke
ich verstehe Dich vollkommen und es kann durchaus so sen.
Dann wäre der Auslöser der quasi umgekippte Darm der mit der Menge an Zucker und Eiweiß nicht klar gekommen ist.
Aus der langjährigen Erfahrung hier muss ich Dir leider mitteilen, dass dies seltener der Fall ist und ein solcher Weide.Ausflug dann lediglich die Situation war die ein angeknackster Stoffwechsel hat zum Überlaufen gebracht.

Da die Stoffwechsellage sich zwar manchesmal z.B. bei Übergewicht vermuten lässt, ansonsten einem Pferd aber nicht anzusehen ist muss hier der Rat zum Test lauten.
Der ist nicht nur jetzt sondern auch insgesamt wesentlich billiger als ein zweiter so vermeidbarer Reheschub.

LG Eddi

PS Ein Diabetiker Typ 2 muss nicht zwangsläufig übergewichtig sein und auch bei ihm bricht es erst irgendwann aus.

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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