Also, ich habe eine Araber-Mix-Stute, eine Shettiwallach und eine Shettistute.
Und ich dacht wirklich ich habe schon ein bisschen Erfahrung mit Rehe weil ich meine Shettistute Bella schon als Rehepatient bekommen habe.
Bei ihr halfen immer: Schmerz- und Entzündungshemmende Spritze und evtl. Equipalazonpaste.
Nach max. 1 Woche war immer alles ausgestanden. Die Ursache war meist das Futter. Also besser gesagt ich.
Nun hab ich bei Bella alles im Griff und alle fressen nur Heu und wenig Gras (max 1 Std täglich, natürlich mit langsamen anweiden vorher). Abends gibts im Winter ein Hand voll Spezialmüsli für Rehepferde und Karotten bzw. Äpfel.
Nachts stehen alle in getrennten Boxen. Am Tag laufen sie alle zusammen im Paddock.
Allerdings in diesem Jahr ist alles anders.
Meine Araber-Mix-Stute Dunja bekam am 4.3. Rehe. Sie war in ihren 16 Jahren noch nie krank.
Der TA kam und gab ihr 2 Tage lang Spritzen. Dann war wieder alles gut.
Am 1.6. fing sie ganz leicht an zu lahmen. Ich dachte sie hätte sich versprungen oder so.
Am 3.6. kam der TA und diagnostizierte Rehe. Gab ihr ne Spritze und mir eine Tube Quadrisol.
Sollte ich über drei Tage füttern.
Am 5.6. kam der Hufschmied und klebte ihr Hufschuhe auf die den Drehschmerz und die Gewichtsverteilung änderten.
Schlägt alles gut an.
Am 14.6. Dunja beginnt wieder sehr tabsig zu laufen.
Ich rufe TA an und er sagt ich soll nochmal Quadrisol bei ihm abholen und ihr 6 Tage lang eine halbe Tube davon geben.
Am 18.6. pulsen Dunjas Füße immer noch und rufe ich einen anderen TA an. Er kommt am gleichen Tag
vorbei und spritzt Entzündungshemmendes Schmerzmittel. Ich soll das Wochenende abwarten, weiter das
Quadrisol geben und mich Montag melden. Und wenn möglich soll ich abends die Box offen lassen damit Dunja sich
mehr bewegt. Er spricht von Chronischer Rehe und rät mir evtl. zu röntgen.
Eine Freundin rät mir Quark auf die Beine zu schmieren. Wirkt kühlent und zieht angeblich entzündungen raus.
Außerdem soll ich ihr Apfelessig ins Futter geben zur Anregung des Stoffwechsels.
Am 21.6. geht es Dunja endlich besser. Sie zeigt mehr interesse und läuft besser.
Am 22.6. bring ich Dunja kaum noch aus der Box.
Sie will nicht mehr laufen. Sofort rufe ich den TA 2 an
und melde alles. Er meint wenn ich keine Röntgenbilder machen lasse wird es nicht viel helfen. Er könne nicht ewig
Schmerzmittel spritzen. Er müsste schon wissen ob es sich überhaupt noch lohnt! Da war ich dann endgültig fertig
mit der Welt. Die Gefühle die man in solchen Momenten hat möcht ich gar nicht sagen. Ich rufe also wieder TA 1 an
und Heule ihm die Ohren voll. Er sagt wir könnten ja noch Equipalazon versuchen aber das muß er erst bestellen
und er selbst muß zu einer Operation ins Krankenhaus. Aber seine Gehilfin würde mir übermorgen das Mittel geben.
Am 23.6. rufe ich in eine Praxis an die Röntgenbilder macht. Durch Zufall ist der TA selbst dran und fragt
mich aus. Wie Dunja behandelt wurde. Ob sie schon Heparin bekam oder Metacam usw. Als ich das alles verneinte viel er aus allen Wolken. Er kommt und will sie sehen.
Am 24.6. kommt also TA 3 und will das der Hufschmied auch kommt. Zusammen ändern Sie die Hufschuhe und legen eine Hufverband an den ich 2xtägl. angiesen soll. Dunja bekommt jetzt 2xtägl. 10ml Heparin und in sinkender Dosis Metacam. Sie soll vorwiegend in der gut eingestreuten Box bleiben und darf Heu, wenig Müsli mit Apfelessig und Brennesseln haben. Die Brennesseln gebe ich aber schon seit Anfang der Rehe und sie haben bei der Shettistute früher auch schon gute Dienste geleistet. Der Hufschmied rät mir auch eine Homoöpathin hinzuzuholen. Damit Dunja gleichzeitig entgiftet wird und zur Stärkung der Leber. Ich schöpfe wieder neue Hoffnung und freue mich eine Tierärztin gefunden zu haben die sogar mehr eine ein/zwei Sätze spricht, Humor hat, mir alles genau erklärt und auch dafür Verständnis hat das ich bei allem den Preis wissen will.
Nicht um zu sparen, sondern um auf die Rechnung vorbereitet zu sein.
Allzu leicht passiert es das man später beim öffnen der TA-Rechnung selbst nen Notarzt braucht.
Am 25.6. Dunja gehts besser.
Das kommt aber sicher von dem Schmerzmitteln. Sie wird wieder richtig frech.
TA 3 erkundigt sich telefonisch und wir verabreden das sie morgen kommt und auch Röntgenbilder macht.
Eine Homoöpathin kommt abends und kümmert sich rührend um Dunja.
Sie verordnet 3xtäglich: 3 Tabletten Hepeel, 3 Tabletten Traumeel, 3 Tabletten Lymphomyosot und 10 Globoli Ginko Biloba D3.
Der Hammer war das sie noch nicht mal Geld dafür wollte. Ihr ist es wichtig zu helfen und Dunja braucht Hilfe.
Ich hätte sie abknutschen können. Sie hat mir von allem etwas da gelassen (für ca. 3 Tage) und will unterrichtet werden wie es Dunja geht. Sie kommt aber spätestens in einer Woche wieder.
Ich hab ihr zum Schluß doch noch 20 Euro zustecken können. Das abknutschen hab ich mir verkniffen.
Am 26.6. eigentlich wollte TA 3 heute kommen, aber sie mußt noch zu einer Schlundverstopfung und meldet sich morgen.
Am 27.6. (HEUTE) Ich muß immer wieder daran denken das wir keine Ursache für die Rehe finden können. Also bin ich 1 Stunde über die Koppel gelaufen und hab angefangen zu suchen. Ich hab einige Pflanzen mit ins Haus genommen und im Internet recherchiert. Und was finde ich? Jakobskreuzkraut!!
Es ist zwar nur eine Pflanze (Ich hab nochmal alles abgesucht und nur die eine "blühende" gefunden)
und ich weiß nicht ob sie jemals davon gefressen hat. Aber der Schock war groß.
Anschließend hab ich meinen Heulieferanten (wohnt ganz in der Nähe) angerufen ob er eigentlich darauf achtet,
denn er füttert ja seine eigenen Rinder damit.
Die Antwort war "Nö, kenn ich gar nicht. Was ist denn das für ein Kraut?".
Am Ende des Gesprächs wurde er sehr nachdenklich und versprach sich darüber zu informieren.
Es wäre ja auch in seinem eigenen Interesse.
So ist der heutige Stand.
Momentan warte ich auf den Anruf von TA 3.
Aber das mit diesem Teufelskraut schockt mich immer noch.
Kann das ganze davon kommen??
Liebe Grüße an alle Rehegeschädigten.
Michaela
PS: Grade ruft mich TA 1 an und meint er sei aus dem Krankenhaus zurück und ich hätte das Equipalazon noch nicht abgeholt.
Ich war ganz offen zu ihm und hab ihm alles erzählt.
Er wirkte ein bisschen niedergeschlagen und sagte es sei OK.